Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler

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Training und Wettkampf

Laufen & Muskelschmerzen nach Halbmarathon

LaufReport-Leser Friedrich K. fragt:

Bin 54, wiege bei 1,75 m 74 kg und laufe seit ca. 7 Jahren regelmäßig. Die wöchentliche Kilometerleistung liegt bei regelmäßig ca. 20 - 25 km. Habe letzten Sonntag meinen ersten Halbmarathon absolviert, wobei ich die letzten 10 Wochen vor dem Start exakt nach Trainingsplan lief. So viel zur Einstimmung und damit zu meinem Problem. Im Rennverlauf entwickelten sich nach ca. 15 km zunehmende und schmerzende muskuläre Probleme im vorderen Oberschenkelbereich bds. Ansonsten keine weiteren Besonderheiten, habe aus meiner Sicht  zwischendurch genügend getrunken und gegessen, auch mein Puls war im grünen Bereich. Jetzt,  2 Tage nach meinem Wettkampf, kann ich nach wie vor nur unter Schmerzen und starkem Muskelkater Treppen steigen. Auch beim Gehen komme ich immer noch ganz staksig und steif daher. Was habe ich in der Vorbereitung falsch gemacht? Bin ich zu selten die 20 km gelaufen, was meinen Sie, besten Dank vorab?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich sei angemerkt, dass eine online-Beratung immer nur Empfehlungscharakter haben darf. Entsprechend sollten Sie meine Vorschläge daher nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen. Meine Überlegungen wie folgt:

Sollten Ihre Beschwerden unvermindert und länger als 1 Woche anhalten, empfiehlt sich auf jeden Fall die Vorstellung bei Ihrem Hausarzt und eine Labor-Untersuchung, die v.a. folgende Parameter enthalten sollte: BSG, kleines Blutbild, Gesamt-Eiweiß, C-reaktives Protein, 25-OH-Vitamin D sowie das Muskelenzym Creatin-Kinase und einen Urin-Status.

Ja, dann bleibt mir nur noch, Ihnen gute Besserung zu wünschen & zu hoffen, dass meine Tipps bei Ihnen zu zukünftig beschwerdefreien Wettkämpfen auch über längere Distanzen beitragen werden.

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Infekt

LaufReport-Leserin Samra J. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

mein Gatte, 28 Jahre, möchte am Wochenende seinen ersten Marathon laufen. Er hatte vor 8 Tagen Atemwegsinfekt mit Halskratzen und Schnupfen, ohne Fieber. Es ging ihm schon nach zwei Tagen deutlich besser und nach vier Tagen war er völlig beschwerdefrei. Trotzdem sind wir etwas verunsichert, v.a. wegen der Gefahr einer Myokarditis. Ist Ihrer Meinung nach ein Marathonlauf am Wochenende unbedenklich, oder sollte er lieber darauf verzichten? Vielen Dank für Ihre Hilfe. MfG

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Meinerseits vorausgeschickt sei zunächst der Hinweis, dass sich meine online-Beratung auf grundsätzliche Aussagen beschränken muss, die Sie dann bitte noch mit Ihrem behandelnden Arzt durchsprechen sollten. Und damit nachfolgend zu den gewünschten Empfehlungen: Neben der Schwere und der Dauer der Erkältungssymptome wird die Entscheidung Start oder nicht Start in erster Linie vom Vorhandensein von Fieber bestimmt, also von einem Anstieg der Körperkern-Temperatur auf über 38.0° Celsius, gemessen im Ohr oder im Mund. In diesem Fall bestünde absolutes Sportverbot und zwar sogar für mindestens 14 Tage über die Normalisierung der Körpertemperatur hinaus. Dies gilt für jede Sportart. Gemäß Ihrer Aussage blieb Ihr Mann ja fieberfrei und auch seine Erkältungssymptome waren nur gering ausgeprägt und bestanden nur kurzfristig. Insofern sehe ich keine medizinische Notwendigkeit, von einem Marathonstart Abstand zu nehmen.

Flankierend möchte ich noch mit auf den Weg geben:

Ja, dann alles Gute, auf dass es bei Ihrem Mann „läuft“ wie gewünscht und ihm ein gutes Ergebnis beschieden sein wird.

Laufen & Achillessehnen-Probleme

LaufReport-Leser Wolfram B. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

bin 34, langjähriger Läufer und habe mir nach einem längeren Lauf über ca. 20 km im GA1-Bereich in neuen Schuhen gemäß Diagnose meines Orthopäden eine Schleimbeutel-Entzündung am linken Fersenbein in Höhe des Fersenbeinhöckers zugezogen. Ich erhielt eine Kortisonspritze in den Schleimbeutel und die Auflage, eine Laufpause bis zum völligen Verschwinden der Beschwerden einzuschieben. Was können Sie mir noch zusätzlich raten, vielen Dank vorab?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Zunächst  beachten Sie bitte, dass sich alle meine online-Ratschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen, die Sie daher bitte nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend gleich zum gewünschten Kommentar und Rat:

Alles Gute für Sie

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Eisenmangel

LaufReport-Leser Klaus H. fragt:

Wie stehen Sie zu der Aussage, dass im leistungsmäßig betriebenen Laufsport "ein Eisenmangel sofort durch Infusion zu beseitigen ist"? Ich bitte hierzu um Ihre geschätzte Stellungnahme.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bevor ich zu Ihrer Frage konkret Stellung beziehe, sei darauf hingewiesen, dass meine online-Ratschläge keinen Verbindlichkeitscharakter haben können. Entsprechend sollten Sie meine Empfehlungen nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen. Und damit gleich mitten rein in dieses spannende Thema, wobei ich zum besseren Verständnis gern noch ein paar grundsätzliche Aussagen voranstellen möchte:

So, dann konnte ich Ihnen hoffentlich ein wenig weiterhelfen, was mich freuen würde.

Herzlicher Gruß & alles Gute

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Leistungseinbruch

LaufReport-Leser Jens A. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

bin 45 Jahre alt, bei 1,70 m 65kg schwer. In meiner Jugend bin ich aktiv Mittelstrecke, später Langstrecke bis ca. 25 km gelaufen. Ab 20 bin ich dann mehr oder minder aktiv 2-3mal pro Woche gelaufen (insg. 30-40 km). In 2009 bin ich aktiv in den Triathlon-Sport eingestiegen und habe in 2011 am Ironman in Frankfurt teilgenommen. Am letzten Sonntag hatte ich zum wiederholten Male einen erheblichen Leistungseinbruch bei einem Triathlon-Mitteldistanzrennen im Kraichgau. Nach ca. 10 km auf der Laufstrecke wurde mein Tempo deutlich langsamer und ich fiel von einem 4:30er Schnitt/km auf 5 Min. und ganz zum Schluss auf >6 Minuten/km ab. Der Puls sackte ebenfalls auf ca. 130/min. ab und war damit fast in meinem GA1 Bereich. Ich verspürte einen erheblichen Hunger nach Süßem und konnte den Einbruch vom Empfinden her mit fast einem Liter Cola und einem halben Riegel auf den letzten 7 km etwas dämpfen. Zuvor hatte ich auf dem Rad (90 km) sehr genau auf ausreichende Zufuhr an Energie (5 Gels und einen Riegel) und Flüssigkeit (2,5 Liter ISO und Wasser) geachtet, zudem Salztabletten genommen, um einem Flüssigkeitsverlust vorzubeugen. Mit 25 Grad war es nicht zu heiß, aber die Sonne schien fast durchgängig. Im Vergleich dazu war es beim Ironman 2011 ziemlich kühl mit 13 Grad und Regen und ich hatte trotz der doppelten Distanz weniger Probleme. Hinzufügen möchte ich auch, dass ich seit über 10 Jahren an einem Reizdarmsyndrom leide, dies aber durch meinen Hausarzt mit homöopathischen Tabletten sehr gut im Griff habe. Ernähre mich sonst gesund mit wenig Fleisch (1-2mal pro Woche), viel Gemüse und Obst, achte auf Eiweiß- und Nährstoffzufuhr und lasse in regelmäßigen Untersuchen alles prüfen. Blutbild war vor 6 Wochen wie immer bestens. Mein Trainingsstand ist ansonsten sehr gut. Vor allem beim Laufen konnte ich vor 6 Wochen eine neue Halbmarathonbestzeit mit 1:29 Std. bei deutlich bergigem Gelände laufen. Umso verwunderlicher ist es für mich jetzt, dass die Halbmarathonzeit bei der Mitteldistanz nur bei 1:53 Std. lag und ich nach immer dem gleichen Schema einbreche. Haben Sie eine Erklärung für dieses Phänomen? Vielen Dank vorab!

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Vorausgeschickt sei zunächst der wichtige Hinweis, dass sich alle meine online-Vorschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen, die Sie daher dann entsprechend mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abstimmen sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend zum Ihrerseits gewünschten Kommentar und Ratschlag:

Hoffentlich konnte ich Ihnen weiterhelfen, was mich sehr freuen würde!!

Alles Gute für Sie

Ihr Dr. Ziegler

Ausdauersport & Blutspende

LaufReport-Leser Fabian H. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

ich bin Ausdauersportler (Kanu-Rennsport) und im Zuge meines 18ten Geburtstags kam bei mir das Thema Blutspende auf. Leider habe ich dahingehend wenig Ahnung, welche Auswirkungen auf meinen Sport und meine generelle Leistungsfähigkeit ggf. zu erwarten sind. Würden sie es empfehlen oder davon abraten? Ich hoffe, Sie können mir bei dieser Frage behilflich sein. Mit sportlichen Grüßen

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Laufen & Rote Beete-Saft

LaufReport-Leser Felix W. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

ich habe kürzlich von einer Studie gelesen, in der Probanden, die über einen Zeitraum von einer Woche täglich einen halben Liter Rote Beete Saft zu sich nahmen, bis zu 16% höhere Ausdauerwerte zeigten als Probanden in der Vergleichsgruppe. Als Hauptgrund wurde der hohe Nitratgehalt erwähnt, der durch die Verstoffwechslung zu Nitrit dazu führen kann, dass sich die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien erhöht. Das hört sich für ambitionierte Läufer ja erst einmal interessant an. Meine Fragen hierzu:

Nitrate sind bekanntlich in vielen Lebensmitteln vorhanden. Weshalb ist das Nitrat der Roten Beete so besonders?

Entstehen durch den hohen Konsum nicht auch negative gesundheitliche Nebenwirkungen (z.B. durch die Bildung von Stickstoffmonoxid)?

Vielen Dank für ihre Antwort.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bevor ich mein gewünschtes Statement zu Ihren Fragen abgeben kann, nachfolgend noch dieser wichtige Hinweis: Meine online-Beratung kann und darf nur Empfehlungscharakter haben. Daher bitte alle meine Angaben und Vorschläge jeweils mit Ihrem Arzt/Betreuer nochmals durchsprechen. Soviel vorneweg und jetzt gleich mitten ins Thema:

Herzliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Zehennagel-Verletzung

LaufReport-Leser Harald H. fragt:

Guten Abend Herr Dr. Ziegler,

mir brennt momentan ein Problem im wahrsten Sinne des Wortes auf den Nägeln. Es geht um Folgendes: Ich stehe gut 24 Tage vor einem Marathon und habe in den letzten 10 Wochen im Schnitt 135 km/Woche trainiert. Seit heute bin ich allerdings frustriert, denn ich habe mir heute einen Fußnagel bis auf das Nagelbett abgerissen. Bei der Ambulanz in einem Krankenhaus hat mir den Nagel unter Betäubung fixiert, lapidarer Kommentar: Es wird schon. Allerdings bin ich hier sehr skeptisch. Was kann ich Ihrer Meinung nach tun, damit ich schnell (2-3Tagen) wieder in das Training einsteigen kann? Mit 69 Jahren bekommt man die Chance in dem Alter nicht mehr so oft, wo ich mich auch gut und fit fühle. Ich danke vorab für Ihre Mühe und Hilfe. Mit freundlichen Grüßen

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bevor ich wie gewünscht auf Ihre Frage eingehe, hier noch folgender grundsätzlicher Klarstellung vorab: Alle meine per online gemachten medizinischen Ausführungen können keinen Verbindlichkeitscharakter haben. Entsprechend sind meine Ratschläge stets nur als grundsätzliche Empfehlungen zu verstehen, die dann unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abgesprochen werden sollten. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend mein Kommentar, wie gewünscht:

Bei Fortführung des gewohnten Marathon-Trainings könnte sich das betroffene Zehenareal entzünden und dann eben Schmerzen bereiten. Daher sollten Sie folgende Heil- und Gegenmaßnahmen zur Anwendung bringen bzw. ausprobieren:

Ja, dann alles Gute, herzliche Grüße & toi, toi, toi zur baldigen Genesung

Ihr Dr. Ziegler

Sport nach Achillessehnen-Op

LaufReport-Leser Markus E. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

ich wäre an Ihrer Meinung zu meiner aktuellen Situation interessiert: Bin 32 Jahre, sportlich aktiv und habe mir vor ca. 3,5 Monaten eine Achillessehnenruptur beim Basketball zugezogen. Danach Op mit offener Naht, die Heilung war bis vor ca. 3 Wochen problemlos, ebenfalls sehr gute Fortschritte in der Physiotherapie. Nach der ca. 10ten Woche traten plötzlich Schmerzen auf, nachdem ich zuvor eigentlich immer fast schmerzfrei war. Im ersten Moment dachte ich an eine erneute Entzündung, deswegen war ich nicht sofort erneut beim Arzt. Nun wurde im MRT (Kernspin-Untersuchung) ein erneuter Teilabriss von ca. 30% festgestellt. Diese habe ich nun wohl schon seit 3-4 Wochen, ohne dass ich in dieser Zeit irgendetwas dagegen unternommen hätte. Kraftverlust spüre ich kaum, einbeiniger Zehenstand trotz Teilruptur fast komplett möglich. Aktuell trage ich auf Anraten des Arztes einfach nur Fersenerhöhungen und schone mich. Was würden Sie mir jetzt raten: erneute Op oder konservativ? Und wenn konservativ, ist dann eine Fersenerhöhung ausreichend oder sollte ich wieder den Vacoped-Spezialschuh tragen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Vorab muss ich Sie darauf hinweisen, dass alle meine nachfolgend und online gemachten Antworten generell keinen Verbindlichkeitscharakter haben können und dürfen. Daher sollten Sie auch alle meine Vorgaben und Empfehlungen unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals absprechen. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend hier nun meine Empfehlungsliste, wie Ihrerseits gewünscht:

Sportliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & L-Carnitin beim strikten Vegetarier

LaufReport-Leserin Bärbel L. fragt:

Ich bin neu in der Marathonszene, plane meinen ersten Marathon in Freiburg im April und bin strenge Vegetarierin. In diesem Zusammenhang beschäftige ich mit der körpereigenen Substanz L-Carnitin und der Frage nach der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen Einnahme in meiner Situation. Was ist Ihre Meinung hierzu?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Gern möchte ich zu Ihrer Frage wie folgt Stellung beziehen:

Erfolgreiches Umsetzen meiner Empfehlungen und „gut Lauf“  

Ihr Dr. Ziegler

Triathlon und hoher Ruhepuls

LaufReport-Leser Björn Z. fragt:

Lieber Herr Dr. Ziegler,

auf der Seite LaufReport.de wurde ich auf Ihren Sprechstunden-Service aufmerksam. Vielleicht können Sie auch mir einen entsprechenden Rat/Tipp geben, wie ich mit meiner Problematik umzugehen habe. Zur Vorgeschichte: In den zurückliegenden Jahren war ich sportlich sehr aktiv. 2010 und 2011 war es für mich nicht unüblich, 30-40 Stunden pro Woche zu trainieren. In diesem Zeitraum war ich dem Triathlon-Sport sehr verbunden und konnte mich durch gezieltes Training plus entsprechende Trainerbetreuung auch recht gut verbessern. Jetzt zu meinem Problem: Während eines Trainingslagers auf Mallorca im April 2011 hatte ich von heute auf morgen einen unerklärlich hohen Ruhepuls. Dieser schwankte zwischen <40 Schlägen und bis zu 80-90 Schlägen. Eine Erkältung oder ähnliches lag damals nicht vor, in dieser Richtung war ich fit. Ich merkte zudem auch, dass ich im Training absolut nicht mehr belastbar war und so verging sehr schnell die Freude am strukturierten Training. Zusätzlich traten bei mir plötzlich für mich unerklärliche Schweißausbrüche auf. Dies geschah immer während körperlicher Ruhephasen", also z.B. beim Frühstück oder wenn ich mit Freunden im Café saß. Ein sportmedizinischer Check ergab keine herzbezogenen Auffälligkeiten, auch das Blutbild passte. Da die Situation nicht wirklich besser wurde, entschied ich, mich vom Leistungssport zu verabschieden. Die Symptome waren aber weiter vorhanden. Ein Check bei einem anderen Sportmediziner ergab dann erniedrigte Hämoglobin-Werte (= Blutfarbstoff, verantwortlich für die Sauerstoffbindung) sowie einen zu niedrigen Ferritin-Level (Indikator für das Vermögen, funktionstüchtige rote Blutkörperchen zu bilden). Entsprechend verabreichte er mir Eisen-Infusionen und wusch war die Problematik vergessen. Sicher kann ich mir immer wieder eine Infusion geben lassen, doch ist dies die Lösung?! Gibt es keine andere Möglichkeit oder andere Ursachen die bei mir das Krankheitsbild verursachen? Man fühlt sich einfach nicht wohl in der Haut, wenn man ohne Grund schwitzt. Freue mich, von Ihnen zu hören! Mit freundlichen Grüßen.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Also, mein Bester, auch ohne genaue Kenntnis der Ihrerseits jeweils gewählten Intensitäten bzw. Qualitäten bei Ihrem Mega-Trainings-Aufwand im Rückblick, allein unter Zugrundelegung der wöchentlichen Belastungsdauer sind Sie fraglos hochleistungssportlich unterwegs (gewesen). Und auch ohne Berücksichtigung dessen, was Sie sonst noch so privat und beruflich getrieben haben, bedarf dieser Input natürlich einer hochdifferenzierten Gesamtbetreuung, die neben Trainingsplänen auch nach optimal steuernden Vorgaben zur gezielten Beeinflussung der regenerativen Anforderungen verlangt: Wie viel Schlaf, welches privates Anforderungsprofil, welche gezielten Ernährungsvorgaben, wie viel Genussgifte, welche Nahrungsergänzungen, welche Überwachungsparameter, wie oft Leistungsdiagnostik etc. Sonst endet dieses Tun in einer mehr oder weniger großen Bauchlandung, die Sie ja auch leidvoll erlebt haben. Offensichtlich haben Sie in der Tat diesbzgl. zu wenig Sorgfalt walten lassen und im Überschwang der Emotionen bei der erlebten Leistungssteigerung stets nur „drauf gepackt“, was geht. Schade eigentlich, da Sie ja offensichtlich einer sind, der bereit ist, viel Zeit in seinen geliebten Triathlon-Sport zu investieren. Was ist aber jetzt zu tun, um Sie möglichst bald wieder in die Erfolgsspur zurück zu bringen:

Ja, dann legen Sie los, es gibt viel zu tun! Und immer dran denken: „Sport ist nicht primär gesund, sondern immer nur so gesund, wie man ihn betreibt!“

Alles Gute

Ihr Dr. Ziegler

Eiweiß und Sport

Eiweißkonzentrate zum Abnehmen

LaufReport-Leserin Anke R. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

Mitte September begann ich meine Gewichts-Coach-Ausbildung an der Akademie Gesundes Leben in Oberursel. Am Sonntagvormittag hielten Sie hierzu einen sehr interessanten und gleichzeitig amüsanten Vortrag. Ich möchte nun den Eiweißdrink Protifit B6 (Erdbeergeschmack) von der Fa. Eder Health Nutrition ausprobieren. Welche Verzehrempfehlung sollte man hierzu aus Ihrer Sicht beachten, ich möchte dieses Präparat ja bekanntlich nur zur Gewichtsreduzierung einnehmen? Vielen Dank vorab & viele Grüße.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich vorausgeschickt sei die aktuelle wissenschaftliche Tatsache, dass eine eiweißreiche Ernährung überaus geeignet ist, Übergewicht vorzubeugen bzw. selbiges auch gezielt abzubauen. Was biochemisch-metabolisch wirklich dahintersteckt, ist vor kurzem ein Wissenschaftlerteam des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) um Susanne Klaus exakt nachgegangen. Wie das Team an einem Mausmodell aufzeigen konnte, führte vor allem eine hohe Aufnahme von Eiweiß (Molke-Eiweiß) – im Ggs. dazu deutlich weniger bei Verfütterung von einzelnen Eiweißbausteinen (Leucin, Alanin) - zu einer erhöhten Wasseraufnahme, erklärbar und ausgelöst über ein vermehrtes Durstgefühl bei den Versuchstieren. Der aus dem Eiweißabbau herrührende Ammoniak (Stickstoff-Abbauprodukt) wird in der Leber zu Harnstoff verstoffwechselt, der wiederum reichlich Flüssigkeit im Gefäßsystem benötigt, um zu den Nieren transportiert und dort auch ausgeschieden zu werden. „Bereits fünf Stunden nach der Umstellung auf das eiweißreiche Futter und auch während des gesamten Versuchszeitraums von sieben Tagen tranken die Tiere umso mehr und fraßen umso weniger, je höher die Amino-Stickstoff-Aufnahme über die Eiweiße bzw. über die Eiweißbausteine im Futter war“, erklärt Klaus-Jürgen Petzke, Co-Autor der Studie. Dieses vermehrt zugeführte Volumen scheint offensichtlich über den Dehnungsreiz im Magen zu einem gewissen Sättigungseffekt zu führen und dort auch die Ausschüttung des Appetithormons Ghrelin aus der Magenschleimhaut zu reduzieren. Die verminderte Ghrelin-Verfügbarkeit stimuliert in der Folge das Appetitzentrums im betreffenden Hirnareal weniger, was automatisch zu einer geringeren Nahrungsaufnahme und verringerten Kalorienzufuhr bei den Versuchstieren führte. Zusätzlich wirkt eine eiweißreiche Kost der Fettneubildung in der Leber entgegen, was sich bei diesem Tierversuch im Blut der Testmäuse anhand deutlich niedrigerer Cholesterin- und Leberfettwerte (Triglyzeride) nachweisen ließ. Hinweise auf einen eiweißbedingten höheren Energiebedarf des Stoffwechsels fanden die Wissenschaftler allerdings nicht. Sicherlich macht es Sinn, diese hoch interessanten Ergebnisse mittels weiterer Langzeitstudien zu ergänzen und zu bestätigen. Nun abschließend noch konkret zu Ihrer Frage nach der richtigen Dosierung bei Verwendung des Protifit B6-Pulvers zur flankierenden Ernährung bei gewünschter Gewichtsreduktion, das 80% Eiweiß in der Trockenmasse in Form von Milch-Eiweiß und Molkenprotein enthält:

Jetzt hoffentlich alles klar?

Gesundheitlich unterlegte Grüße sendet Ihnen

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & akuter Knieschmerz re.

LaufReport-Leser Bertram S. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

ich bin 45 Jahre alt und langjährig läuferisch unterwegs. Muss jetzt aber leider folgendes orthopädisches Missgeschick vermelden: Beim Aufrichten aus der Hocke verspürte ich gestern einen akut-stechenden Schmerz an der Außenseite meines rechten Kniegelenks. Was ist zu tun bzw. was raten Sie mir, vielen Dank vorab und sportliche Grüße?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Vom Verletzungsmechanismus her „riecht“ das Ganze nach einer Verletzung im Bereich des Außenmeniskus im rechten Kniegelenk. Aber natürlich darf man auch eine akute Knorpelverletzung im Bereich des Oberschenkelknochens oder im Bereich des Schienbein-Plateaus nicht ganz ausschließen. Die Tatsache, dass der spontane Beuge- & Streckvorgang im Kniegelenk nicht beeinträchtigt ist, also ohne Blockade verläuft, wie Sie schreiben, schließt aus meiner Sicht zunächst einmal einen kompletten Abriss des Meniskus mit Einklemmung im Kniegelenksspalt eigentlich aus. Wie würde ich jetzt das weitere Vorgehen gestalten:

Alles Gute

Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Hallux valgus-Op

LaufReport-Leserin Vesna V. G. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

mir steht in ein paar Tagen eine Hallux valgus-Op an der linken Groß-Zehe (25° Achsen-Abweichung) bevor. Vorgesehen ist die Versorgung mit einer Titanschraube und der zweite Zeh soll mit einem Draht fixiert werden. Ich habe das Ziel, irgendwann Marathon oder Halbmarathon zu laufen. Bin dieses Jahr noch den Staffellauf in Düsseldorf (8,5 km) gelaufen, war sehr zufrieden. Ohne viel Training laufe ich gut, war über meine Kondition selbst erstaunt. Andere sagen mir, ich hätte das Zeug zum Laufen. Als junges Mädchen habe ich über Jahre Leichtathletik gemacht. Leider sind dieses Jahr ja wohl weitere Laufveranstaltungen für mich gestrichen. Werde ein halbes Jahr aussetzen und möchte nächstes Jahr langsam wieder durchstarten (mit Unterstützung meines Hausarztes). Ist es überhaupt möglich, jemals wieder meinem geliebten Sport nachzugehen? Ich habe meinem Orthopäden gesagt, dass ich wieder laufen möchte. Er hat mich nur angeschaut und nichts weiter gesagt. Ich bin 51 Jahre und sehr fit. Auf eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen. Mit freundlichen Grüßen

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bitte beachten Sie bei meiner Antwort mehrere Aspekte:

Will hoffen, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig habe helfen können. Alles Gute!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Schürfwunde

LaufReport-Leser Rüdiger Sch. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

am vergangenen Sonntag hatte ich einen längeren Vorbereitungslauf auf Biel. Bei km 15 stürzte ich und zog mir am Unterarm sowie am rechten Knie eine stark blutende Schürfwunde zu. Anschließend bin ich noch 5 km nach Hause gelaufen - ohne weitere Probleme. Zuhause klassische Wundversorgung (ausspülen und Heilsalbe mit Wundauflage - ganzer Montag ohne Wundauflage, Wunde an "frischer Luft". Wunde ist jetzt geschlossen, noch leichter Spannungsschmerz an der Wunde. Was wäre sinnvoller Weise zu tun, um noch an Biel teilnehmen zu können? Beste Grüße!

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ich sehe eigentlich keine größeren Probleme bzgl. des Ihrerseits ins Auge gefassten Biel-Starts, wenn Sie aber bitte folgende Punkte beachten:

Ja, dann gute & schnelle Besserung, toi, toi, toi für Biel und schmerzfreies Durchhalten!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Antibiose

LaufReport-Leser Hans Sch. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

moin, nehme seit 5 Tagen ein Antibiotikum (Ciprobeta). Soll insgesamt 10 Tage dauern. Jetzt meine Frage: Ich laufe Ende April einen Marathon und möchte natürlich so schnell wie möglich mit dem Training weitermachen! Wann kann ich wieder mit dem Training beginnen? Habe kein Fieber und fühl‘ mich eigentlich ganz gut! MfG

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich ist bei einer Antibiotikum-Einnahme im Sport Folgendes zu beachten:

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Kälte

Aktuelles Statement vom Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim:

Vorausgeschickt sei der Hinweis, dass ab Außentemperaturen in Gefrierpunktnähe stets die Gefahr von Kälteschäden (= Gewebeschädigung) besteht, Schweregrad je nach aktuell gegebenen Minusgraden und evtl. zusätzlich vorhandenen negativen klimatischen Rahmenbedingungen. Ursächlich hierfür entscheidend ist der mehr oder weniger ausgeprägte Verlust an lebenswichtiger Körperwärme im Gefolge der Abstrahlung. Es gilt hier eine umgekehrte Proportionalität, d.h. je niedriger die Umgebungstemperatur umso größer ist die Abstrahlung und damit auch die Schädigungsgefahr. Zusätzlich negativ verstärkend können wirken:

Sportmedizinisch empfohlene Vorsichtsmaßnahmen zur Prävention von direkt Kälte-bedingten gesundheitlichen Risiken einerseits sowie zur Prävention einer erhöhten Verletzungsgefahr durch den hartgefrorenen unebenen Untergrund andererseits:

  1. Nicht bei Temperaturen unter minus 10 Grad trainieren, bei starkem Wind sollte die Außentemperatur nicht unter minus 5 Grad betragen.
  2. Maximal 90 Minuten unterwegs sein, der Anfänger bzw. Nicht-Leistungsläufer entsprechend kürzer, da die Verletzungsgefahr und die Auskühlungsgefahr bei Ermüdung ansteigt.
  3. Wegen der bei Minustemperaturen nur langsam in Gang kommenden Durchblutungszunahme in der beanspruchten Muskulatur entsprechend langsam das Tempo steigern und vor Wettkämpfen ein ausführliches Warm up-Programm durchziehen.
  4. Nach starken Schneefällen nicht im Wald trainieren (Schneebruchgefahr).
  5. Nicht ermüdet loslaufen und bei Kälte, Eis und Schnee nicht allein trainieren (Hilflosigkeit nach Sturz oder Verletzung)
  6. Trail-Laufschuhe mit entsprechender Stabilität und profilierter Sohle (Rutsch- und Schlitterschutz)
  7. Witterungsangepasste und hochwertige Funktionskleidung (Anziehen nach dem Zwiebelschalenprinzip: je kälter umso mehr Schichten). Zu beachten: Baumwoll-Klamotten haben weder im Sommer und noch weniger im Winter ’was auf der Läuferhaut verloren. Und: Funktionsware bezieht sich natürlich auch auf Unterwäsche, Kopfbedeckung, Handschuhe und Socken. Bei „feuchter Baumwoll-Schießer“ unter der Funktionslaufhose könnten sonst gerade die Herren der Schöpfung nach einem längeren Minuslauf „beim männlichsten aller Teile“ ein blaues Wunder erleben. Im Handel werden sogar Funktionsunterhosen mit speziellem Windschutz angeboten. Thema Handschuhe: Fäustlinge sind wegen ihrer geringeren Abstrahlfläche besser geeignet als Finger-Handschuhe. Besonders anfällig für Kälteschäden sind neben den Fingern auch Zehen, Wangen, Nase, Ohren Kinn, Stirn und Genitalbereich. Daher auch hier Vorsorge treffen, z.B. mittels Schal vor Mund, Nase und Wangen oder auch Verwendung von speziellen Ski-Hauben („Sturmhauben“), wie sie unter dem Helm getragen werden.
  8. Thema „Gefährdung des Atmungstraktes“: Unsere Nasen- und Nasennebenhöhlen-Schleimhäute haben bezüglich unserer Einatmungsluft wichtige Funktionen: Anfeuchten, Reinigen und Erwärmen, letzter Punkt gerade unter winterlichen Bedingungen ja von besonderer Bedeutung. Dieser Effekt geht aber flöten beim Umschalten auf Mundatmung, was wir immer dann tun, wenn wir die Laufintensität gesteigert wird. Wann dieses Umschalten eintritt, hängt natürlich von der individuell entwickelten aeroben Leistungsfähigkeit ab. Zusätzlich haben wir ja bei Minusgraden generell einen erhöhten Wärmeverlust durch die reaktiv gesteigerte Ventilation, was dann unter reiner Mundatmung kaum mehr korrigiert werden kann. Daher mein Tipp: Bei Außentemperaturen unter minus 8 Grad möglichst in einem Bereich trainieren, der noch Nasenatmung zulässt. Der bekannte metallische Geschmack auf der Zunge, den wir bei höheren und hohen Intensitäten gerade bei trockener Kälte verspüren, rührt übrigens von kleinsten Schleimhautschäden im Rachen-Luftröhrenbereich her, die aber relativ schnell wieder abheilen. Bevor es aber zu einer Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) in den tiefen Lungenabschnitten kommt, die ja die Endstrecke der Atmungswege darstellen, treten vorher bereits schwere Erfrierungen oder Frostschäden an den mehr exponierten Körperteilen auf.
  9. Thema „Kälte-Akklimatisation“: Bei wiederholten und längeren Aufenthalten in kalter Umgebung ist unser Organismus durchaus zu Anpassungsleistungen fähig. Sie äußern sich im früheren Anstieg des Grundumsatzes, das leistungslimitierende muskulär bedingte Kältezittern zur verbesserten Wärmeproduktion tritt erst bei tieferen Körperkerntemperatur, auch das Anspringen des subjektiven Kälte-Empfindens ist verzögert. Praxistipp: Trainieren Sie daher bereits im Sommer Ihre Kältetoleranz und Ihre natürliche Resistenz durch regelmäßiges Saunieren und durch generell kaltes Abduschen am Ende jeder Körperreinigung, sommers wie winters.
  10. Gerade in der kalten Jahreszeit sollte ein besonderes Augenmerk auch auf die Ernährungsqualität gelegt werden, um so die Regeneration zu beschleunigen, den Kälte-bedingt erhöhten Energieumsatz optimal auszugleichen sowie die Infekt- bzw. Verletzungsgefahr zu reduzieren. Sportlergerechte Winter-Ernährung sollte daher u.a. setzen auf: Vollkornprodukte, Weizenkeime, Amaranth, Quinoa, Soja, Erdnüsse (zählen wie Soja zu den Hülsenfrüchten), Nüsse, frisch gepresste Zitrusfrüchte, Wintergemüse (Kohl !!), Wintersalate und Seefisch (mindestens einmal pro Woche). Vorsicht vor zuviel Alkohol, Kaffee und Schwarztee: Durch den dadurch provozierten individuell unterschiedlich ausgeprägten Flüssigkeitsverlust wird die Thermoregulationsbreite künstlich beeinträchtigt, von der unerwünscht hohen Ausschwemmung von Mineralstoffen und Spurenelementen ganz zu schweigen. Praxistipp: Täglich maximal 2 Tassen Kaffee oder Schwarztee, dazu immer 1 Glas hochwertiges Mineralwasser trinken (hochwertig heißt u.a. mindestens 80 Milligramm Magnesium pro Liter). Hüten Sie sich auch vor trockenen und überhitzten Räumen, um eine überschießende Austrocknung Ihrer Mund- und Rachenschleimhäute und eine damit einhergehende erhöhte Infektneigung (lokale Antikörper brauchen Feuchtigkeit für ihren Transport und zum Funktionieren) zu vermeiden. Konsequent „über den Durst trinken“, dabei empfehlenswert: hochwertiges Mineralwasser (>80 mg Magnesium/l), Bio-Kräutertee, mit stillem Mineralwasser gestreckte Säfte.

Kommen Sie wohlbehalten durch die knackigen Frosttage!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Knie-Op

LaufReport-Leserin Christiana Lara G. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

mit großem Interesse lese ich Ihre Tipps in LaufReport. Vielleicht können Sie mir ja auch weiterhelfen. Ich bin vor einer Woche am Knie wg. Knorpelschaden und Zysten operiert worden. Natürlich habe ich jetzt noch immer einen Erguss im Knie. Seit ca. 5 Tagen nehme ich daher Bromelain-POS® Tbl. ein. Welche Dosierung empfehlen Sie? Vielen Dank vorab für ihre Hilfe und noch einen schönen Tag.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Herzlicher Gruß & vor allem gute Besserung

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Regenerationsoptimierung

LaufReport-Leser Norbert Th. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

bin jetzt 61 Jahre und habe vor wenigen Tagen meinen ersten Ultralauf absolviert. Trainiert hatte ich nach dem Bieler Plan von Constanze und Walter Wagner sowie von Rainer Frieland. Nach 13:48 Std. war ich glücklich im Ziel und froh, es geschafft zu haben. Nun meine Frage: Wie lange sollte ich jetzt pausieren und wie sollten meine nächsten Trainingseinheiten aussehen? So hoffe ich, im nächsten Jahr dann endlich auch in Biel starten zu können. Für Ihre Antwort schon jetzt herzlichen Dank und sportliche Grüße.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Gerade im Ultralauf gilt es regenerativ mehrere Faktoren zu berücksichtigen und zwar sowohl in der Trainingsphase generell und dann natürlich v. a. nach einem doch nun einmal zehrenden Ultra-Wettkampf:

Und bitte stets beherzigen, gerade im Ultrabereich: Weniger ist hier oftmals mehr!

Liebe Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Radfahren versus Jogging

LaufReport-Leser Anton H. fragt:

Erzielt man mit Radfahren auf dem Hometrainer vergleichbare Trainingseffekte wie beim Joggen?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Auf den Punkt gebracht, nein, wobei man allerdings unterscheiden muss, was mit dem Training bezweckt werden soll. Der Gesundheitssportler zielt ja zunächst einmal wohl nicht primär auf die Verbesserung seiner Wettkampfzeiten ab. Ihm geht es doch verständlicher Maßen und in erster Linie darum, Übergewicht vorzubeugen bzw. abzubauen, Blutdruck zu normalisieren, das Herz vor Durchblutungsstörungen zu schützen, Infekt- und Krebsschutz zu betreiben, Blutfette zu senken, die Insulinsensibilität zu erhöhen (Diabetes mellitus-Prophylaxe) und gezielt Stressausgleich zu betreiben, um so insgesamt mehr Lebensqualität und Lebensfreude zu erzeugen. Bei diesem Anspruch sind daher die Sportarten zu favorisieren, die sportartspezifisch und pro Zeiteinheit möglichst große Anteile der Gesamtmuskelmasse in Aktion versetzen. Die Gesamtmuskelmasse als gewichtsmäßig größtes Organ des menschlichen Körpers beträgt bei der untrainierten Frau mittleren Alters rund 30 % des Körpergewichts und beim Mann gleichen Alters mit vergleichbarem Trainingszustand aus genetischen Gründen über 40%. Damit sind Sportarten wie Walking, Nordic Walking, Jogging, Running, Inline-Skating, Aerobic, Rudern, Skilanglauf "gesundheitlich wertvoller" als beispielsweise Schwimmen oder Radfahren. In diesem Zusammenhang möchte ich eventuell bestehende orthopädische Probleme, die dann von vorneherein nur bestimmte Sportarten zulassen, einmal bewusst vernachlässigen. Beim gesundheitlich betriebenen Radfahren oder bei der Fahrrad-Ergometrie sind nur etwa 35 % in Aktion, beim Jogging aber über 60%, der individuellen Gesamtmuskelmasse. Der Trainingseffekt auf den Gesamtorganismus ist daher in letzterem Fall um einiges größer. Zudem wird die einzelne Muskelfaser beim Radfahren oder bei der Fahrrad-Ergometrie aufgrund des spezifischen Beanspruchungsprofils energetisch höher belastet, was automatisch das Einschleusen von Fettsäuren in die energiebereitstellenden Systeme limitiert. Was im Klartext heißt: Fahrradfahren eignet sich als Fettstoffwechsel-Aktivator und Optimierer des Fettstoffwechsels weniger gut als die Vertikalsportarten Laufen, Nordic Walking, Inline-Skating oder Ski-Langlauf. Und ein trainierter Fettstoffwechsel ist nun einmal der entscheidende Weichensteller bzgl. der oben angeschnittenen Gesundheitsparameter.

Laufen & Hitze

LaufReport-Leserin Bärbel K. fragt:

Bin Läuferin im Leistungsbereich und habe das Gefühl, meine Thermoregulation funktioniert nicht richtig, will sagen, ich kann nicht richtig schwitzen. So bekomme ich unter Sonneneinstrahlung regelmäßig einen roten Kopf und gleichzeitig das Gefühl, alle Kraft weicht aus meinen Muskeln. Das macht mir Angst und ich sehe evtl. gesundheitliche Probleme auf mich zukommen. Trotzdem bin ich flott unterwegs, unlängst in Mainz beim HM finishte ich mit 1:32 Std. Muss ich jetzt befürchten, auch irgendwann einmal umzufallen? Viele Grüße & danke vorab.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

In der Tat gibt es Zeitgenossen, meist blond, rotblond oder rothaarig mit hellem Hauttyp, die äußerst sonnenempfindlich sind, leicht Sonnenbrand abkriegen und nicht selten auch seitens ihrer Schweißdrüsen erst relativ spät Bereitschaft zeigen, durch angepasste Schweißproduktion die Körperkerntemperatur optimal zu gestalten. Bis zu einem gewissen Grad kann die Schweißdrüsen-Ansprechbarkeit trainiert werden. Altbekannter Trick von Ultra-Triathleten, die auf den Hawaii-Triathlon hin trainieren, ist z. B. das Radeln auf der Rolle in der Sauna. Für Ihren speziellen Fall empfiehlt es sich bei anstehenden Hitze-Wettkämpfen aus meiner sportmedizinischen Sicht:

Hoffentlich konnte ich Ihnen weiterhelfen!

Ihr Dr. Ziegler

Pulsgesteuertes Fitnesstraining

LaufReport-Leser Wilhelm Sch. fragt:

Als 61-jähriger Schrittmacher-Patient beschäftige ich mich mit der Frage der sinnvollen Belastungsintensität im Sport (Walking- und Running-Bereich). Ist daher für mich bei einer sportlichen Belastung mit Herzfrequenzen (HF) zwischen 120 und 130 mit einem ausreichenden Trainingseffekt auf den Gesamtorganismus zu rechnen, mein Herzschrittmacher ermöglicht eine Frequenz-Anpassung bis maximal 135?
Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Zur seriösen Trainingssteuerung gehört eine Leistungsdiagnostik und zwar zu Beginn und im Verlauf, auch im Breitensport und gerade auch bei Herz-Kreislauf-Risikopatienten. Nur so kann Anspruch und Wirklichkeit unter einen Hut gebracht werden. Ich würde Ihnen daher eine sportartspezifische Laktat-Leistungsdiagnostik in Ihren Disziplinen Walking und Running empfehlen, die darüber automatisch die für Sie passenden Herzfrequenzen vorgibt. Aus Ihrem aktuellen aeroben Leistungsstand lässt sich dann problemlos der für Sie und Ihre Ziele richtige und auch sportartspezifische Trainingsplan entwickeln, das Ganze unter seriöser Berücksichtigung Ihrer persönlichen Trainingsziele und des altersspezifisch sinnvollen Belastungsumfangs (Häufigkeit, Dauer, Intensität). Der von Ihnen angestrebte Trainingserfolg kann dann übrigens ganz leicht an so validen Gesundheitsparametern wie Blutdruck, Morgenpuls, Bauchumfang, Körperfett, Blutfettwerte und nicht zuletzt auch an Ihrem subjektiven physo-psycho-mentalen Alltagsempfinden festgemacht und überprüft werden.

Laufen & Power Plate-Training

LaufReport-Leser Peter D. fragt:

Was halten Sie eigentlich von einem flankierenden Power Plate-Training im Laufsport?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Prinzipiell ist medizinisch gegen diese "gezielte apparative Rüttelmethode" nichts einzuwenden. Sie wird ja seit einigen Jahren gerade im Studiobereich empfohlen und zwar als effektives Kraft-Ausdauer-Training für die klassischen Problemzonen von Mann und Frau (Beine, v.a. Oberschenkel, Po, oberer und unterer Rücken, Brust, Bauchmuskulatur und Arme, v.a. Bizeps). Natürlich kann und soll das PP-Training das regelmäßige Ausdauertraining zur gezielten Stoffwechseloptimierung nicht ersetzen. Ich würde daher die muskulär erzielbaren Effekte des  PP-Trainings einordnen zwischen reinen Ausdauer- und Kraft-Ausdauer-Effekten. Hoch interessant dabei ist die gezielte Beanspruchung der neuromuskulär-koordinativen Komponente, wovon natürlich gerade auch der Läufer mit der Schritt für Schritt zu verarbeitenden Flugphase profitiert. Also bitte nicht überrascht sein, wenn Sie anfangs Muskelkater plagt.

Im Schnelldurchgang hier die Essentials zum Power Plate-Training:

Herzlicher Gruß

Ihr Dr. Ziegler

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