![]() |
![]() |
von Ralf Klink |
Vorsichtig sollte man in der Regel bei Superlativen sein. Nur wenige von ihnen lassen sich am Ende wirklich mit Zahlen unterlegen, vieles ist Interpretationsspielraum, manches rein subjektives Empfinden. Insbesondere wenn es um Kriterien wie „schwer“ oder „schön“ geht. Ist die Rede allerdings vom Rennen der fünf Viertausender von Sierre nach Zinal, sind jedoch beide Begriffe trotzdem oft in ihrer gesteigerten Form zu hören. Zumindest bei denen, die den Lauf kennen und schon einmal selbst mitgemacht haben.
Doch sind das hierzulande weitaus weniger als bei den meisten anderen großen Veranstaltungen im Alpenraum. Vom Jungfrau Marathon oder vom Swiss Alpine in Davos wissen auch diejenigen Läuferinnen und Läufer, die nie auf den Gedanken kämen, sich auf solche hochalpine Herausforderungen einzulassen.
Auch dass in Zermatt am Fuße des Matterhorns ein Berglauf über 42,2 Kilometer stattfindet, ist bekannt. Und die Alpinmarathons in Liechtenstein und in Graubünden sind jedem nur etwas Informierten ebenfalls ein Begriff.
Aber Sierre – Zinal? Die meisten zucken da völlig unwissend mit den Schultern. Nie gehört! Es ist ja auch kein Marathon oder gar Ultra, der da im Wallis stattfindet. Es sind nur „läppische“ 31 Kilometer, die es da durch die Berge geht. Anscheinend zu wenig für die nur an „wirklich langen“ Strecken interessierten Ultraspezialisten und Marathonsammler. Aber zu viel für die Bergläufer der kürzeren Variante dieser so abwechslungsreichen und vielschichtigen Disziplin.
![]() |
|
![]() |
![]() |
Buntes Treiben auf dem Startgelände | Startaufstellung der Coureurs, vorne Isabelle Florey, die als 5te Frau ins Ziel von Zinal läuft |
Dabei hat es die Strecke wirklich in sich, was dann doch eigentlich eher wieder die Langstreckler reizen sollte. Die Organisatoren vergleichen in ihrer Ausschreibung wohl zurecht die Belastungen des Rennens mit denen eines Fünfzigers im flachen Gelände. Alleine die 1300 Höhenmeter, die es innerhalb von nicht einmal acht Kilometern nach oben geht, sprechen eine ziemlich deutliche Sprache. Womit man dann auch wieder bei den Superlativen wäre. Denn eine solche nur durch ganz kurze Flachpassagen unterbrochene Rampe kann praktisch kaum ein anderer der Klassiker bieten.
Der als schwerster Marathon beworbene Graubünden Marathon benötigt nach seiner Entschärfung für etwa die gleiche Höhendifferenz von Lenzerheide zum Rothorngipfel immerhin etwa zehn Kilometer. In Davos sind von Bergün bis zur Keschhütte für 1300 Meter gut 13 km fällig. Ähnlich lange ist man beim Jungfrau Marathon auch unter Berücksichtigung des steilsten Stiches hinauf zur Eigermoräne unterwegs. Und der trotz längerer heftiger Anstiege immer wieder auch mit Flachstücken und leichten Gefällen versehene Zermatter Lauf braucht sogar mehr als einen Halbmarathon, um so viel Höhe zu gewinnen. Andere Strecken - vor allem in den niedrigeren östlichen Alpen - bekommen diesen Höhenunterschied zwischen niedrigstem und höchstem Punkt überhaupt nicht zusammen. Einzig von Mürren hinauf zum Schilthorn ist es beim Inferno-Lauf ähnlich lange ähnlich steil.
Ist deshalb Sierre – Zinal nun wirklich „der Schwerste“? Natürlich nicht. Die Einschätzung ist wie schon erwähnt ziemlich subjektiv. Länge und Steilheit der Steigungen, Wegbeschaffenheit und Höhenlage werden dabei von Läufer zu Läufer sicherlich höchst unterschiedlich bewertet und gewichtet. Und jede Strecke bietet neue Kombinationen dieser Versatzstücke. Aber in der Spitzengruppe der großen Bergläufe kann man das Rennen der fünf Viertausender nicht nur angesichts der Steigungsprozente in der Kategorie „schwer“ sehr wohl einsortieren.
Nicht nur die namensgebenden Bergriesen Weisshorn, Obergabelhorn, Zinalrothorn, Matterhorn und Dent Blanche, die man gleich von mehreren Stellen der Strecke auf einen Blick entdecken kann, sorgen dafür, dass der Lauf im Bewertungsfaktor „schön“ ebenfalls recht weit oben landen dürfte. Auch wenn hierbei noch viel weniger unabhängige Kriterien herangezogen werden können. Erwähnt sei allerdings als nüchterne Zahl ein Asphaltanteil von gerade einmal zwei Kilometern. Über schmale Wald- und Bergpfade führt der größte Teil der Strecke. Und rund zwei Drittel davon liegen oberhalb von zweitausend Metern im hochalpinen Gelände.
Mit etwas logischem Überlegen fördern diese Zahlen dann eine weitere Besonderheit des Rennens im französisch sprechenden Teil des Wallis zu Tage. Denn während es bei fast allen anderen Berglaufklassikern nach einer moderaten Einrollphase die schwere Steigung erst relativ spät und weit oben kommt, geht es bei Sierre – Zinal von Anfang an richtig zur Sache. Die 7,5 Kilometer mit den 1300 Höhenmeter beginnen direkt hinter der Startlinie.
Tief unten im von den hohen Bergreihen der Berner Alpen, die paradoxerweise zu großen Teilen im Kanton Wallis liegen, und der Walliser Alpen, die sich dafür bis nach Italien erstrecken, begrenzten Rhonetal ist auf einem Parkplatz an der neu gebauten Schnellstraße ein Starttransparent aufgehängt. Nur wenig entfernt zweigt die Seitenstraße ins Val d’Anniviers ab, das in den nächsten Stunden das Rennen beherbergen wird. Einzig die auf einem Kleinlaster spielende Jazzband lässt noch erahnen, dass hier bald eine wichtige Sportveranstaltung stattfinden wird. Ein eigentlich ziemlich unschöner Beginn für eine als so spektakulär beschriebene Strecke.
![]() |
||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Momentaufnahmen einiger Favoriten vor dem Start v.l.: Billy Burns (7.), Helmut Schiessl (3.), Max Frei (35.), Ludmila Melicherova (3.) und Jana Bauckmannova (12.), Ricardo Mejia (1.) |
Aber der Startpunkt ist aus der langen Tradition des Rennens erwachsen. Denn als man vor über dreißig Jahren das Risiko einging, erstmals in der Schweiz einen solch gewaltigen Berglauf zu organisieren, gab es Umgehungsstraße und Autobahn noch nicht. Und auch als die fortschreitenden Bauarbeiten, die einst neben der Startlinie liegenden Wiesen in eine Asphalt- und Schotterwüste verwandelten, hielt man fast trotzig an diesem Platz fest.
Doch im hier schon recht breiten Rhonetal dürfte es sowieso schwer sein, eine wirklich beeindruckende Stelle zu finden, von der man das Feld auf die Reise schicken könnte. Was im eher landwirtschaftlich geprägten Oberwallis noch reizvoll daherkommt, hat sich hier längst zu einer ziemlich industriellen und relativ dicht besiedelten Region gewandelt, die zudem noch von Hochspannungsleitungen, Straßen, Autobahnen und Eisenbahnlinien vielfach zerschnitten wird.
Die Weinberge, unten am sonnenbeschienen Südhang der Berner Alpen, mildern diesen ersten Eindruck zwar etwas ab. Und das zu beiden Seiten steil aufragende Hochgebirge sorgt am Ende im Gesamtbild doch noch für so etwas wie landschaftliche Schönheit. Dennoch bringt wohl fast jeder über einen Urlaub in den Bergen völlig andere Vorstellungen mit.
Auch ein Besuch in Sierre selbst hinterlässt ähnlich zwiespältige Gefühle. Hauptsächlich sind es uninteressante, kastenförmige Betonbauten, die das Zentrum der Stadt dominieren. Dazwischen finden sich jedoch immer auch wieder einmal schmale Gässchen und gemütliche Ecken mit Jahrhunderte alten Häusern, die - insbesondere bei dem im Wallis ziemlich oft herrschenden Sonnenschein – einen fast schon südfranzösischen Flair haben.
Doch nur wenige auswärtige Läuferinnen und Läufer halten sich länger in Sierre auf. Wer im Wallis Urlaub machen will, wird sein Quartier mit großer Wahrscheinlichkeit weiter oben in einem der Bergdörfer nehmen. Alle anderen reisen in der Regel erst Samstag an, bleiben nur eine Nacht und versuchen bis zum Sonntagabend wieder zu Hause zu sein. Und diejenigen, die erst am Morgen des Rennens mit dem Auto kommen, sehen dank der neuen Umgehungsstraßen sowieso nicht viel vom Städtchen.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Kurz nach dem Start die Kehre von der Straße in den schmalen Bergpfad über dem Rhonetal |
Die Startnummern, die es am Vortag noch in der neben dem Bahnhof gelegenen Fachhochschule gab, werden nun in einer Werkshalle im außerhalb gelegenen Industriegebiet verteilt. Ein kurzer Fußmarsch führt von dort über die Rhone hinüber zum Startplatz. Jede freie Fläche dazwischen ist mit Autos zugestellt. Einen richtig großen Parkplatz, der in der Lage wäre, die Fahrzeuge von insgesamt über zweitausend Teilnehmern aufzunehmen, gibt es hier ebenso wenig wie Umkleide- oder Unterstellmöglichkeiten.
Zum Glück ist es trocken. Aber wenn das mit heftigen Regenfällen angekündigte Tief bereits in der Nacht eingetroffen wäre, hätte das Warten auf den für neun Uhr angesetzten Startschuss ziemlich ungemütlich werden können. In Deutschland und im Norden der Schweiz fallen schließlich schon dicke Tropfen. Strahlend blau ist der Himmel zwar auch im Wallis nicht mehr, doch noch wechseln sich Sonne und Wolken ab.
Den ersten der sogenannten „Touristes“ ist das egal. Sie sind schon im Ziel. Der Start dieser eigentlich nur bei einigen Veranstaltungen in der Westschweiz ausgeschriebenen Klasse war schließlich schon um fünf Uhr morgens. Bis auf ein kurzes Stück gleich am Anfang legen die rund fünfzehnhundert Teilnehmer praktisch die gleiche Strecke zurück. Noch in der Dunkelheit arbeiteten sie sich im Licht ihrer Taschenlampen den Berg hinauf.
Die Grenzen zwischen Jedermannslauf und Volkswandern sind hier fließend. Und einige sind noch deutlich flotter unterwegs. Zwar werden hier keine Sieger geehrt und die Ergebnisliste ist nur alphabetisch sortiert. Aber Zeiten sind angegeben. Und wenn die Schnellsten hier weniger als dreieinhalb Stunden brauchen, was für einen Platz unter den ersten Hundert bei den „Coureurs“ locker ausgereicht hätte, muss man sich doch fragen, ob das noch im Sinne des Erfinders ist.
Die langsameren Wanderer werden aber praktisch alle der vier Stunden später startenden Läufer noch ein- und überholen. Kaum hundert Meter lang ist die erste Gerade, dann kommt auch schon die 180°-Kehre hinein in die sich den Hang hinaufwindende Straße. Nur etwa einen Kilometer hat man jetzt noch Zeit die richtige Position im Feld zu finden.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Steil geht es weiter voran bis Niouc |
Denn dann wartet die nächste Haarnadelkurve. Und hinter der folgt eben keine Straße mehr. Man ist in einen schmalen Bergpfad eingebogen, der auch an den breiteren Stellen maximal zwei oder drei Läufer nebeneinander verträgt. Überholvorgänge stellen sich schlagartig als nahezu unmöglich dar. Plötzlich bestimmen nicht mehr die eigenen Beine, sondern die Vorderleute das Tempo.
Langsam schlängelt sich der Weg am an manchen Stellen fast senkrechten Fels entlang. Weiter unten kann man den Pfynwald, ein an Artenreichtum kaum zu überbietendes Naturschutzgebiet, entdecken. Der französisch Forêt de Finges genannte Urwald markiert die ganz exakt zu bestimmende Sprachgrenze zum deutschsprachigen Teil des Kantons. Schon in Salgesch, dem östlichen Nachbarort von Sierre, unterhält man sich im – allerdings selbst für Schweizer kaum zu verstehenden – Walliserdeutsch.
Auch von oben ist Sierre nicht hübscher. Ganz im Gegenteil. Die Gewerbegebiete und Hochhäuser sind noch deutlicher zu erkennen, die netten Ecken aber nicht mehr zu entdecken. Welch ein Gegensatz zu den Bergdörfern im Val d’Anniviers wie Vissoie, Ayer und vor allem Grimmentz, in denen sich herrliche alte, blumengeschmückte Holzhäuser dicht aneinander drängen.
Auch Niouc, wo die sich bis hierher in Serpentinen nach oben windende Straße richtig ins Tal hinein schwenkt, entspricht schon viel eher den Bildern, die man von Orten in den Schweizer Alpen im Kopf hat. Noch einmal geht es hier für die Läuferinnen und Läufer ein Stück über Asphalt. Doch als der Weg hinter den letzten Häusern im Wald verschwindet, ist es mit dem Spaß endgültig vorbei.
Irgendwo müssen die Höhenmeter ja herkommen. Denn bisher war das zwar schon ein knackiger Anstieg. Doch die durchschnittlich fast zwanzig Prozent, die benötigt werden, um innerhalb von nicht einmal zehn Kilometern von gut 500 auf über 2000 Meter zu klettern, hatte er bestimmt nicht. Dafür ist es jetzt umso steiler. Von Niouc bis zum ersten Verpflegungspunkt Beauregard ist es gerade einmal ein Kilometer – aber es sind über dreihundert Höhenmeter!
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Steiler Anstieg zwischen Niouc und Ponchette | Verpflegungsstelle Beauregard | Nach der Verpflegungsstelle Beauregard die Markierung 14% de votre temps total |
Nur gut 22 Minuten brauchen die Besten bis hierher. Manch einer wäre froh, diese Zeit für die etwa vier Kilometer im Flachen und ohne sechshundert Meter zusätzliche Steigung hin zu bekommen. Der ungekrönte Bergkönig Jonathan Wyatt war bei seinem Sturmlauf vor zwei Jahren sogar noch eine Minute schneller.
Doch auch ohne den beim WM-Marathon in Helsinki startenden Streckenrekordler aus Neuseeland kann sich die Besetzung des Rennen durchaus sehen lasen. Es sind bekannte und erwartete Gesichter, die als erste die Steigung heraufgerast kommen. Ricardo Mejia, der Mexikaner, der diesen Berglaufklassiker schon viermal für sich entscheiden konnte. Billy Burns aus England, Sieger des Jahres 2000 und zudem als zweifacher Gewinner des Zermatt Marathons und mit fünf Erfolgen beim Aletschlauf im Wallis wohlbekannt. Und der Deutsche Helmut Schießl, der im Vorjahr Mejia einen harten Kampf geliefert hatte und für seinen damaligen zweiten Platz in diesem Jahr mit der entsprechenden Startnummer „2“ versehen wurde. Mit in dieser Gruppe hängen auch noch die beiden Tschechen Robert Krupicka und Jan Blaha.
Alleine kommt der schon einmal beim Jungfrau-Marathon siegreiche Marokkaner El Maati Chaam eine dreiviertel Minute später vorbei, bevor ein zweiter größerer Pulk mit den ersten Schweizern, unter anderem der Zermatt-Gewinner von 2004 Jean-Yves Rey, mit schon über achtzig Sekunden Rückstand durchgeht.
Schon diese Aufzählung belegt, welch gutes Feld die Walliser jedes Mal an die Startlinie bringen. Das hat zum einen natürlich damit zu tun, dass man ordentlich Geld in die Hand nimmt und sowohl für Zeiten wie für Platzierungen einiges an Prämien ausschüttet. Doch auch der Stellenwert, den Sierre – Zinal unter den Berglaufspezialisten hat, ist hier durchaus ablesbar. Man könnte das Rennen aufgrund seines Alters ja fast als Urvater all der anderen Alpinrennen bezeichnen.
Weitaus klarer als bei den Herren geht es bei den Damen zu. Vorjahressiegerin Angéline Joly-Flückiger hat bei Beauregard schon einen großen Vorsprung vor der Kolumbianerin Yolanda Fernandez. Die übrigen Verfolgerinnen, unter anderem mit der russischen Siegerin von 1999 Vera Soukhova, haben schon etwa zwei Minuten Verspätung.
![]() |
|
![]() |
![]() |
Lange geht es steil bergan zwischen Niouc und Ponchette |
Auch hinter der Verpflegung geht es genauso steil weiter wie zuvor. Von den versprochenen Aussichten auf die Viertausender ist noch nichts zu bemerken. Nur selten erlaubt der dichte Wald einmal einen kurzen Blick auf die umgebende Bergwelt. Doch die meisten haben ihre Augen sowieso starr auf den Boden gerichtet und stapfen mit Händen auf den Knien den schmalen Pfad hinauf. Auch hier haben Organisatoren wie Läufer Glück, dass der Regen nicht schon eingesetzt hat. Denn auch bei trockenen Verhältnissen findet man an manchen Stellen nur schwer richtigen Halt. Bei Nässe wäre das sicher eine schöne Rutschpartie.
Ponchette heißt der zweite Verpflegungspunkt, an dem das Schild nicht nur die Überwindung jener oben erwähnten 1300 Höhenmetern verkündet. Auch etwas von einem schon bewältigten Drittel der Anstrengung wird da angezeigt. Kilometermarkierungen sind nämlich eher selten bei Sierre – Zinal. Nur gelegentlich weist man rückwärts die noch zu laufende Distanz aus.
Dafür gibt es aber für jeden der insgesamt sechs großen Verpflegungsposten ziemlich genaue Werte, wie sich die Durchgangszeiten an diesen Stellen zur erwarteten Endzeit verhalten. Und diese Prozentsätze gibt man dort auch an. Natürlich hängt das Zutreffen dieser Vorhersage nicht nur davon ab, wie man sich die Kräfte einteilt, sondern auch ob man die Berge besser hinauf oder hinunter kommt. Aber im Großen und Ganzen geben sie recht gute Anhaltspunkte. Und mit Kilometerzeiten im Bereich einer Viertelstunde könnte man ja sowieso nicht mehr anfangen.
Fünfzehn oder mehr Minuten brauchen die Asse natürlich nicht für den Tausender. Aber die 51 Minuten, nach denen Helmut Schiessl, Ricardo Mejia und etwas überraschend Robert Krupicka an der kleinen Alm vorbei kommen, ergeben rechnerisch auch schon fast einen Siebener-Schnitt. Billy Burns hat zum Führungstrio schon eine Lücke reißen lassen und Jan Blaha sich sogar eine volle Minute Rückstand eingefangen.
Und erst weitere zwei Minuten später folgen die nächsten. Der mit seinen zwei Metern eindeutig falsch benannte Brite Tim Short hat den Marokkaner eingeholt und ist ein Stück vorbeigezogen. In kurzen Abständen laufen dahinter die Schweizer Sebastien Epiney, Jean-Daniel Masserey und Emmanuel Vaudan durch.
![]() |
|
![]() |
![]() |
Schöne Ausblicke auf der Wiese bei Ponchette |
Als einzige Frau hat Angéline Joly-Flückiger das erste Drittel unter einer Stunde hinter sich gebracht. Wenn die Berechnung der Streckenarithmetiker stimmt, könnte zum zweiten Mal in der langen Geschichte des Laufes eine Zeit unter drei Stunden möglich sein. Die Schottin Angela Mudge war bei ihren Streckenrekord vor vier Jahren an dieser Stelle jedenfalls nur unwesentlich schneller.
Fast zwei Minuten länger braucht die Kolumbianerin, fast drei die Slowakin Ludmila Melicherova. Für Colette Borcard und Vera Soukhova wird noch eine Minute mehr gestoppt und zu den anderen Posten sowie ins Ziel gefunkt. Dort werden die Zwischenzeiten mit Name oder Startnummer auf großen Anzeigewänden notiert. So hat man an diesen Punkten ebenfalls ständig einen Überblick über den aktuellen Stand. Touristes und Coureurs können durch die Tafeln das Rennen vor oder hinter ihnen auch unterwegs verfolgen. Ein eigentlich einfaches, aber effektives Verfahren.
Kurz vor Ponchette ist der Wald in offenes Gelände übergegangen. Die fünf Viertausender, die man - wenn man es wusste – einmal kurz durch die Bäume erblicken konnte, entdeckt man von hier zwar nicht mehr, doch endlich hat man nun auch wieder Aussicht. Und was für eine. Bis weit hinüber zu den Berner Alpen reicht der Blick. Die Häuser von Crans Montana, die beim Start dort doch noch weit oben am Hang schwebten, liegen inzwischen ein ganzes Stück unterhalb.
Und auch richtig flach wird es, zumindest hat es den Anschein. Laufen statt Gehen ist wieder angesagt. Und wenn man an einer kleinen Steigung doch ins Wandern kommt, liegt das weniger an der Steilheit als an der Höhenlage von rund zweitausend Metern. Aber als man nach einem weiten Bogen, den der nun auch deutlich breitere Weg geschlagen hat, wieder in Richtung Rhonetal und Berner Oberland blickt, wird klar, dass die Strecke wohl doch nicht so eben war. Denn rund zweihundert Meter weiter unten sieht man die Almhütten von Ponchette auf der Wiese liegen. Aber im Vergleich zur Rampe davor ist wohl gefühlsmäßig fast alles ziemlich flach.
Doch dann wird es nicht nur wirklich eben, sogar ein Stück hinunter geht es. Das Örtchen Chandolin wird angelaufen. Nicht nur eine der höchstgelegenen, sondern mit nur etwa hundert Bürgern auch eine der kleinsten Gemeinden der Schweiz. Es sieht zwar größer aus, doch natürlich sind bei einer solch traumhaften Lage hoch über dem Val d’Anniviers auch einige Hotels und Ferienwohnungen unter den Gebäuden.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Die Wiesen hinter Chandolin |
Chandolin ist neben Niouc auch der einzige Punkt, an den Zuschauer an die Strecke heran können, ohne selbst die Wanderschuhe schnüren zu müssen. Und so haben doch einige nichtlaufende Begleiter ihr Auto die Serpentinen heraufgekurbelt. Sie können einen fast unveränderten Stand des Rennens beobachten.
Noch immer führt das deutsch-mexikanisch-tschechische Trio, doch hat Mejia, der bisher den anderen die Führung überlies, nun die Initiative übernommen. Billy Burns hat sich wieder herangekämpft und die Lücke fast wieder geschlossen. Für diesen Kraftakt wird er aber später die Quittung präsentiert bekommen. Der Abstand von Jan Blaha zur Kopfgruppe ist dagegen unverändert.
Der lange Short scheint sich entweder übernommen zu haben oder am Berg besser zu sein als im Flachen. Jedenfalls ist El Maati Chaam wieder vorbei und mit ihm gleich auch noch Sebastien Epiney. Doch mit vier bzw. viereinhalb Minuten nach vorne können sie eigentlich aus eigener Kraft nicht mehr in die Entscheidung eingreifen und müssen darauf vertrauen, dass der eine oder andere noch einbricht und „zurück kommt“. Erstmals taucht auch die hohe Startnummer „1169“ in der Top-Ten-Liste auf. Doch ist es keineswegs ein plötzlich zu Höchstform auflaufender Hobbyathlet, der da vorne mitmischt. Der Äthiopier Fikadou Bekele hat schlicht und einfach nachgemeldet.
Keine Änderung unter den ersten Fünf gibt es auch bei den Frauen. Nur die Abstände werden immer größer. Joly hat drei Minuten auf Fernandez, fast fünf auf Melicherova und gar beinahe sieben auf die wie die Slowakin in der Klasse „Femmes I“ startenden Borcard und Soukhova.
Die Einteilung bei Sierre – Zinal ist für an Fünfer- oder Zehnerschritte gewöhnte Deutsche ziemlich seltsam. Während in der Deutschschweiz meist ebenfalls recht tief gegliedert wird, findet man in der Romandie, dem französischsprachigen Teil der Eidgenossenschaft, oft nur ganz wenige Altersklassen.
![]() |
|
![]() |
![]() |
Die Viertausender im Blick |
Gerade einmal drei bei den Männern und zwei bei den Frauen sind beim Rennen der fünf Viertausender ausgeschrieben. Die „Femmes I“ lässt sich dabei als W40 identifizieren. Die Jüngeren starten bei den „Femmes“. Wer laut Jahrgang anderswo in die W50 oder W60 einsortiert werden müsste, hat eben Pech gehabt und läuft gegen deutlich Jüngere.
Die Männer können sich wenigsten über eine M50 freuen, hier „Veterans II“ – neben den „Veterans I“, die der M40 entsprechen - geheißen. Der Rest ist „Elites“, auch wenn er dreimal so lange unterwegs ist wie der Sieger. Und der kam in den letzten Jahren zudem gleich mehrfach - zuletzt im Vorjahr mit Ricardo Mejia – aus der Veteranenklasse, was die Sache nur noch seltsamer macht. Vielleicht sollten die Organisatoren hier doch einmal eine neue Regelung andenken.
Immer alpiner wird hinter Chandolin das Gelände. Über Bergwiesen, aber auch gelegentlich noch durch Wäldchen führen meist schmale Pfade weiter bergan. Bis zur nächsten Zwischenzeitmarke bei Tignousa, der Bergstation einer Seilbahn, gilt es weitere zweihundert Meter zu gewinnen. Die – auf die Laufzeit gerechnete – Halbzeitmarke liegt allerdings zufälligerweise dann doch wieder in einem Gefälle.
Zwischen Chandolin und Tignousa ist auch die beste Gelegenheit die fünf Viertausender und etliche weitere Dreitausender zu bewundern, die das Tal umgeben und nach hinten abschließen. So nah wie beim Zermatt-Marathon kommt man den Riesen zwar nicht und das Matterhorn ist von der „falschen“ Seite sowieso nur schwer zu erkennen. Beeindruckend sind die zumeist mit ewigem Eis bedeckten Gipfel aber in jedem Fall.
Als sie am nächsten Verpflegungsposten vorbeikommt, ist die Spitzengruppe nur noch ein Duo. Helmut Schießl hat den Anschluss ein wenig verloren. Noch sind es allerdings nur zehn Sekunden, die er zurückhängt. Burns ist dagegen mit einer Minute nun wohl endgültig abgeschüttelt. Alleine zwischen Baum und Borke hängt immer noch Jan Blaha. Zwei Minuten dahinter folgt Chaam und eine weiter halbe Minute später Epiney. Und Fikadou Bekele wechselt zwar mit Tim Short und Jean-Daniel Masserey fleißig die Plätze, nur richtig absetzen kann sich keiner.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Keine Zeit für Rast ... | ... bei Tignousa | Holzbrückenquerung auf dem Weg zum Hotel Weisshorn |
Und bei den Frauen? Nun, nicht Neues. Aber weiterhin vergrößern sich die Abstände. Mittlerweile sind es neun Minuten von der Ersten zur Fünften. Und noch immer liegt Angéline Joly-Flückiger mit ihren Zeiten fast exakt im Bereich des Streckenrekords.
Ein letztes Mal wird die Strecke etwas breiter. Auf einem Fahrweg verläuft der Kurs nur leicht wellig hinüber zur nächsten Alm. Die einzige Chance noch einmal richtig zu überholen, denn bald wird es bis kurz vor Zinal nur noch auf Trampelpfaden direkt am Hang entlang weitergehen. Ohne Risiko oder die Mithilfe des langsameren Vordermannes ist ein Vorbeikommen dort nicht mehr drin. Wer hinter einer größeren Gruppe feststeckt, kommt praktisch gar nicht mehr weiter.
Der Anstieg zum hoch auf einer Felskanzel sitzenden Hotel Weisshorn, das man schon von Tignousa aus nahezu ständig als Ziel ausmachen konnte, führt nun immer öfter auch einmal über kleinere Felsen. Das hat zwar noch nichts mit Bergsteigen zu tun, ein Weg ist immer klar zu erkennen, doch ein bisschen trittsicher und schwindelfrei sollte man schon sein.
Ricardo Mejia nutzt auf dieser Passage seine Routine und Streckenkenntnis und wird auch seinen letzten Begleiter los. Noch sind es nur wenige Sekunden. Und auch Schießl und Burns liegen keine Minute zurück. Doch so richtig rechnet eigentlich kaum noch jemand mit einem Einbruch des erfahrenen Mexikaners.
An der Reihenfolge hat sich weder bei den Männern noch bei den Frauen irgend etwas verändert. Angéline Joly-Flückiger läuft allerdings nun fünf Minuten vor ihrer ersten Verfolgerin her. Und erstmals liegt sie auch klar unter der Durchgangszeit von Mudge. Nicht nur die zweite Zeit unter drei Stunden wird immer wahrscheinlicher, auch der Streckenrekord rückt in greifbare Nähe.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Am Hotel Weisshorn | Und der Bergpfad ... | ... hinter dem Hotel Weisshorn |
Die Passage, die hinter dem Hotel Weisshorn, immer auf halber Höhe entlang der Westseite des Pointe de Nava genannten Berges führt, ist dann endgültig nur noch zu empfehlen, wenn man nicht allzu ängstlich ist. Links der Berg, zum Teil blanker Fels, rechts der Abhang. Dazu ein stetiges Auf und Ab, teilweise über Geröllfelder. Selbst der ansonsten vergleichbare Panoramaweg des Swiss Alpine Marathon bietet da besseren Laufuntergrund. Aber ein Erlebnis ist dieser Pfad auf jeden Fall.
Während die Führenden hier noch bei guten Bedingungen durch kommen, werden im hinteren Teil des Feldes die Blicke zum Himmel immer häufiger. Die Wolken sind ins Tal herein gezogen und werden ständig dunkler. Die Gipfel der Berge sind inzwischen verhüllt. Wenn es hier oben, in dieser exponierten Position, anfängt zu regnen, wird es nicht nur unangenehm, sondern wirklich gefährlich. Schon einmal, im Jahr 2002, wurde das Rennen aufgrund schlechter Witterung in Chandolin beendet.
Doch es hält sich relativ lange. Zwar tröpfelt es ab und zu. Aber erst nach viereinhalb, fünf Stunden wird daraus richtiger Regen. Bald darauf schüttet es allerdings wie aus Eimern und die Letzten kommen triefend nass ins Ziel eingelaufen.
So richtig festzustellen ist es angesichts der ständigen Wellen nicht, wo sich denn nun der mit 2425 Metern angegebene höchste Punkt der Strecke befindet. Doch irgendwann geht es dann hauptsächlich bergab. Nicht allzu steil, meist ziemlich moderat. Müsste man sich nicht ständig auf den Weg konzentrieren, um sich nicht den Fuß zu vertreten, wäre das sogar recht locker zu laufen.
Noch einmal kann man an der Barneuza genannten Alm seine Flüssigkeitsvorräte mit Tee, Bouillon, Wasser oder Elektrolytgetränken ergänzen, bevor es endgültig wieder hinunter ins Tal geht. Rund fünf Kilometer liegen noch vor den Läufern.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Am Sturzbach | Im Geröllfeld | Auf dem Bergpfad |
Mejia hat seinen Vorsprung inzwischen auf fast eine Minute vergrößert, Krupicka eine weitere auf Schießl herausgelaufen. Billy Burns geht langsam der Sprit aus. Jan Blaha hat den Briten schon eingesammelt. Sechs Minuten liegen die beiden hinter dem Führenden. Und auch Sebastien Epiney und El Maati Chaam haben die Plätze getauscht. Dahinter setzen Fikadou Bekele, Tim Short und Jean-Daniel Masserey ihr munteres Wechselspiel fort.
Die bemerkenswerteste Meldung im Rennen der Frauen ist, dass Isabelle Florey die frühere Siegerin Soukhova vom fünften Platz verdrängt hat. Und vor allen Dingen, dass Joly-Flückiger immer stärker auf einen neuen Streckenrekord zusteuert.
Wer nun denkt, das Schlimmste sei überstanden, es ginge ja nur noch bergab, der sieht sich getäuscht. Bis zur Marke „Zinal 3km“ ist das nur von Geröllfeldern unterbrochene lockere Bergablaufen möglich. Doch dabei verliert man einfach viel zu wenig an Höhe. Denn tief unten im Tal kann man schon die Häuser des zur Gemeinde Ayer gehörenden Dörfchens Zinal erkennen.
Und plötzlich knickt der Weg nach unten weg. So wie es am Anfang bergauf ging, geht es nun hinab. Die Kilometerzeiten, die sich trotz des schlechteren Geläufs auf dem letzten Stück fast wieder den aus dem Flachen bekannten Werten genähert hatten, schnellen nach oben. Kaum jemand, der es nicht selbst erlebt hat, kann verstehen, warum man in einem Gefälle langsamer sein soll als in der Ebene. Doch jeder Schritt muss erkämpft werden. Unentwegtes Bremsen ist angesagt, was mit dieser Strecke in den Beinen zu einer echten Tortur wird.
Die Schwierigkeiten von Sierre – Zinal kommen definitiv nicht nur aus dem Anstieg oder dem unebenen Untergrund der Bergpfade. Der Abstieg ist der zweite Knackpunkt. „Heftig“ ist noch eine vorsichtige Beschreibung, die man hinterher zu Ohren bekommt. „Brutal“ und „kriminell“ kann man aber ebenfalls hören. Erst die letzten fünfhundert Meter in Zinal sind wieder halbwegs flach.
Mejia lässt sich auch im steilen Abstieg den Sieg nicht mehr nehmen, auch wenn Krupicka bis auf neunzehn Sekunden herankommt. In 2:34:10 feiert der Mexikaner seinen fünften Erfolg beim Course des Cinq 4000 und darf sich nun alleiniger Rekordsieger nennen. Eine Bezeichnung, die zuvor auch noch auf den US-Amerikaner Pablo Vigil zutraf, der von 1979 bis 1982 viermal in Folge gewinnen konnte.
Helmut Schießl läuft in 2:37:37 auf Rang drei ins Ziel. Doch als Vierter kommt nicht der zweite Tscheche, sondern Sebastien Epiney, für den 2:39:15 gestoppt werden. Auch El Maati Chaam fängt Blaha (2:41:19) und Burns (2:41:27) noch ab und sichert sich mit 2:41:05 das fünfte Geld. Fikadou Bekele in 2:43:15, Jean-Daniel Masserey in 2:44:14 und Tim Short (2:44:44) machen die ersten Zehn voll.
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Der Abstieg nach Zinal, Fangnetze inclusive |
Als Angéline Joly-Flückiger nach Zinal hinein läuft, ist endgültig klar, dass der Streckenrekord der Schottin fällig ist. Über eine Minute kitzelt sie am Ende heraus und setzt die neue Marke auf 2:55:35. Yolanda Fernandez bleibt als Zweite in 3:03:10 auch im Ziel auf dem Rang, den sie nahezu das ganze Rennen belegte. Die Slowakin Ludmila Melicherova wird nach 3:12:03 Gesamtdritte und Siegerin der “Femmes I”. In beiden Wertungen gefolgt von Colette Borcard mit 3:17:04. Florey Isabelle (3:19:19) und Vera Soukhova (3:22:03) sorgen dafür, dass nach sechs Frauen im Ziel auch alle Treppchenplätze in den beiden Altersklassen gefüllt sind.
Insgesamt können im Ziel 666 Medaillen mit beigelegtem Essensbon an „Coureurs“ und 1458 an „Touristes“ ausgegeben werden. Gegenüber den Vorjahren bedeutet das einen deutlichen Teilnehmerrückgang. Das wird das Rennen zwar nicht in Gefahr bringen, doch ein kleines Alarmsignal sollte es schon sein. Vielleicht hat man sich zu lange nur auf die Tradition und die hauptsächlich aus der Romandie, Frankeich und Belgien kommende Stammkundschaft verlassen.
Dass die Veranstaltung in Deutschland praktisch nicht bekannt ist, liegt sicher auch an den fehlenden Informationsmöglichkeiten. Eine nur auf französisch gestaltete Internetseite ist in der vielsprachigen Schweiz zumindest ungewöhnlich. Neue Teilnehmerkreise erschließt man sich so natürlich nur schwer. Einige andere Deutsche als die inzwischen bekannten Stammgäste kann man allerdings doch entdecken. Eventuell hat die Berichterstattung in LaufReport ja auch etwas dazu beigetragen.
Und vielleicht entwickeln auch diese neuen Gesichter jene Hassliebe zum Lauf der fünf Viertausender, die viele immer wieder zurückkehren lässt.Selbst wenn sie den steilen Aufstieg und den genauso steilen Abstieg unterwegs immer wieder verfluchen und im Ziel schwören, es wäre definitiv das letzte Mal gewesen.
Bestes Beispiel sind dabei Altmeister wie Aldo Allegranza, dem Sieger von 1976 und 1983, und der inzwischen in der – hier nicht vorhandenen - M60 angekommene Albrecht Moser, der zwar etlichen Male im Val d’Anniviers gut platziert war, aber nie gewinnen konnte. Diesmal landete Moser übrigens auf Rang 333 exakt in der Mitte des Feldes. Jedes Jahr stehen die beiden wieder an der Startlinie auf dem Parkplatz im Rhonetal und machen sich auf die beschwerlichen, aber schönen Kilometer hinauf nach Zinal, auch wenn sie mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun haben..
![]() |
Bericht und Fotos Ralf Klink Informationen unter www.sierre-zinal.com Zum LaufReport über den Sierre-Zinal 2009 HIER Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
![]() |
© copyright
Die Verwertung von Texten und Fotos, insbesondere durch Vervielfältigung
oder Verbreitung auch in elektronischer Form, ist ohne Zustimmung der LaufReport.de
Redaktion (Adresse im IMPRESSUM)
unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes
ergibt.