9.11.24 - 39. Potzberg-Berglauf des TuS Glan-Münchweiler

Favoriten haben es am Potzberg diesmal eilig

von Wilfried Raatz 

Informationen zum Lauf 2025 - siehe Ankündigung im WO LÄUFT`S WIE?

 

Der Potzberg-Berglauf im kleinen Ortsteil Gimsbach der Gemeinde Matzenbach brachte wesentliche Vorentscheidungen im Pfälzer Berglauf-Pokal 2024 - und dies vor dem finalen Wertungslauf beim Kalmit-Berglauf in Maikammer am kommenden Samstag. Wer zweifelt letztlich am Gesamtsieg für Leander Fink, der mit seinem überragenden Lauf von Gimsbach zum Ziel am Potzbergturm mit seinem für die Gesamtwertung erforderlichen vierten Rennen mit 1182 Punkten die Führung vor Lennart Nies (1175) und Jonas Lehmann (1163) übernommen hat?

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Anders ist die Situation bei den Frauen, hier ist Simone Raatz mit 999 Punkten nicht mehr einzuholen. Die dahinter folgenden Lara Elea Eckhardt (950) und Natascha Hartl (946) liegen allerdings nahe beisammen, sodass beide mit einer guten Punktzahl im abschließenden Lauf zur Kalmit ein früheres Wertungsresultat aus der Saison noch korrigieren könnten.

Eine imposante Läuferschlange bewegt sich in Richtung Potzberg
Nichts für reine Asphalt-Cowboys:
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"Ich hatte die Beine meines Lebens", freute sich Leander Fink nach seinem furiosen Auftritt auf der durchgängig asphaltierten Strecke über 8,2 km und 350 Höhenmeter von Gimsbach über Neunkirchen und Föckelberg hinauf zum Parkplatz am Potzbergturm.

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Mit 29:04 Minuten blieb der 23jährige angehende Zahnmediziner um lediglich acht Sekunden über dem 2015 von Jonas Lehmann aufgestellten Streckenrekord (28:56). "Der Rekord wäre schon möglich gewesen, allerdings hätte ich jemand gebraucht, der mich noch stärker gefordert hätte!" Der für den TV Alzey startende Junior ist im Gegensatz zur gewiss stark vertretenen Konkurrenz neben seiner Vorliebe für Bergläufe vor allem mit starken Läufen bei Straßenrennen über 10 km und Halbmarathon unterwegs. "Vom Start weg habe ich versucht, eine Lücke herauszulaufen und das ist mir gelungen", freute sich Leander, der nach seinem eher mäßigen Abschneiden beim Bad Dürkheimer Berglauf nach eigenem Bekunden "gute Trainingseinheiten" gelaufen war und stärker denn je sich "zurückmelden" konnte.

Bei diesem "Raketenstart" von Leander Fink wollte bzw. konnte keiner der Konkurrenten mithalten Julian Beuchert führt die Verfolger vor Johannes Kassel und Lennart Nies an

Die gerade angelaufene Cross-Saison wird Leander Fink jedoch auslassen, denn nach dem Kalmit-Berglauf am kommenden Samstag wird er zunächst den 10 km-Lauf bei der Rheinzaberner Winterlaufserie bestreiten ("Ob ich die gesamte Serie laufe, das ist noch offen!"), ehe er im Januar einen 10 km-Lauf im spanischen Valencia geplant hat "Angesichts der großen Umweltschäden ist dies allerdings völlig offen, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden wird". Hier werden Alternativen gefragt sein, was gewiss seinem Trainer Hans-Peter Tiedje nicht sonderlich schwerfallen dürfte.

Im Alleingang verpasste Leander Fink den Streckenrekord nur um acht Sekunden Spurtstark: Lennart Nies überrascht Julian Beuchert am nebelverhangenen Ziel auf dem Potzberg Direkt nach der Rückkehr von einer Nepal-Trekkingtour läuft Potzberg-Vielfachsieger Jonas Lehmann auf Rang vier Mutiges Rennen für den eigentlichen Elite-Radrennfahrer Johannes Kassel wird mit Rang fünf belohnt

Gut achtzig Sekunden (!) hinter Leander Fink tauchten mit Vorjahres-Pokalsieger Lennart Nies und Julian Beuchert die nächsten Verfolger aus dem dichten Nebel am Potzberg auf, überraschend hatte dabei der wegen einer Erkältung auf einen Start beim Berlin-Marathon verzichtende Lennart Nies im Spurt die Nase vorne und verwies den eher auf Trails laufenden Julian Beuchert auf Rang drei. Beide trennten auf der Ziellinie fünf Sekunden.

Duell der M50-Masters Alexander Barnsteiner (vorne) und Marko Martin Zweimal auf Rang drei: M20-Läufer Philipp Eyben vor M50-Mastersläufer Tom Heuer

Für den auf Rang vier nach 32:18 Minuten einlaufenden, mit sieben Siegen am Potzberg überaus erfolgreichen Jonas Lehmann, ging es nach einer dreiwöchigen Trekkingtour im Nepalgebiet mit Aufstiegen bis zu einer Höhe von 6000 Metern eher darum, wieder im gewohnten "Flachland" Fuß zu fassen. Und dies gelang dem für den TuS Heltersberg startenden 35jährigen bestens. Nach seiner Abkehr vom ambitionierten Leistungssport läuft Jonas Lehmann ehedem vorrangig das, was ihm Spaß macht. Und dies allerdings angelehnt an seine einstige Klasse überaus erfolgreich.

Reizvolles Duell der Mastersläufer Andrew Tindall (Sieger M60/ links) und Frank Mörschel (Vierter der stark besetzten M50) In Neonfarben aus dem Nebel in Richtung Ziel: Felix Löscher… … und M45-Sieger André Bour, dem viermaligen Potzbergsieger in den frühen 2000er Jahren

Eine starke Vorstellung gab der eigentliche Elite-Radrennfahrer Johannes Kassel, der mit 32:51 Minuten seine Kraftausdauer gewinnbringend einsetzen konnte. Erst dahinter dann die routinierten Alexander Barnsteiner und Marko Martin, die sich bis zur Ziellinie um den Tagessieg der M50-Mastersklasse duellierten. Wenn Alexander beim finalen Kandel-Berglauf noch ein starkes Rennen abliefern kann, dann könnte es bei der Pokal-Wertung gegen Marko, der bereits fünf Rennen absolviert hat, in der M50-Klasse noch richtig eng werden.

Guter Auftritt: Florian Kegler gewinnt die U18-Wertung nach 38:21 Minuten (dahinter Christian Zimmermann) Ungewohntes Asphalt-Terrain für "Back to Nature-Fitness"-Läufer Marcus Weygand Mit Fünfzehn läuft Leo Lattke ein starkes Rennen am Potzberg und bleibt deutlich unter der 40-Minuten-Marke

Auffällig einmal mehr Andrew Tindall als Gesamt-14. In 35:29 Minuten und Sieger der M60 wie auch die jungen Deidesheimer Florian Kegler (38:21/ 1. U18) und Leo Lattke (38:46/ 1. U16) im Feld der 181 Finisher. Den Start hatte am Ortsausgang von Gimsbach Bürgermeister Christoph Lothschütz und Kuseline Mariana gegeben.

Auf dem Weg zum fünften Tagessieg am Potzberg: Simone Raatz Natascha Hartl wird Frauenzweite und darf sich noch Hoffnungen auf Rang zwei der Berglauf-Pokalwertung machen Immer besser in Schwung: Tina Grimm wird Frauendritte und W35-Zweite Marion Raab holt sich die W50-Wertung

Bei den Frauen zeigte Simone Raatz sechs Tage nach ihrem Start beim New York Marathon (Rang 15 in der Masterskategorie mit 3:05:37 Stunden) trotz Jetlag und müder Beine eine starke Leistung und lief mit 35:51 Minuten sogar als Fünfzehnte im Gesamteinlauf noch zwanzig Sekunden schneller als bei ihrem Sieg im Vorjahr. "Es ging überraschend gut" kommentierte sie ihren Sieg, der mit 3:20 Minuten auf die nächste Konkurrenz mehr als deutlich ausfiel. Wenn die für den ASC Darmstadt startende 48jährige Karlsruherin schon einmal am Laufen ist, dann ließ sie am Folgetag noch einen Start bei den Hessischen Crossmeisterschaften in Trebur folgen, den sie als Overall-Sechste und W45-Siegerin zudem erfolgreich gestaltete.

Tino (vorne) schlägt Tim am Potzberg
Kampf um die Plätze zwischen Johannes, Heiko und Jonas

"Am Potzberg kam es mir vorrangig darauf an, den vierten Lauf der Pfälzer Berglauf-Pokal-Wertung einzubringen, denn vor den Deutschen Crossmeisterschaften am 23. November in Riesenbeck hätte ich schon gerne eine kleine Wettkampfpause. Deshalb werde ich in Maikammer nicht mehr starten, auch wenn ich diesen Lauf schon besonders mag!" in Maikammer jedenfalls möchte Simone die Ehrung für ihren sechsten Pfälzer Berglauf-Pokal-Gewinn genießen.

Tobias freut sich über die finale Familienbegleitung Reger Zuspruch am Glühweinstand

Natascha Hartl sicherte sich Rang zwei nach 39:06 Minuten und rückte somit der wegen Erkrankung fehlenden Lara Elea Ekchardt bis auf vier Punkte in der Gesamtwertung des Pfälzer Berglauf-Pokals heran. Rang drei der Frauen ging an Tina Grimm, die immer mehr zu einer festen Größe im Pfälzer Berglauf geworden ist, gefolgt von Marion Raab, die einmal mehr die W50 gewann.

Simone Raatz und Leander Fink - die Tagesschnellsten am Potzberg 2024 Das stärkste Berglaufteam stellt der TV Maikammer, scherzhaft als "die Bayern der Pfalz" genannt
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Sehr zufrieden zeigte sich Organisationschef Rainer Lang mit der Resonanz: "Nach dem Neustart nach der Corona-Pandemie geht es nun wieder stetig aufwärts, mit knapp 200 Meldungen können wir sehr zufrieden sein!"

Bericht und Fotos von Wilfried Raatz

Ergebnisse my.raceresult.com
Infos www.tusglanmuenchweiler.de

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