6.7.24 - 7. Reischmann Apotheke - Bahnstadtlauf in Heidelberg

Trübes Wetter aber keine trüben Aussichten beim Bahnstadtlauf

Vierstellige Nachfrage und kein Ende in Sicht

von Anette Judith Scholl 

 

Am Vorabend zum Heidelberger Bahnstadtlauf stand ganz Deutschland unter dem Eindruck der Fußball-EM. Die nationale Elf verlor das Viertelfinale gegen Spanien, echte Männer weinten echte Tränen, ein Phänomen, das vor allem in Fußballstadien live beobachtet werden kann. Auf den Straßen blieb es ruhig, die gesamtdeutsche Stimmung war getrübt. Im Heidelberger Vorzeige-Stadtteil Bahnstadt gab es keinen Grund zum Weinen. Die letzten Vorbereitungen für das alljährliche Stadtteilfest und die darin integrierte Laufveranstaltung waren in vollem Gange.

Banner anklicken - informieren
LR-Info Baden- Marathon Karlsruhe HIER

Zum siebten Mal hieß es: "Laufen wie auf Schienen". So herrschte am Samstag zum 7. Reischmann Apotheke Bahnstadtlauf gute Stimmung, trüb war höchstens das Wetter. Dies war nach x Bahnstadtläufen bei plus/minus 35° Celsius eher ein Grund zum Aufatmen.

Voller Bahnstadtlauf ... ... und begeisternde Kinderläufe
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

 

 

Die Anmeldezahlen (insgesamt 938 Voranmeldungen, mit Nachmeldungen ging es an die 1000) waren Grund zum Staunen und zur Freude, aber am Veranstaltungstag musste der "Nachmeldeschalter" frühzeitig geschlossen werden: Es gab keine Startnummern mehr, und die Kapazitätsgrenze war erreicht.

Banner anklicken - informieren
LaufReport-Info zum Schwarzwald-Marathon Bräunlingen HIER

Ein Risiko wollte man keinesfalls eingehen, das stand für die Veranstalter und Organisatoren - eine Kooperation zwischen Heidelberger Turnverein HTV 1846 e.V. und dem Stadtteilverein Bahnstadt e.V. - fest, und die Strecke in der Bahnstadt war nicht geeignet für eine vierstellige Läuferschar. Als absolutes Bahnstadtlauf-Novum gab es dann am Samstagnachmittag sogar noch heftige Regenschauer, aber Petrus spielte mit und stellte rechtzeitig zum Beginn der Veranstaltung die Beregnung ab.

Startnummernausgabe wie immer im Zentrum des Geschehens am Gadamer Platz Aus Kapazitätsgründen waren Nachmeldungen rasch vergriffen

170 Kinder und Schüler rennen durch die Bahnstadt

So konnten um 17.30 Uhr statt wie vorangemeldet knapp 150 Kinder "nur" 122 6- bis 9-Jährige losrennen, um die 1,1km lange Kinderlaufstrecke unter die kleinen Füße zu nehmen. Nach dem Start am Gadamerplatz ging es durch die Galileistraße und danach rechts ab, am Ende der Noetherstraße führte die Strecke in östlicher Richtung wieder zu Start und Ziel. Hier siegte Maximilian (Heidelberg) vor Lukas (Heidelberg) und Lewis (MTG Mannheim).

Auch dieses Mal wieder dabei - Oliver Fischer an der Wasserversorgung ...unterstützt von Kollegin Nadine Heidelberg-Wasser im Ziel für die Jüngsten - die Kinderlauf-Finisher

Bei den Mädchen war Marie vom HTV die Schnellste, danach folgten Linda (Heidelberg) und Hanrui Rina (HTV). In Einzelfällen dauerte es etwas, bis das Ziel erreicht war, und manche ehrgeizigen Eltern mussten (an-)erkennen, dass bei ihren Sprösslingen der Wettkampfgedanke noch nicht im Vordergrund stand.

Die Cheerleaders der Heidelberg Hunters sorgen für Stimmung vor den Läufen ... ... und zeigen, was sie drauf haben

Auch gegen 18 Uhr bei der zweiten Show-Einlage von Cheerleadern der Heidelberg Hunters erntete es Applaus und Aah!s Und Ooh!s aus dem Publikum, dann gab Martin Brandel den Startschuss für knapp 50 Schüler. Die 10- bis 13-jährigen Läufer:innen hatten zwei Runden vor sich und wurden von Eltern, Omas und Geschwistern an der Strecke angefeuert, die Finisher des Kinderlaufs hingen an der Bande und winkten den Vorbeilaufenden zu. Mit Zeiten knapp über 8 Minuten siegten Arthur (TSG Rohrbach), Jonas (VfB 1914 Leimen) und Till (Heidelberg), bei den Mädchen Luisa (TSV Handschuhsheim), Estelle (Die Geparden) und Sumayya (TSV Oftersheim/HPC Trimaster).

Sieger des Schülerlaufs über 2,2 km Arthur Scheytt von der TSG Rohrbach Schnellste Schülerin ist Luisa Neumüller vom TSV Handschuhsheim

Über 600 Teilnehmer - auf der Strecke wird es eng

Nach fast 750 Voranmeldungen für beide "Erwachsenenläufe" standen schließlich 608 Läufer:innen an der Startlinie für den 5km- und 10km-Lauf. Dass es hier eng zuging, war nicht zu übersehen. Die Streckenführung vom letzten Jahr hatte man beibehalten: Der 2,5km lange Rundkurs in Achterform führte vom Start am Gadamerplatz auf die Galileistraße und im Uhrzeigersinn rund um den Zollhof. Auf der Grünen Meile bog man in die erste Abbiegung nach rechts, dann gleich am Zollhof links und vorbei an der Halle 02, wo der Streckenabschnitt mit großen Gummimatten belegt war.

Helferinnen und Helfer am Streckenabschnitt zur Halle 02

Auf der Zollhofstraße lief man wieder zurück zum Gadamerplatz mit Blick auf den Festbetrieb. Über eine Linkskurve ging es an der Pfaffengrunder Terrasse vorbei bis zu Promenade und dort ein langes, gerades Stück weiter in nordwestlicher Richtung entlang der Promenade am Feldrand. Entlang der zur Rechten liegenden Balkonsilhouetten des neuen Stadtteils ging es bis zur Marie-Baum-Straße, wo man eine enge Kurve nahm, um an der nächsten Abzweigung und einem weiteren Schwenk nach rechts schließlich neben dem Langen Anger zurück zur Pfaffengrunder Terrasse und zum Start-/Zielbereich auf dem Gadamer Platz zu laufen.

Halle 02 von ihrer schönsten Seite Bahnstadt-Impressionen

Die 5km-Läufer:innen hatten das Ziel nach zwei Runden erreicht, während die 10km-Läufer vier Runden absolvieren mussten. Die "schnelle und genau vermessene Strecke" war dennoch nicht ohne Anspruch, da einige 90-Grad-Kurven und die beiden moderaten Kurven am Festplatz das Tempo etwas dämpften. Auch die Gummimatten vor der Halle 02 erschwerten das Laufen auf der ansonsten fast durchgängig asphaltierten Strecke ohne Höhenunterschiede. Aufgrund des Rundencharakters konnte man hier als Zuschauer durchaus die Übersicht verlieren, aber das professionelle Moderatorenteam Marcus Imbsweiler und Verena-Beatrice Duventäster (vormals Bröstel) bewahrten den Überblick und kommentierten das Laufgeschehen mit Kenntnis der Laufszene und gleichzeitig hohem Unterhaltungswert.

Nochmal Gas geben auf den letzten Metern vor dem Ziel Festbetrieb am Gademer Platz geht trotz regnerischen Wetters ungetrübt weiter

Schnelle Zeiten auf der Halbdistanz

Bei den Frauen siegte Jasmin Volz, die MTG Mannheim Läuferin, die bei Laufevents im Rhein Neckar Raum erstens omnipräsent und zweitens erfolgreich ist. In 17:49min ließ sie alle anderen Frauen weit hinter sich. Ihre sportliche Entwicklung war hier in der Bahnstadt gut zu erkennen: Die 27-jährige Ärztin auf dem Weg zur Fachärztin war beim 4. Bahnstadtlauf 2019 in 23:39min Zweite geworden, nun, fünf Jahre später, verbesserte sie ihr damaliges Ergebnis um ganze sechs Minuten. Zweite über 5km wurde Nieke Steeger (TSG 78 Heidelberg) in 19:24min, dicht gefolgt von der Heidelbergerin Daniela Langer in 19:26min.

Das Moderatoren-Duo Verena-Beatrice Duventäster und Marcus Imbsweiler 5km Siegerinnen und -sieger

Bei den Männern siegte Dustin Uhlig, der trotz seines anspruchsvollen juristischen Referendariats offenbar immer noch genug Zeit zum Trainieren, Laufen und Siegen aufbringen kann. Der Läufer der TSG Heilbronn - für engelhorn sports team am Start - ist sonst eher auf längeren Distanzen anzutreffen: Beim ATOS Halbmarathon Ende April lief er in 1:13:23std auf Platz 4 und hatte noch genügend Puste, um sich eine Woche später beim Trollinger-Marathon mit 1:11:21std den dritten Platz und Sieg in der Männerhauptklasse zu sichern. Nach den kurzen 5 Kilometern in der Bahnstadt war Dustin Uhlig nach 15:35min im Ziel. Er verwies damit Philipp Weng (TSG 78 Heidelberg) auf den zweiten Platz. Philipp Weng, ebenfalls ein Vertreter der juristischen Fakultät und u.a. Sieger des allerersten Bahnstadtlaufs 2016, nahm's gelassen und freute sich nach 16:13min über seinen gelungenen Lauf. Dritter wurde Bahnstadt-Debütant Florian Leithmann (TuS Heltersberg) in 16:42min. "Eigentlich komme ich von einer ganz anderen Sportart", so der 34-jährige Ludwigshafener, der auf Platz 3 landete, weil der vor ihm laufende Christoph Johannes Pucher (TSG 78 Heidelberg) ihn in sportlicher Fairness kurz vor dem Ziel überholen ließ, als es sehr eng zuging und Florian fast auf andere Läufer auflief. Florian Leithmann ist schnellere Zeiten gewohnt, da er in seiner eigentlichen Sportart mit bis zu 25km/h hinter seinem Jagdhund-Mischling durchs Gelände prescht. Florian ist mehrfacher Deutscher Meister im CaniCross, nach Heidelberg kam er mit seinem Trainingspartner Tim Könnel. "Wir haben uns beim Training auf der Bahn kennen gelernt. Tim schreibt mir meine Trainingspläne."

Tim Könnel vom TuS 06 Heltersberg siegt souverän im 10km Lauf Bill Martin aus Heidelberg läuft auf Platz 2 Thomas Longerich aus der Bahnstadt Heidelberg siegt in der M50 und erreicht das Ziel als fünfter Mann

Tim Könnel kam, sah und siegte mit Streckenrekord

Tim Könnel (TuS Heltersberg) lief zum ersten Mal beim Bahnstadtlauf. Eine Woche zuvor beim Elitelauf des Hornbach Citylauf in Kaiserslautern war er mit Maximilian Walter (engelhorn sports team - TV Schriesheim) fast Kopf an Kopf gelaufen. "Ich schaffte es in Kaiserslautern gerade noch, eine Sekunde vor ihm ins Ziel zu kommen. Da dachten wir, es könnte doch nett sein, wenn wir beide in Heidelberg an den Start gehen und uns gegenseitig Tempo machen." Tim Könnels Partnerin Jessica Keller wurde übrigens auch in der Bahnstadt gesichtet, aber nur entlang der Strecke. Auch sie war beim Elitelauf in KL gestartet und war noch in der Erholungsphase nach der dortigen Anstrengung. "Es nahmen auch afrikanische Läuferinnen am Elite-Rennen teil, aber Jessica war schneller und hat in 16:50min den Sieg davongetragen", so Tim nicht ohne Stolz.

Fast schon erwartungsgemäß siegte Tim Könnel, außerhalb des Sports HNO-Arzt am Klinikum Ludwigshafen, nach 31:35min souverän im 10km Hauptlauf. So schnell war in der Bahnstadt noch keiner gelaufen, ein neuer Streckenrekord! In der Menge an Läufern auf der Strecke war er gar nicht so leicht auszumachen, aber wo war Maximilian Walter?
"Maximilian hatte mich überholt, ich war gerade dran, wieder zu ihm aufzuschließen. Als er zum zweiten oder dritten Mal von anderen Läufern geschnitten wurde, war er so verärgert und genervt, dass er bei ca. Kilometer 6 ausstieg.", so Tim Könnel. "Die Strecke ist zwar schnell und tatsächlich exakt 10 Kilometer lang, aber das Problem sind die Überrundungen. Die meisten der langsameren Läufer:innen gehen zur Seite, bis auf die - sorry - Idioten mit ihren Kopfhörern. Obwohl in der Ausschreibung steht, dass das Tragen von Kopfhörern zur Disqualifikation führt, gibt es viele, die mit Earphones laufen. Man sollte ein Exempel statuieren und die Leute nach der ersten Runde rausholen!" Bei so hohen Teilnehmerzahlen sind einfach zu viele Leute auf der Strecke. "Einzelne Streckenabschnitte sind nicht sehr breit, dann die Kurven und notwendigen Überrundungen. Es ist alles super organisiert und es freut mich für die Veranstalter, dass der Zuspruch so groß ist - aber bei diesem Teilnehmerfeld sollte man die beiden Laufstrecken getrennt laufen lassen."

Bekannte und neue Gesichter siegreich über 10km

Zweitschnellster über 10km wurde der US-Amerikaner Bill Martin in 32:21min. Er hatte 2018 den Halbmarathon des SRH-Dämmermarathons in Mannheim gewonnen, einem Verein scheint er nicht anzugehören. Den ATOS Halbmarathon der TSG 78 Heidelberg im April finishte Bill (William) Martin als gesamt Siebter und 2. der M30 in 1:14:30std. Als Dritter überquerte Lukas Hanusek (Razzaballduff Running Crew) nach 35:30min die Ziellinie am Gadamerplatz. Verena-Beatrice Duventäster stellte die Frage, die er schon öfter gehört haben dürfte: Was hat es mit dem Teamnamen auf sich? Offenbar wurde der Name von Sportfreunden aus dem Unisport "erfunden", wo sie ursprünglich Skilehrer waren, bevor sie aufs Laufen umstiegen.


Merle Brunnée wird zum dritten Mal Siegerin des Bahnstadtlaufs
Zweite Frau Sylvie Müller Dritte Frau Josephine Brysting aus Heidelberg

Auch bei den Frauen hatte eine Medizinerin die Nase vorn: Merle Brunnée (engelhorn sports team - MTG Mannheim) gelang zum dritten Mal der Sieg des Bahnstadtlaufs. Nach 2019 und 2023 finishte sie die 10km in 36:23min. Im letzten Jahr war sie trotz der schwülen 35° noch etwas schneller gewesen (36:06min). "Nach dem Iron Man in Nizza bin ich noch etwas ausgepowert. Da wollte ich heute nicht am Anschlag laufen. Im Übrigen habe ich eine Woche Nachtdienst hinter mir und gehe auch gleich wieder zum Nachtdienst in die Klinik." Als Vollzeit-Ärztin in der Neuro-Radiologie am Klinikum Heidelberg ist Merle Brunnée beruflich gefordert. Kaum zu glauben, welche sportlichen Leistungen sie trotz ihrer begrenzten Freizeit abrufen kann. Beim Ironman France in Nizza hatte Merle Brunnée auf der Langdistanz ihre großartige Form beweisen und sich einen dritten Platz holen können. Damit sicherte sie sich einen Slot für die WM und wird am 22. September an der Weltmeisterschaft, ebenfalls in Nizza, teilnehmen. "Im habe im August Geburtstag. Feiern werde ich aber erst nach der WM!" Wünschen wir ihr, dass sie dann im September noch einen Grund mehr zum Feiern haben wird als ihren 30. Geburtstag.

10km Sieger Tim Könnel (TuS 06 Heltersberg) mit Partnerin Jessica Keller und Trainingspartner 5km Dritter Florian Leithmann 5km-Finisher der TSG 78 Heidelberg, die wieder als stärkste Mannschaft vertreten ist

Es dauerte nur eine gute halbe Minute, bis auch die zweite Frau im Ziel war. Sylvie Müller (engelhorn sports team - MTG Mannheim) blieb mit 36:58min noch unter 37-Minuten. "Ich bin eigentlich vor allem wegen des Wetters hierher gekommen, denn vor zwei Wochen beim Edinger Sommerlauf war's mir viel zu warm!" Auch dort war Sylvie auf Platz zwei gelaufen, aber ihr Ergebnis von 38:49min hatte sie in Heidelberg um nahezu zwei Minuten getoppt.
Als dritte Frau stürmte Josephine Brysting, Doktorandin in der Molekularbiologie an der Medizinischen Fakultät der Uniklinik Heidelberg, ins Ziel. Die 28-jährige Athletin hat 2024 einen erfolgreichen Halbmarathon in Frankfurt in 1:24:33std vorzuweisen und finishte den Copenhagen Marathon nur knapp über 3 Stunden (3:01:25std). Für die 10 Bahnstadt-Kilometer brauchte sie nur 37:59min.

Guter Zweck und gute Ideen

Andreas Klein als Organisator des NCT-Spendenlaufs war vor Ort, um ein paar Sätze zum NCT Lauf zu sagen. Die gute Idee, einen markierten Kilometer pro Runde für den NCT Lauf werten zu lassen, wurde von Vielen angenommen. Beim NCT-LAUF geht es nicht um sportliche Höchstleistungen. Im Mittelpunkt steht und stand immer die Unterstützung im Kampf gegen Krebs. Unter dem Motto NCT-LAUFend gegen Krebs wurden schon Millionen Kilometer und große Spendensummen für die Krebsforschung erlaufen. Beim Reischmann-Bahnstadt-Lauf konnte eine freiwillige Spende für das Benefiz-Projekt unbürokratisch entrichtet werden.

Czeslaus Mandalka, der Vorsitzende des Beirats von Menschen mit Behinderungen in Heidelberg, absolvierte den 10km Lauf im Rollstuhl in 65:48min! Sportinteressiertes "Publikum": die Finisher des Kinderlaufs Friedrich, Paulina und Ferdinand warteten gespannt auf die Schülerlauf-Sieger

Wolfgang Wagner vom HTV, früher Moderator und stark in die Orga eingebunden, zieht sich zwar "…altersmäßig immer mehr zurück, jetzt müssen die Jüngeren ran!", war aber an den zentralen Stellen präsent, um unterstützend einzugreifen. Bei all dem Trubel ging es fast schon unter, dass der Kinderlauf erstmalig als Inklusionslauf veranstaltet wurde. Vorsorglich war der Start zwischen Kinderlauf und Schülerlauf mit einem 30-Minuten-Puffer geplant. "Die lange Pause wäre gar nicht nötig gewesen, weil die Inklusionskids schneller waren als gedacht." So Tim Posawatz, Geschäftsführer des HTV. "Wir hatten den Inklusionslauf auch nicht ganz groß kommuniziert, aber alles in allem war's ein Erfolg, weil völlig problemlos. Und so werden wir das im nächsten Jahr sicher wieder machen, dabei offener kommunizieren und auf alle Läufe ausdehnen."

Tim Posawatz merkte noch an, dass die Erwachsenen-Läufe eigentlich schon immer "ein bisschen inklusiv" waren, und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen mitliefen. "Wir hatten schon einen Läufer auf zwei Beinprothesen, und in diesem Jahr ist der städtische Behindertenbeauftragte im Rollstuhl mitgefahren (kein Rennrollstuhl!) - in 66 Minuten mit nur einem Arm! - Schön, dass die Inklusive Kita Pusteblume der Lebenshilfe HD auch tatsächlich und nicht hingemogelt die Wertung als größte Gruppe gewonnen hat."

Ehrung mit temperamentvoller Band-Einlage, die 10km Siegerinnen und Sieger des 7. Bahnstadtlaufs li. Andreas Klein, Organisator des NCT Laufs, und Martin Brandel, 1. Vorsitzender des HTV - eine Kooperation, die passt
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Am Ende waren es 777 Finisher beim 7. Apotheke-Reischmann-Bahnstadtlauf. Dieses Mal wurde zu den jeweiligen Siegerehrungen ein temperamentvoller und passender Song angespielt, bevor die Bühne schließlich ganz der Band überlassen wurde. Beim Laufevent in Heidelbergs neuem Stadtteil, in dem mehr als jeder Vierte einen ausländischen Pass besitzt, standen Namen aus 26 Ländern auf der Starterliste. Eines wurde wieder deutlich: Der Reischmann-Apotheke-Bahnstadtlauf schafft die schwierige Balance zwischen Breitensportveranstaltung mit hoher lokaler Beteiligung und gleichzeitiger Attraktivität für regionale Spitzensportler. Um diese Balance zu erhalten, wird es ab dem nächsten Jahr Veränderungen geben. Martin Brandel (1. Vorsitzender HTV): "Wie werden den 5km Lauf und den 10km Lauf trennen. Noch wissen wir nicht, wie wir das machen, denn wir haben ja die Siegerehrung und im Anschluss die Band. Aber wir werden kreativ sein und eine Lösung finden. Man wird es eh nicht allen rechtmachen können, aber wir versuchen das Beste zu erreichen." Da sind wir ganz zuversichtlich und schon gespannt auf die 8. Austragung 2025.

Bericht und Fotos von Anette Judith Scholl
Startfoto (voller Bahnstadtlauf) Martin Brandel

Ergebnisse my.raceresult.com & Info heidelberger-tv.de

Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER

© copyright
Die Verwertung von Texten und Fotos, insbesondere durch Vervielfältigung oder Verbreitung auch in elektronischer Form, ist ohne Zustimmung der LaufReport.de Redaktion (Adresse im IMPRESSUM) unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt.

Datenschutzerklärung