1.9.24 - Düsseldorf Kö-MeileElliot Giles läuft in Düsseldorf Weltrekord |
von David Bieber |
In einem sehenswerten Rennen hat der Brite Elliot Levi Giles bei der "New Balance KÖ MEILE" in Düsseldorf einen Weltrekord gebrochen. Der Olympia-Teilnehmer von Paris stellte auf der Düsseldorfer Königsallee im Herzen der Landeshauptstadt NRWs einen neuen Weltrekord über die Straßenmeile auf. Der Mittelstreckler faszinierte die Zuschauer beim Eliterennen der Männer. Seine fulminante Zeit: 3:51,3 Minuten. Damit unterbot der Brite über die 1609 Meter die noch inoffizielle Bestmarke des kenianischen 800 Meter-Olympiasiegers Emmanuel Wanyonyi. Der lief im Frühjahr 3:54,6 Minuten, und dürfte nun genug Motivation haben, den Weltrekord abermals zu unterbieten.
Angepeilt hatte der 30 Jahre alte Giles den Weltrekord auf der flachen Strecke auf Düsseldorfs Prachtmeile. Dennoch war die Erleichterung riesig nach dem außergewöhnlichen Erfolg "auf der Kö". "Ich habe es total genossen. Ich wusste, dass jemand schnell laufen würde. Ich wusste, dass ich den britischen Rekord brechen kann. Ich war mir aber nicht sicher, ob es ein Weltrekord wird", sagt Giles nach dem Rennen gegenüber dem Veranstalter.
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Elliot Levi Giles - Foto © Hanniel Hu/New Balance KÖ MEILE |
Eigentlich wollte der ebenfalls bei den Olympischen Sommerspielen 2024 gestartete Yared Nuguse die Weltbestmarke ins Visier nehmen. Auch der 25 Jahre alte Schlacks unterbot Wanyonyis Zeit in 3:51,9 Minuten und stellte einen US- amerikanischen Rekord auf. Doch der fünf Jahre ältere Elliot war eben einen Hauch schneller als der amtierende Bronzemedaillengewinner über 1500 Meter von Paris. Der Kenianer Vincent Keter wurde in neuer kenianischer Bestzeit über die Meilen-Distanz in 3:54,9 Minuten Dritter.
Interessant ist, was Giles gegenüber dem Veranstalter sagt: Er sei überzeugt davon, dass sogar eine noch bessere Zeit auf der spannenden Strecke rund um die Kö schlummert. "Nachdem ich dieses Rennen gelaufen bin, denke ich, dass man es mindestens drei Sekunden schneller gewinnen kann als heute." Und: "Ich denke, man wird überrascht sein, wer nächstes Jahr hier antritt." Das macht Freude auf 2025.
Im "Elite-Frauen-Rennen" setzte es gleichwohl tolle Zeiten. Marissa Damink aus den Niederlanden siegte knapp in 4:30,3 Minuten vor der Spanierin Esther Guerrero in 4:31,2 Minuten und der US-Amerikanerin Anna Camp-Bennett in 4:32,8 Minuten.
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Marissa Damink siegt vor Esther Guerrero - Foto © Hanniel Hu/New Balance KÖ MEILE |
Die im dritten Jahr ausgetragene Kö-Meile ist freilich weit mehr als "nur" das sogenannte Elite-Rennen mit Weltklasse-Athleten. Mit knapp 2900 Starterinnen und Startern verbuchte die "New Balance KÖ MEILE" in diesem Jahr einen Teilnehmerrekord. Der Bestwert aus dem vergangenen Jahr wurde um satte 1000 Teilnehmer mal eben übertroffen - und das bei hochsommerlichen Temperaturen um die 33 Grad.
Der Clou vom Veranstalter: An diesem ersten Tag im September ist verkaufsoffener Sonntag in der Landeshauptstadt. Also: Zuschauer in bester Stimmung en masse am Streckenrand. Dazu gab es wieder einmal eine "Cheerzone" am Graf-Adolf-Platz sowie Konfettikanonen. Ein bisschen viel Tamtam.
Wie groß die Unterschiede zwischen Amateur und Profi sind zeigte sich
in der Jedermann- Wertung über die Meile und später auch im fünf
Kilometerrennen.
Tobias Middendorf, immerhin schneller als die beste Frau an diesem Tag, siegte
hier in guten 4:28 Minuten. Der Athlet von "Hamburg Running" war zwei
Sekunden schneller als sein Vereinskollege Gerrit Kröger und dem Zeitgleichen
Fabio Faulhaber von OSC Waldniel, ein Verein aus der Region, der viele gute
Läufer hat.
Lea Weike siegte bei den Frauen. Die Paderbornerin lief 5:01 Minuten. Nach der Starterin vom LC Paderborn - einer der erfolgreichsten Vereine in Ostwestfalen-Lippe - kam Marie-Therese Linne in 5:08 Minuten ins Ziel. Sie läuft für ein lokales Team aus Düsseldorf mit dem Namen "Bridgerunners". 5:11 Minuten benötigte die Kölnerin Tantjana Schulte von "Mach3 Köln".
Sensationell schnell war der Belgier Kevin Schauwaers. Der 38 Jahre alte Läufer aus Achl siegte in 15:14 Minuten über 5 Kilometer. Damit war er deutlich schnelller als Lars Franken, Jahrgang 2004, von der LG Olympia Dortmund. Der 20 Jahre alte Franken lief ebenfalls starke 15:28 Minuten. Sören Sprehe vom SC Melle 03 wurde Dritter in 15:41 Minuten. Alle drei Läufer gingen an ihr Limit und waren sichtlich erschöpft nach dem Hitze-Lauf. "Cooler Lauf", sagte Schauwaers gegenüber LaufReport.
Die Duisburgerin Katharina Wehr - Siegerin des diesjährigen Duisburger Firmenlaufs - siegte souverän bei den Frauen über die Fünf. Ihre Zeit: 17:13 Minuten. Angesichts der Temperaturen eine gute Zeit für die mehrfache Duisburg-Marathonsiegerin. Zweite wurde die Französin Emmanuelle Gerbeaux in 17:21 Minuten. Gerbeaux startete für Hannover 96 und machte damit die bittere 1 zu 0-Niederlage ihrer 96er gegen die heimische Fortuna in der zweiten Fußballbundesliga vom Freitagabend ein wenig wieder gut. Melde Weike vom LC Paderborn komplettierte das Podium in 17:23 Minuten.
Die augenscheinlich beliebte "Kö-Meile" findet seit drei Jahren immer Anfang September in Düsseldorf statt. Sie ist die Nachfolgeveranstaltung des nahezu an gleicher Stelle stattfindenden "Kö-Lauf", der auch die "Zehn" im Angebot hatte und den es das letzte Mal vor der Corona-Pandemie gab.
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Bericht von David Bieber Ergebnisse my.raceresult.com - Infos www.diekoemeile.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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