16.5.25 - CityLauf Aschaffenburg Citylauf-Forum mit Gesa Felicitas Krause am 8. April 2025 Über Hindernisse zum Erfolg

Traditionell eingeläutet wird die heiße Phase des Aschaffenburger Citylaufs mit dem Citylauf-Forum, einer beliebten Zusammenkunft wissbegieriger Ausdauersportler, eingeladen von den Citylauf-Veranstaltern in Kooperation mit dem MAIN-ECHO-Medienhaus. In diesem Jahr ging ein lange verfolgter Wunsch des Citylauf-Erfinders und Renndirektors Günter Guderley in Erfüllung. Keine Geringere als die Weltklasse-Athletin Gesa Felicitas Krause betrat die Bühne beim Forenabend. Im großen Saal des Medienhauses waren alle Stuhlreihen besetzt, über 100 Interessierte lauschten gespannt den sehr persönlichen Ausführungen einer schon heute auf vier Teilnahmen bei Olympischen Spielen zurückblickende Ausnahme-Leichtathletin.

Ein Traum: Gesa Krause beim Citylauf-Forum. Da freut sich Marco Schneider (l.) vom Citylauf-Veranstalter LuT Aschaffenburg genauso wie Mr. Citylauf Günter Guderley

Gesa Krause folgte Carsten Eich, der im Vorjahr für das Forum gewonnen werden konnte. Dass beide unter den Fittichen von Wolfgang Heinig zu internationalen Erfolgen reiften, sei hier am Rande erwähnt. Doch welche entscheidende Rolle dem Trainer im Falle einer noch jungen Athletin zukommt, dies veranschaulichte Gesa Krause eindrucksvoll, die den Erfolgstrainer auch als Mensch sehr schätzt. Dass sie trotz ihrer erlangten Berühmtheit ihren Leistungssport nur professionell betreiben kann, da sie die Unterstützung ihrer Familie hat, mag das dünne Eis andeuten, auf dem sich Profisport außerhalb des runden Leders, beim Tennis oder der Formel 1 bewegen.

Marco Eisert , Geschäftsführer des Medienhauses Main-Echo, präsentiert den Gästen nicht ohne einen Anflug von Stolz die Athletin

Eine Mischung aus Einkünften ihrer Zugehörigkeit bei der Bundeswehr, von Sponsoren und Unterstützungen des DOSB und des DLV, gepaart mit einer fünfstelligen Summe aus dem eigenen Portfolio, ermöglichen ihr die notwenigen Trainingslager in der Höhe zu finanzieren. Dies klingt insofern ernüchternd, bedenkt man, dass eine Laufkarriere nie geradlinig nach oben führt, sondern von Rückschlagen und Stagnation begleitet wird. Dies erfuhren die Besucher des Forums ebenso aus erster Hand, wie die Gründe, weshalb die sympathische Athletin aus Dillenburg nun dennoch schon seit 25 Jahren Sport und nunmehr 17 Jahren Leistungssport betreibt, alle Tiefen überstanden hat und längst nicht an ein Ende ihrer Karriere denkt.

2017 veränderte ein Sturz beim Weltmeisterschaftsfinale alles

Als Spezialistin für den 3000-Meter-Hindernislauf ist die Kunststoffbahn ihr Zuhause. Ein Betätigungsfeld, wo man Meter für Meter im Fokus der Zuschauer im Fernsehen und Stadion steht. Keine Frage, genau daher rührt ein Großteil ihrer Berühmtheit. Ihr Sturz bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 in London ließ die Medien aufhorchen und machte sie zu einem gefragten Studiogast. Doch führt uns Gesa Krause auf ihrer Reise durch ihre Karriere zunächst ganz zurück an die Anfänge in ihrer Grundschulzeit. Mit Humor schildert sie ihre ersten Berührungen mit dem Metier, dem sie nun schon so lange angehört. Und wer kennt das nicht aus eigner Erfahrung, dass man vollkommen unbedarft ins Fettnäpfchen tritt, weil das super Outfit so gar nicht passt.

Die vielseitigen Anfänge beim TV Dillenburg offenbarten rasch das Lauftalent

Jedenfalls hatte Gesa schnell das Auditorium hinter sich gebracht, sofern dies überhaupt erforderlich war. Denn die Anerkennung ihrer Leistung eilt ihr voraus und das Interesse an ihr freut sie. Dass es nicht leicht war als Jugendliche aus der Familie ins Internat zu wechseln, aber erforderlich für ihre früh beginnende Laufbahn, schildert sie. Die Erfolge dürften es ihr wiederum leichter gemacht haben und diese setzten schon in sehr jungen Jahren ein. Ihr Weg über die Hindernisse zum Erfolg ist längst eine Langstrecke geworden und könnte zum Marathon führen. Dann mit einer sechsten Teilnahme an Olympischen Spielen 2032 im australischen Brisbane über die Königsdistanz einen würdigen Abschluss zu erleben, wer würde ihr das nicht wünschen? Allerdings zieht sie einen Disziplinwechsel bereits bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles in Betracht. Aber selbst da liegen ja noch ein paar Jahre und hoffentlich viele 3000 Meter Hindernisrennen dazwischen und die Weltmeisterschaften 2025 in Tokio.

Der Kindheitstraum erfüllte sich 2012 zum ersten Mal: Gesa Krause startete vier Mal bei Olympischen Spielen und erreichte immer das Finale

Mit zwei Europameistertiteln, zwei Bronzemedaillengewinnen bei Weltmeisterschaften, kaum überschaubaren weiteren nationalen Titeln und internationalen Erfolgen beschränkt sie sich bei ihrem Vortrag auf Wesentliches und dazu zählen - keine Frage - eben auch die Misserfolge. Das verstärkte Einbeziehen von Straßenläufen belegen persönliche Bestzeiten über 5 km (15:26), 10 km (31:50) und Halbmarathon (69:47) in diesem Frühjahr. Die von ihr gar nicht gehassten Hindernisse werden aber bald wieder ihr Training mit einem Jahresumfang von an die 5500 Kilometer bereichern.

Ganz andere Prioritäten brachte die Geburt ihrer Tochter. Nun ist die ganze Familie für den Profisport und die Trainingslager, allein auf 24 kommt sie in Kenia, gefordert

Mit Gesa Krause steht eine 32jährige Frau und Mutter einer nun fast zweijährigen Tochter vor den beeindruckten Zuhörern, austrainiert, Stärke und Willen ausstrahlend. Die Reise durch ihr Sportlerinnenleben geht vorbei wie im Flug. Vieles wäre hier noch zu erwähnen, das vorgetragen und vom Auditorium erstaunt verschlungen wurde. Abschließend durften noch Fragen gestellt werden und die reichten u.a. von Renntaktik über Ernährung bis Trainingstempo.

Autogramme und Selfies waren gefragt. Auf ein Erinnerungsfoto wollte auch Thomas Disser nicht verzichten. Der LaufReport-Mitarbeiter ist Stammgast bei den Citylauf-Foren und CityLauf-Teilnehmer

Das Interesse an Gesa Felicitas Krause war groß und der langanhaltende Applaus der Beweis: Es war ein rundum herausragendes Laufforum. Dennoch wird es eher nicht zu einem 3000 Meter Hindernislauf im Rahmen des Citylaufs führen. Gleichwohl hat sich der jüngste Programmpunkt des Aschaffenburger Angebots zum Kassenschlager katapultiert. Die MAIN-ECHO Team-Challenge ist längst ausgebucht, aber auch die Klassiker des Programms werden bald die Anmeldungen schließen müssen.

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