16.5.25 - 28. CityLauf AschaffenburgSpannung, Erlebnis, Freude - Aschaffenburg erfüllte das Versprechen | |
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Ein weiteres Kapitel Laufsport-Faszination - und was für eines | |
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von Constanze & Walter Wagner |
Viele weitere Bilder in den Foto-Impressionen im LaufReport HIER
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Routiniert wurde im Zentrum Aschaffenburgs am Freitagnachmittag in Windeseile die Laufstrecke präpariert. Dies heißt, über weite Teile beidseitig mit Sperrgittern versehen, denn der CityLauf verschafft der geschichtsträchtigen Einkaufsstadt am Rande des Spessart alljährlich einen ganz besonderen Ausnahmezustand. Es gilt alle geordnet und sicher über das kurzzeitig zur Sportarena mutierte Areal zu bugsieren und die sportlichen Abläufe ungehindert durchzuführen. |
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Den Zielbereich mit dem Renaissance-Schloss Johannisburg hinter sich lassend, füllt sich nach jedem Start die Landingstrasse Richtung Innenstadt inklusive "Samba in the City" |
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Ausführliche und einladend präsentierte
Laufankündigungen im LaufReport HIER
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Doch bis es soweit kommt, ist eine Menge Arbeit zu stemmen. Ist die gut gemacht, dann ist es wie beim Putzen: gut gefegt, ist halb gewischt. Zum Fleiß kommt die Erfahrung aus drei Jahrzehnten. Initiator und Renndirektor Günter Guderley verlor nie den Überblick, verstand es, den raschen Anstieg der Teilnehmer von 470 bei der Premiere 1996 über 2600 bereits bei der vierten Austragung auf 4000 und mehr seit 2008 optimal zu kanalisieren.
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Dem ambitionierten Ausdauersportler mit reichlich Ultramarathon-Erfahrung und einem Hang zu Mehrtagesanforderungen, wie etwa dem Deutschlandlauf und abenteuerlichen Erkundungsfahrten mit dem Fahrrad durch Europa, Süd- und Nordamerika, zuletzt in diesem Frühjahr von San Diego nach Austin, war als Bankdirektor das Anpacken, Delegieren und Organisieren gegeben. Ein verlässliches Team sowie die Unterstützung aus der regionalen Geschäftswelt und kommunaler Verwaltung trugen ihren Teil zum Gelingen bei. |
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Dreißig Cityläufe hatte sich Günter Guderley vorgenommen und ohne die zweijährige Corona-Pause könnte er sich jetzt zurückziehen. Nun also noch zwei Jahre mit ihm als Renndirektor.
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Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, ein Wechsel in wichtigen Funktionen ist seit 2020 im Gange. Die organisatorische Hauptlast liegt beim LuT Aschaffenburg und ein Ende 2024 gegründeter Veranstaltungsverein steht für die wirtschaftliche Durchführung und Verantwortung der Veranstaltung. An den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehen diese Vorgänge, die den Fortbestand des CityLaufs ermöglichen, unbemerkt vorbei. |
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Der erste Startschuss fiel noch in die Öffnungszeiten der Ladengeschäfte und entließ die Mädchen der Jahrgänge 2013 bis 2015 auf die 1,6 km lange Runde. Es folgten die gleichaltrigen Jungs und schließlich gingen die älteren Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 2010 bis 2012 gemeinsam über die gleiche Distanz ins Rennen. 1338 Zielerfassungen sprudelten die Schülerläufe in die Ergebnismessung des Dienstleisters Maxx-Timing. |
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Renndirektor Günter Guderley erklärt wo und wie gelaufen wird | Eine Runde ist zu laufen und die beginnt nach dem Start erst am Zielbereich mit dem Renaissance-Schloss Johannisburg |
Johanna Bertsch vom SSC Hanau-Rodenbach kommt aus einer laufaffinen Familie und hat bereits Wettkampferfahrung. Auch Siegerehrungen und ein Platz auf dem Podium sind ihr längst vertraut. Das half ihr bestimmt vor großer Zuschauerkulisse mit einigem Vorsprung bis zur Ziellinie vorne weg zu laufen. Nach 6:20 min war sie die erste Siegerin des Tages.
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Anna Limbach vom Spessart-Gymnasium Alzenau folgte in 6:39 min vor Fiona Fechner (LuT Aschaffenburg), im Vorjahr W11-Siegerin, in 6:49 min. Ihre Vereinskameradin Elisa Imgrund löste sie als Einlauffünfte in 6:53 min an der Spitze der W11 ab, denn alle vor ihr liegenden Mädchen, auch die zeitgleiche Livia Fechner, zählen zur AK W12. |
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Hannah Dyroff von der Dr.-Vits-Grundschule Erlenbach war in der W10 nicht zu schlagen und mit 7:02 min auffallend schnell. 488 Schülerinnen erreichten das Ziel, die letzten mitunter sehr unrhythmisch, mal gehend, mal sprintend. Günter Guderley munterte sie als Streckenmoderator auf: "Das Gute ist, ihr habt es bald hinter euch. Die Jungs haben es noch vor sich."
Im "Absolute Run" starteten die Jungs der Jahrgänge 2013 bis 2015 und steuerten weitere 527 Ergebniseinträge bei. Gesamtsieger und in der M12 wurde Paul Seubert von der Staatlichen Realschule Hösbach in genau 6 Minuten. Nur zwei Sekunden nach ihm war Jonas Rabe vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium im Ziel und Sieger der M11. Dritter in 6:12 min wurde Nano Koller vom SV Stockstadt (M12) gefolgt vom Zweiten der M11 Mats Czirnich vom TV Schweinheim in 6:16 min. Manuel Scheller von der TG Würzburg feierte nach 6:24 min den Klassensieg in der M10. Die Liste endet erst kurz vor 16 Minuten Laufzeit.
Die Teilnahme in den Schülerläufen ist gebührenfrei, da Sponsoren die Kosten übernehmen. Bereits mit der Anmeldung fallen für die Startnummer und Datenerfassung Ausgaben an. Auch erhielten erstmals alle Teilnehmenden an den Schülerläufen eine Medaille. Wenn dann etliche Gemeldete gar nicht antreten, ist dies ärgerlich. Sicher gibt es berechtigte Gründe, aber aufgrund der Vielzahl drängt sich ein leichtfertiger Umgang im Meldeverhalten auf.
Beim Logwin KIDS Race kamen die Jahrgänge 2010 bis 2012 zum Zug und zwar Jungs und Mädels zusammen. 323 Zieleinläufe, davon mit 173 die Mehrheit weiblich, zeigt noch nicht das Dilemma, dass mit zunehmenden Alter Jugendliche eine Sportpause einlegen, um im weiteren Lebensverlauf dem Mangel an Fitness hinterher zu laufen. Mit nur 5:10 min lief Henrik Jakob vom TV Schweinheim allen anderen auf und davon, wurde bereits am Start als Kaderathlet entsprechend vorgestellt. Alexander Fuchs von der TSG Kleinostheim in 5:47 min und Emilian Weber vom Hanns-Seidel-Gymnasium in 5:58 min komplettierten das Gesamt- und M15-Podium. Logwin Racer Justus Meister kam als M14-Führender in 6:22 min auf Gesamtrang 10.
Bereits als Elfte kam Celia Reblin von der TG Stockstadt ins Ziel, war mit 6:24 min schnellste Schülerin und siegte auch in der W13. Eine Sekunde später war Nynke Brouwer vom Friedrich-Dessauer-Gymnasium Zweite und W15-Beste. Sophia Imgrund, ebenfalls W13, komplettierte für LuT Aschaffenburg in 6:27 min das Siegertreppchen. Als siebtplatziertes Mädchen konnte Hannah Stadtmüller vom Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium nach 6:54 min den W14-Sieg feiern. Doch auch bei den Älteren zeigen sich Schwächelnde und Guderley motiviert mit Blick auf den Zeitplan: "Kinder, laufen! Wandertag ist erst Ende Mai."
Die Schülerläufe des Citylaufs Aschaffenburg sind als Sprungbrett in so manche vielbeachtete Sportkarriere bekannt, und hier im tosenden Zuschauerspalier zu finishen ist bester Ansporn dabei zu bleiben. Es ist jedoch auch zu vermuten, dass es bei wenig aussichtsreichen Ansätzen, dem Laufsport rasch ein Ende setzt.
1330 weitere Teilnahmen waren am Ende des 5 km langen Team-Laufs über drei Runden im Ziel erfasst. Die Steigerung um etwa 200 zum Vorjahr dokumentiert die Beliebtheit dieses "Gesellschaftsereignisses". Erst nach der Corona-Zwangspause ins Programm gekommen, ist dieser Wettbewerb von Beginn an vom Erfolg begleitet, wird hervorragend von Firmen und Institutionen angenommen und ist rasch ausgebucht. Der Teamgedanke steht im Vordergrund und die Zeitaddition der drei schnellsten Frauen bzw. fünf schnellsten Männer eines Teams entscheiden über die Ränge. Parallele zu den Kinderläufen ist dahin gehend zu beobachten, dass auch dann noch, wenn längst die Messen gesungen sind, noch überraschende Sprinteinlagen die Zuschauer erfreuen.
Die Challenge vereint auf jeden Fall die Bandbreite von Höchstleistung bis zum Gesundheitssport. Das Miteinander, welches sich in der Zeitaddition manifestiert, passt in der Regel zur Firmenphilosophie, ist sozialer Aspekt und einiges mehr. Unternehmen unterstützen deshalb nicht selten die Teilnahme. Der Fortbestand der Team-Challenge, deren Startplätze rasch ausgebucht sind, wirft dennoch Fragen auf. Denn für die bereits erwähnten Sprinteinlagen fehlt oft der Platz. Auf der Strecke sei es arg voll gewesen, ist im Ziel zu vernehmen. Ob man im engen Zeitrahmen noch einen zweiten Lauf für die Team-Challenge einflechten könnte, ist wohl eher zu bezweifeln. Es ist nun eben mal so wie es ist, und das ist gut so.
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Teamläufer und alle anderen tauchen ein in den innenstädtischen Landschaftsgarten "Park Schöntal" |
Im Feld auch die Teams der Stadt Aschaffenburg mit Oberbürgermeister Jürgen Herzing, selbst 100km-Läufer von Biel. Der gibt den Dank für die Unterstützung prompt mit seiner Anerkennung für die vielen Cityläufe an den Renndirektor zurück. Nach 31:50 min wird er auf Rang 850 im guten Mittelfeld das Ziel vor dem Schloss Johannisburg erreichen. Das Maingau Laufteam verweist bei den Frauen in 1:11:26 h das Firmenteam von Linde Material Handling in 1:15:21 h und INRO Laufteam Stockstadt in 1:17:10 h auf die weiteren Ehrenplätze. Insgesamt werden 123 Frauenteams gelistet und weitere Solistinnen bzw. Duos. Die Teilnahme ohne Team ist offiziell erlaubt.
Bei den Männern schaffen es 118 Teams in die Siegerliste, die allerdings bedürfen jeweils fünf Ergebnisse. Angeführt von Linde Material Handling in 1:37:54 h folgten Aposto X Square Medien in 1:41:51 h und ein weiteres Team der stark vertretenen Linde Material Handling in 1:45:02 h. Dreßler Bau Blue Runners hatten in 1:50:49 h auf Rang vier knapp das Nachsehen.
Im Stadtwerke-Lauf starten alle mit einer Zeitvorgabe jenseits der 40 Minuten Marke. Im abschließenden Raiffeisen-Volksbank-Lauf die schnelleren Hobbyläufer, Ambitionierte und Elite. Wie die Team-Challenge zählt auch der Stadtwerke-Lauf zu den früh ausgebuchten. Doch drücken sich manche auch vor dem Vergleich mit den ganz Schnellen und glänzen lieber in vorderen Positionen im "B-Lauf". Bis zur Position 90 muss man blättern, bis die Laufzeit von 40 Minuten übertroffen wird. Das mag bei denen noch angehen, die im stimmungsvollen Getöse sich zu einer 39er oder 38er Zeit haben hinreißen lassen, die Siegerzeit von 32:38 h freilich hätte in früheren Jahren zur Disqualifikation geführt und könnte in Zukunft auch wieder geahndet werden.
Schwer auszumachen sind die ältesten Teilnehmer, auch deshalb, weil sie längst nicht ganz am Ende des Feldes laufen. In der Klasse M80 siegte Peter Hümpfner von LuT Aschaffenburg in 52:28 min vor Norbert Gündling vom TV Goldbach in 53:22 min, der mit Jahrgang 1940 bereits um 5 Jahre ältere auf dem Podium, das Ulrich Neumann vom RLT Rodgau in 59:02 min beschließt. Bei den Frauen enden die Altersklassen mit der W70, angeführt von Rosmarie Eser vom TuS Aschaffenburg-Damm in 47:25 min, gefolgt von Edeltraud Ackermann, TV 1860 Aschaffenburg in 49:14 min, Ruth Weimer von der TSG Wiesloch in 50:35 min und Irmtraud Aulbach in 53:25 min.
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Schlagzeugsolist Lennart Grünewald treibt rhythmisch und lautstark das Hin und Her in der Weissenburgerstrasse an |
Sehr günstige äußere Bedingungen herrschten während des gesamten Events. Eine geringe Niederschlagsneigung fiel zeitlich erst in den späteren Abend und tatsächlich fielen ein paar Tropfen, aber da war der CityLauf vorüber. Es kam nur zu wenigen Hilfeleistungen und Sanitäter wie Sicherheitskräfte hatten nie Stress. Ein wenig Unruhe bringen zeitliche Überschneidungen, aber niemand wird aus dem Rennen genommen. Maximal erfolgt ein kurzes Anhalten von den Zeitplan sprengenden Nachzüglern, um den nächsten Start frei zu geben. Da das Feld unmittelbar nach dem Start den Parcours quert, wäre alles andere unverantwortlich.
Im abschließenden Raiffeisen-Volksbank-Lauf ist das Vorhaben unstrittig, unter 40 Minuten bleiben, was nur 33 der 325 Finisher nicht ganz schafften, und für ein paar Eliteläufer war der Blick auf die Börse gerichtet. Geldpreise gibt es für die jeweils ersten sechs Männer und Frauen, gestaffelt von € 750 bis € 150. Für die in der Unterfranken-Sonderwertung Startberechtigten gibt es zudem Geldpreise bis jeweils Rang 6 von € 500 bis € 100. Traditionell gibt es zudem Cash für die jeweils ersten 3 jeder Altersklasse, genauer € 75, € 50 bzw. € 25, eine willkommene Form der Anerkennung. Die große Tombola bei der Siegerehrung tröstet viele Gewinner über das Nichterreichen der dotierten Ränge hinweg. Erstmals war der alljährliche Hauptpreis, ein hochwertiges Fahrrad, nicht in der Tombola. Dies soll sich bei der 29. Auflage am 8. Mai 2026 aber nicht wiederholen.
Die Favoriten bei den Männern waren anhand ihrer afrikanischen Namen in der Starterliste gut auszumachen. Da sie meist für einen deutschen Verein starten, lässt erkennen, dass sie in Deutschland leben. Einige tauchen mit einer gewissen Regelmäßigkeit in LaufReport-Berichten auf und landen nicht selten auf Siegertreppchen. Darüber hinaus ist der CityLauf Aschaffenburg über Unterfranken und die hessische Nachbarregion hinaus bekannt und beliebt. Weitere afrikanische Berufsläufer legen gern ihren kurzen Aufenthalt so, dass sie neben einem Marathon die relativ kurze Aschaffenburger Distanz mitnehmen können.
Mit von der Partie war wieder der Sieger von 2023, Castor Omwena Mogeni aus der Nyanza Region im Westen Kenias gelegen, vom run2gether-Team. Dass immer wieder Siegerinnen und Sieger von diesem Team stammen, ist leicht erklärt. Es liegt an Edgar Morschhäuser, der selbst schon in den Camps von run2gether Trainingslager absolviert hat, kümmert sich um die Athleten, sorgt für Unterkunft, Flughafentransits usw.
Edgar Morschhäuser ist selbst sehr ambitioniert und konnte sich, wenn auch rund 10 Minuten hinter seinem Schützling ankommend, erstmals über den Sieg in seiner Altersklasse in Aschaffenburg freuen, wobei seine M65 von starken Läufern strotzte, die ihm 34:41 min abverlangten. Erst vor 25 Jahren begann er im Alter von 40 Jahren mit dem Laufsport, erreichte noch persönliche Bestzeiten über 10km in 35:19 mit 52 Jahren, Marathon in 2:45:03 mit 53, 50 km in 3:25:18 (2014 in Grünheide womit er auch Deutscher M50-Meister wurde). Zahlreiche Titelgewinne auf Kreis- und Bezirksebene sowie bei diversen bayerischen Landesmeisterschaften kann er aufweisen. Als größten Erfolg bezeichnet er den Europameistertitel mit der Marathonmannschaft 2012. Dreimal holte er den Titel bei Deutschen Meisterschaften im 50 km Straßenlauf in der AK M50 und ein weiteres Mal in der M55.
Bei den Frauen traf Vorjahressiegerin Lisa Oed neben den starken Unterfränkinnen auf die erstmals beim CityLauf Aschaffenburg startenden Fabienne Königstein und Sylvie Müller von der MTG Mannheim. Fabienne Königstein kam schon mit einer erstaunlichen Ansammlung von Wettkampkilometern an den Main. Sie war in 2:28:49 h beste Europäerin beim Vienna City Marathon und einen knappen Monat davor beim Frauenmarathon in Nagoya/Japan in 2:28:20 h Dreizehnte geworden. Ihre Marathonbestzeit von 2:25:48 h ist sie 2023 in Hamburg gelaufen. Mit dem DLV-Team holte sie Bronze bei den Crosslauf-Europameisterschaften 2018, dem Jahr, in dem sie deutsche Marathonmeisterin wurde. 13 Tage vor dem Lauf in Aschaffenburg stellte sie bei einem Elite Einladungsrennen, dem Tokyo Speed Race, in 15:39 min eine persönliche Bestzeit im 5km-Straßenlauf auf und wurde Elfte. Im gleichen Rennen verbesserte Nadia Battocletti als Zweite den Europarekord auf 14:32 min.
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5 Runden á 1,6 Kilometer müssen gelaufen werden, da werden selbst ambitionierte Läufer schon mal von der Elite überrundet, wie hier von Fabienne Königstein |
Auch Sylvie Müller kam mit ungewöhnlicher Vorbelastung nach Aschaffenburg. Die seit Februar amtierende Deutsche 50 km Meisterin (3:20:59 h), hatte lange die Teilnahme am Boston Marathon geplant und war diesen am 21. April in 2:51 h gelaufen, doch kurzfristig wurde sie bei den Deutschen Marathon Meisterschaften in Hannover zwei Wochen vor Boston für die Mannschaft gebraucht und holte mit der MTG Mannheim die Vizemeisterschaft in 2:47:47 h. Ihre Bestzeit ist sie im letzten September in Berlin in 2:46:47 h gelaufen. Nach den zwei Marathonrennen war sie doch müde und lief in Aschaffenburg nicht so gut wie erhofft.
Fünf Runden auf abwechslungsreicher Runde mit leichten Steigungen und einem geschotterten Abschnitt durch den Park Schöntal wollen gut eingeteilt werden. Ein moderates Anfangstempo lässt eine große Spitzengruppe zu, die dann bei einem Steigerungslauf von Runde zu Runde schrumpfen sollte. In der rennentscheidenden Phase gelingt es schließlich Castor Omwena Mogeni sich abzusetzen und in 24:09 min zu gewinnen.
Dabei blieb der 26jährige Mogeni deutlich hinter der Vorjahreszeit von 23:30 min seines siegreichen Landsmannes Vincent Kimutai Towett zurück und räumte ein, dass es für ihn ein einfaches Rennen war. Er kam aus Italien nach Aschaffenburg, wo er am 27. April bei einem Halbmarathon in Padova in 62:38 min seine persönliche Bestzeit gelaufen war. Bereits am 4. Mai blieb er bei einem weiteren Halbmarathon in Piacenza in 62:51 min nur knapp über seiner Bestzeit und am 10. Mai rannte er in Bibione 10 km in 29:59 min. Seine Bestzeit über 10 km lief er 2022 in 28:07 min.
Yihun Gezahign Fantahun aus Äthiopien wurde in 24:20 min Zweiter vor dem für LAZ Gießen startenden Mamiyo Hirsuato in 24:31 min. Mit Moges Dargie Mengesha folgte nach 24:45 min ein weiterer Äthiopier auf Rang vier. Der Vorjahresdritte Dickson Kurui aus Kenia wurde in 24:52 min Fünfter vor Abdelhadi Labali (Hamburger Laufladen) in 24:54 min. Wie im Vorjahr gewann auf dem 7. Rang David Scheller von der LG Main-Spessart die Unterfrankenwertung. Damals mitten im Abiturstress 26:03 min laufend, war er nun nach 25:17 min im Ziel, schnellster der U20 und vor Patrick Ereng aus Kenia, der 25:31 min lief und auf einen Gesamtsieg in Aschaffenburg zurückblicken kann. Hinter Marius Abele vom SSC Hanau-Rodenbach (25:33) und Lukas Bugar vom VfL Münster in 26:09 min kam mit Silas Schmitt vom TV Goldbach in 26:15 min der zweitschnellste Unterfranke ins Ziel.
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Ein begeistertes Publikum empfängt Fabienne Königstein |
Fabienne Königstein lief in 27:11 min zum Sieg und dieser war ziemlich bald vorhersehbar und niemals gefährdet. Ihre Entscheidung in Aschaffenburg zu starten hing auch damit zusammen, dass ihr in Aschaffenburg wohnender Großvater sie mal laufen sehen wollte. Allerdings platzte dieses Vorhaben, da er bereits eine Urlaubsreise geplant hatte. Fabienne Königstein wollte keinesfalls, dass er die Reise absagt, weiß die 32jährige Molekular-Biologin und Mutter einer bald dreijährigen Tochter doch, wie rasch Verletzungen und Erkrankungen geplante Rennteilnahmen gefährden können. Dass ihr der Lauf bei dem begeisterten Publikum gut gefallen hat, wäre ja keine Frage, ob es vielleicht schon 2026 wieder passt in Aschaffenburg zu starten, wird sich zeigen müssen. Jetzt steht jedenfalls eine Zeit der Regeneration an. Erst für den Herbst plant sie einen weiteren Marathonstart.
Als Zweitplatzierte gewann Eleisa Haag in 28:58 min für den SV Würzburg 05 wie im Vorjahr die Sonderwertung für Unterfranken. Die Wirtschaftspsychologin und Triathletin steigerte sich obendrein von 29:46 min im Vorjahr deutlich. Dritte wurde in 29:20 min Vorjahressiegerin Lisa Oed vom Königsteiner LV. Sie war lange verletzt und "ich weiß gar nicht wie viel langsamer ich zu 2024 war." Dies freilich ist belegt und hält sich mit 14 Sekunden im Rahmen. Die 26jährige steht unmittelbar vor dem 2. Staatsexamen und könnte 2026 schon als Ärztin in Aschaffenburg starten. Dann in ihrem 23. Wettkampfjahr gespickt mit beachtlichen nationalen und internationalen Erfolgen und Titelgewinnen auf der Bahn, beim Cross-, beim Berg- und beim Straßenlauf.
In 29:55 min kam Laura Zimmermann vom SV Würzburg 05 zum W35-Sieg, Rang 4 bei den Frauen und Platz 2 in der Unterfrankenwertung, die sie in ihrer Karriere mehrmals gewinnen konnte. Nach herausragender Triathlon-Karriere hat sie mittlerweile den Leistungssport beendet. Maja Betz vom SC Ostheim folgte ihr als Fünfte auch in der Liste der Unterfränkinnen mit 30:19 min. Einen unverschuldeten Trainingsunfall mit dem Rennrad, es traf sie eine Autofahrerin mit dem Seitenspiegel im Gesicht, hat sie zum Glück weitgehend überstanden.
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Im Ziel: Rosen für die Damen und das CityLauf Aschaffenburg-Siegerpaar 2025 Fabienne Amrhein und Castor Omwenga Mogeni |
Im Hause Bertsch beschränkte sich die Siegesfeier auf Tochter Johanna, Mutter Kerstin musste sich Maja Betz beugen und wurde für den SSC Hanau-Rodenbach Sechste und W35-Zweite in 30:26 min. Die erst 17jährige Franka Fleckenstein vom ESV Gemünden wurde in 30:39 min Siebte, U20-Siegerin und Vierte der Unterfrankenwertung. Und Sylvie Müller gestand nach ihrem Aschaffenburg Debüt als Neunte in 31:06 min: "Ich habe mich gequält, aber es war ein schöner Lauf - war cool."
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So stimmungsvoll wie die Rennen auf dem Rundkurs waren, so ging es bei den Siegerehrungen in der noblen Stadthalle weiter. Der Citylauf Aschaffenburg ist am Ende des dritten Jahrzehnts in seiner hoffentlich langanhaltenden Blüte. "Was für ein wunderbarer Läuferabend", brachte es CityLauf-Erfinder Günter Guderley auf den Punkt. Und über 3900 erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ihm zustimmen. Bei der LuT Aschaffenburg Crew weiß er seinen Lauf in guten Händen und bevor jetzt schon Wehmut Raum gegeben wird: Es bleiben ja noch zwei gemeinsame Austragungen, so Gott will.
LaufReport zum Citylauf-Forum mit Gesa Felicitas Krause: Über Hindernisse zum Erfolg HIER
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Bericht & Fotos von Constanze & Walter Wagner |
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