28./29.6.25 - 38. Aletsch Halbmarathon

Schweizer Dominanz beim Aletsch Halbmarathon

Jerome Furer und Céline Aebi gewinnen / 2400 Teilnehmer

von Winfried Stinn 

 

Beim 38. Aletsch Halmmarathon, der im autofreien Ort Bettmeralp im Wallis ausgetragen wurde, dominierten die Läuferinnen und Läufer aus der Schweiz beim Halbmarathon und belegten alle Podestplätze. Jerome Furer (LV Thun) und Céline Aebi (LV Langenthal) trugen sich als Sieger in die Ergebnislisten ein.

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An beiden Tagen hatten die Läuferinnen und Läufer mit extremen Hitzebedingungen zu tun. Erfreulich, dass es zu keinen Zwischenfällen kam.

Beim 38. Aletsch Halbmarathon zeigte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite
Nichts für reine Asphalt-Cowboys:
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Seit 1986 ist Bettmeralp Austragungsort des beliebten Laufklassikers. Zunächst als Gletscherlauf über 17,5 km, seit 2000 als Halbmarathon über 21,1 km.

 

Der Aletsch Halbmarathon ist ein traumhaft schöner Lauf in einer Bilderbuchlandschaft. Nicht ohne Grund werben die Veranstalter mit dem Slogan "Schönster Halbmarathon Europas". Und das ist sicherlich nicht übertrieben. Der Lauf findet in der 2002 von der UNESCO zum Welterbe ernannten Aletschregion statt. Laufen entlang des längsten Alpengletschers, schmale Bergpfade, entlang kleiner reizvoller Bergseen zeichnen den Lauf aus.

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Im Gegensatz zum Vorjahr zeigte sich diesmal wieder das Wetter von seiner besten Seite (abgesehen von der extremen Hitze) und es gab bei wolkenlosem Himmel atemberaubende Ausblicke auf die schneebedeckten Walliser Viertausender, wobei das Matterhorn, wo in einer Wochen der Zermatt Marathon stattfindet, herausragte.

Schmale Bergpfade, entlang kleiner reizvoller Bergseen zeichnen den Lauf aus

Unter dem Motto "Ein Preis, vier Läufe" gibt es mit dem Aletsch Halbmarathon und Jungfrau-Marathon eine gemeinsame UNESCO Welterbe-Trophy-Wertung. Um in die Wertung zu kommen, muss man, neben der Teilnahme am Aletsch Halbmarathon und Jungfrau Marathon noch an zwei weiteren Läufen (siehe Homepage Aletsch Halbmarathon) teilnehmen.

1. Tag mit Aletsch Sprint, Gletschilauf und Aletsch Minilauf

Am Samstag standen mit dem Gletschilauf, dem Aletsch Minilauf und dem Aletsch Sprint drei Läufe auf dem Programm. Der Aletsch Sprint über 2,7 km eröffnete das zweitägige Lauffest. Es folgte der Gletschilauf für die Schülerklassen über 2 Kilometer. Den Abschluss bildete der Minilauf für die Jüngsten über 500 Meter. Der Aletsch Sprint und Gletschilauf wurden bei der Bergstation der Bettmeralpbahn gestartet und der Minilauf auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte. Ziel für alle drei Läufe war beim Sportzentrum, unterhalb des Bettmersees.

Dennis Mehlfeld, Schnellster beim 2,7 km langen Aletsch Sprint A-Jugendläuferin Julia Baumann läuft beim Aletsch Sprint als schnellste Frau ins Ziel Die Jüngsten kurz nach dem Start zum 500m langen Aletsch Minilauf

Den Aletsch Sprint über 2,7 km gewann Dennis Mehlfeld (Lückbecker SC) in 11:04,5 Minuten vor dem Spanier Joaquim Font, für den 12:09,5 Minuten gestoppt wurden. Auf Platz drei kam der B-Jugendsieger Jon Andri Caflisch (12:25,4 min) aus Bern. Bei den weiblichen Klassen dominierte der Nachwuchs. Es gewann die A-Jugend-Siegerin Julia Baumann (Zollikofen) in12:56,0 Minuten. Den zweiten Platz belegte die B-Jugend-Siegerin Soraia Wiesniewska Barreto (STV Gampel) in 13:06,1 Minuten. Den dritten Podestplatz erkämpfte sich die Juniorinnen-Siegerin Sereina Antener (Omalingen/15:31,5 min). Als beste der Frauen-Klasse platzierte sich Eva Baumann (Zollikofen) mit 16:10,07 Minuten auf Platz sechs.

Beim Gletschilauf über 2 km gewinnt Christen Keanu (4157) von Termen Athletics knapp vor Simon Amman vom TV Naters (beide Schüler A) Lea Zurbriggen (Schülerin B) vom TV Naters, das schnellste Mädchen über 2 km

Beim 2 km langen Gletschilauf der Schüler lieferten sich Christen Keanu (Temen Athletics) und Simon Amman (TV Naters) ein spannendes Rennen bis zur Ziellinie. Christen Keanu gewann in 7:16,4 Minuten. Simon Amman wurde mit einem Rückstand von nur zwei Zehntelsekunden Zweiter. Bei den Schülerinnen lief Lea Zurbriggen (TV Naters) mit 8:00,8 Minuten vor Hannah Hauser (LLT Oberwallis/8:05,8 min) die schnellste Zeit.

2. Tag Aletsch Halbmarathon

Den Startschuss am Sonntag für den Halbmarathon gab Ehrenstarter Gilbert Studer, ein ehemaliger Langstreckenläufer vom TV Naters. Er kümmert sich vor allem um den Nachwuchs und konnte sich am Vortag über einige gute Ergebnisse seiner Schützlinge freuen. Der Start des Aletsch Halbmarathons war traditionell unmittelbar bei der Bergstation der Bettmeralpbahn auf einer Höhe von 1950 Meter. Das Ziel liegt auf knapp 2700 Meter, am Fuß des Bettmerhorn-Gipfels. Vom Start ging es zunächst einen Kilometer durch die Ortschaft, vorbei an der Kapelle "Maria zum Schnee" zum Skigebiet. Der Murmeltierlehrpfad wurde gestreift, ehe nach fünf Kilometern mit dem Bettmersee der erste landschaftliche Höhepunkt mit atemberaubenden Blicken auf die Viertausender des Wallis wie Dom, Täschhorn, Weißhorn und das Matterhorn erreicht wurde.

Bettmeralp der Austragungsort des Aletsch Halbmarathon Das Ziel liegt auf knapp 2700 Meter, am Fuß des Bettmerhorn-Gipfels

Nach einigen Flachpassagen ging es bis nach Riederalp nochmals bergab, ehe ein Anstieg zur legendären Villa Cassel, in der heute das Zentrum der Naturschutzorganisation "Pro Natura" untergebracht ist, folgte. Das Riederhorn wurde umrundet. Danach begann ein steiler Anstieg zur 2335 m hoch gelegenen Hohfluh und weiter zur Moosfluh mit Blick auf den 23 km langen Aletschgletscher. Es folgte nun oberhalb des Gletschers einer der schönsten Streckenabschnitte, bevor es auf den steilen Schlussanstieg ging. Auf den letzten zwei Kilometern waren nochmals 300 Meter Höhenunterschied zu bewältigen.

Nach fünf Kilometern wird mit dem Bettmersee der erste landschaftliche Höhepunkt mit atemberaubenden Blicken auf die Viertausender des Wallis wie Dom, Täschhorn, Weißhorn und das Matterhorn erreicht

Ein 360 Grad Rundumblick war dann der Lohn für die Mühe. Beim Ziel konnte man fast die gesamte Strecke mit ihren Höhepunkten wie Bettmersee, Villa Cassel und das Riederhorn überblicken. Auch die schon auf der Strecke sichtbaren Viertausender mit dem Matterhorn in ihrer Mitte waren bei dem Traumwetter von oben nochmals zu sehen. Den nur wenige Meter vom Ziel entfernten Aussichtspunkt mit Blick auf den Aletschgletscher nutzten die meisten Läufer/innen.

Bei km acht wird die legendäre Villa Cassel passiert Nach dem Lauf ein Muss - der Gletscherblick ist nur fünf Minuten vom Ziel entfernt

Nach dem Start lief Nathan Wanner (CA Sion) sofort dem Feld davon und hatte sich recht schnell einen großen Vorsprung heraus gelaufen. Nach rund fünf Kilometern, beim Bettmersee, führte er knapp vor Jerome Furer (LV Thun) und Christian Mathys (Sion). Furer und Mathys schlossen nach dem Bettmersee auf den Führenden auf. Das Führungstrio blieb bis auf den letzten drei Kilometer zusammen. Als es steil bergauf ging fiel zunächst Mathys, und rund einen Kilometer vor dem Ziel auch Nathan Wanner zurück. Jerome Furer lief allein dem Ziel entgegen. Nach 1:37,45 Stunden erreichte er bei seinem Altesch Halbmarathon-Debüt den ersten Platz.

Nathan Wanner lief sofort dem Feld davon Der Sieger des Aletsch HM Jerome Furer 2 km vor dem Ziel, knapp dahinter der 2. Nathan Wanner Christian Mathys auf dem Weg zu Rang 3

"Dass ich gleich bei meinem ersten Rennen hier in Bettmeralp den Halbmarathon gewinnen konnte, freut mich natürlich sehr. Die Strecke ist super mit tollen Aussichten. Mit der Hitze hatte ich keine Probleme, wenn man sich darauf einstellt, klappt das auch. Man muss bei jeder Wasserstelle genügend trinken", so Furer, der im Vorjahr beim Jungfrau Marathon fünfter geworden war. Nathan Wanner wurde in 1:38,36 Stunden Zweiter. Auf Platz drei kam Christian Mathys (Biel/Bienne Athletics/1:39:30). Vierter wurde Mekonen Tefera (Nidau/1:39:58) vor Alain Lagger (Naters/1:40:01).

Mekonen Tefera läuft auf Rang 4
Alain Lagger wird 5. Auf den letzten 2 Kilometern sind nochmals 300 Meter Höhenunterschied zu bewältigen

Bei den Frauen feierte die Vorjahresdritte Céline Aebi (LV Langenthal) mit der Zeit von 1:54,23 Stunden einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. "Ich wollte unter zwei Stunden laufen, das habe ich im Vorjahr bei meinem dritten Platz nicht geschafft. Dass ich diesmal deutlich unter zwei Stunden geblieben bin und dann noch gewonnen habe, freut mich natürlich sehr. Der Sieg ist schon eine große Überraschung für mich", so die Siegerin später, die im Vorjahr mit der Schweizer Nationalmannschaft Silber und Bronze bei der Berglauf Weltmeisterschaft gewann.

Die Siegerin des 38. Aletsch Halbmarathon: Céline Aebi Axelle Genoud wird 2. vor ... ... Nadin Wälti

Zweite wurde Axelle Genoud (Team Dupasquier Sport/ CS Le Pâquier) in 1:56:35 Stunden. Nadin Wälti (Lauftreff Spiez) belegte in 1:58:00 Stunden Platz drei. Die Plätze vier und fünf gingen an die Spanierin Sandra Perez Jimenez (Mundo/2:03:21) und Alexandra Wallimann (Davos/2:03:44).

Siegerehrung der drei ersten Männer mit 1. Jerome Furer, 2. Nathan Wanner und 3. Christian Mathys Siegerehrung der drei ersten Frauen mit 1. Céline Aebi, 2. Axelle Genoud und 3. Nadin Wälti

Die Streckenrekorde waren bei der Hitze nicht in Gefahr. Der Afrikaner Petro Mamu (Eritrea) hält den Streckenrekord mit 1:26:36 Stunden. Bei den Frauen stellte die Schweizerin Maude Mathys 2022, zwei Wochen vor der Berglauf-Europameisterschaft (wo sie drei Goldmedaillen gewann) mit 1:47:42 Stunden einen neuen Streckenrekord auf.

Feel free für die nächste Austragung am 27./28. Juni 2026 beim 39. Aletsch Halbmarathon, dem schönsten Halbmarathon Europas mit dem grössten Gletscher der Alpen
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Nach der Veranstaltung zeigten sich der Geschäftsführer des Aletsch Halbmarathon Toni König und der OK Präsident Alexander Eyholzer mehr als zufrieden mit dem Verlauf: "Zunächst sind wir froh, dass alle Läuferinnen und Läufer mit der Hitze gut zurecht gekommen sind und dass es keine Zwischenfälle gab. Wir hatten ja ein traumhaft schönes Wetter und mit rund 2400 Läuferinnen und Läufer am Start wieder ein gutes Teilnehmerfeld. Die Rückmeldungen waren nur positiv."

Bericht und Fotos von Winfried Stinn

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Ergebnisse www.aletsch-halbmarathon.ch
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