Einleitung
Markus Heidl thematisiert in seinem aktuellen Pro und Kontra das Laufen in der Halle. Freilich haben Freizeitläufer kaum Gelegenheit dazu, das Laufen auf kurzer 200 m Bahn selbst zu erleben. Für die Asse und Spezialisten macht das Dröhnen des Laufschritts in den erhöhten Kurven, die Nähe zum Gegner als auch zum Publikum und die abverlangte spezielle Taktik das Besondere aus. Markus spricht gar von der vierten Disziplin. Das Kräftemessen drinnen sucht jetzt in schneller zeitlicher Abfolge seine Medaillengewinner, national und international.
Walter Wagner, 14.02.2025
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von Markus Heidl |
Das Gute am Laufen ist, dass man es immer tun kann. Selbst im dunkelsten und kältesten Winter braucht man keine Sportstätte, sondern zieht eine Extraschicht an, die Stirnlampe auf den Kopf, schlüpft in die Schuhe und schon kann es losgehen. Man kann laufen, wenn Schnee liegt, man kann laufen, wenn es regnet und genauso kann man auf heißem Sand laufen. Es braucht keiner besonderen Präparation der Umgebung, man braucht keine Geräte, Tore oder andere Vorkehrungen. Auch kann man es überall tun: auf den Bürgersteigen der Großstadt, auf den schmalen Pfaden von hohen Bergen oder auf den so viel belaufenen Wald- und Parkwegen.
Nun geht es manchen der Läuferinnen und Läufern so, dass man sich messen will. Althergebracht im Wettlauf, wie es uns Kinder lachend vormachen. Wer wohl diesen bestimmten Zielpunkt zuerst erreicht? Wer schafft es, diese definierte Strecke am schnellsten zu absolvieren?
Für die Vergleichbarkeit haben sich bestimmte Distanzen herauskristallisiert. Manche davon läuft man klassischerweise im Stadionoval, andere auf der Straße. Je nachdem, wo und wie die verschiedenen Streckenlängen zurückgelegt werden, hat jede Distanz ihren ganz eigenen Charme und ihre besonderen Anforderungen.
Neben diesen beiden Disziplinen des Laufsports gibt es die weniger definierte, die je nach Örtlichkeit und Wetter ganz individuelle, die vielleicht intuitivste Form des Laufsports: Beim Cross- und Traillauf geht vor allem um die Duelle und die Platzierungen, Zeiten sind irrelevant.
Und dann gibt es noch die vierte Disziplin. Oft vergessen, weil die dortigen Titel vermeintlich weniger zählen, oft ignoriert, weil so mancher nicht mit den speziellen Herausforderungen klarkommt. Schließlich ist die Luft oft stickig, die Kurven sind eng und es ist meisterhaftes taktisches Kalkül gefragt: die Halle, neuerdings Short Track genannt. Dort geht es jetzt, im Winter, zwischen Cross- und Sommersaison so richtig rund. Jüngst wurden am Wochenende neue Weltrekorde über die Meile und die 3.000 m gelaufen, am kommenden Wochenende (21.-23.2.25) finden die deutschen Meisterschaften statt, wo es um die finale Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften geht.
Es lohnt sich, die Wettkämpfe anzuschauen. Obwohl die Streckenlängen gleich sind, sind es völlig andere Rennen: über 400 Meter werden zwei Runden gelaufen, auf der zweiten muss sich einsortiert werden. Bei den Mittelstrecken werden plötzlich sehr viele Runden gelaufen. Überhaupt ist alles enger und die Positionierung im Feld Rennentscheidend. Hinzu kommen die Kurven, die in der Halle schräg sind.
Die vierte Disziplin lohnt einen Blick. Die Abwechslung, die bei der Hallenleichtathletik geboten wird, ist Werbung für unseren Sport. Um das einmal mitzuerleben gibt es in den kommenden Wochen viele attraktive Möglichkeiten. Schaut doch einmal rein!
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Beitrag von Markus Heidl Aktuelles im LaufReport HIER |
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