10.12.23 - 11. Adventlauf der SKV Mörfelden

Schnellere Zeiten, bei doch noch schönem Wetter

von Jörg Engelhardt 

Das rührige und engagierte Organisations- und Helferteam, mit seinem hauptverantwortlichen Leiter Hans Hormel, wurde bei der diesjährigen Auflage durch die schlechten Witterungsverhältnisse der zurückliegenden Tage vor keine leichte Aufgabe gestellt. Noch gestern Nachmittag hatte man die kompletten Aufbauten im Start- und Zielbereich erledigt, um sie kurz darauf wegen der starken Regenfälle und einer zudem ausgegebenen Sturmwarnung wieder abbauen zu müssen. In einer zusätzlichen Frühschicht, am erfreulicherweise zunehmend aufklarenden Sonntagmorgen, wurde dann der komplette Aufbau erneut verrichtet. Eine ziemlich zeitaufwendige Angelegenheit, die dennoch gut und kompetent erledigt wurde.

Moderator Andi Reisner, der neben seinem bereits namentlich erwähnten Schwiegervater, eine der treibenden Kräfte bei dieser Veranstaltung im Organisations- und Helferstab ist, kommentierte diese zusätzliche Herausforderung so: "Wir sind ein eingespieltes Team und jeder hier unter den 25 Helfern weiß, was er zu tun hat. So konnten wir diese Aufgabe doch noch zeitgerecht lösen."

Überwiegend auf Waldboden verläuft die Strecke des 10. Adventlauf der SKV Mörfelden
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Dies gelang in der Tat hervorragend, dennoch machte die Laune der Natur den fleißigen und tatkräftigen Machern dieses Laufs, dann doch noch einen unerwarteten Strich durch die Rechnung. Denn der seit Samstagmittag einsetzende Regen, der auch noch bis in die Nacht auf Sonntag anhielt, hatte die angebrachten Bodenmarkierung, die den anwesenden Läuferinnen und Läufer eigentlich den Weg weisen sollten, teilweise bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Dies wäre eigentlich auch kein Problem gewesen, denn die Zahl der ursprünglich eingeplanten Streckenposten, hätte der anwesenden Läuferschar im 5-Km-Lauf trotzdem den richtigen Weg weisen können. Das dies nicht vollständig geschah, lag daran, dass der vorgesehene Streckenposten ausgerechnet am so wichtigen Wendepunkt der 5-Km-Strecke nicht anwesend war. Dies führte dazu, dass die Teilnehmenden irrtümlich geradeaus weiterliefen und dadurch Umwege von mehreren hundert Metern entstanden. Sichtlich unglücklich hierüber gelobte Hans Hormel Besserung: "Ich verstehe nicht, wie uns das passieren konnte. Im nächsten Jahr darf sich das nicht wiederholen. Aber bis dahin wird uns eine Lösung einfallen."

Nils Bergmann unterbietet im 5 Km Lauf den bisherigen Streckenrekord von Michael Waraus aus dem vergangen Jahr, mehr als deutlich, obwohl er rund 700 Meter mehr zurück gelegt hat Luke Jones wird Zweiter und gewinnt in der MJ U18

Die GPS-Uhr des Siegers Nils Bergmann im Auftaktlauf wies eine Endzeit von 18:13 min. bei 5,7 angezeigten Kilometern aus. Nahezu allen anderen Aktiven, die nach ihm den Zielstrich im Mörfeldener Waldstadion überquerten, ging es genauso. Sie liefen ihr mögliches Tempo nicht langsamer als sonst, sondern einfach jeweils einige hundert Meter länger. Dass es im Männerrennen dann doch zu einem neuen Streckenrekord kam, lag an der läuferischen Klasse von Nils Bergmann, der bei größeren Veranstaltungen, sowie hessischen aber auch deutschen Meisterschaften im Trikot des TV Waldstraße Wiesbaden antritt, heute aber für das Team IMMOVATION / therunnigpack startete. "Über 10-Km habe ich schon Zeiten im Bereich von 32 Minuten erzielt. Heute wollte ich die 5-Km in ziemlich glatten 16 Minuten laufen, was mir auch umgerechnet auf die eigentliche Streckenlänge gelungen wäre. Das es zum Streckenrekord reichte, liegt wohl daran, dass der Lauf erst zum zweiten Male ausgetragen wurde und das Feld damals nicht so stark besetzt war. Den Streckenrekord nehme ich trotzdem gerne mit", so der 25jährige Nils Bergmann, der 16. der diesjährigen Deutschen Berglaufmeisterschaften. Bei der Premiere hatte Michael Waraus, AK M55, aus Darmstadt über exakt 5 Kilometern in 18:58 min gesiegt.

Der Berliner Anton Peez belohnt sich für seine weite Anreise mit dem dritten Platz und kann den Sieg in der Altersklasse M30 mit nach Hause nehmen Der Pole Pawel Urbaniak läuft als Vierter im Gesamteinlauf zu Platz 2 in der M30

Das noch sehr junge Wettbewerbsangebot tut sich schwer, einen deutlichen Teilnahmezuwachs zu erzielen. Immerhin gingen insgesamt 10 Teilnehmende mehr an den Start, als bei der Premiere. Trotz des Anstieges, weisen Wettbewerbsangebote über diese Distanz bei anderen hessischen Veranstaltungen deutlich mehr Teilnehmende aus. Festzuhalten ist, während im letzten Jahr lediglich 4 Frauen den Zielstrich überquerten, waren es diesmal schon immerhin 15. Jedenfalls bewirkte der Zuwachs des weiblichen Geschlechts einen Gesamtanstieg von 31 bei der Premiere, auf nunmehr 41 Zieleinläufen.

Sportlich betrachtet wurde der Streckenrekord von Sandra Ripper, der bei 22:52 min. liegt, zumindest auf exakt 5 Kilometer heruntergerechnet, ebenfalls unterboten. So wurde dann auch folgerichtig die heutige Siegerin, die erst 14 Jahre junge Adina Martin (SV Fun-Ball Dortelweil) vom Veranstalter, trotz ihrer gelaufenen Endzeit von 25:46 min. zur neuen Streckenrekordhalterin erklärt. Wie Hans Hormel und sein Team in Zukunft mit den Streckenrekorden verfahren werden, darauf darf man gespannt sein. Denn zweiten Platz im Frauenklassement belegte eine Frau aus der Wetterau. Denise Marek vom Laufprojekt Büdingen, sicherte sich neben Silber insgesamt auch den Sieg in der Altersklasse W35. Ihre Endzeit heute 25:59 min. U14-Läuferin Klara Balzer vom Triathlon Team DSW Darmstadt konnte nach 28:25 min. das Podium beschließen.

Christoph Schönegge vom Laufprojekt Büdingen wird Fünfter und entscheidet die M35 zu seinen Gunsten Seine Teamkameradin Denise Marek liegt als zweitplatzierte Frau in der Altersklasse W35 ganz vorne Jessica Jourdan gewinnt als 5. die W30

Beim männlichen Geschlecht folgte nach 21:14 min. der erst 17jährige Luke Jones (WHS) als Zweitplatzierter hinter Nils Bergmann und machte damit den Sieg in der Altersklasse MJ U18 perfekt. Den dritten Platz eroberte sich ein Läufer, der der Veranstaltung einen weiteren überregionalen Anstrich verlieh. Anton Peetz von der Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. erzielte eine Endzeit von 22:42 min. und war damit in der M30 nicht zu bezwingen. Die M35 hatte Christoph Schönegge vom Laufprojekt Büdingen als Fünfter im Gesamtklassement nach 23:39 min. für sich entschieden. Einen weiteren Altersklassenerfolg für das Büdinger Laufprojekt konnte sich Christian Vaubel nach 24:35 min. in der M50 erlaufen. Für einen interkontinentalen Farbtupfer sorgte dann die US-Amerikanerin Amy McQuiggan (USV Michigan), die nach 40:09 min. Platz 2 in der Altersklasse W45 errang.

Die hier noch anwesenden Siegerinnen und Podiumsplatzierten in den Altersklassen des 5 Km Laufs haben ihre Urkunden aus den Händen von Organisationsleiter Hans Hormel (am Mikrofon) empfangen Auch bei den Männern werden die noch Anwesenden, der jeweils drei Schnellsten in ihren Altersklassen, geehrt

Sportlicher Höhepunkt des Tages war dann wieder der eigentliche Adventlauf über 10 Kilometer. Auch hier sollten deutlich schnellere Siegerzeiten erzielt werden, als vor Jahresfrist. Der in der Region verankerte Demeke Wosene (LG Rüsselsheim) ging mit der Nummer 1 ins Rennen und diesen Lauf auch sehr risikofreudig an. Er galt bei Experten auch als der stärkste Läufer an diesem Tag. Schnell setzte er sich nach dem Startschuss an die Spitze und entwischte dem Rest des Feldes schon auf dem ersten Kilometer fast außer Sichtweite.

Demeke Wosene von der LG Rüsselsheim läuft im 10 Km Lauf sehr forsch an und führt lange Zeit mit scheinbar uneinholbarem Vorsprung Die ersten Verfolger Sven Pöschke (9) und Silvio Welkner von der LG Wettenberg

Dies schien auch zu funktionieren, denn die ihm folgenden M45-Läufer ließen noch recht lange auf sich warten. Sven Pöschke (Schatz-im-Team/ Team ultraSports) führte zunächst die Verfolgergruppe vor dem ebenfalls aus Mittelhessen angereisten Silvio Welkner (LG Wettenberg) an. Letzterer war bei Veranstaltungen in seiner Heimregion schon oft auf vorderen Gesamt-, wie auch Altersklassenplätzen zu finden.

Der Vorjahreszweite Silas Röckle (Spiridon Frankfurt) scheint Anfangs im Kampf um die Podiumsplätze noch keine Rolle zu spielen Im Schatten zahlreicher Männer kämpfen Miriam Butt (153) und Marta Dlugosz (leicht verdeckt in Orange) um den Gesamtsieg in der Frauenwertung

Was zunächst wie ein internes Duell um die Plätze 2 und 3, beziehungsweise ein Kampf um den Sieg in der Altersklasse M45 aussah, spitzte sich dann mehr und mehr zu einem Angriff auf den scheinbar längst uneinholbar entwichenen Führenden zu. Silvio Welkner schüttelte zunächst Sven Pöscke ab, der später in 38:01 min. als Dritter der M45 auf dem fünften Gesamtplatz das Rennen abschloss, und setzte dann zur Jagd auf Demeke Wosene an. Kurz vor dem Marathontor des Waldstadions lagen dann plötzlich beide auf gleicher Höhe. Nochmals erhöhte Demeke Wosene das Tempo und hatte plötzlich wieder eine Körperlänge Vorsprung. Doch noch vor der letzten Kurve packte Silvio Welkner seine Reserven aus und überholte Wosene nochmals. In einem fulminanten Schlussspurt konnte sich Silvio Welkner dann sogar noch einen Vorsprung von 6 Sekunden erlaufen und sicherte sich in dem packenden Duell, das erst auf den letzten rund 150 Metern entschieden wurde, den Sieg in einer Endzeit von 35:32 min.

Silvio Welkner von der LG Wettenberg hat dem lange Zeit führenden Demeke Wosene mit einem eindrucksvollen Endspurt auf den letzten 200 Metern im Stadion den Sieg noch entrissen Am Ende hat sich Silas Röckle, der im letzen Jahr Zweiter wurde, doch noch einen Podiumsplatz gesichert. Er wird Dritter und erzielt zudem eine schnellere Endzeit als vor Jahresfrist

Im Vorjahr hatte die Siegerzeit noch über 36 Minuten gelegen. Der geschlagene Rüsselsheimer zeigte sich aber dennoch nicht enttäuscht und hob kurz vor dem Einlauf nochmals die Arme zu einer Siegergeste, bevor er seinen Lauf nach 35:38 min. zu Ende brachte. Auch mit dieser Leistung hätte der heutige Zweite im letzten Jahr noch klar gewonnen. Der Zweitplatzierte des Vorjahres Silas Röckle (Spiridon Frankfurt), kam zwar in diesem Jahr nur auf den dritten Platz, erzielte aber eine Endzeit, die erkennbar schneller war als im vergangen Jahr. Nach 36:53 min. brachte er nicht nur Bronze im Gesamteinlauf sondern auch Platz 2 in der M30 unter Dach und Fach. Mit André Zimmermann (Eintracht Frankfurt Triathlon) kam der heutige Zweitplatzierte der M45 nach 37:07 min. auf Platz 4 ins Ziel. Hinter dem folgenden und bereits erwähnten Sven Pöschke, kam ein weiterer mittelhessischer Läufer in seiner Altersklasse auf einen Podestplatz. Sebastian Mauthe (LGV Marathon Gießen) sicherte sich in 38:29 min. den dritten Platz in der M30.

Miriam Butt erläuft sich den Gesamtsieg in der Frauenwertung Marta Dlugozs folgt auf den zweiten Platz Nicole Best vom sehr stark vertretenen SKV Mörfelden Team MöWathlon macht das Frauenpodium komplett

Bei den Frauen lieferten sich Miriam Butt von Spiridon Frankfurt und Marta Dlugosz vom Ciastki Running Team ein Duell um den Gesamtsieg, das Miriam Butt schließlich in 44:11 min. zu 44:27 min. für sich entschied. Damit gewann sie zudem ihre Altersklasse W40 vor Marta Dlugosz, die derselben Altersklasse angehört. Nicole Best vom sehr stark vertretenen SKV Mörfelden Team MöWathlon machte das Frauenpodium in 45:03 min. als Siegerin der W50 komplett.

Das Laufprojekt Büdingen, von denen 6 im Bild zu sehen sind, war in beiden Läufen auf vorderen Gesamt- , als auch Altersklassenplätzen vertreten. Einer der Teilnehmenden: "Wir kommen gerne hier her nach Mörfelden, das ist immer eine schöne Veranstaltung." Die noch anwesenden Sieger und Podiumsplatzierten in den Altersklassen M55 bis M75, freuen sich über ihre Urkunden und Medaillen
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Zum Schluss: Trotz der heutigen Pannen, neben dem bereits geschilderten Malheur im 5-Km-Lauf, fand sich dann bei der Siegerehrung auch der Karton mit den vorgesehenen Pokalen nicht mehr auf, was zur Folge hatte, das die Podiumsplatzierten mit den Pokalen, die eigentlich für den 10-Km-Lauf vorgesehen waren, ausgezeichnet wurden. Die Erstplatzierten im 10-Km-Lauf mussten ohne Pokale nach Hause gehen. Hierüber fiel von allen Beteiligten kein böses Wort. Der Mörfeldener Adventlauf wird von seinen Teilnehmern geliebt. So sehr, dass seine um ihre Trophäen gebrachten Sieger, ihm diesen Lapsus verzeihen.

Bericht und Fotos von Jörg Engelhardt

Ergebnisse my.raceresult.com & Infos lg-mw.de

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