19.6.25 - Oberweiser VolkslaufSchnelle Wiederauferstehung eines Eifellaufs |
von Holger Teusch |
Nach einem Jahr Pause hat ein Sportverein in der Eifel seine Lauftradition wieder aufgenommen. Die schnellste Frau sorgte beim Oberweiser Straßenlauf für ein klasse Resultat.
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Der Spruch "Totgesagte leben länger" trifft auf den Straßenlauf in Oberweis nicht wirklich zu. Den die traditionsreiche Laufveranstaltung, die ab 1992 mit Corona-Unterbrechung bis 2023 ausgetragen wurde, war vor zwei Jahren schon zu Grabe getragen wurde. Beim Ausrichterverein SV Oberweis schienen sich keine Nachfolger für die wie der Lauf ebenfalls drei Jahrzehnte älter gewordenen Organisatoren zu finden. Die Veranstaltung im Tal der Prüm in der Eifel ist nach nur einem Jahr Pause aber wiederbelebt worden. Das war wohl die Zeit, die sich der junge Vereinsvorstand nehmen musste, um wieder einzusteigen. |
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Bei sommerlichen Temperaturen gelang der Neustart solide. 281 Teilnehmer im Ziel konnten zwar niemanden vom Hocker reißen, aber es war ein Neustart, der gewährleistet, dass der gute Ruf, den man sich im Prümtal erarbeitet hat, in der Region nahe der luxemburgischen Grenze, zwischen dem Saarland im Süden und Belgien im Norden, nicht in Vergessenheit gerät. |
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Besonders die Läufer aus dem westlichen Nachbarbundesland von Rheinland-Pfalz waren beim 31. Straßenlauf zahlreich und erfolgreich vertreten.
Timo Maurer (LTF Theeltal) übernahm als 5-km-Sieger gewissermaßen den Staffelstab von seinem prominenten Saarland-Kollegen Alexander Bock und brachte einen Lauf-Gesamtsieg ins Saarland. Der Deutsche Meister im 100-km-Lauf hatte 2023 den Zehner gewonnen und war diesmal nicht dabei. Maurer ließ sich die Chance nicht entgehen, um über 5 km in 19:54 Minuten auch als 55-Jähriger einmal im Gesamtklassement ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Der zweitplatzierte Christoph Heck (20:49) könnte genauso wie der Italiener Besim Brijani (21:28) fast schon seine Söhne sein.
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Genauso wie die schnellste Frau auf der Kurzstrecke dem Alter nach problemlos als Maurers Tochter durchgehen würde. Die 23-jährige Thalina Fuchs erzielte am späten Fronleichnams-Nachmittag mit 21:06 Minuten bei den noch hohen Temperaturen das wertvollste Resultat über 5 km. |
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Sommerliche Temperaturen machten den Feiertag auch in der Eifel zum idealen Badetag. Das dürfte auch seine Auswirkungen auf die Teilnehmerzahlen des Laufs in Oberweis gehabt haben. Zumal seit dem Umzug vom großen Campingplatz am Prümufer samt Schwimmbad Spontanstarter gerade bei den Kindern gefehlt haben dürften. Bis 2019 befanden sich Start und Ziel am besagten weitläufigen Freizeitzentrum einige hundert Meter vom jetzt genutzten, ebenfalls schmucken Dorfgemeinschaftshaus. Die Lauf-Organisation war natürlich immer ein Drahtseilakt. Der einzige Weg dorthin wird von Campingplatz- genauso wie von Schwimmbadbesuchern genutzt. Interessenkonflikte bleiben da nicht aus. Nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 stellte sich beim Neustart nach Corona wegen der Verwüstungen die Frage, ob man zum damals nagelneuen Dorfgemeinschaftshaus umziehen würde, sowieso nicht.
Eins ist aber geblieben: Je später der Abend, desto besser die Bedingungen. Nicht nur die Temperaturen fallen, besonders die längeren Schatten sorgen seit jeher beim Hauptlauf über 10 km für bessere, einige Male in der Laufgeschichte sogar beste Bedingungen. Das zeigt sich an den Veranstaltungsrekorden von Catherine Chikwakwa aus Malawi von 34:00 Minuten und von 29:12 Minuten des Kenianers Wilfried Kigen. Diese Zeiten wurden beide 2003 auf der alten Strecke erzielt. Damals wurde von Oberweis nach Süden, also zunächst dem Lauf der Prüm abwärts folgend gelaufen. Tendenziell führte der Rückweg also leicht bergan.
Die neue Strecke in entgegengesetzter Richtung, nach Norden ist psychologisch eigentlich noch besser. Netto geht es vom Wendepunkt leicht bergab. Dass nun eine 2,5-km-Pendelstrecke beim Zehner zweimal absolviert wird, bringt für die Zuschauer bei Start und Ziel mehr Unterhaltung, erleichtert aber auch einen frühzeitigen Abbruch des Laufs. Das nutzten bei den immer noch hohen Temperaturen einige Teilnehmer. Aus gesundheitlicher Sicht muss man natürlich sagen: Besser so, als sich zu übernehmen!
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Fast wäre es beim 31. Straßenlauf in Oberweis zu einem Kuriosum gekommen: Mit Teresa Frank führte zeitweise eine Frau das Gesamtfeld an. Die 32-Jährige vom LT Schweich hatte schon 2023 gewonnen (mit 38:30 Minuten). Diesmal legte die Siegerin des Bonner Halbmarathons aber noch eine Schippe drauf: 37:17 Minuten. Nur ihr Vereinskamerad Philipp Hensel (36:42) war schneller. Der Grundschullehrer hatte sich in einer Spitzengruppe, zu der noch Matthias Adamss (ebenfalls LT Schweich, 37:26) und Benjamin Bauer-König (HSC Gamlen, 38:10) gehörten, viel ums Tempo bemüht. Natürlich auch mit Blick auf Teresa Frank.
Erst ganz zum Schluss streute Hensel einen richtig schnellen Kilometer ein und setzte sich so auch von der ebenfalls im roten Trikot laufenden Siegerin ab. Ähnlich wie über 5 km setzten auch über 10 km die Frauen von den Zeiten her gesehen die Akzente. Zweite wurde als W45-Gewinnerin Yvonne Engel (ebenfalls LT Schweich). Die ehemalige Deutsche Altersklassenmeisterin im Halbmarathon blieb als zweite Läuferin in 39:53 Minuten unter 40 Minuten. Silke Recktenwald (Tri Post Trier) verpasste die Schallmauer in 40:30 Minuten nur knapp.
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Bericht und Fotos von Holger Teusch Ergebnisse www.chiplauf.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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