30.10.22 - Föhren 5. IRT - Park HalbmarathonHeimstätte der Halbmarathon-Rheinlandmeister |
von Holger Teusch |
Bereits im fünften Jahr hintereinander fanden im Industriepark Region Trier die Rheinlandmeisterschaften im Halbmarathonlauf statt. Auch Corona konnte die ausrichtende LG Meulenwald Föhren nicht stoppen.
Es war ein Zustand, den kein (ambitionierter) Läufer gefallen kann: 2016 und 2017 gab es im Leichtathletik-Verband Rheinland (LVR) keine Titelkämpfe über eine längere Straßenlaufdistanz. Wolfram Braun war das ebenfalls ein Dorn im Auge. Der umtriebige Vorsitzende der LG Meulenwald Föhren schaute sich die Strecke im Industriepark Region Trier (IRT) an, auf der der Verein seit 2013 das sogenannte IRT-Läufermeeting organisiert, genauer an - und rechnete ein bisschen. Am Ende standen unter dem Strich 21,1 Kilometer, aufgeteilt auf zwei kleine und vier große Runden über die weitgehend flachen Wege und Straßen des Gewerbegebiets.
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Der Vorteil: Sonntags ist auf dem Plateau wenige Kilometer von der Mosel bei Schweich entfernt kaum Verkehr. Außerdem gibt es Rad- und Spazierwege in den Parkanlagen mit kleinen Seen zwischen den großflächigen Betrieben. Der Parcours ist mit verhältnismäßig geringem personellen Aufwand abzusichern. Also beendete die LG Meulenwald Föhren 2018 die meisterschaftslose Zeit im LVR auf der Halbmarathondistanz. |
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Seither fanden die Titelkämpfe ununterbrochen, aber auch geöffnet für Teilnehmer aus anderen Landesverbänden und ohne Startpass, durchgehend im IRT statt. Auch während der Corona-Jahre 2020 und 2021! Zwar hatte der LVR beschlossen, 2020 keine Titelkämpfe durchzuführen. Braun setzte aber den Passus durch, dass dies nur für Stadionveranstaltungen gelte. LVR-Halbmarathonmeister gab es deshalb auch in diesen beiden Jahren.
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Dass bei dieser Meisterschaft am Ende des Jahres, wenn zudem einige der infrage kommenden Läufer auch ihren Herbstmarathon planen, nicht viel für den Ausrichterverein hängen bleibt ist klar. Aber gerade in der Corona-Zeit war es der LGM und Braun wichtig, die Läufer auch im Wettkampf in Bewegung zu halten. Wirklich gedankt wurde es beim ersten Halbmarathon seit drei Jahren ohne Corona-Beschränkungen nicht. Mit 76 Läufern kamen weniger ins Ziel, als 2020 und 2021. |
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Bei der LG Meulenwald Föhren durfte man sich trotzdem freuen. Denn mit Martin Müller gewann erstmals ein LGM-Läufer auf seinem Heimparcours die Gesamtwertung. In 1:12:09 Stunden feierte der 31-Jährige einen Start-Ziel-Sieg.
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Eigentlich hatte Müller Titelverteidiger Kai Merten erwartet. Aber der 43-Jährige von der TG Konz, der beim Berlin-Marathon deutlich unter 2:30 Stunden geblieben war (2:28:22), hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet. So wurde es für Müller zu einem einsamen Rennen angefeuert durch seine Vereinskameraden, die als Streckenposten fungierten. |
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Denn es dauerte mehr als drei Minuten, bis der Zweit- und Drittplatzierte ins Ziel liefen. Tim Dülfer von der LG Vulkaneifel und Thierry van Riesen von der LG Rhein-Wied lieferten sich bis auf die letzten Meter einen heißen Kampf um den Vizetitel. Der 28 Jahre alte Triathlet Dülfer kämpfte sich am Ende in 1:15:44 Stunden knapp vor seinem vier Jahre älteren Rivalen (1:15:46) über die Ziellinie. Mit guter Renneinteilung kam der viertplatzierte Matthias Adams bis auf 20 Sekunden an die Medaillenplätze heran. Zwei Drittel der Distanz war der 32-Jährige vom LT Schweich zusammen mit Benedikt Althoff gelaufen. Der junge Familienvater von der LG Bernkastel-Wittlich wurde am Ende in 1:18:27 Stunden Fünfter.
Bereits dahinter folgte mit Markus Riefer in 1:22:41 Stunden der schnellste Läufer der Altersklasse M55. Der mehrfache Deutsche Meister vom SSC Hanau-Rodenbach setzte außerhalb der Meisterschaftswertung fast schon eine Tradition des hessischen Vereins fort. Tristan Kaufhold, der in diesem Sommer Deutscher U18-Jugendmeister über 3000 Meter wurde und Deutschland bei den Jugend-Europameisterschaften vertrat, lief 2020 als 14-Jähriger in Föhren in 15:58 Minuten nur um zehn Sekunden am deutschen M14-Rekord vorbei.
Riefer setzte sich an die elfte Stelle der deutschen Jahresbestenliste der 55- bis 59-Jährigen. M55-Rheinlandmeister Alwin Nolles ist mit 1:24:17 Stunden immerhin 20. der Rangliste. Im kommenden Jahr darf der LGM-Läufer dann bei den Über-60-Jährigen starten und wird dort wohl auch national ein Wörtchen mitreden können. Bei den Verbandstitelkämpfen durfte sich Alwin Nolles zusammen mit Zwillingsbruder Thomas und Martin Müller auch über den Mannschaftstitel freuen.
Der ging bei den Frauen an den LT Schweich. Michelle Bauer wiederholte in 1:26:54 Stunden ihren Sieg von 2020. Zwei Minuten später kam ihre Vereinskameradin Tine Hausmann (1:28:59) ins Ziel, die drei Wochen zuvor ebenfalls im IRT 10km-Rheinlandmeisterin geworden war. Wie auf der kurzen Straßenlaufdistanz lag auch über 21,1 km Sabine Rech hinter Hausmann, diesmal allerdings auf dem Bronze- statt dem Silberplatz. Die 54-Jährige (!) vom PST Trier war lange Zeit auf Kurs zu einer Zeit unter 90 Minuten, die sie erst auf den letzten Kilometer mit 1:30:16 Stunden knapp verpasste. Deutschlandweit gehört sie damit in diesem Jahr zu den zehn besten 50- bis 54-Jährigen. 2023 wird sich die Konkurrenz in der W55 schon einmal warm anziehen müssen.
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Ob dann auch bei einer Halbmarathon-Rheinlandmeisterschaft ausgerichtet von der LG Meulenwald Föhren im IRT? Man freue sich, wenn die Titelkämpfe auch mal wieder woanders ausgerichtet werden, betont Wolfram Braun. Aber man kann sich vorstellen, dass die rührigen LGM-Organisatoren alles daran setzen werden, dass es wieder Halbmarathonmeister gibt - und das IRT ist mittlerweile schon so etwas wie eine Heimstatt für die Titelträger über 21,1 km.
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Bericht und Fotos von Holger Teusch Ergebnisse www.chiplauf.de - Infos www.lgmf.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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