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Nachruf auf Gerhard Uhlenbruck - Läufer, Wissenschaftler, Schriftsteller aus Köln (1929 - 2023) |
© Schüler |
von Wolfgang W. Schüler im September 2023 |
"Man kann dem Tod nicht davonlaufen, man kann nur einen Vorsprung herauslaufen." So merkte er einmal übers Joggen an. Am 17. August 2023 war dieser Vorsprung aufgebraucht - nach gut 94 Lebensjahren. Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck aus Köln ist tot. Und der Verlust in Mediziner-, Literatur- und Läuferkreisen groß. Dass er hier wie dort Maßstäbe setzte und eins mit dem anderen zu verbinden wusste, zeichnet(e) ihn ebenso aus wie die Mitmenschlichkeit, die sich in der täglichen Begegnung mit ihm zeigte. Eine großartige, außergewöhnliche Person, der sich hier von verschiedenen Seiten genähert werden soll. Der Autor traf ihn ab den 2000er Jahren mehrere Male privat und pflegte einen intensiven Briefwechsel mit ihm.
Dass Gerhard Uhlenbruck Arzt werden wollte, lag - so könnte man meinen - auf der Hand. Bereits sein Vater und Großvater waren Mediziner gewesen und hatten sich als solche einen Namen gemacht. Der Großvater Dr. med. Theodor Uhlenbruck, nach dem ein Platz in Oberhausen benannt ist, war mit den Lungenerkrankungen von Bergleuten befasst und sozial sehr engagiert. Der Vater Prof. Dr. med. Paul Uhlenbruck war Internist und Kardiologe und hat eine Reihe wegweisender Bücher über das Herz sowie die Herz- und Gefäßkrankheiten verfasst. Sein fachlicher Ruf reichte weit, wurde er doch zwei Wochen vor dem Tod von Maria Eva de Peron, der früheren First Lady Argentiniens, zu dieser gerufen.
Auf Wunsch seines Vaters nahm Gerhard Uhlenbruck das Studium der Medizin auf, 1949 in Köln, ergänzte es aber um Biochemie. Als er nach erfolgreichem Staatsexamen und einer Promotion in Chemie mit Auszeichnung seine Pflichtassistenz begonnen hatte, erfuhr die berufliche Entwicklung eine jähe Zäsur. Er erkrankte 1956 an Sarkoidose, einer seltenen Lungenkrankheit. Da diese fälschlicherweise als Tuberkulose diagnostiziert worden war, verbrachte er viel Zeit isoliert in Lungenkliniken. Was er im Nachhinein und angelehnt an den Roman von Thomas Mann sein "Zauberberg"-Erlebnis bezeichnete. Denn diese Zeit stellte sein Leben nicht nur auf den Kopf, er selbst stellte es auf mehrere neue Beine. Aus dem ehemaligen Boxer sollte ein Läufer werden, aus einem vermeintlich praktischen Arzt ein Wissenschaftler und aus dem Bücherliebhaber und Leser ein Schriftsteller.
"Wenn mir die Puste ausgeht,
laufe ich, um Luft zu holen."
Seine Erkrankung stürzte Gerhard Uhlenbruck zunächst in ein Loch. Pessimistisch betrachtet sah er sich vor die Alternative gestellt, entweder - wie er sagte - an Luftnot kaputt zu gehen oder sich umzubringen. Gottlob entschied er sich für einen anderen Weg: Seinem eigenen Verstand und nicht der landläufigen Medizin trauend, begann er seine Lunge durch Laufen zu trainieren. Bei seinem Selbstversuch dürfte Prof. Dr. Dr. Hugo W. Knipping Pate gestanden haben, denn dieser joggte regelmäßig durch die Gartenanlagen der Klinik Lindenburg in Köln und erwartete dasselbe von seinen Assistenten und Studenten. Dabei bläute er ihnen ein: "Beim Sport wird das Gehirn besser durchblutet, da könnt ihr viel bessere Antworten geben." Das war zwar wissenschaftlich noch unbewiesen, aber wer von seinen Studenten hätte widersprechen wollen? So hechelten sie im schwarzen Anzug und Schlips hinter ihm her und wurden sogar im Laufschritt geprüft.
Uhlenbrucks' Selbstprüfung oder "Therapie der kleinen Schritte" bestand darin, dass er am ersten Tag 10 m trabte, am darauffolgenden 20 m. Jeden Tag wiederholte er die Leistung des Vortages und verlängerte diese um 10 m. Am Ende der Kur war er in der Lage, 500 m ohne Pause zu traben. Der Glaube an die eigene Person war zurückgekehrt, die anfängliche Depression verschwunden. Laufen sollte das Mittel der Wahl bleiben. Nach einem Jahr lief er bereits 5 km.
Die in den 1960er Jahren einsetzende Volkslaufbewegung riss auch ihn mit, ließ ihn an Laufveranstaltungen teilnehmen. Wie andere Läufer erntete auch er den Hohn so mancher Zeitgenossen, "Eins-zwei-eins-zwei"-Zurufe - versuchte "Infantilisierung des Laufens und derjenigen, die es betrieben" (Werner Sonntag). Während seiner Habilitierung wandte sich der Dekan an ihn mit den Worten: "Sie laufen sonntags im Stadtwald herum, das gehört sich nicht! Wenn Sie schon laufen müssen, dann bitte im Dunkeln!" Was Uhlenbruck zunächst auch tat, vorsorglich mit Personalausweis. Denn einmal hatte ein Passant die Polizei auf ihn angesetzt, weil "da ein merkwürdiger Mann abends durch den Park" husche.
Eine andere Anekdote: Als Uhlenbruck im Kölner Stadtwald an einem 10-km-Lauf teilnahm, sah er einen Läufer, der sich vor dem Start mit Cola, Currywurst und Pommes versorgte. Uhlenbruck sprach ihn an: "Entschuldigen Sie, so können Sie nicht laufen. Ich weiß, was ich sage, ich habe Medizin studiert." Doch der Betreffende konnte nicht nur so laufen, er gewann den Lauf zudem. Für den Mediziner Anlass, sich zu entschuldigen. Doch sein Gegenüber wehrte ab: "Du kannst du zu mir sagen, ich bin der Helmut." Helmut war Helmut Urbach, der spätere siebenmalige Gewinner des 100-km-Laufs von Biel/CH und, wie die Ergebnisliste auswies, ebenfalls am 17.06. geboren - Auftakt einer lebenslangen Freundschaft.
Uhlenbrucks Familie sollte nicht wissen, dass ihr Gerd lief, denn für sie war er krank. So wählte er als seinen Verein Urbachs GSV Porz, der etwas außerhalb lag. 36 Marathons und einen Hunderter, den er in seinen Geburtstag hinein lief, hat er bestritten. Zweimal finishte er die 42,195 km noch in der AK 70. Seine persönliche Bestzeit von 3:18 Stunden ist angesichts der Lungenvorgeschichte erstaunlich. Einmal (1984) wurde er sogar Deutscher Marathon-Meister der langlaufenden Ärzte und Apotheker. Sportliche Vielseitigkeit bewies er mit der Vizemeisterschaft der Rad fahrenden Ärzte, und zwar sowohl im Straßen- als auch im Zeitfahren.
Sich selbst hat er stets als Gesundheits- und Erlebnisläufer verstanden. An Läufen teilzunehmen bedeutete für ihn neben der körperlichen Fitnessprüfung eine andere Möglichkeit, Deutschland zu bereisen und Landschaften, Städte und Menschen kennen zu lernen. Sich regelmäßig, nach Möglichkeit täglich zu bewegen, war bis zuletzt von ihm gelebte Praxis. Dabei verlegte er sich im hohen Alter aufs Walken.
Uhlenbruck stellte sich auch in den Dienst anderer Läufer. So rief er den Kölner Uni-Lauf ins Leben und gab Jahr für Jahr vor Ort den Startschuss. Bei der Planung des Köln-Marathon stand er den Organisatoren mit "wertvollen Informationen" (Georg Herkenrath) zur Seite. Beim GSV Porz engagierte er sich im Vereinsleben.
"Wissenschaftler in der Medizin:
Das sind die Leiden des Forschers
beim Erforschen der Leiden."
Mit der eigenen Erkrankung war für Uhlenbruck der Gedanke, als Arzt zu arbeiten, ad acta gelegt. Er wandte sich der Erforschung von Krankheiten, der medizinischen Forschung insgesamt zu. Ein Stipendium der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft (DFG) ermöglichte ihm ab 1961 eine Ausbildung im Fach Immunologie an den Universitäten von London und Cambridge. "Das war zu dieser Zeit, wenige Jahre nach dem Krieg als Deutscher nicht immer einfach. Die einzige Person, die an dem Institut deutsch sprach, war eine deutsche Jüdin, die vor den Nationalsozialisten geflohen war. Jedoch sprach sie nicht auf Deutsch mit mir. Sie übersetzte meine Arbeiten. Später verband mich mit ihr eine tiefe Freundschaft" (nach Constantin Graf von Hoensbroech).
1963 war Uhlenbruck maßgeblich an der neu eingerichteten Abteilung Biochemie und Tumorimmunologie am Max-Planck-Institut (MPI) für Hirnforschung in Köln beteiligt. 1968 wurde er Abteilungsleiter am MPI und ordentlicher Professor an der Kölner Universität. Dort avancierte er 1974 zum Direktor des Instituts für Immunbiologie, eine Stelle, die er bis zu seiner Emeritierung in 1996 inne hatte. Auch danach war er noch forschend im Labor anzutreffen.
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Zwei Wissenschaftler, die sich fachlich und menschlich sehr schätzten: Prof. Dr. med. Wildor Hollmann (l) und Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck (r) am 12. August 2016 bei der Sommerakademie des Verbands der Lauftherapeuten an der Deutschen Sporthochschule Köln © Schüler |
Er arbeitete über Zellmembranmoleküle und immunologische Erkennungsmoleküle (Lektine) - wofür ihm der Ehrentitel "Pioneer of Lectinology" verliehen wurde -, über Blutgruppensubstanzen, Protease-Inhibitoren, Kohlenhydrat-Antigene und Tumormarker, Metastasiologie und Sportimmunologie, hier besonders im Bereich "Krebs und Sport". Insgesamt veröffentlichte er rund 1000 wissenschaftliche Arbeiten, die meisten in englischer Sprache. Aus den Anfangsjahren ist das mit Prof. Dr. Otto Prokop (DDR) verfasste, über 900 Seiten umfassende "Lehrbuch der menschlichen Blut- und Serumgruppen" (Leipzig 1963, 1966) zu nennen, das 1969 auch in englischer Ausgabe (New York) erschien. Man bedenke, was es zu jener Zeit bedeutete, mit der "Ostseite" zu kooperieren! Doch war Uhlenbruck zu gut in seinem Fach, als dass man ihm hätte schaden können. Weitere Buchtitel waren z. B. "Immunbiologie des zentralen und peripheren Nervensystems" (1968) und "Immunbiologie. Eine Einführung" (1971). Mit Prof. Heinz Liesen gründete er 1993 die "International Society for Exercise and Immunology", was zur weiteren Anerkennung des Fachs Sportimmunologie beitrug. Er war aktives Mitglied in verschiedenen in- und ausländischen Gesellschaften sowie Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften.
Auszeichnungen ließen nicht auf sich warten. 1968 erhielt er den Oehlecker Preis der Deutschen Gesellschaft für Bluttransfusion, 1986 die Richard-Kockel-Medaille der Gesellschaft für Gerichtliche Medizin, 1993 den "Sir Frank MacFarlane Burnet Memorial"-Preis für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der Krebs- und Metastasen-Forschung, 1995 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse am Band, überreicht von Bundespräsident Roman Herzog. Zusätzlich wurden ihm zahlreiche Ehrenmitgliedschaften verliehen. In 2007 nahm er eine Einladung zu einer Vorlesungsreihe in den USA wahr, wo er als "living legend" mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.
Über sportmedizinische Aspekte speziell des Laufens hatte Gerhard Uhlenbruck erstmals 1973 geschrieben - in der Zeitschrift "Condition". In "SPIRIDON" war er seit der Erstausgabe im Dezember 1974 vertreten. Selbstredend finden sich die meisten seiner lauf- beziehungsweise sportwissenschaftlichen Veröffentlichungen in einschlägigen medizinischen Büchern und Zeitschriften. Allein zum Themenkomplex "Sport und Immunsystem" liegen über 200 Artikel von ihm vor.
Nach Uhlenbruck kann moderat betriebener Ausdauersport, insbesondere in Form des Laufens, nicht nur die Infektionsrate verringern und die Häufigkeit von Krankheiten reduzieren, sondern auch einen retardierenden Effekt auf verschiedene Alternsprozesse haben und Krebs-protektiv wirken. "Bei dreimal wöchentlichem Training verbessern sich die Immunparameter, werden die Killerzellen aktiviert und fit gemacht."
Dass Laufen Prophylaxe und Therapie sein kann, und zwar für Körper und Geist, stand für ihn außer Frage. Ebenso, dass auch Läufer krank werden können. Themen wie "Leistungssport und Krankheit" sowie "Krankheit trotz Gesundheitssport" trieben ihn immer wieder um: Warum werden Läufer, obwohl sie alles richtig machen, schwer krank, bekommen Krebs, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall? Dazu schrieb er einmal: "Darüber gibt es einiges an Material, aber wenig Gedanken. Und mit 80 denkt man über so vieles nach, was sich nicht immer an die eigenen Ideen gehalten hat."
Als Mediziner wurde Uhlenbruck auch praktisch tätig. Von 1996 bis 2008 leistete er ehrenamtliche Arbeit beim Landessportbund NRW und stand drei Herzsportgruppen als betreuender Arzt zur Verfügung. Fortgesetzt arbeitete er für verschiedene Gesundheitsorganisationen, u. a. für die "Frauenselbsthilfe nach Krebs".
"Der Aphorismus verdichtet die Quintessenz einer
Erfahrung in der Sentenz einer Erkenntnis."
Sich eine Aufgabe gegen das Aufgeben zu geben, wollte Gerhard Uhlenbruck in der Zeit seines Klinikaufenthaltes nicht nur körperlich verstanden wissen; er suchte eine Herausforderung für Körper und Geist. Während er mit seiner "Therapie der kleinen Schritte" physische Fitness erwarb, hielt er sich mit einer "Therapie der kleinen Sätze" mental fit. Er begann Gedichte zu schreiben und sich dabei "mit dem Leben, der Liebe und der Liebe zum Leben" auseinanderzusetzen. Veröffentlicht wurden sie 1975 noch unter dem Pseudonym Gerhard Günther ("Nicht für immer").
In der Folge präsentierte er sich ganz als Aphoristiker. Die Zahl seiner "inhaltsreichen Gedankensplitter" ist über die Jahrzehnte ins Astronomische gestiegen. Ob medizinische Aphorismen oder Sportaphorismen, mit denen er ein neues Genre aus der Taufe hob - Uhlenbruck war nicht nur der produktivste Schriftsteller dieser Gattung, sondern überzeugte in Qualität und Originalität. "Überall kommt eine verständnisvolle Menschenkenntnis zum Vorschein, die bei aller Gesellschaftskritik nicht in Zynismus oder Pessimismus mündet, sondern Hoffnung auf eine bessere Einrichtung der gebrechlichen Welt zum Ausdruck bringt" (Prof. Dr. Wolfgang Mieder).
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Einer von vielen Uhlenbruckschen Aphorismenbänden |
Dutzende Aphorismenbände liegen seit 1977 von ihm vor, ob "Ein gebildeter Kranker", "Nächstenhiebe" oder "Der Klügere gibt nicht nach". Ab- bzw. nachgedruckt finden sich seine Geistesblitze, Denkanstöße und Feststellungen in Satire- und Fachzeitschriften, auf Kalenderblättern und in Bildbänden. Allein in H.-H. Skupys' "Das große Handbuch der Zitate von A bis Z" (2004) wurden über 300 seiner Bonmots aufgenommen. Anerkennend verlieh ihm die Narrenakademie in Dülken in 2001 den Titel "Dr. humoris causa". Das Deutsche Aphorismus Archiv in Hattingen wählte ihn zu seinem Ehrenvorsitzenden. Zu guter Letzt wurde ihm 2017 der Lehrer-Welsch-Sprachpreis für Literatur in Köln verliehen.
In unzähligen Aphorismen thematisierte Uhlenbruck auch das Laufen. Es fällt schwer hier eine Auswahl zu treffen. "Am Ende zieht sich ein Marathon immer mehr in die Länge", mag Marathonläufer besonders ansprechen. Lauftherapeuten könnten an folgenden Aussagen Gefallen finden: "Laufen als Therapie: Was einen innerlich bewegt, kann man durch äußere Bewegung verarbeiten." "Laufen ist Psychotherapie ohne Psychotherapeuten - unter Zuhilfenahme der Beine." Oder: "Laufen ist die einzige Therapie, die nichts kostet, außer Zeit! Eine Ich-AG als AOK: Alles Ohne Kosten!"
Wie das Laufen, so war für Uhlenbruck auch das Lachen Medizin, Abbau von Stress, Verbesserung der Immunfitness. Und weil sein humoristisches Interesse keine Grenzen kannte, wirkte er, wenn seine Zeit es erlaubte, in einer Laienspielgruppe der VHS mit wie auch beim Buchprojekt "Humor als Kölsche Philosophie" (Köln 2003). Zudem sprach er perfekt "Kölsch".
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Gerhard Uhlenbruck (r.) bei einer Veranstaltung am 14. Juli 2015 im Kölner Literaturhaus © Schüler |
Ob Mitläufer, Kollegen, Vereinskameraden - für viele war Gerhard Uhlenbruck einfach "der Gerd": nahbar, charmant, humorig. "Ein Wissenschaftler zum Anfassen, ein Spaßvogel, ein Läufer und nicht zuletzt ein Kölner", wie Manfred Steffny hervorhebt. Freund Helmut Urbach äußert: "Gerd war nie ein abgehobener oder angeberischer Professor. Er war sehr beliebt, weil er mit jedem redete und trotz seines Rufs und seiner Bedeutung durch sein einfaches Auftreten auffiel" (nach Constantin Graf von Hoensbroech).
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Autor Wolfgang W. Schüler und Gerhard Uhlenbruck am 6. Dez. 2014 in einer Kölner Apotheke © Schüler |
Uhlenbrucks Lebensphilosophie war von ihm gelebte Praxis. Und wer ihn um ein Fazit bat, musste mit seinem Humor rechnen: "Man hat so manches erreicht in seinem Leben, nur nicht seine Ziele." Oder: "Auf Wunsch ... erblickte ich das elektrische Licht der Universitätsfrauenklinik Köln am 17.6.1929 in Steißlage, sozusagen meine erste Weltanschauung, nachdem ich, wie retrospektive Berechnungen ergaben, 1928 im Kölner Domhotel gezeugt worden war. Es sollte die einzige Rechnung sein, die in meinem Leben aufgegangen ist."
Realiter darf davon ausgegangen werden, dass einige Rechnungen in Gerhard Uhlenbrucks Leben aufgegangen sind. - Mit Ehefrau Kathrin lebte er in einem Reihenhaus im Kölner Süden. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Der Sohn wiederum hat sich für den Arztberuf entschieden; er arbeitet, eingebunden in die Universität, als Kardiologe in eigener Praxis.
Literatur
Ackermann, D. (2023): Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck: Ein Leben für Medizin, Literatur und Sport. https://laufen-in-koeln.de/lik4.php?aid=A-14260, 26.08.2023.
Hoensbroech, C. G. v. (2023): "Aller Anfang ist schwer, aber das Ende noch viel mehr." Nachruf auf Gerhard Uhlenbruck. In: SPIRIDON, 50. Jg., H. 9, S. 5-6.
Schüler, W. W. (2003): Gerhard Uhlenbruck - "Jeder Infekt trainiert das Immunsystem. An die Stelle des Infekts setzen wir den Ausdauersport." Wegbereiter der Lauftherapie (6). In: DLZ-Rundschau, 15. Jg., H. 30, S. 36-43.
Schüler, W. W. (2005): Gerhard Uhlenbruck - Ausdauersport
trainiert das Immunsystem. In:
Weber, A. & Schüler, W. W. (Hrsg.), Warum Cooper Aerobics erfand. 11
große Theoretiker der Lauf-Gesundheit. Regensburg: Lauf- und Ausdauersportverlag
(LAS), S. 117-132.
Schüler, W. W. (2009): Gerhard Uhlenbruck, Wegbereiter der Lauftherapie, ist 80 - Fakten, Anekdoten, Zusammenhänge eines bewegten Lebens. In: DLZ-Rundschau, 21. Jg., H. 41/42, S. 37-40.
Schüler, W. W. (2015): Hommage an Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck im Literaturhaus Köln. In: Verband der Lauftherapeuten (Hrsg.): Info-Brief 03/2015 für Mitglieder, 23. Juli 2015, S. 2.
Schüler, W. W. (2015): Hommage an Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck im "Literaturhaus Köln". In: Laufzeit & Condition, 46. Jg., H. 9, S. 48.
Schüler, W. W. (2015): Hommage an Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck im "Literaturhaus" Köln. http://igl-ev.de/fileadmin/PDF_nachwuchscup/2013/2018/Gerhard_Uhlenbruck.pdf (o. D.).
Schüler, W. W. (2015): Ein Abend für und mit Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck. In: DLZ-Rundschau, 27. Jg., H. 53/54, S. 46.
Schüler, W. W. (2019): "Wer im Alter mit Sport beginnt, ist nie mehr der Alte." IGL-Ehrenmitglied Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck zum 90. Geburtstag. In: Laufzeit & Condition, 50. Jg., H. 6, S. 76-77.
Sportärztebund Nordrhein (2023): Zum Tod von Prof. Dr. Gerhard Uhlenbruck - Ehrenmitglied des Sportärztebund Nordrhein e.V. https://www.sportaerztebund-nordrhein.de/307-prof-dr-gerhard-uhlenbruck, 22.08.2023.
Steffny, M. (2023): Laufgespießt: Abschied und Abstieg. In: SPIRIDON, 50. Jg., H. 9, S. 4.
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