16.3.25 - 23. Frankfurter Mainova Halbmarathon 2025

Großer Sport in Mainhattan

von Thomas Disser 

Die laufenden Zehntausend

In der Mainmetropole zeigt nicht nur der an der Börse beheimatete DAX immer neue Rekordmarken. Auch die Anmeldezahlen beim Frankfurter Halbmarathon kennen seit Jahren nur noch eine Richtung: nach oben. Freilich ohne die an der Börse immer wieder vorkommenden Abwärtsbewegungen.

 

Die Organisatoren von Spiridon Frankfurt, dem größten Laufverein Hessens, können die Entwicklung selbst kaum fassen, in welche Höhe, und vor allem in welcher Geschwindigkeit sich die Anmeldungen entwickeln. Diesmal heißt es schon in der ersten Dezemberwoche "rien ne va plus, wir sind mit 10.000 Anmeldungen ausgebucht." Dabei hatte man schon im Vergleich zum Vorjahr 1000 Anmeldungen mehr zugelassen. Das scheint die Laufhelden wohl noch mehr zu motivieren, und vor allem sich immer frühzeitiger anzumelden.

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In 10-Minuten-Zielzeit-Schritten gehen die Startblöcke auf die Strecke des 23. Frankfurter Mainova Halbmarathon Herrliche sieben Kilometer am Mainufer entlang mit zweifacher Flussüberquerung inklusive
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Geniales Strecken-Update

Das i-Tüpfelchen des diesjährigen Frankfurter Halbmarathons war zum Zeitpunkt des Anmelde-Schlusses noch gar nicht publiziert. Zumindest noch nicht offiziell, aber wer weiß, ob da nicht doch schon was durchgesickert ist. Wenige Tage nach dem Anmeldeschluss die schöne Nachricht, dass der Streckenverlauf geändert wird. Und zwar deutlich zum Besseren.

 

Bisher war die Isenburger Schneise mit ihren drei Begrüßungskilometern eher notwendiges Übel, um auf die nötigen 21,0975 Kilometer zu kommen. Jetzt geht es nach der Schleife ums Stadion und kurzer Stadtwaldrunde in die Stadt. Und wie.

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Im 10-Minuten-Zielzeit-Takt geht es voran ... … und gleich beginnt unser count-down!

Vor allem mit herrlichen sieben Kilometern am Mainufer entlang. Zweifache Flussüberquerung inklusive, das hat schon deutliches Frankfurt-Marathon-Feeling und lockt noch mehr Zuschauer an die Strecke. Auch wird sich der eine oder andere Ironman-Finisher erinnern, dass er auch schon an fast gleicher Stelle unterwegs war. Damals allerdings nach vielen Stunden Sport auch deutlich später unterwegs, heuer bei Kilometer 8 bis 10 weniger mühsam.

Während die Spitze schon unterwegs ist, genießen wir die imposante Aussicht V.l.: Spridon-Chef Dr. Michael Spreng, Ferdinand Huhle (Leiter Konzernkommunikation bei Mainova und Finisher in 1:51h), Umwelt-Dezernentin Tina Zapf-Rodriguez, Streckensprecher Dr. Thomas Rautenberg

Doch schauen wir erstmal aufs Feld vor dem Start, also das Starterfeld. Das war schon die letzten Jahre imposant und ist nun nochmals größer. Glücklicherweise kann die Teilnehmerschlange weiterwachsen, seit die Startblöcke nicht mehr nur entlang des Stadions, sondern auf einem breiten Weg angeordnet werden, der vom Stadionbad zum Deutsche Bank-Park führt. Der hat einen weiteren Vorteil: Besonders beeindruckend von dort ist der Blick zum imposanten Stadion. Bis zum Startschuss ist Zeit für tausende Läufer-Selfies.

Aus dem Schatten des Stadions geht es erstmal durch den Wald Hochbetrieb auf sonniger Laufstrecke - noch sind die Läufer unter sich

Start frei!

Punkt 10 Uhr schickt Streckensprecher Dr. Thomas Rautenberg zusammen mit der Frankfurter Umwelt-Dezernentin Tina Zapf-Rodriguez nach kurzer Begrüßungsansprache den ersten Startblock auf die Reise. Freilich der kleinste Startblock mit den schnellsten Läuferinnen und Läufern. Wobei auch der Block für sub1:30-Stunden-Athleten ebenfalls nicht langsam unterwegs ist. Gerade in diesem Bereich sind heuer so viele Starter dabei, die bei kleineren Läufen eher alleine oder in Kleinstgruppen unterwegs sind. Nun sind deutlich mehr Ambitionierte dabei, was für viele nochmal einen Motivationsschub für gute Leistungen bringen wird. Über 600 Athleten bleiben am Ende unter der 1:30-Marke, beeindruckend!

Auf der Stresemannallee gibt's den ersten Blick auf die Skyline Viele Laufhelden - und noch mehr Zuschauer

In 10-Minuten-Zielzeit-Schritten sind die nächsten Startblöcke dran und es vergehen über 20 Minuten, bis die Genussläufer im letzten Block die Startlinie überschreiten. Dank Chipzeitmessung macht sich heute keiner mehr Gedanken um verlorene Zeit. Ohnehin kennen die wenigsten Athleten noch die Zeit des großen Gedränges am Start, um bloß keine wertvollen Sekunden zu verlieren. Wie aus einer anderen Welt klingt es, wenn solche Anekdoten zum Besten gegeben werden. Wenigstens hier ist die Digitalisierung schon angekommen.

Ein erster Blick auf den Eisernen Steg Immer lauffreudig: Jasmine Weber wird heute 3. W65 Dreikönigskirche

Sonniger Laufsonntag mit Riesenstimmung an der Strecke

Trotz frischer Temperaturen ist die Stimmung bei den Laufhelden und beim Orga-Team um den 1. Vorsitzenden Dr. Michael Spreng bestens. Die Sonne lacht, und die nicht endende bunte Läuferschlange wird von vielen tausend Zuschauern bereits am Stadtrand begrüßt. Aber das, was an vielen Ecken in der Stadt und besonders am Mainufer los ist, sprengt alles bisher Dagewesene in Sachen Stimmung beim Frankfurter Halbmarathon. Angefeuert durch Applaus und Transparente, handgefertigte Push-Button-Schilder, dazu noch geblasene oder getrommelte Motivation der Musikgruppen, wird die Strecke zum Laufvergnügen par excellence.

So schön kann Laufen in Frankfurt sein Schöne Aussicht am Mainkai

Gefühlt viel zu schnell ist selbst für die langsameren Läuferinnen und Läufer der schönste Streckenteil am Mainufer zu Ende. Am besten hat man sich noch Schwung von der Stimmung gebunkert, dann kommt man auch locker durch die Bürostadt Niederrad und über die Flughafenstraße in Richtung Stadion.

Das Highlight: Ziellinie in der Arena

Durfte man schon vor dem Start von der Terrasse des VIP-Bereichs einen Blick in die tolle Arena werfen, wird uns zu guter Letzt auch der Zugang zum heiligen Rasen der Eintracht, oder zumindest zur Außenlinie gewährt. Schon der Weg zum Stadion ist imposant, der Tunnel disco-beschallt, öffnet sich das Stadion-Rund aus einer Perspektive, die sonst nur Wenigen vorbehalten ist.

Weils so schön war, gleich noch eine Brücke… … mit herrlicher Aussicht

Einfach toll, diese letzten Meter bis zur Ziellinie, vorbei an vielen hundert Zuschauern auf der Tribüne. Was für ein Gedankenspiel, vier Tage zuvor schlägt hier die Eintracht im Euroleague-Knaller Ajax Amsterdam, und jetzt sind tausende Laufhelden mit ihrem Sport an gleicher Stelle. Unglaublich!

Wie läuft's an der Spitze?

Bestens. Die ohnehin schon ordentlichen Streckenrekorde fallen sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Die beiden Schnellsten des vergangenen Jahres sind zwar am Start, müssen sich aber mit Rang 4 und 5 zufriedengeben. Der Marokkaner Abelhadi Labali, M30-Athlet für den Hamburger Laufladen e.V. läuft nicht nur sprichwörtlich allen davon und kommt nach 1:02:35 Stunden in neuer Streckenrekordzeit ins Ziel.

Das "Gerippte" im Blick Hier wird uns ordentlich der Marsch geblasen

Damit ist er deutlich vor dem Zweitplatzierten vom TUS Kelsterbach, Yihun Fantahun Gezahign. Für den Äthiopier werden 1:04:15 Stunden von der Datasport-Zeitmessung notiert. Um Platz drei entsteht ein Zweikampf, den der beste Deutsche für sich entscheidet. Tom Thurley, M30-Starter vom Potsdamer Laufclub, wird mit 1:05:28 Stunden eine Sekunde vor dem Vierten und Vorjahressieger Mamiyo Nuguse Hirsuato gewertet.

Start frei für die Elite, in der Mitte der ... ... spätere Sieger Abdelhadi Labali (7, blaues Trikot), davor der Zweite Yihun Gezahign (136) rechts daneben der 5. Moges Mengesha (2) und ... ... die Siegerin Nina Voelckel

Bei den Damen setzt sich die schon bei der Vorstellung der Elite als Favoritin genannte Nina Voelckel durch. Die WHK-Starterin vom Laufteam Kassel unterbietet den bisherigen Streckenrekord um 35 Sekunden und gewinnt die Damenwertung in 1:12:52 Stunden. Auf Rang zwei läuft Addisalam Alemu (WHK) von der LG Telis Finanz Regensburg in 1:17:54 Stunden. Leonie Gieser, W30-Starterin vom LCO Lorsch wird Dritte in 1:18:37 Stunden.

Ein perfekter Lauftag am Main

Während die Siegerehrung um 13 Uhr über die Bühne geht, sind noch viele Laufhelden auf den letzten Kilometern und freuen sich auf das Erreichen ihres persönlichen Ziels, heute den Frankfurter Halbmarathon zu finishen. Viele der Event-Laufshirts im Bembel-Design sind zu sehen, deren Träger stolz auf die gut 21 gelaufenen Kilometer sind.

Heute haben die Läufer den VIP-Bereich für sich VGF-Läufer heute ohne Straßenbahn unterwegs

Nach dem Ziel geht es auf die Verpflegungsmeile außerhalb des Stadionrunds. Großes Gedränge an den Ständen, aber mit etwas Geduld gibt es leckere Bananen von Querbeet oder ein alkoholfreies Kaltgetränk am Krombacher 0,0%-Zelt. Nebenan das Kleiderbeutel-Depot, das auch von Jahr zu Jahr größer wird. Mehr Teilnehmer machen's eben erforderlich.
Apropos Teilnehmer: 8499 Finisher stehen am Sonntagabend in der Ergebnisliste. 1000 mehr als 2024 und ein klasse Wert für die 10.000 angemeldeten Teilnehmer aus 98 Nationen. Öfters ist zu hören, dass die Startnummern krankheitsbedingt übertragen wurden, was der Veranstalter und Zeitnehmer auch unbürokratisch und digital ermöglichte. Prima Sache.

Tunnel, wir kommen!
Hinein in die Arena

Die Verantwortlichen von Spiridon Frankfurt, neben Sicherheits- und Sanitätsdiensten unterstützt von der Sportagentur eventpower, dürfen sich der Zufriedenheit der Teilnehmer sicher sein. Bei einer Veranstaltung dieser Größe wachsen allerdings auch stetig die Herausforderungen. Besonders im Hinblick auf die immer mehr an Bedeutung gewinnende Sicherheit der Teilnehmer. Nur mit dem besten Verhältnis zu den Entscheidern in der Stadtverwaltung ist ein solcher Event erfolgreich zu stemmen. Das ist Michael Spreng mit seiner motivierten Mannschaft hervorragend gelungen.

Gleich geschafft! ... Jeder ist Sieger
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Last but not least: Schon während des Laufes sind augenscheinlich viele junge Läuferinnen und Läufer auf der Strecke. Schaut man in der Ergebnisliste auf die Altersklassen, die den Frankfurter Halbmarathon dominiert haben, sind es gerade die Klassen bis W/M30, die fast die Hälfte des Starterfeldes abbilden. Da muss einem um die Zukunft der Laufbewegung nicht bange sein.

Bericht und Fotos von Thomas Disser

Ergebnisse my.raceresult.com
Infos www.frankfurter-halbmarathon.de

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