28.9.14 - 36. PZU Maraton Warszawski - Warschau MarathonVictor Kipchirchir (KEN) und Svitlana Stanko (UKR) siegen Perfekte Organisation und beste Witterungsverhältnisse Größter Marathon Polens unter den TOP-20 in Europa |
von Michael Schardt |
So paradox es klingen mag, aber der Fußball verhalf dem Warschau Marathon zum internationalen Durchbruch. Denn mit der hochmodernen Sportarena, die anlässlich der Fußballeuropameisterschaft 2012 am rechten Weichselufer erbaut wurde, bekam die Laufveranstaltung ein neues Logistikzentrum. Das war auch Grund genug, dem Marathon nach 33 Auflagen eine Runderneuerung zu verpassen mit geänderter Streckenführung, professionellem Marketing, ausgereifter Organisationsstruktur und weitgestecktem Rahmenprogramm. Die Folge war, dass sich die Teilnehmerzahlen von 4061 Finishern 2011 über 6796 Starter 2012 auf 8509 Aktive 2013 mehr als verdoppelten. Ein beispielloser Aufschwung.
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42 km mit Fahne laufen ist keine einfache Sache. Pawel aber schafft es fröhlich | Über sechs Stunden Animation und Anfeuerung für die Läufer absolvieren diese Tänzerinnen mit Begeisterung |
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Warschau ist nicht nur Hauptstadt des Landes, sondern mit über 1,6 Millionen Einwohnern auch einzige Millionenstadt. Was anderes als die Nummer eins im nationalen Marathonranking zu sein, wäre nicht standesgemäß gewesen. Doch Platzhirsch war bis einschließlich 2011 nicht der älteste Marathon des Landes, nämlich Warschau, sondern der von Poznan (Posen), in der Szene ein Frischling, denn als Posen im Milleniumjahr 2000 seine Premiere feierte, hatte Warschau schon mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel. Atemberaubend schnell verlief der Aufstieg von Posen zum polnischen Marathonprimus, obwohl die ziemlich genau in der Mitte zwischen Berlin und Warschau gelegene Stadt mit knapp 600.000 Einwohnern gerade einmal ein Drittel jener der Landeshauptstadt hat.
Erst 2012 konnte Warschau die Kronprinzenrolle gegen die des Regenten eintauschen. Seither ist man die Nummer eins im Land, während Poznan sich weiter festigte und nach wie vor über 5500 Marathonfinisher hat, mehr also als beispielsweise Köln. Mitte Oktober kommt es zur fünfzehnten Auflage dort. Warschau indes konnte sich 2013 erstmals unter den Top twenty der größten europäischen Marathonläufe platzieren und will diese Position auch weiter festigen.
Wenn sich binnen von nur zwei Jahren die ohnehin nicht schlechten Finisherzahlen - wie in Warschau - mehr als verdoppeln, dann blickt die internationale Fachwelt mit besonderer Aufmerksamkeit zum Ort des Geschehens. So war man gespannt, wie es 2014 weitergehen würde. Die Anmeldezahlen im Vorfeld waren erfreulich gewesen, aber es war auch klar geworden, dass sich der Hype nicht so ungebremst fortsetzten würde. Man sah zwar im Läuferfeld Startnummern jenseits der Vierstelligkeit, aber ein neuer Rekord konnte nicht erzielt werden. Das zu erwarten, wäre auch vermessen gewesen. Letztlich pendelte man sich heuer auf das Niveau von 2012 ein und sah 6675 Finisher im Ziel, davon 911 Frauen, was einem Satz von 13,6 Prozent entspricht, und damit im Vergleich unter dem deutschen Durchschnitt liegt. Von einem Drittel Frauen beim Berlin Marathon ganz zu schweigen.
Wie der Berlin Marathon, so findet der Warschau Marathon immer in der zweiten Hälfte des September statt. 2014 sogar am selben Sonntag. Ob das problematisch für die polnische Hauptstadt ist, kann man wohl verneinen. Aber ungewöhnlich dürfte es schon sein, dass zwei Hauptstadt-Marathonläufe zweier benachbarter mitteleuropäischer Metropolen zeitlich so verzahnt scheinen. Und wie Berlin, so verzichten auch die Polen auf einen Zehner oder einen Halbmarathon als Unterdistanz. Zum Programm hingegen gehören hier wie dort Kinderläufe am Vortag und ein Handbikerwettbewerb. Anstelle des Berliner Frühstückslaufs am Samstag bietet Warschau ein Jedermannsrennen über 5km an, das dreißig Minuten nach dem Marathon angeschossen wird und auf dessen ersten und letzten 2,5 Kilometern als Wendepunktstrecke verläuft. Mit über 3000 Läufern über fünf Kilometer und einer vierstelligen Kinderlaufschar erreicht die Veranstaltung insgesamt eine Teilnehmerschaft von über 12.000 Akteuren.
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Blick über die Altstadt, die im 2. Weltkrieg völlig zerstört und nach 1945 rekonstruiert und im alten Stil wieder aufgebaut wurde | Schönster Platz und Herz der Altstadt: der Rynek Starego Miasta |
Wie Berlin, so wurde auch Warschau, knapp 600 Kilometer östlich gelegen, mit schönstem Laufwetter beglückt. Das freute nicht nur Läufer aus aller Herren Länder, sondern auch viele Touristengruppen, die auch Ende September noch durch die polnische Metropole ziehen. Denn neben der alten polnischen Hauptstadt Krakau und Breslau ist Warschau eine der drei touristischen Hochburgen, wenn es um Städtebesuche geht.
Der erste Weg wohl jedes Besuchers führt in die an einem Hang über der Weichsel gelegenen Altstadt, die sehr hübsch, aber vergleichsweise überschaubar ist. Anlaufpunkte sind nicht nur die zentralen Plätze, die Universität oder das Schloss, sondern auch die zahlreichen bedeutenden Museen, Theater, Kirchen und Musikhallen. Skulpturen und Monumente begegnen einem dabei auf Schritt und Tritt, ebenso Zeugnisse und Relikte aus historischen Zeiten. Die Altstadt ist Weltkulturerbe, obwohl die Gebäude nicht wirklich alt sind, sondern nur so aussehen. Sie wurde im Krieg fast vollständig zerstört, wie viele Fotos belegen, doch dann, mit dem Ansinnen, ihr ihre alte Gestalt zurückzugeben, wieder aufgebaut.
Auch wenn man deshalb vom schönen historischen Schein sprechen könnte, wäre das anmaßend, denn die Straßenzüge, Plätze und Gebäudeensembles wurden nach strengen Vorgaben erneuert und stehen den Originalen nicht nach. Vorlagen waren nicht nur historische Fotos, sondern auch realistische, detailgetreue Gemälde zeitgenössischer Künstler. Zwischen Kilometer fünf und zehn führt die Marathonstrecke durch und um die Altstadt.
Wenn Warschau auch nicht eine in sich geschlossene Städteschönheit ist wie vielleicht Krakau, so hat sie gleichwohl sehr viel und für jeden etwas zu bieten. Verlässt man die Altstadt, die in geschichtlicher Zeit die Residenz der reichen Kaufleute war, so hat die sich im Nordwesten anschließende Neustadt einen ganz anderen Charme mit kleinen Galerien, Kunsthandwerksläden, Kneipen und Lokalen, die in eher niedrigen Häusern untergebracht sind. Hier war in historischer Zeit das Handwerk zu Hause. Sehenswert auch das Krasinski-Palais und die Fassade des Obersten Gerichtshofs mit den drei übergroßen Frauenskulpturen, die mit ihrem Kopf große Teile des Gebäudes zu stützen scheinen und durch Wasserspiel für spektakuläre Spiegeleffekte sorgen.
In der Neustadt liegt auch das Geburtshaus Marie Curies, der berühmtesten Polin überhaupt, die gleich in zwei Disziplinen den Nobelpreis erhielt: in Physik und Chemie. Heute ist im Geburtshaus ein Museum untergebracht, das sich dem Leben und Wirken der Naturwissenschaftlerin widmet. Sie wird in Warschau derart verehrt, wie es wohl nur noch dem genialen Klaviervirtuosen Frederic Chopin widerfährt, von dem sich gleichfalls viele Zeugnisse in der Alt- und Neustadt finden lassen.
Prägend für ein manchmal etwas hetrogenes Stadtbild sind viele verglaste Wolkenkratzer um den Hauptbahnhof und den Kulturpalast, die Kennzeichen für die wirtschaftliche Kraft der Hauptstadt sind. Aber auch die grünen Ufer der Weichsel und die vielen schönen Parks und Gärten, die Warschau zu einer der grünsten Hauptstädte Europas machen, üben ihren Reiz auf Besucher und Einwohner aus. Zwischen Kilometer 15 und 17 durchlaufen die Marathonis den weltberühmten Lazienkipark mit dem noblen Belvedere-Restaurant - eine Oase der Ruhe für stressgeplagte Großstädter.
Zudem ist Warschau pulsierendes Einkaufsparadies und quirrlige Ausgehmetropole in einem. Kein Luxuslabel fehlt auf den Prachtboulevards oder in den riesigen Shoppingmoles, die Zahl der Clubs, Restaurants, Pubs und Discos rund um den Kulturpalast ist schier unerschöpflich. Eine alternative Kneipenszene mit erschwinglichen Preisen findet sich im Szeneviertel Praga.
Weil Warschau so viel zu bieten hat, ist ein Laufwochenende mit zwei Tagen Aufenthalt entschieden zu kurz. Viele der aus mehr als fünfzig Ländern anreisenden Läufer verbleiben daher eher vier bis sieben Tage. Man kann die Veranstaltung als Paket in unterschiedlicher Länge buchen. Als Marathonresidenz ist das Blue Radison vorgesehen, das auch als Athletenhotel fungiert, gelegen direkt im Zentrum und nur 1,5 km von der Station Centralna und 2,5 km vom Nationalstadion entfernt, das man mit allen Straßenbahnen bequem erreichen kann und wo die Startunterlagen bereits ab Freitag bereitliegen.
Das Rahmenprogramm der Veranstaltung nimmt spätestens am Samstag ihren Lauf. Dabei stehen nicht nur die Kinderläufe oder der Handbiker Marathon auf dem Programm, sondern auch Pastaparty, Rollstuhlbasketballspiele oder das Volvorennen mit vorausfahrendem Auto. Besondere Einblicke in einen modernen Fußballtempel, die sonst dem Interessenten verwehrt bleiben, erhält derjenige, der eine Führung durch das Nationalstadion bucht, das von allen Seiten sichtbare neue Wahrzeichen Warschaus, gelegen auf der rechten Seite der Weichsel gegenüber dem Stadtzentrum.
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Einige Rollies gingen gemeinsam mit den Marathonis an den Start | International ging es in Warschau zu. Hier strebt eine Japanerin dem Ziel zu |
Man wird Schiedsrichterkabinen sehen, die einem wie Luxussuiten in Sternehotels vorkommen, Duschräume, die jeder Edel-Spa-Anlage zur Ehre gereichten und von Paul McCartney wegen der hervorragenden Akustik für Gesangsproben genutzt wurden (zu sehen auf Youtupe) oder ein Pressezentrum für 800 Journalisten, das wie die Schaltzentrale der NASA aussieht. Und auch ins Allerheiligste darf man einen Blick werfen, die luxuriösen Umkleidekabinen, wo Ronaldo und Co ihre Astralkörper in Funktionswäsche hüllten.
Fußball gespielt wird im Stadion, das normalerweise 58.000 Zuschauer fasst, aber auch bis zu 100.000 Leuten Platz bietet, nur noch vier bis fünf Mal im Jahr, wofür eigens immer frischer Rasen neu verlegt werden muss. Ansonsten finden in der Multifunktionshalle Musikveranstaltungen mit Weltstars wie Beyonce oder dem bereits genannten Ex-Beatle statt, oder eben auch der Marathon.
Ein geschickter Schachzug der ohnehin cleveren Veranstaltungsplanung ist, dass nur dreißig Minuten nach dem Start des Hauptlaufs der Jedermannslaufs mit gut 3.000 Läufern angeschossen wird. Denn diese bevölkern - zumindest bei so schönen Wetter wie dieses Jahr - mit ihren Angehörigen und Freunden noch länger das Areal in und um das Stadion, nicht zuletzt, weil sie den Einlauf der schnellsten Marathonis hautnah miterleben möchten. Denn wenn die Veranstaltung überhaupt ein Manko hat, so ist es das weiterhin eher noch bescheiden zu nennende Zuschauerinteresse. Die vielen Animationspunkte allein reichen offenbar noch nicht aus, das Publikum an die Strecke zu bringen.
Im Jedermannslauf, an dem auch überraschend viele Ausländer teilnahmen, stand ein besonderer Mann an der Startlinie: Yared Shegumo, seines Zeichens Vizeeuropameister im Marathon von Zürich und Marathonsieger von Warschau 2013. Der Pole äthiopischer Herkunft, nach Flucht, Verfolgung und Verarmung in Europa vom Warschauer Marathonverein aufgenommen, gefördert und schließlich eingebürgert, genießt in seiner Wahlheimat, wo er auch heiratete, hohes Ansehen. Wohl zum Dank startete der Dreißigjährige auf der Kurzstrecke, nachdem er in Zürich den Sieg noch verschenkt hatte, weil er auf dem schwierigen Kurs zu forsch nach vorne gestürmt und später einigermaßen eingebrochen war.
So ganz unwohl dürfte sich der frühere Mittelstreckler auf dem 5-km-Pendelkurs nicht gefühlt haben, den er freilich als erster nach 14:20min absolviert hatte. Fünfzehn Sekunden später folgte Artur Kern (14:35min), während Bartosz Nowicki aus Stettin in 14:53min dritter wurde. Nicht nur bei den Männern waren die Leistungen in der Spitze ordentlich. Schnellste Frau wurde die Polin Karolina Pilarska in 17:08min vor Landsfrau Izabela Zaniewska aus Warschau (17:33) und Anna Gosk (18:07min). - Auch einige Deutsche, vornehmlich aus dem Rheinland, waren auf der Kurzstrecke dabei. Schnellster war Martin Kruppa aus Düsseldorf vor Peter Strauß (VFL Gummersbach) und dem Düsseldorfer Werner Janßen. Schnellste deutsche Frau war die Kölnerin Monika Thiesen, vor Agata Mokry aus Düsseldorf und Isabella Oberzig aus Reda.
Sieht man von Start und Ziel ab, so verläuft der Marathon ausschließlich auf der linken Weichselseite. Nach der Flussquerung führt der Weg leicht aufwärts zur Altstadt und dann abwärts in südlicher Richtung, einige Kilometer direkt am Weichselufer entlang. Dabei gibt es einige Passagen mit Katzenkopfsteinpflaster. Bei Kilometer 11 wird ein 1200 Meter langer Tunnel durchlaufen, eine von wenigen sehr leichten Steigungen. Insgesamt gilt die Strecke als schnell und flach. Nachdem wie oben beschrieben der Park nach 17 Kilometern durchlaufen wurde, geht es auf langen Geraden zur Halbzeitmarke. Insgesamt abwechslungsreich, wird die Strecke dann manchmal etwas eintönig. Spätestens aber, wenn das Stadion schon von weitem in den Blick gerät, ist auch das überwunden. Die letzten 2 km laufen sich - leicht abschüssig - flüssig.
Der Warschau Marathon kann bisher mit sehr respektablen Streckenrekorden aufwarten. Die Äthiopierin Goitetom Haftu Teshema hatte erst im Vorjahr eine neue Streckenbestzeit aufgestellt und nach 2:29:29 h gefinisht. Zuvor war Malgozata Sobanska aus Polen in 2:31:20 h (2008) die schnellste gewesen. Der Männerrekord hält seit 2011 der Kenianer Sammy Kibet Kipkorir mit 2:08:17 h. Auch 2014 galten die eingeladenen Schwarzafrikaner und -afrikanerinnen als Favoriten, vor allem Victor Kipchirchir und Hellen Mzembi Musyoka, beide aus Kenia.
Das Männerrennen wurde zunächst dominiert von einer vierköpfigen Spitzengruppe, die bei 15:04 die 5-km-Marke passierte und knapp unter dreißig Minuten bei zehn Kilometer durchlief. Die Hälfte der Strecke legten die Führenden in 1:03:42 h zurück, zu schnell, wie die zweite Hälfte noch zeigen sollte. Inzwischen war das Quartett auf ein Trio zusammengeschrumpft, darunter mit Victor Kipchirchir und Moses Bowen zwei Kenianer sowie der Äthiopier Edeo Mamo Toleo. Mit mehr als einer Minute Rückstand folgten drei weitere Kenianer, die zum Teil auf der zweiten Hälfte die Reihenfolge in der Spitze noch einmal ordentlich durcheinanderwerfen sollten.
Zwischen km dreißig und fünfunddreißig fiel die Entscheidung um den Sieg, als Kipchirchir das Tempo noch am ehesten hochhalten konnte, während die beiden anderen aus dem Führungstrio mehr und mehr Probleme bekam. Kipchirchir legte die zweite Hälfte in 1:06:15 h zurück, verlor also über zwei Minuten gegenüber den ersten 21,1 km. Das reichte dennoch zum Sieg in 2:09:59 h, dem denkbar knappsten Ergebnis unter 2:10 h. Die schnellste zweite Hälfte hingegen lief Yego Jonathan Kiptoo in 1:06:01, womit er vom fünften Rang noch auf Platz zwei vordrang. Er brauchte 2:10:58 h. Einige Ränge gut machte auch Benson Oloisunga, der mit einer starken zweiten Hälfte noch in 2:11:26 h auf das Podest lief. Mit seinem Sieg ist Kipchirchir der erste Läufer, der das "Double" schaffte, nachdem er im Frühjahr schon den Halbmarathon in Warschau für sich entscheiden konnte.
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6:30 h stellen ein großzügiges Zeitfenster für die Marathonis dar | Nach gut 5 Stunden hatten die Versorgungsstände kaum noch etwas zu tun |
Während sich der Sieger über einen nagelneuen Volvo V 60 freuen durfte, hatten europäische Läufer keine Chance gegen die Phalanx aus sieben ostafrikanischen Profis. Schnellster Europäer war der Pole Lukasz Oskierko in 2:26:09 h. Die schnellsten deutschen Männer waren Heiko Klimmer aus Halle in 2:54:59 h, Robert Wiech aus Neuß in 2:55:26 h, die als 80. und 86. unter die Top 100 liefen, sowie Axel Danhausen aus Aachen, der 3:00:49 h brauchte. (Die Zeiten der Deutschen sind netto wiedergegeben.)
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Siegerin wurde die Ukrainerin Svitlana Stanko in 2:33:04 h | Nach der Unterführung geht es durch das Marathontor ins Stadion | Zieleinlauf und Silbermedaille für die Kenianerin Hellen Mzembi Musyoka |
Eine Besonderheit des Warschau Marathons ist, dass die Elitefrauen vor dem übrigen Feld starten. Und zwar exakt um jene Zeit früher, die im Vorjahr der schnellste Mann flotter war als die schnellste Frau - diesmal neunzehn Minuten. So haben die Elitemänner eine zusätzliche Aufgabe, nämlich die schnellen Frauen möglichst einzufangen. Das wurde, es sei vorweggenommen, von den ersten fünf Männern auch geschafft.
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Zwei Weichselquerungen stehen auch für die 3., Worksnesh Biru Tola, auf dem Programm | Schnellste Polin Izabela Trzaskalska auf Rang 5 |
Ein Führungstrio blieb bis zur Halbmarathonmarke zusammen, es passierte die 5-km-Marke bei 18:09min, die 10-km-Marke bei 35:34min und die Halbmarathonmarke bei 1:15:22 h. An der Spitze wechselten sich die Ukrainerin Svitlana Stanko sowie die Kenianerin Hellen Mzembi Musyoka und die Äthiopierin Biru Worksnesh Tola in der Führungsarbeit ab. Das Trio hielt auch noch bis nach Kilometer dreißig zusammen, erst dann konnte sich die Ukrainerin etwas absetzen und schließlich die Ziellinie in 2:33:04 h als erste überlaufen. Ein insgesamt souveräner Sieg. Zweite wurde die kleine Kenianerin in 2:35:58 h und dritte die Äthiopierin in 2:36:24 h. Nach einer weiteren Kenianerin war es die Polin Izabela Trzaskalska, die in 2:39:26 h beste Europäerin wurde. Von den deutschen Teilnehmerinnen waren die beiden Berlinerinnen Patricia Kusatz (3:27:29 h) und Charlotte Germershausen (3:53:58 h) sowie Kathrin Weigel aus Buchloe (4:14:59 h) am flottesten. Kusatz erreichte mit ihrer Leistung Frauenrang 31, Germershausen wurde 42.
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Als Fazit lässt sich ziehen, dass der Warschau Marathon eine Laufveranstaltung von internationaler Strahlkraft ist, die in den nächsten Jahren sicher noch an Bedeutung gewinnen wird. Allemal ist sie eine empfehlenswerte Alternative für alle diejenigen, denen beim Berlin Marathon kein Glück bei der Startplatzverlosung beschieden sein sollte. Nichts also spricht dagegen, einmal beim östlichen Nachbarn Marathon zu laufen.
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Bericht von Michael Schardt
- Fotos von Peter Strauß Ergebnisse pzumaratonwarszawski.com/en Zurück zu REISEN + LAUFEN aktuell im LaufReport HIER |
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