Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler

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Symptome und Krankheiten

Laufen & Adduktorenschmerzen rechts

LaufReport-Leserin Kathrin M. fragt:

Guten Tag Herr Doktor Ziegler,

über die Google-Suche bin ich gerade auf Ihre Seite gestoßen und habe interessiert einige Beiträge gelesen. Ich habe ein aus meiner Sicht mittlerweile ziemlich schwerwiegendes Problem, das ich Ihnen nun erläutern möchte. Ich bin 25 Jahre alt und habe seit meiner Jugend immer mal wieder Sport getrieben. Vor etwa einem Jahr begann ich, regelmäßig zu laufen, um mich auf einen Halbmarathon vorzubereiten. Im September verspürte ich dann bei einem 2-Stunden-Lauf zum ersten Mal ein gewisses Ziehen im Adduktor am rechten Oberschenkel. Da dieses bei den folgenden Läufen und anderen sportlichen Tätigkeiten mit viel Sprinten und auch bei Bewegungen im Alltag (zeitweise sogar beim normalen Gehen) immer wieder auftauchte, suchte ich einen Orthopäden auf, der mir eine Muskelüberlastung diagnostizierte. Nach 4-wöchiger Pause nahm ich das Laufen wieder auf, obwohl der Schmerz nicht komplett weg war – ich war ungeduldig und wollte den Halbmarathon laufen. Nach dem Halbmarathon sportelte ich moderat weiter und der Schmerz verschwand auch für ein paar Wochen, dann war er plötzlich beim Joggen aber wieder in der gleichen Form da. Es schmerzte bzw. zog im Muskelansatz an der Oberschenkelinnenseite z.B. beim Zusammendrücken der Beine, beim Joggen, Springen, bei verschiedensten Tätigkeiten. Beim Sprinten verspürte ich außerdem Schmerzen im rechten Fußknöchel und beim Tragen von Rucksäcken bekam ich auf einmal ständig einen punktuellen Schmerz im linken oberen Rücken – quasi einmal diagonal durch den Körper.

Als ich im Dezember einen anderen Orthopäden aufsuchte, röntgte dieser meine Hüfte, fand dabei aber nichts, war auch sonst ziemlich ratlos und schickte mich zur Physiotherapie. Diese meinten, dass mein rechter unterer Bauchmuskel zu schwach wäre und deshalb das Zusammenspiel der Beinmuskeln nicht richtig funktioniert hätte und der Muskel daher überlastet (verhärtet) wäre.

Das nächste Problem war dann, dass ich im Januar für 5 Monate ins Ausland ging, wo ich derzeit immer noch bin. Ich legte hier dann wieder eine Sportpause ein und machte über mehrere Wochen hinweg die kräftigenden Übungen, die mir der Physiotherapeut in Deutschland gezeigt hatte. Des Weiteren ließ ich mich mehrmals am Oberschenkel massieren, um die Verhärtung zu lösen. Nachdem ich bei allen alltäglichen Bewegungen wieder schmerzfrei war, und sich auch sonst alles gut anfühlte, ging ich auf einen 5 Kilometer-Lauf. Schmerzen hatte ich dabei keine, der Oberschenkel-Adduktor verhärtete sich allerdings sofort wieder extrem. Nach weiteren Massagen und Übungen versuchte ich es noch einmal, mit gleichem Ergebnis. Ich habe weiter pausiert mich wieder massieren lassen und aktuell ist mit meinem Oberschenkel alles in Ordnung soweit, allerdings verspüre ich die letzten Tage den beschriebenen Rückenschmerz auch ohne Belastung und permanent. Ich bin ehrlich gesagt mittlerweile sehr frustriert und ratlos, was ich machen soll. Einen Arzt hier im Ausland (Spanien) aufzusuchen ist prinzipiell zwar möglich, erscheint mir aber wenig sinnvoll, da die beiden deutschen Ärzte ja schon nicht helfen konnten. Ich überlege, einen anderen Physiotherapeuten bezüglich meines Rückens zu konsultieren, habe aber Bedenken, dass auch das ergebnislos bleibt. Daher meine Frage: Kann das alles eine ganz andere Ursache haben? Noch kurz zu meiner Ernährung: Ich lebe überwiegend vegetarisch mit viel Obst und Gemüse, esse aber wegen Eisen etwa einmal die Woche Fisch oder Fleisch. Vor ein paar Wochen begann ich damit, täglich eine Magnesiumtablette in Wasser aufgelöst zu trinken. Für eine helfende Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße aus dem Süden

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Detaillierte Ursachenforschung, wie von Ihnen gewünscht, ist aus der Entfernung sowie ohne genaue Untersuchung bei Ihrem komplexen Beschwerdebild nicht ganz einfach. Entsprechend sei auch vorausgeschickt, dass sich alle meine online-Vorschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen können, die Sie dann jeweils bitte mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals durchsprechen sollten. Soviel vorneweg und damit nachfolgend gleich zum Ihrerseits gewünschten Kommentar und Rat meinerseits. Sie wurden ja bereits zweimal orthopädisch unter die Lupe genommen, entsprechend empfehle ich ergänzend folgendes zusätzliches Vorgehen:

Ja, dann toi, toi, toi, auf dass ein paar richtungsweisende Tipps für Sie dabei waren

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & muskuläre Überlastung im Berich des M. tibialis antrior und Verdacht auf Sehnenscheidenentzündgung

LaufReport-Leser Ramonkos K. fragt:

Guten Tag Herr Dr. Ziegler,

ich bin 30, männlich und mache schon seit mehreren Jahren mindestens 3mal pro Woche Sport. Vor einem Monat hatte ich nach dem Sport (Joggen, Seilhüpfen) im linken Schienbeinmuskel ungewöhnliche dumpfe Schmerzen. Ein paar Tage später hatte ich beim Bewegen der Zehenstrecker-Muskulatur das Gefühl, ich habe Sand in der Sehne. Mein Verdacht war Sehnenscheidenentzündung. Ich habe dann Entzündungshemmer genommen, bis das sandige Gefühl verschwand. Nach einer Woche Sportpause bin ich nach dem Fitnesstraining 5 Minuten Seil gesprungen. Am Abend traten dann wieder die Beschwerden im Schienbeinmuskel auf, allerdings ohne das sandige Gefühl in der Sehne. Daraufhin habe ich wieder Entzündungshemmer genommen und beschloss länger zu pausieren. Nach ein paar Tagen waren die Muskelschmerzen wieder verschwunden. Ca. zwei Wochen später habe ich für eine kleine Flugreise meine Joggingschuhe angezogen. Beim normalen Gehen fühlte sich hier dann meine Schienbeinmuskulatur wieder sehr unangenehm an. Es fühlte sich an, als ob ich im Fersenstand die Zehen 40mal zu den Knien hoch und runter bewegt hätte und irgendwie leicht taub. Es kribbelte aber nicht und fühlte sich keineswegs wie Muskelkater an. Ich muss noch hinzufügen, dass ich zurzeit in den Tropen bin und normalerweise nur mit Flip Flops herum laufe. Mir ist zum ersten Mal aufgefallen, dass die Zehen einiges mehr angehoben werden müssen beim Gehen mit Joggingschuhen als mit Flip Flops und die Schienbeinmuskulatur dadurch mehr beansprucht wird. Das unangenehme Gefühl im Muskel wurde immer schwächer aber ganz verschwunden ist es bis jetzt nicht. Jedes Mal, wenn ich eine weitere Distanz gehe, wird es wieder ein wenig stärker und schwächt sich dann allerdings innerhalb von ein paar Tagen wieder ab. Ein kürzlich konsultierter Arzt meinte, dass ich meine Muskeln überlastet habe und ich daher einfach mal ein bis zwei Monate pausieren sollte. Ich bin nicht ganz zufrieden mit dieser Diagnose. Verspannungen in den Muskeln lösen sich doch schneller und außerdem sind die Muskeln auch nicht spürbar verhärtet. Könnte man mit einer Kernspin-Untersuchung mehr herausfinden? Und könnte es sich um Symptome eines Nervenkompressionssyndroms oder eines Art Karpaltunnelsyndroms im Schienbeinbereich handeln?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Vorausgeschickt sei, dass sich meine online-Beratung auf grundsätzliche Aussagen beschränken muss, die Sie dann bitte noch mit Ihrem behandelnden Arzt durchsprechen sollten. Und damit gleich zu den Ihrerseits gewünschten Empfehlungen:

Ja, dann hoffe ich, dass meine Tipps Sie weiter bringen konnten, würde mich freuen.

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Oberschenkelschmerz bds. - Vorderseite

LaufReport-Leser Berthold E. fragt:

Bin 44 Jahre alt und seit ca. 10 Monaten Laufeinsteiger mit mittlerweile ca. 20-30 km pro Woche, meist auf der Straße. Seit ca. 4 Wochen verspüre ich regelmäßig und laufabhängig nach relativ kurzer Laufzeit an der Vorderseite beider Oberschenkel wohl muskuläre Beschwerden, die mich zwingen, nur noch in ganz langsamem Tempo weiter zu laufen. Nach 1-2 Tagen bin ich wieder beschwerdefrei. Was raten Sie mir?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich sei vorausgeschickt, dass sich alle meine online-Vorschläge generell nur als allgemeine Empfehlungen verstehen können und dürfen, die Sie daher dann bitte im Detail nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt/Orthopäden durchsprechen sollten. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend meine Empfehlungsliste:

Ja, dann noch alles Gute für Sie und möge ich bei Ihnen mit meinen Tipps richtig liegen.

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Achillessehnen-Teilruptur re.

LaufReport-Leser Christian K. fragt:

Ich habe mir vor mindestens 6 Monaten eine Achillessehnenteilruptur zugezogen (1/3 Einriss). Habe daraufhin 6 Monate keinen Sport außer Schwimmen betrieben. Leider stellt sich nun heraus, dass die Verletzung trotzdem fortgeschritten ist. Sie ist jetzt bereits über 2/3 eingerissen. Da ich ein sehr aktiver und sportbegeisterter Mensch, bin, weiß ich nicht mehr weiter. Ich denke, ich komme um eine Op nicht herum. Können sie mir da weiter helfen und oder Tipps für die richtige Op-Methode geben? Ich danke Ihnen bereits im Vorfeld. Viele Grüße

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bevor ich ins Detail gehe, gestatten Sie mir vorab noch folgenden Hinweis: Alle meine online gemachten medizinischen Ratschläge können generell keinen Verbindlichkeitscharakter für den einzelnen Fall haben. Entsprechend verstehen Sie bitte meine Ausführungen als grundsätzliche Empfehlungen, die entsprechend mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abzusprechen sind. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend hier nun meine Tipps, wie Ihrerseits gewünscht:

Falls Sie eine kompetente orthopädisch-unfallchirurgische Adresse benötigen, die Sie evtl. auch kurzfristig operativ versorgen kann, so lassen Sie dies mich bitte wissen.

Ja, dann hoffe ich für Sie nur das Beste und baldige Wiederherstellung

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Arthrose

LaufReport-Leser Ole B. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

nachfolgend finden Sie meine gesundheitliche Problematik plus Kurz-Anamnese: Ich bin 44 Jahre alt und habe bis zum 25.ten Lebensjahr Hochleistungssport betrieben. In dieser Zeit gab es keine signifikanten Probleme. Ich arbeite als selbstständiger Physiotherapeut und Sportwissenschaftler in eigener Praxis und betreue viele Hoch- und Leistungssportler. Daher ist mein eigener körperlicher Zustand von großer Wichtigkeit, nicht nur im Beruf. Ich bin seit 1995 ca. 20 Marathons gelaufen (zw. 3:17 h und 4:10 h) und habe neben der beruflichen Komponente bis vor 2 Jahren ca. 10-15 Stunden Ausdauersport (Lauf/Rad/Schwimmen) in der Woche betrieben. Im Herbst 2011 traten dann erstmals Schmerzen im Bereich des rechten Knie auf. Gemäß MRT-Befund (Kernspin) kein Knorpelschaden oder Hinweis auf Schädigungen am Bandapparat. Zur Absicherung Arthroskopie in 11/2011, auch hierbei kein nennenswerter Neubefund, nur kleine Bakerzyste, ansonsten unauffällig. Nach kurzer Schmerzreduzierung dann wieder Beginn der Schmerzen. Lauftraining drastisch reduziert auf ca. 3 Einheiten in der Woche bei ca. 5-8 km Umfang im GA1- Bereich. Laufanalyse durchgeführt und auch hierbei keine signifikanten Fehlstellungen festgestellt. Im Juli 2013 dann nochmalige MRT beider Knie mit neuem Befund im rechten Knie: 4.gradiger Knorpelschaden (ca. 8 mm breit) und zwar an der Kniescheibenrückfläche plus korrespondierendem Knorpelschaden Grad II-III im Oberschenkel-Gleitlager sowie geringer Erguss und kleine Bakerzyste. MRT linkes Knie: Geringes Knochenmarködem im Schienbeinkopf medial, Bänder re/li sowie Innen- und Außenmeniskus intakt. Ich habe jetzt als erste Maßnahme Einlagen der Fa. IOS anfertigen lassen und wollte vorab alle konservativen Methoden ausschöpfen, bevor ich zu invasiven Methoden greifen muss. Jetzt meine Frage an Sie: Welche Therapie können Sie mir raten? Ich habe zurzeit den Laufsport ganz eingestellt, nachdem im Mai starke Schmerzen beidseitig auftraten. Mein Ziel ist es, wieder ein normales Lauftraining durchführen zu können. Meine Idee war jetzt, primär die Reizung/Entzündung durch Akupunktur und pflanzliche Entzündungsmittel aus dem Knie zu bekommen. Die rechtsseitigen Schmerzen treten in hinteren Gelenkspalt auf. Ich gehe davon aus, dass diese von der Bakerzyste/Entzündung herrühren. In der Hoffnung auf Hilfe, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Also, ganz ehrlich, das sieht bei Ihnen insgesamt nicht wirklich gut aus. Bevor ich jetzt aber ins Detail gehe noch folgender Hinweis: Meine per online gemachten medizinischen Ausführungen können generell keinen Verbindlichkeitscharakter haben. Entsprechend sind alle meine Überlegungen stets nur als grundsätzliche Empfehlungen zu verstehen, die unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals abzusprechen sind. Unter diesem Vorbehalt nachfolgend hier nun meine Tipps, wie Ihrerseits gewünscht:

Nach spätestens 8 Wochen sollte beim linken Knie unbedingt eine Kontroll-MRT-Untersuchung anberaumt werden, um so den Verlauf beim Knochenödem genau beurteilen zu können.

Alles Gute und hoffentlich waren meine Ausblicke nicht allzu niederschmetternd für Sie, was mir sehr leid tun würde

Sportliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Arthrose plus Knochenödem im Kniegelenk

LaufReport-Leser Frank St. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

nach einem Trainingslauf zur Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon (die langen Läufe hatte ich schon hinter mir) bekam ich einen plötzlichen und stechenden Schmerz im linken Knie. Laufen war danach nicht mehr möglich. Den Marathon am 29.04. brach ich dann nach 22 km ab. Ich konnte jeweils nur humpeln. Rö.-Befund (li. Kniegelenk): Leichtes Genu varum li. (O-Bein), Verschmälerung des inneren Gelenkspalts. Kernspin-Befund Erosive Knorpelschäden Grad 3 bis 4 im inneren Kompartiment im Rahmen einer Chodromalazie mit reichlich knöcherner Reizbildung, möglicherweise auch Vorstufe einer Osteonekrose und reichlich Erguss, Femoropatellargelenk und äußerer Gelenkspalt unauffällig. Mein Orthopäde hat daraufhin Entlastung mit Unterarmgehstützen und körperliche Schonung für zunächst 3 Wochen „verordnet“. Es bestünde die Gefahr, dass der Knochen abstirbt. Falls das passiert, soll der Knochen angebohrt werden. Er möchte daher per MRT den Verlauf kontrollieren. Er meinte weiterhin, kein Sport und kein Laufen mehr in meinem Leben und übrigens auch kein Nordic-Walking. Fahrradfahren und Schwimmen wären wieder möglich, wenn die Akutbehandlung vorüber ist. Letzte Woche hatte ich noch einen Termin bei einem anderen Orthopäden. Der hat sich den Bericht zum MRT vom Radiologen nicht angeschaut, sondern nur die CD-Bilder. Er meinte, 2 Wochen noch mit den Unterarmgehstützen gehen und dann langsam wieder mit Aufbautraining (Laufen) beginnen. Wenn das Knie anschwillt, dann sofort wieder aufhören. Arbeiten könnte ich auch. Er meinte, es sei Blödsinn, dass der Knochen absterben kann. Man sähe ja, woher die Reizung komme. Von Krankengymnastik halten beide nicht viel. Was können Sie mir nun raten? Ich bin völlig verunsichert. Zwei so gegensätzliche Empfehlungen habe ich nicht erwartet. Ich bin nun 5 Wochen an Unterarmgehstützen gegangen. Ich habe Angst, dass der Knochen wirklich abstirbt. Hilft da anbohren tatsächlich? Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im Voraus.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Mit Verlaub, Sie haben mindestens 2 Probleme. Einmal das Knochenödem im Bereich des inneren Oberschenkelknorrens (medialer Kondylus), evtl. Hinweis auf die sogenannte Ahlbäck-Krankheit. Und dann die erheblichen Knorpelschäden im inneren Gelenk-Kompartiment. Aus meiner Sicht könnte aber das Knochenödem durchaus einfach nur Folge der schweren Gelenkknorpelschäden sein. Daher müsste sich das Knochenödem relativ gut zurückgebildet haben, nachdem Sie ja jetzt für ca. 5 Wochen das Areal komplett entlastet haben. Ursächlich stehen die innenseitig betonten Knorpelschäden wohl im Zusammenhang mit Ihren O-Beinen. Grundsätzlich muss jetzt der aktuelle Befund vom Kontroll-MRT entscheiden, wie es weitergeht. In Unkenntnis dieses Ergebnisses hier ein paar grundsätzliche therapeutische Tipps:

Ja, dann hoffe ich auf erfolgreiches Gegensteuern & gern können Sie mich auf dem Laufenden halten!

Herzliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Hyper-Homocysteinämie

LaufReport-Leser Wolfgang R. fragt:

Lieber Herr Dr. Ziegler,

bei mir wurde ein erhöhter Homocystein-Spiegel festgestellt. Mir wurde daher das Vitamin B9-/Folsäure-, B12- und B6-Präparat Medyn® verordnet. Jetzt habe ich bei der Einnahme Bedenken wg. möglicher Krebsgefahr durch Folsäure. Daher habe ich auch mit der Fa. Medice wg. Medyn® Kontakt aufgenommen und folgende Antwort bekommen: In letzter Zeit wurden Studien veröffentlicht, welche die Frage aufwarfen, ob eine Folsäure-Gabe möglicherweise das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen könnte. In der Diskussion geht es dabei ausschließlich um die tägliche und hochdosierte Vitamingabe. Die Therapie von Medyn® bleibt aber hiervon unberührt. Die Studienergebnisse sind zudem sehr widersprüchlich. Deutlich wird das, wenn man die Vitamin-Studien zur kardiovaskulären Sekundärprävention betrachtet. Während in norwegischen Studien (NORVIT, WENBIT; 0,8 mg Folsäure) ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere für Lungenkrebs, beobachtet wurde, zeigen große nordamerikanische Studien (HOPE-2, VISP; 2,5 mg Folsäure) keine Erhöhung der Krebsinzidenz durch diese Vitamin-Gabe. Aktuellere Studien wie SEARCH, in der mehr als 12.000 Patienten über fast 7 Jahre täglich entweder 2 mg Folsäure und 1 mg Vitamin B12 oder Placebo erhielten und VITATOPS, in der über 8.000 Patienten 3.5 Jahre mit 2 mg Folsäure, 0.5 mg Vitamin B12 und 25 mg Vitamin B6 oder Placebo behandelt wurden, wurden ebenfalls keine Unterschiede in der Krebshäufigkeit zwischen der Vitamingruppe und der Placebo-Gruppe gesehen. Eine gepoolte Analyse aus insgesamt 8 solcher B-Vitamin-Interventionsstudie mit insgesamt mehr als 37.000 Teilnehmern zeigte ebenfalls keine erhöhte Krebsinzidenz durch die tägliche Folsäure-Gabe. Eine aktuell erschienene gepoolte Analyse aus 13 prospektiven Kohorten-Studien (725.134 Teilnehmer) hatte zum Ergebnis, dass eine erhöhte Folsäure-Zufuhr mit einem niedrigeren Darmkrebs-Risiko verbunden ist. Ich soll täglich 3x1 Tabl. Medyn® 0,2 mg einnehmen, was einer täglichen Gesamtzufuhr von insgesamt 24 mg Vitamin B6, 0,6 mg Folsäure und 0.03 mg Vitamin B12 entspricht was ja bzgl. Folsäure knapp an die norwegische Studie herankommt. Zu meiner Frage: Gibt es vielleicht ein anderes Medikament ohne Folsäure, was ich nehmen könnte oder könnte ich den Bedarf nicht auch über die natürliche Nahrung decken? Mit freundlichen Grüßen

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bzgl. der Ihrerseits geäußerten Bedenken und zu Ihrer persönlichen Beruhigung möchte ich Ihnen daher folgende Abwandlung des Therapieplans zur Absenkung des Homocystein-Spiegels vorschlagen, ohne damit die eindeutige Studienlage, die ja eigentlich Entwarnung bzgl. Ihrer vorgebrachten Ängste, zu negieren:

Herzlicher Gruß

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Beinparese unter Belastung

LaufReport-Leserin Veronika S. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

ich bin 48 Jahre, 1,60 m bei 56 kg und laufe seit ca. 13 Jahren regelmäßig, 3-4 mal/Woche. Komme dabei auf insgesamt ca. 40 - 60 km und nehme an 1-2 Marathons/Jahr teil. Mein derzeitiges Problem: Seit ca. einem halben Jahr beginnt mein linkes Bein nach ca. 70 Minuten Lauftraining "zu lahmen". Habe dabei keinerlei Schmerzen, höre nur, dass links der Schuh schwerer aufprallt und die Laufbewegung nicht mehr rund ist. Habe dabei das Gefühl, als würde ich hinken. Die Untersuchung beim Orthopäden ergab folgende Befunde: umschriebene Signalsteigerung am Ansatz der Glutealmuskulatur pertrochantär, mit diskreter freier Flüssigkeit um den Trochanter major links, ansonsten keine Weichteilveränderungen, die Femurköpfe regelrecht, kein intra-artikulärer Erguss, keine degenerativen Veränderungen. Der Orthopäde riet mir zu verstärkten Dehnübungen. Was ist Ihre Meinung zu meiner Problematik, vielen Dank im voraus.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Gemäß Ihrer detaillierten Befundschilderung kann man davon ausgehen, dass bei Ihnen bereits eine Kernspin-Untersuchung (MRT) der Hüftgelenkregion veranlasst bzw. selbst vom Orthopäden durchgeführt wurde mit nachgeschalteter entsprechender Befundung. Sie erwähnten nicht, welche therapeutischen Effekte die Dehnempfehlung hatte, ich nehme mal an, es brachte Sie nicht weiter. Leider unterblieb ja bisher eine MRT-Untersuchung der Lendenwirbelsäule. Könnten doch die geschilderten Beschwerden auch von einer neurologischen Störung eben jener motorischer Nervenwurzeln herrühren, die normalerweise das gewohnt unauffällige und motorisch-biomechanisch genau aufeinander abgestimmte Aufkommen und Abrollen bei der Laufbewegung überhaupt erst ermöglichen. Gemäß der angegebenen Symptomatik sollten daher im MRT vor allem die Etagen zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel sowie zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem 1. Kreuzbeinwirbel genauer unter die Lupe genommen werden, da dort genau die bei Ihnen offensichtlich in Mitleidenschaft gezogenen Nerven die Wirbelsäule verlassen. Laufen führt nun einmal durch die typische Flugphase (beide Füße für Millisekunden ohne Bodenberührung) in Verbindung mit der höheren Geschwindigkeit zu einer laufspezifisch erheblich höheren Vertikalbelastung aller anatomischer Regionen (ab Sprunggelenk aufwärts) im Vergleich zum Liegen, Sitzen oder Stehen. Also umgehend hier eine Kernspin-Untersuchung veranlassen und dann weitersehen. Ich würde aber diesen diagnostischen Schritt nicht mehr lange vor mir her schieben, wobei Sie in Ihrem Bericht leider unerwähnt ließen, ob das Beschwerdebild in den letzten Wochen und Monaten an Intensität zugenommen hat. Sollte aber bei der MRT kein auffälliger Befund zu erheben sein, würde ich dann als nächsten Schritt das Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) untersuchen lassen, um bei Ihnen ja kein schleichendes entzündliches Geschehen zu übersehen. Gern können Sie sich wieder bei mir melden, wenn Ihnen diese Befunde vorliegen.

Sportliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & schmerzhafte Fußsohle

LaufReport-Leser Thomas H. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

ich laufe seit ca. 2 Jahren regelmäßig. Habe damals mit 2 km angefangen und bin zur Zeit mit Vorbereitungen für meinen ersten Halbmarathon beschäftigt, bisherige maximale Streckenlänge 17 km. Seit ca. 2 Monaten registriere ich nach ca. 45 min (10 km) Schmerzen im Bereich meiner Fußsohle, anfänglich gering, aber ich war auch schon gezwungen, meinen Lauf zu unterbrechen. Nach einer kleinen Pause von 1-2 min und Bewegung, Auflockerung und einer kurzen Massage des Fußes geht es dann wieder für ein Weilchen. Ich habe mich in einem Fachgeschäft beraten lassen und neue Laufschuhe gekauft. Das Problem ist aber leider immer noch da. Erbitte Ihren Rat, danke in voraus.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Sie ließen unerwähnt, ob der Fußsohlenschmerz nur einseitig auftritt und wo genau. Trotzdem will ich mich analytisch & aus der Ferne an Ihrem Beschwerdebild versuchen:

Hoffe, Ihnen mit diesen Überlegungen ein wenig weiterhelfen zu können.

Sportlicher Gruß

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knochenödem im Sprunggelenk

LaufReport-Leser Sigurt H. fragt:

Lieber Herr Dr. Ziegler,

ich bin ein "alter" 400m-Seniorensportler (mittlerweile 55), habe Weihnachten unerklärliche Schmerzen in beiden Sprunggelenken gespürt, und bin mit der Kernspin-Diagnose Knochenmark-Ödeme zu 6 Monaten Laufpause und Krücken gekommen. Nach positiver MRT-Kontrolle sollte ich langsam wieder belasten und von den Schmerzmitteln (Ibuprofen) runterkommen, zusätzlich wurde die Nutzung eines Tens-Gerätes verordnet.  Wurde dann aber von der Kasse gestrichen, Begründung: Ich sollte beim Laufen einfach auf den Körper/Schmerzen achten. Zunächst klappte alles prima. Ich bin nach etwa einem Monat ohne wieder auf Grasboden gelaufen, schmerzfrei und ohne Schmerzmittel. Dann aber waren die Schmerzen plötzlich wieder da, erneutes MRT zeigte zurückgegangene alte Ödeme und neue! Wie kann das sein, die anfänglich behauptete/vermutete jahrelange Überlastung kann nun doch gar nicht mehr vorliegen? Mir graut‘s jetzt schon vor weiteren 6 Monaten sportlicher Inaktivität. Was raten Sie und was könnte evtl. als wahrscheinliche Ursache herhalten? Vielen Dank vorab und ich verbleibe mit freundlichen Grüßen.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Das Problem Knochenödem ist sozusagen ein „modernes“, da diese Diagnose vor der MRT-Ära ja gar nicht gestellt werden konnte. Das tut aber der Wichtigkeit keinen Abbruch, da sich aus dem Knochenödem bei Nicht- oder Fehlbehandlung sogar ein regelrechter Knochengewebe-Untergang (Nekrose) entwickeln kann, mit allen negativen Konsequenzen. Daher gilt es hier mit ruhiger aber kundiger therapeutischer Hand zu agieren. Weshalb Sie so langwierig und sogar in Form einer Neuerkrankung (Rezidiv) betroffen sind, ist aus der Entfernung schwierig zu beantworten. Man findet solche Verläufe bei Menschen mit Nikotin-Abusus, Fehl- & Überernährung, bei Hormondefiziten oder auch bei langfristiger Kortison-Einnahme. Jetzt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass für Sie einer der Punkte wirklich zutrifft. Vielleicht noch im Nachgang ein wichtiger Hinweis: Die langfristige Einnahme von Medikamenten des Ibuprofen-Typs (sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika) können ihrerseits den Knorpel-Knochen-Stoffwechsel negativ beeinflussen. Jetzt aber nach vorne geblickt und was ist daher aus meiner Sicht für Sie sinnvoller Weise zu tun bzw. zu lassen:

Ja dann alles Gute für Sie & mögen meine sportmedizinischen Ratschläge zum Erfolg führen, was ich Ihnen von ganzem Herzen wünsche!!!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Zehen-Luxation

LaufReport-Leser Norbert Th. fragt:

Sehr geehrter Herr Ziegler,

heute habe ich durch einen Motorradunfall eine Zehenluxation erlitten. Im Krankenhaus wurde mir nach dem Wiedereinrenken unter Durchleuchtung ein Gehfuß angepasst und ich soll für sechs Wochen sportlich pausieren. Ist es trotz dieses Rückschlags dennoch möglich, noch in diesem Jahr bei einem Marathon zu starten? Bin in der Vorbereitung schon viermal über 170 Minuten gelaufen. Im Rahmen einer Laufcup-Serie hatte ich auch mehrere Wettkämpfe über zwanzig Kilometer und habe noch am letzten Samstag an einem Lauf über fast 30 km teilgenommen. Wäre wirklich schade, wenn das jetzt alles umsonst war. In der Hoffnung auf eine Antwort Ihrerseits schon mal vielen Dank vorab.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Eine Zehenluxation bedeutet immer eine mehr oder weniger schwere Verletzung des gesamten Gelenkareals. Betroffen können sein: Gelenkkapsel, Bandapparat, einstrahlende Sehnen, Knorpel und Knochen. Die Durchleuchtung hat bei Ihnen offensichtlich keine knöcherne Verletzung ergeben, über mögliche Weichteilverletzungen kann das Röntgenbild aber keine Aussage machen. Sie haben mir auch nicht verraten, welche Zehe betroffen ist. Sicherlich war das Ganze erheblich geschwollen samt Bluterguss, was bei einer Luxation eigentlich üblich ist und zumindest für einen Einriss im Kapselapparat spricht. Offensichtlich hat man Sie ja bzgl. möglicher Weichteilverletzungen (Sehnen, Bänder, Knorpel) im Unklaren gelassen, da sollten Sie auf jeden Fall nachhaken, weil das Ausmaß der Begleitverletzungen natürlich die Dauer des Heilverlaufs bestimmt.

Jetzt aber konkret zur Beantwortung Ihrer Fragen:

Ja, dann hoffe ich sehr, dass meine Ratschschläge bei Ihnen zu einer schnelleren Genesung beitragen werden und so der geplante Marathonstart evtl. doch noch möglich wird.

Alles Gute für Sie

Ihr Dr. Ziegler

Sport & Akne

LaufReport-Leserin Dany B. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

mein Sohn (16 Jahre) ist Leistungssportler im Bereich Radsport (Straße) und hat seit ca. 2 Jahren Akne, die sich in den letzten 8 Monaten zu einer sehr schweren Form ausgebildet hat. Er leidet psychisch und auch physisch (Schmerzen) darunter, da die Haut auf großen Arealen (Gesicht, Rücken, Nacken, Brust) extrem große Pusteln und Entzündungen gebildet hat. Der Hautarzt hat jetzt zur Einnahme von Isotretinoin geraten und uns zunächst mit dem notwendigen Informationsmaterial ausgestattet. Die beschriebenen Nebenwirkungen sind sehr vielfältig und sicherlich individuell, deshalb sind wir als Eltern doch verunsichert. Ist die Einnahme von Isotretinoin generell mit dem Leistungssport zu vereinbaren, vielen Dank schon im Voraus zu Ihrer Meinung?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass vorgeschaltet zunächst alle anderen etablierten Akne-Maßnahmen wie bestimmte Antibiotika, chemische Haut-Abrasion und kutane Laserbehandlung bereits versuchsweise zum Einsatz gekommen sind, aber nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben. Beim Einsatz dieses Medikaments, bei dem es sich um eine Vitamin A-ähnliche Substanz handelt, sind vielfältige Nebenwirkungen bekannt, über die Sie ja bereits seitens Ihres behandelnden Arztes in Kenntnis gesetzt worden sind. Insofern stellt sich bzgl. Isotretinoin weniger die Frage der Vereinbarkeit seiner Einnahme und gleichzeitig betriebenem Leistungssport, sondern der grundsätzlichen Verträglichkeit. Und da müssen v. a. Blutbild, Leberwerte, Blutfette sowie gerade bei Jugendlichen das Auftreten von Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen überwacht bzw. im Auge behalten werden. Während der Behandlung sollten auch eine intensive Sonnen- und UV-Licht-Exposition vermieden werden bzw. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF >15) zum Einsatz kommen. Als möglicher Weise verschlimmernder Faktor muss auch die Ernährung Ihres Sohnes auf den Prüfstand, speziell, wenn sie einen ungünstig hohen Anteil an entzündungsfördernden sogenannten Omega-6-Fettsäuren bei gleichzeitig zu geringem Verzehr an Omega-3-Fettsäuren aufweist. Entsprechend hierzu meine Empfehlung:

Ja, dann konnte ich hoffentlich Ihnen bzgl. Ihrer Sorgenfalten ein wenig weiterhelfen!

Herzliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Sprunggelenk-Op

LaufReport-Leserin Stephanie B. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

ich bin 25 Jahre alt und wurde vor über 9 Wochen am rechten Sprunggelenk wegen 3-fachem Bänderriss operiert. Leider war eine Nach-Op nötig. Danach trug ich für 5 Wochen einen Gips bei völliger Entlastung des Fußes sowie für weitere fünf Wochen eine Schiene (Arcus-Orthese) plus allmählichem Aufbautraining bis zur Vollbelastung des operierten Fußes. Jetzt nach über 9 Wochen ist aber das betroffenen Gelenk immer noch angeschwollen mit Belastungsschmerz und auch die Beweglichkeit ist nach wie vor eingeschränkt, das Ganze trotz Krankengymnastik, Lymphdrainage, Kühlung durch Eis und Salbenverbänden mit Traumeel-Salbe. Ich bin sehr sportlich und möchte daher so schnell wie möglich wieder aktiv werden – Laufen, Radfahren, Schwimmen. Aber jetzt habe ich Angst, dass diese Bewegungseinschränkung dauerhaft sein könnte und dass diese langanhaltende Schwellung bedeutet, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Sollte ich die Schiene noch länger tragen? Mein Arzt schob die Schwellung auf die Tatsache, dass ich zweimal operiert wurde, ist das richtig? Wie werde ich schmerzfrei und wie geht die Schwellung schneller zurück? Ich würde mich sehr über einen Ratschlag bezüglich meiner Situation freuen. Vielen Dank im voraus!

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Zunächst einmal ist natürlich die Regenerationsphase inter-individuell sehr unterschiedlich. Also brauchen Sie sich zunächst einmal keine Sorgen machen, das geschilderte postoperative Zeitfenster kann durchaus noch mit den geschilderten Symptomen und Beschwerden einhergehen. Was mich überrascht hat, ist das Eingipsen, das wird heute zum Teil auch anders gelöst. Na ja, ist passiert. Aber diese erzwungene und lange Immobilisierungsphase hat natürlich ihren Preis: Gelenkkapsel, Muskulatur und Bänder sind geschrumpft, das braucht seine Zeit. Daher mein Vorschlag für die nächsten 4 Wochen:

    1. Zunächst einmal sollten Sie möglichst alle tierischen Produkte aus Mastbetrieben (auch Eier und Milchprodukte), Legebatterien und Zuchtfarmen gezielt meiden, zumindest in den kommenden 4-6 Monaten und anstelle dessen möglichst nur Wildfisch, Wild und Eier sowie Fleisch- & Milchprodukte aus kontrolliert-biolo-gischem Anbau konsumieren, was optimal die bei Ihnen gegebene und überschießende Schwellungs- und Ödemneigung limitieren hilft und gleichzeitig auch die körpereigenen Regenerationsprozesse harmonisiert. Sollten Sie hierzu mehr Infos wünschen, geben Sie bitte bei Google die Begriffe Omega-6- bzw. Omega-3-Fettsäuren ein und fügen nach einem Bindestrich meinen kompletten Namen hinzu. Dann werden Sie automatisch zu allen meinen diesbezüglichen Veröffentlichungen geleitet.
    2. Flankieren Sie diese hocheffektive Ernährungsumstellung bis zur völligen Beschwerdefreiheit mit der regelmäßigen Einnahme von Traumeel® S Tabletten (Fa. Heel), Dosierung 3 x täglich 1 Tablette, jeweils langsam im Munde zergehen lassen. Bei diesem Präparat handelt es sich um eine langjährig in der Sportmedizin bewährte und optimal aufeinander abgestimmte Mischung von speziellen pflanzlichen Bestandteilen in homöopathischer Dosierung, top-geeignet zur Behandlung des geschilderten Beschwerdebildes. Sie haben ja bereits Erfahrungen mit dem entsprechenden Salbenpräparat gemacht.
    3. Kombinieren Sie bitte die Einnahme von Traumeel® S Tabletten mit Bromelain POS® Tabletten (Fa. Ursapharm), empfohlene Dosierung für 6 Wochen: 3 x 2 Tbl., jeweils ca. 15 Minuten vor dem Essen.
    4. Zusätzlich nehmen Sie bitte in den nächsten 8 Wochen Cardiofit® Pulver (Fa. KyraMed) zu sich. Hier handelt es sich um eine wohl durchdachte und medizinisch hinterfragte Kombination von langkettigen Omega-3-Fettsäuren mit relevanten Mikronährstoffen wie B-Vitamine, Vitamin E & C, Magnesium sowie Zink und Selen. Die empfohlene Dosierung beträgt 2 x 1 Messbecher täglich, am besten in stilles Wasser, Fruchtsaft, Milch oder Joghurt etc. einrühren. Details zur Bestellung bei KyraMed können Sie meiner Rubrik Sprechstunde in LaufReport.de entnehmen.
    5. Desweiteren würde ich Ihnen auch noch die Gabe von 3 x täglich 1 Tablette CalciProtect® (Fa. TRB Chemedica) empfehlen und zwar zur Beschleunigung der knöchernen Überbauung und Wiederherstellung der operierten Knochenstruktur und Architektur im Sprungbeinbereich. Bei Ihrer Krankheitsgeschichte wäre der Einsatz dieses Präparates durchaus zu erwägen, zumal es ja auch von Ihrem behandelnden Arzt zu Lasten der Krankenkasse verschrieben werden kann.

Ja, dann hoffe ich, dass meine Ratschschläge bei Ihnen zu einer schnelleren Genesung beitragen werden. Registrieren Sie auch nach 4 Wochen noch keinen deutlichen Fortschritt, sollten Sie unbedingt nochmals bei den Operateuren vorstellig werden.

Alles Gute für Sie

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Fersen- plus Unterschenkelschmerz

LaufReport-Leserin Birgit J. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

mit großem Interesse lese ich Ihre Sprechstunden-Beiträge in LaufReport. Jetzt habe ich selbst eine Frage: Ich bin 42, laufe seit 2 Jahren 2-3 mal pro Woche mit jeweils ca. 5-6 km. Seit einem halben Jahr leide ich an Schmerzen in der rechten Ferse und zeitweise auch Schmerzen an der Unterschenkelaußenseite neben dem Schienbein, so als wenn dort ein ganzer Strang aufsteigend vom Knöchel bis zum Knie total verkrampft wäre. Zunächst habe ich diese Schmerzen ignoriert und weitertrainiert, bis dann irgendwann gar nichts mehr ging und ich einen Orthopäden aufsuchen musste. Diagnose: Plantarsehnen-Entzündung. Er hat mir Einlagen verschrieben, da ich Knick-Senk-Spreizfüsse hätte, plus Diclofenac-Tabletten, mit der Option, falls dieses nicht helfen würde, er mir dann Kortison in die Ferse spritzen könnte. Das Angebot von Stoßwellentherapie habe ich dankend abgelehnt (80 Euro pro Sitzung). Nach Diclofenac-Einnahme besserten sich die Beschwerden nur wenig. Nehme jetzt keine Tabl. mehr, da mittlerweile mein Magen nicht mehr mitmacht. Ich kann jetzt aber seit 2 Monaten gar keinen Sport mehr machen, gehe ab und zu noch spazieren, was teilweise nur unter Schmerzen funktioniert. Das Aufstehen am Morgen ist die Hölle. Auch tagsüber kann ich zeitweise kaum auftreten bzw. nur noch humpeln. Dazwischen gibt es ’mal einen Tag, an dem es wieder besser geht, aber das ist eher die Ausnahme. Was können Sie mir raten, vorab vielen Dank für Ihre Antwort.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ich bin mit dem Vorgehen Ihres Orthopäden nicht einverstanden. Denn gemäß Ihrer Schilderung wurde ja nicht einmal ein Röntgenbild erstellt, um so einen distalen Fersensport auszuschließen bzw. zu bestätigen. Denn Ihre Symptomatik „riecht danach. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass Sie eine zusätzliche biomechanische Problematik aufweisen, die dann auch Ihre Beschwerden im Bereich des Unterschenkels erklären würden. Ich vermute nämlich bei Ihnen eine Überaußenrandbetontheit Ihres Fußes (sogenannter Vorfußvarus), wodurch Ihr gesamter Unterschenkel nach dem Aufkommen des betreffenden Fußes auf dem Untergrund einer erheblichen Rotation unterworfen wird, was dann zu einer zunehmenden Überlastung der gegensteuernden Muskulatur im Unterschenkelaußenbereich führt und so die Ihrerseits beschriebene Symptomatik erklärt. Allerdings tritt dieses Phänomen bei der beschriebenen Ursache meist symmetrisch auf, d.h. Sie müssten die Beschwerden auf beiden Seiten verspüren, evtl. unterschiedlich ausgeprägt?

Auf jeden Fall rate ich bei Ihnen daher möglichst umgehend zu folgender Vorgehensweise:

Gute Besserung wünscht Ihnen

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Oberschenkelschmerz hinten

LaufReport-Leser Hans G. fragt:

Bin 49 Jahre alt und hab’ bis 2001 über viele Jahre ziemlich intensiv Ausdauersport (Triathlon) betrieben, u.a. 6 x beim Ironman in Hawaii gefinisht. Schon seit langem macht für mich aber mein “Handicap” jeden ernsthaften Gedanken an vernünftiges Lauf/Rad-Training überflüssig. Seit jetzt bereits bald 4 Jahren leide ich nämlich an einer langwierigen gesundheitlichen „Baustelle“. Es handelt sich hierbei um relativ lokal angesiedelte brennende Schmerzen im rechten hinteren Oberschenkel, Nähe Sitzbeinhöcker/Gesäss, ohne Ausstrahlung in die Lendenwirbelsäule oder in das betreffende Bein. Vor allem beim Sitzen treibt mich diese Symptomatik fast zum Wahnsinn. Sämtliche Untersuchungen und unzählige Behandlungen verliefen negativ. Vermutet wird eine schlecht ausgeheilte und vernarbte intramuskuläre Verletzung innerhalb des Muskulus bizeps femoris, mit evtl. indirekter Irritation eines Hautnerven. Eine vor einem Jahr im Zentrum des Schmerz-Empfindens, ca. 1 Handbreit unter dem Sitzbeinhöcker, durchgeführte Op (Logenspaltung) war genau so „umsonst“ wie z.B. 2 Infiltrationen an dieser Stelle mit Cortison. Ich habe intuitiv das Gefühl, dass zusätzlich (oder hauptsächlich) eine Ansatz-Problematik im Bereich des Muskelursprungs des M. bizeps femoris die Beschwerden verursacht. Die rückwärtige Oberschenkelmuskulatur scheint auch permanent verkürzt zu sein. Vielleicht haben Sie ja irgendeine Erklärung für meinen „Spezial-Fall“, der von einigen Medizinern bereits als hoffnungslos eingestuft worden ist.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Sicherlich eine „Mords Kiste“, die Sie da bei mir abladen, zumal ich ja nicht über telepathische Kräfte verfüge. Trotzdem will ich versuchen, Ihnen trotz Entfernung zumindest ein wenig weiter zu helfen. Vorneweg gesagt, glaube ich nicht an die Geschichte mit der Irritation des Hautnervs. Dazu passt nicht die Tatsache, dass es bei Ihnen zu einer ausgeprägten Verschlimmerung der Symptomatik beim Sitzen kommt.

Da Sie die bisher durchgeführten diagnostischen Maßnahmen nicht differenziert haben, sollte bei Ihnen auf alle Fälle gemacht worden sein:

Erst, wenn diese Ergebnisse vorliegen, kann man über spezielle Therapie-Maßnahmen gezielt befinden. Das können Sie ja dann mit einer ärztlichen Kompetenz Ihrer Wahl durchführen.

Alles Gute für Sie & baldige Rückkehr in Ihren heißgeliebten Ausdauersport wünscht Ihnen

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Bauchschmerzen

LaufReport-Leser Roland H. fragt:

Ich habe in den letzten Monaten mein Trainingspensum stark nach oben gefahren und kann auch schon erste Erfolge verzeichnen. Allerdings droht mich jetzt ein aktuelles gesundheitliches Problem wieder zurück zu werfen, das mich beim Laufen sehr hemmt. Mich beschäftigen seit einigen Tagen Schmerzen  im Bereich des linken Unterbauches. Das Ausmaß der Beschwerden macht eine Laufdauer über 45 min im Moment unmöglich, kürzere Strecken kann ich noch ertragen. Der Schmerz setzt generell spätestens nach 5 Minuten ein, beim Radeln tritt er übrigens nicht auf, auch wenn ich den Puls in submaximale Bereiche jage. Haben Sie eine Idee, was das sein könnte???

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Leider haben Sie mir nicht verraten, ob die ja regelmäßig nach kurzer Laufdauer auftretende Schmerzsymptomatik dann nur beim Anheben des linken Beines oder als Dauerschmerz imponiert, was die Differentialdiagnose erleichtern würde. Trotzdem kann man m.E., gemäß Ihrer Schilderung, eine Bauchmuskelzerrung ausschließen. Sie müsste bei Ihnen ja dann eigentlich auch als Akutereignis zu Beginn erinnerlich sein.

Zu diskutieren wären daher:

Ja, dann alles Gute & hoffentlich führen meine Empfehlungen baldmöglichst auf die richtige Spur.

Laufen & Überlastungssyndrom

LaufReport-Leserin Ute B. fragt:

Verehrter Herr Dr. Ziegler,

ich laufe seit ca. 1,5 Jahren fröhlich und gerne 10 - 15 km, 3x wöchentlich. Jetzt quält mich eine Ansatz-Tendinose bzw. –Tendinitis des Tractus iliotibialis am Hüftansatz bds., die mich sehr beeinträchtigt. Die Knie sind völlig unauffällig. Was kann ich tun, worauf muss ich achten?

Danke vorab für Re-Info.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ihre Symptomatik ist so typisch, dass ich mich fast zu einer Anhiebsdiagnose hinreißen lassen möchte. Kurz rekapitulierend für LeserInnen, die anatomisch vielleicht nicht so versiert sind wie Sie, ein paar Details zum besseren Verständnis: Der sogenannte Tractus iliotibialis zieht bds. seitlich außen am Oberschenkel entlang, beginnend seitlich am Darmbein und endend an einem kleinen seitlichen Höckerchen des Schienbeinkopfes. Er hat die Aufgabe, die mächtige Muskelmasse des vorderen Oberschenkelmuskels seitlich bei Vertikalbelastungen gezielt zu verspannen. Diese Funktion wird u.a. unterstützt durch einen Muskel (M. tensor fasciae latae), der von der vorderen Kante des Beckens (Spina iliaca anterior superior) entspringt und in diese seitliche Sehnenplatte einstrahlt. Soweit zu den anatomischen Basics. M.E. wird jetzt bei Ihnen eben diese Zuggurtung überfordert, z.B. durch eine funktionelle O-Beinstellung in der Landephase des Fußes wg. funktioneller Übersupination bei sogenanntem Vorfuß-Varus. Um dies zu belegen, gehören Sie aufs Laufband. Auch Sie selbst können diese Verdachtsdiagnose überprüfen, indem Sie beim Sitzen auf einem Tisch oder einer Liege checken, inwieweit der Fuß-Außenrand tiefer hängt als der Fuß-Innenrand. Auf jeden Fall handelt es sich bei Ihnen um ein funktionelles bzw. biomechanisches Problem, da die geschilderte Symptomatik ja bds. auftritt. Evtl. verstärkend könnten auch „durchgelatschte“ Laufschuhe wirken, zumal, wenn Sie älter als 2 Jahre sind.


Die jetzt meinerseits empfohlene Vorgehensweise wie folgt:

Alles Gute

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Atemprobleme

LaufReport-Leser Jörg Sch. fragt:

Ich laufe (jogge) aktiv seit ca. 6 Jahren (Jahrgang ’56) & nehme 1 bis 2mal/Jahr an Laufveranstaltungen teil. Anfangs Halbmarathon-Läufe, 2005 erster Marathon. Im Winter 2005/06 habe ich lediglich 1 - 2 mal wöchentlich kurze Läufe gemacht, mein Training im Frühjahr aber gesteigert und in den Monaten April und Mai strikt einen Trainingsplan befolgt, der mir erlaubte, im Juni am 100 km-Lauf in Biel teilzunehmen (gefinisht mit 10:07 h). Mir ging es hinterher echt gut. Da ich die vier Wochen nach diesem Lauf sehr viel in der Landwirtschaft zu tun hatte, konnte ich nicht mehr groß trainieren & musste mein Lauftraining quasi abrupt beenden. Mitte Juli bekam ich plötzlich Atemprobleme und zwar nur im Liegen und nur nachts. Beim Schlafen verstopften meine Bronchien wie bei einem Asthmatiker. Im August war ich drei Wochen am Mittelmeer, in der Hoffnung auf Besserung wg. der reinen Meeresluft, aber weit gefehlt. Nach zwei schlaflosen Nächten mit Atemproblemen ging ich zum Arzt, der mir ein Atemspray verordnete, das mir sofort geholfen hat. Nach diesem Urlaub habe ich versucht, meine Atemprobleme durch leichtes Lauftraining selbst in den Griff zu bekommen. Dabei konnte ich meine Bronchien über einen extrem langsamen Start in den ersten 5 km quasi frei atmen. Bei regelmäßigem Training (mind. 3x/Woche) bin ich jetzt nahezu beschwerdefrei. Wie ist Ihre Sicht der Dinge & könnte ein ursächlicher Zusammenhang zu meinem plötzlichen Trainingsstopp in 06/06 bestehen?

Sportmediziner Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ein ganz wichtiger Hinweis aus meinem mittlerweile über 30-jährigen ärztlichen Erfahrungsschatz gleich zu Anfang: Bevor Sie sich gedanklich-emotional auf eine wie auch immer geartete Allergie-Schiene einschießen bzw. fixiert werden, sollten Sie diagnostisch als aller erstes auf alle Fälle einen sogenannten Reflux im Magenbereich ausschließen lassen. Wie das? – Nun, Sie sind ja nun einmal nicht mehr ganz taufrisch & hatten bis dato nie ein allergisches Problem. Ihre doch recht intensive Trainingsbemühungen mit automatisch einhergehenden erheblichen vertikalen Beanspruchungen könnten evtl. zu einer „Undichtigkeit“ beim Übergang von der Speiseröhre in den Mageneingang geführt haben (z.B. durch einen kleinen Zwerchfellbruch). Dies lässt sich per Magenspiegelung einfach feststellen. Dazu würde ich Ihnen auf alle Fälle raten, zumal Ihre Symptomatik ja nur nachts begann, also, wenn Sie in der Horizontalen liegen, wo Magensaft/Mageninhalt über die Speiseröhre in die Luftröhre/Bronchien gelangen kann (stille Aspiration), um dann die geschilderte Symptomatik auszulösen. Wenn sich hier nichts ergibt, muss man die Allergie-Kiste weiter verfolgen. Denn Sie arbeiten ja in der Landwirtschaft, wie Ihren Ausführungen zu entnehmen war, haben dem entsprechend engen Kontakt zu Tieren und der freien Natur. Daher wäre als 2. Schritt ein Allergietest angezeigt, um hier gezielt & Allergie-bezogen Klarheit zu schaffen. Sollte sich dann  der Allergie-verdacht (z.B. Tierhaare, Blütenpollen etc.) bestätigen, wäre folgende Strategie vorbeugend sinnvoll & damit zielführend im Hinblick auf Symptomatik-Verbesserung:

Zusätzlich wären auch diese ernährungsbezogenen Maßnahmen für Sie dann optimal & hilfreich, denn ernährungsbezogen kundige Mediziner wissen nun einmal längst, dass die übliche Zivilisationskost leider gekennzeichnet ist durch eine ungünstig hohe Relation zwischen den sogenannten langkettigen Omega-6-Fettsäuren (wirken entzündungsfördernd !) und den langkettigen Omega-3-Fettsäuren, die im Körper als anti-entzündliche Gegenspieler wirken. Gemäß der Urkost, auf die wir genetisch nach wie vor ausgerichtet sind, benötigten wir dabei eine Relation von 2 - 3 : 1 zugunsten der Omega-6-Fettsäuren, um alles u.a. entzündungsbezogen im Lot zu belassen. Aktuell liegt aber das angegessene Verhältnis oftmals bei sage und schreibe 20 bis 25 : 1, die in den meisten deutschen Haushalten auf den Tisch gebrachte Durchschnittskost unterstellt. Speziell während der evtl. für Sie relevanten Pollenzeit (gemäß des Allergietests) sollten Sie dann wie folgt verfahren:

  1. Drastische Reduzierung des Konsums von Getreideprodukten wie Brot, Brötchen, Gebäck, Kuchen, Nudeln etc., da speziell Getreide besonders reich ist an Omega-6-Fettsäuren. Sagen Sie daher auch Ihrem geliebten Müsli lebe wohl, zumindest temporär und ersetzen es beispielsweise durch Weizenkeime oder Soja- und Amaranth-Produkte, die auch als Brot, Flocken, Nudeln, Gebäck etc. angeboten werden. Diese Produkte sind problemlos in jedem Bioladen oder Reformhaus erhältlich. Kurz noch zur Erklärung: Bei Amaranth handelt es sich um ein sogenanntes Fuchsschwanzgewächs, das sich durch einen wünschenswert hohen Gehalt an Eiweiß, Magnesium, kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren sowie auch an Vitamin E (wirkt ebenfalls anti-entzündlich) auszeichnet.
  2. Milch, Milchprodukte (Butter, Käse etc.), Eier & Fleisch möglichst nur von Bio-Bauern, von denen sicher ist, dass deren Milch- und Schlachttiere sowie Geflügel schwerpunktmäßig mit Grünfutter oder Silage und eben nicht mit Getreide (Weizen, Mais etc.) mit seinem hohen Omega-6-Fettsäurengehalt gefüttert werden.
  3. Zum Braten & Backen generell nur Oliven- oder Raps-Öl verwenden, für kalte Speisen und Salate bieten sich zusätzlich Walnuss- oder Lein-Öl an. In der Allergiker-Küche bzw. in der Küche eines jeden Gesundheitsbewussten haben Sonnenblumen-, Distel-, Maiskeim-, Soja-, Traubenkern-, Kürbiskern- und Weizenkeim-Öl wg. ihres hohen Omega-6-Gehalts nichts verloren.
  4. Besonders reich an kurzkettigen Omega-3-Fettsäuren sind alle grünen Blattgemüse und Salate, Nüsse (natürlich auch Erdnüsse, obwohl ja bekanntlich keine Nuss, sondern Hülsenfrucht).
  5. Reich an langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind bestimmte Fischsorten ("fette" Fische) der Arktis und Antarktis wie Wildlachs (nicht Zuchtlachs), Hering, Makrele, Sardine oder Thunfisch. Für Sie wäre es topp, wenn Sie pro Woche auf 2 Fisch-portionen à 300 Gramm kämen. Andernfalls empfehle ich ein wohlschmeckendes Fischöl-Pulver mit Ananas- oder Nuss-Karamel-Geschmack (Cardiofit® oder Biomol Omega-3 Power®). Sinnvolle Dosierungsvorgabe: Zur schnellen Aufsättigung Ihrer Zellmembranen zunächst für 1 Monat 3 Messbecher pro Tag, jeweils zu den Mahlzeiten & in Flüssigkeit eingerührt, danach als Dauergabe pro Tag 1 Messbecher, ggf. zumindest während Ihrer evtl. eruierten Pollensaison.

Ja, dann mal ran an den „diagnostischen Speck“ & alles Gute !!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Bursa subachillea

LaufReport-Leser Jane B. fragt:

Per Kernspin (MRT) wurde bei mir eine schwerwiegende Entzündung plus massiver Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Schleimbeutels (Bursa) zwischen Fersenbein und dem dortigen Achillessehnenansatz am linken Fuß festgestellt. Was raten Sie mir in einem solchen Fall?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Zunächst einmal ein paar grundsätzliche Empfehlungen zu Ihrem aktuellen Befund. M.E. sollte hier unbedingt seitens kundiger ärztlicher Kompetenz (Chirurg, Orthopäde) punktiert werden, um die große Flüssigkeitsansammlung aus dem entzündeten Schleimbeutel (Bursa) möglichst komplett zu entfernen. Auf dass nichts nachläuft, würde ich in anschließend & zusätzlich in den Schleimbeutel auf jeden Fall ein lokal wirksames Cortison-Präparat instillieren. Soweit zum akuten Geschehen. Genauso wichtig ist aber jetzt auch, gezielte Ursachenforschung zu betreiben, um herauszufinden, wie sich ein solch massiver Befund überhaupt bei Ihnen entwickeln konnte. Nur so kann ein Rezidiv, also das Wiederkommen dieser Problematik, verhindert werden. Zu denken wäre bei Ihnen dabei vor allem an:

  1. Schlecht sitzende Schuhfersenkappe (Schuh zu groß, Schuh nicht richtig gebunden, für Läuferbedürfnisse gibt es spezielle Schnürtechniken, welche die Schuh-Fersenkappe besser an das Fersenbein fixieren.
  2. Ungünstige Fuß-Biomechanik, so könnte z.B. das Vorliegen eines Hohl-Knick-Fußes, oftmals kombiniert mit einem Vorfuß-Varus, bei Ihnen die Entstehung dieses Beschwerdebildes erklären. Sie hatten mir bei Ihrer Anfrage nichts von Einlagen erzählt, die Sie beim Laufen tragen müssten. Daher sollten Sie sich sofort nach Abklingen der Akutproblematik einen Termin bei einem orthopädischen Schuhmacher bzw. einem Fuß-Biomechaniker geben lassen und dort eine videogestützte Laufanalyse mit Ihrem (n) bisherigen Laufschuh(en) vornehmen lassen. So kann eindeutig auf mögliche Zusammenhänge zwischen Ihrem Abrollverhalten unter Laufbelastung und der aufgetretenen Symptomatik geschlossen werden. Je nach Befund muss dann mittels individuell zugeschnittener Sport-Einlagenversorgung, ggf. kombiniert mit Schuhumbau, reagiert werden.

Ja, das soll's dann ’mal für's erste bzgl. meiner Stellungnahme gewesen sein. Leider wohnen Sie als Österreicherin nun einmal nicht bei mir "um die Ecke". Sonst wäre das Interagieren zugegebener Maßen etwas einfacher.

Herzlicher Gruß & gute Besserung

Ihr Dr. Ziegler

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