Ergebnis-Auszug Baden Württembergische 10km Straßenlaufmeisterschaft HIER

• Favoritensiege beim 23. Calwer Hermann Hesselauf
• Jens Mergenthaler und Hanna Klein verbessern die Streckenrekorde
• 456 Teilnehmer im Hauptlauf im Ziel

Im Vorfeld hatte ich etwas Sorge, dass die relativ schmale Wendepunktstrecke an der Nagold, die zwei Mal zu durchlaufen war, dem Ansturm der Läufer nicht gewachsen wäre. Romantisch, recht abwechslungsreich, manchmal ganz leicht wellig, zählt sie zu den schnellsten Strecken in Baden-Württemberg.

		Am engen Startbereich war zwar ein großes Gedränge, aber die letzten Sportler hatten nach 25 bis 30 Sekunden die Nettozeitnahme ausgelöst. Wer natürlich bei der Meisterschaft teilnahm, verlor doch die eine oder andere Sekunde, da in dieser Wertung die Bruttozeit gilt. Wie erwartet setzen sich die großen Favoriten Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) und Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) beim 23. Calwer Hermann-Hesse Lauf über 10 Kilometer mit beeindruckenden Streckenrekorden von 29:36 und 32:34 überlegen durch.
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Sieger Jens Mergenthaler Foto © Sebastian Groteloh	Vorjahressieger Robin Habermann (273 wird 4.), Jonas Haiss (211 wird 6.), Silvan Rauscher (303 wird 5.), Christian Reusch (304 wird 10.) Foto © Ulrich Ohngemach	Siegerin Hanna Klein Foto © Sebastian Groteloh

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Von den 540 Vorangemeldeten mussten doch viele wegen Krankheit oder Verletzung den Start absagen, so dass insgesamt 456 Teilnehmer das Ziel erreichten, davon wurden 263 bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften gewertet. Bei Temperaturen um 5° und wenig Wind herrschen beste Laufbedingungen und es wurden durchweg hervorragende Zeiten erzielt. Da alle Sportler sich vorbildlich verhielten, gab es auf der Strecke auch keine Probleme. Jens Mergenthaler lief von Anfang an dem Feld weit voraus. Mit seiner Siegerzeit verbesserte er den Streckenrekord um 49 Sekunden. Auch der ebenfalls alleine laufende Jan Philipp Kisker (LAV Stadtwerke Tübingen) blieb mit 30:20 noch 3 Sekunden unter der alten Marke. Der dritte Platz ging mit 31:04 nach Baden an Enoque Buchegger (Markgräfler Runners Club) vor Robin Habermann (LG Teck) der mit 31:08 seine vorjährige Siegerzeit um 5 Sekunden steigern konnte.

Silbermedaille Esther Johnen-Ahsbahs W45 Foto © Ulrich Ohngemach	Silber Sabine Tongul W50 Foto © Ulrich Ohngemach	Silber Christiane Wax W55 Foto © Ulrich Ohngemach

Bei den Frauen hatte Hanna Klein nur zur 1. Wende hin männliche Begleitung. Dann musste sie ihr Rennen alleine bestreiten. Den Streckenrekord der Lauflegende Sabrina Mockenhaupt drückte sie um 65 Sekunden. Melina Wolf (LG Region Karlsruhe) blieb als Zweite mit 32:54 ebenfalls noch 45 Sekunden unter der alten Marke. Diese konnte auch die Dritte der Frauenwertung und Siegerin der Jugend U20, Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) mit 33:16 noch deutlich unterbieten. Platz vier ging an Lea Hanle (TSV Holzelfingen), die 34:42 benötigte.

Aus Calwer Sicht sticht der Meistertitel M40 von Matthias Pfrommer (LG Calw) mit 32:39 hervor. Eine Woche nach dem Halbmarathon in Kandel konnte er verständlicherweise die Vorjahreszeit nicht ganz bestätigen. Zusammen mit seinen Teamkameraden Fabian Pfitzner (33:09) und Julian Mutterer (34:14) konnte er in der Mannschaftswertung einen überragenden 5. Platz erzielen. Noch besser lief es für die Wildbader Schwestern Skrzos, die zusammen mit Julia Ehrle im Trikot der LG farbtex Nordschwarzwald den Titel bei den Frauen errangen. Charlotte konnte mit 36:56 die Silbermedaille in der WU23 erringen und verbesserte ihre 2023 in Wildbad gelaufene Zeit um 2:53 Minuten. Victoria steigerte sich als Zweite der WU20 hinter Julia Ehrle sogar um 4:16 Minuten auf die neue Kreisrekordzeit von 37:09. Die alte Marke (39:06) hatte Tamara Walter bei den Deutschen Meisterschaften in Troisdorf im Jahre 2003 aufgestellt.

Mutter Tanja (3. W45) und Tochter Chiara Krehl (86/ 4.U18) Foto © Ulrich Ohngemach	Opa Krehl Foto © Ulrich Ohngemach	Danny Schneider (186 wird als 9 Sieger M45), Frederik Schäfer (203 wird 13.), Jannik Ernst (234 wird 12.), Simon Pfleiderer (202 wird 8.) Foto © Ulrich Ohngemach

Ich selbst hatte erst am Mittwoch entschieden, am Rennen teilzunehmen, da mein Trainingstempo nichts Gutes verhieß. Im letzten Jahr noch mit 50:25 im Ziel, hätte es dieses Jahr zur Silbermedaille gereicht, heuer nur noch zum 5. und letzten Platz in der starken M75. In der offenen Klasse sogar nur zu Rang 7 in 57:11. Warum ich das überhaupt schreibe hat den Grund, dass in meiner nun 62jährigen Wettkampfsaison erstmals ein "Vater/Tochter/Enkelin" bzw. "Opa/Mutter/Kind" Lauf zustande kam. 2004 lief ich mit meiner Tochter Tanja bei starkem Sturm auf schneller Strecke in Kandel 41:53, was bis heute ihre Bestzeit geblieben ist. Nun nach etwa 2 Jahrzehnten wagte sie mit meiner Enkelin Chiara ein "Comeback". Mit 45:22 (3. W45 bei der Meisterschaft) konnte sie erstaunlicherweise mit ihrer Tochter bis ins Ziel Schritt halten, die als 4. WU18 ein gelungenes Debüt gab.

Über 5 Kilometer waren zuvor 76 Läufer und 17 Walker unterwegs gewesen. Auch ihre Strecke ist offiziell vermessen und einige schnelle Athleten waren am Start. Benjamin Mannsdörfer (LAZ Ludwigsburg) dominierte in starken 15:51 vor Dominik Wiedenmann vom VfL Sindelfingen, der 16:34 benötigte. Rang drei ging an Elias Weber (TV Konstanz) mit 17:05. Schnellster Calwer war der Triathlet Felix Pfitzner, der als Fünfter 17:42 benötigte.

Sieger 5 km Benjamin Mannsdörfer	Zweiter 5 km Dominik Wiedenmann	Siegerin 5 km Pia Glauner	2. Frau 5 km Sophia Schlumberger

Schnellste weibliche Teilnehmerin war die 17jährige Pia Glauner (LG Region Karlsruhe) die in 18:47 vor der 2 Jahre jüngeren Sophia Schlumberger (21:43) vom VfB Friedrichshafen siegte. Gerlinde Fritze (TV Engelsbrand/23:05) belegte Rang drei vor der schnellsten Lokalmatadorin Iris Weiss (CrossFit Calw), die 23:31 benötigte.

Erwähnenswert ist auch der Meilenlauf gewesen, bei dem alle Altersklassen am Start waren. Der ursprüngliche geplante Inklusionslauf fiel wie im Vorjahr aus. Die Lehrer der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Sommenhardt, einer sonderpädagogischen Bildungseinrichtung, hatten richtig entschieden, ihre Schüler in dieses Rennen zu schicken. Das war nun ein richtiger Inklusionslauf: Ältere, Jüngere, Behinderte und sehr schnelle liefen gemeinsam. So sollte es in Zukunft weiter gehen, ein Extralauf ist ja keine Inklusion. Erwähnenswert auch, dass die Lehrer nicht nur als Begleiter ihrer Kinder unterwegs waren, sondern, dass mindestens drei davon sich im Hauptlauf sehr beachtlich schlugen.

Start Bambini	Meile mit Inklusionslauf

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Veranstalter Günther Henne hat mit seinen zahlreichen Helfern einen Maßstab gesetzt, wie man auch in der heutigen Zeit unter schwierigsten Bedingungen eine Meisterschaft "meisterlich" organisieren kann. Welche Schwierigkeiten im Vorfeld auszuräumen waren, will ich an dieser Stelle nicht näher erwähnen. Aber man muss schon ein dickes Fell und ganz viel Liebe zur Leichtathletik haben, dass man als 77jähriger so eine tolle Veranstaltung organisiert. Hoffentlich können wir 2026 wieder die Nagold "hoch" und "runter" laufen.

Bericht und Fotos von Günter Krehl weitere Fotos von Sebastian Groteloh & Ulrich Ohngemach Ergebnisse - Infos www.calwer-laeufe.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER

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