1.2.25 - 44. Rodgauer Winterlaufserie in Rodgau-JügesheimDas Finale der 44. Rodgauer Winterlaufserie |
von Markus Heidl |
Wenn der Februar beginnt, bedeutet das immer zweierlei: Zum einen merken wir, wie die Tage wieder deutlich länger werden. Abends hat man mehr Zeit, um vor die Tür zu kommen und noch etwas vom Tageslicht zu haben. Manchmal, wenn die Temperaturen höher sind als gewöhnlich, kommen bereits Frühlingsgefühle auf. Vielleicht reicht es sogar für einen Lauf in kurzer Hose.
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Zum anderen merken wir, wie schnell wieder einmal die Zeit verflogen ist. Drei der vier Läufe der Rodgauer Winterlaufserie sind bereits absolviert, am ersten Samstag im Februar steht bereits der vierte und letzte Lauf an. |
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Auch dabei kommen manchmal Frühlingsgefühle auf, schließlich folgt auf die Winterlaufserie bald das große Frühjahrshighlight im Laufkalender. Und für viele reicht es auch in Jügesheim für eine kurze Hose.
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Sonne satt beim Serienfinale der 44. Rodgauer Winterlaufserie in Rodgau-Jügesheim |
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Der vierte und letzte Lauf der Winterlaufserie bedeutet folgerichtig auch, dass die Entscheidung in der Serienwertung fallen wird. Die Führenden sind dabei nicht immer offensichtlich, weil im normalen Renngeschehen Tagesstarter und Siegerinnen die Aufmerksamkeit mit schnellen Zeiten auf sich zogen. Immerhin gibt es zwei Serien, die es in diesem Jahr zu verfolgen gilt. Neben dem Startschuss für das 10-km-Rennen, das traditionell um 15 Uhr gestartet wird, wurde in der 44. Rodgauer Winterlaufserie auch jeweils eine Stunde zuvor ein Rennen über die Hälfte der Distanz ausgetragen.
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Über die 5 Kilometer war Viktoria Mancho (LAV Stadtwerke Tübingen) die heißeste Anwärterin auf den Seriensieg, mit guten vier Minuten Vorsprung auf die bis dato Zweitplatzierte Sarah Sayed Ahmed (SKG Sprendlingen), die ihrerseits aber bereits die erforderlichen drei Läufe ins Ziel gebracht hatte. Bei den Männern war der Ausgang völlig ungewiss: Petrik Maier (MTG Mannheim), Raphael Feikert (partimus GmbH) und Ingbert Reinke (SSC Hanau-Rodenbach) lagen innerhalb von nur fünf Sekunden Zeitunterschied. |
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Mit dem Startschuss über 5 Kilometer ist das Serienfinale der 44. Rodgauer Winterlaufserie eröffnet |
Über die klassische 10-km-Distanz zeichneten sich mit Sam Blake (Eintracht Frankfurt) und Kathrin Lehnert (MTG Mannheim) klare Favoriten für den Seriensieg ab, die einen komfortablen Vorsprung vor Dr. Tim Könnel (TuS Heltersberg) und Anna Starostzik (Spiridon Frankfurt) hatten. Bei den Frauen war der dritte Podestplatz noch stark zwischen Franziska Baist und Kerstin Bertsch umkämpft.
Das Wetter meinte es gut mit den Läuferinnen und Läufern sowie natürlich mit den Helfenden und Fans am Streckenrand. Sonne satt lieferte Vitamin D und wärmte die Haut. Dazu war die Strecke bestens präpariert, wie man es in Jügesheim gewohnt ist. Hin und wieder waren die Waldwege schlammig, ließen sich dennoch aber hervorragend belaufen. Lediglich der ab und zu auffrischende, eiskalte Winterwind war ein Grund, von nicht ganz optimalen Bedingungen zu sprechen. Die Läuferschar nahm diese Voraussetzungen dankend an: Zum Serienfinale kamen so viele Läuferinnen und Läufer, dass nicht nur beide Parkplätze vollgestellt waren, sondern außerdem noch an den Wegrändern bis weit hinter dem Stadion geparkt werden musste. Und wieder einmal wurde die Rodgauer Winterlaufserie ihrem Ruf gerecht. Obwohl abgesehen vom Stadion fast ausschließlich auf geschotterten Waldwegen gelaufen wird, wird kaum anderswo noch schneller gelaufen.
Pünktlich um 14 Uhr wurde das Serienfinale mit dem Startschuss für den fünf-Kilometer-Lauf eröffnet. Mit 84 Startenden war schon dieser Lauf gut besetzt, wie sich bereits auf den ersten Metern zeigen sollte.
Weit gereist, könnte man meinen, sei Simon Bong, startete dieser doch für das LT Haspa Marathon Hamburg. Beruflich hat es Simon jedoch Ende letzten Jahres nach Frankfurt gezogen, sodass wir uns den Namen in der Region merken sollten. Immerhin gewann er den Lauf nicht nur souverän in beachtlichen 15:30 min, sondern hatte damit noch längst nicht sein Tagessoll erreicht. Später würde er auf der doppelten Streckenlänge eine ähnliche Zwischenzeit auf den Waldboden zaubern. Hinter ihm verpasste Jan Herzog von der TSG Mainaschaff es denkbar knapp, die 16-Minuten-Marke zu brechen. Für ihn stoppte die Uhr nach 16'03. Mit etwas Abstand folgte der US-Amerikaner Cullen Kuntz, der in Langen wohnend eine neue Laufheimat beim TV Waldstraße Wiesbaden gefunden hat. Nachdem es ihm jahrelang gelang, über die 1500 Meter unter vier Minuten zu bleiben, will er in diesem Frühjahr einen Halbmarathon bestreiten. Hinter ihm lief Niklas Steffens mit 16'53 ebenso unter 17 Minuten, bevor Simon Mussie (17'01), Julian Stolte (17'03), Andre Bracht (17'07) und dann zeitgleich Raphael Feikert und Petrik Meier folgten. 17:27 Minuten bedeuteten für beide eine deutliche Steigerung ihrer Zeiten des Winters. Wegen des knappen Vorsprungs der letzten Läufe gewann schließlich Petrik die Serienwertung mit gerade einmal zwei Sekunden Abstand. Den dritten Platz der Serie sicherte sich Ingbert Reinke (18'22).
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Clara Costadura gewinnt das 5-Kilometer-Rennen | Simon Bong macht in seiner neuen Heimat auf sich aufmerksam |
Auch die erste Frau des Tages ließ nicht lange auf sich warten: Clara Costadura (Spiridon Frankfurt) durfte nach 18:28 min den Tagessieg bejubeln. Leider hatte sie im Januar krankheitsbedingt aussetzen müssen, sodass sie in die Serienwertung nicht eingreifen konnte. Den zweiten Tagesplatz erlief sich ihre Teamkollegin Irena Ambrozova nach 18'53 vor der in der W45 startenden Stephanie Weiß (19'27, TSV Krofdorf-Gleiberg).
Vergeblich wartete man auf Viktoria Mancho, die damit wie Clara auch keine drei Läufe ins Ziel brachte. Hinter Marlene Gerlach (20'35, LuT Aschaffenburg) sicherte sich Sarah Sayed Ahmed (22'18, SKG Sprendlingen) Tagesrang fünf sowie den Seriensieg. Mit vier Läufen auf konstant hohem Niveau ein würdiger Sieg. Rang zwei in der Serienwertung ging an die in der U12 startende Johanna Bertsch (SSC Hanau-Rodenbach), die beim Serienfinale nicht am Start war. Den dritten Podestplatz belegte Andrea Arnold mit drei Zeiten unter 25 Minuten.
Das verhältnismäßig kleine Feld beim fünf-Kilometer-Lauf schien nur der Auftakt für das traditionelle Rennen über die 10 Kilometer zu sein: Nun brummte das Sportzentrum von Rodgau-Jügesheim vor Laufenden, als wäre es ein Bienenschwarm. Schlussendlich kamen knapp 400 Läuferinnen und Läufer ins Ziel, davon 33 Männer unter 35 und 17 Frauen unter 39 Minuten. Wieder einmal ein bereits Anfang Februar hervorragend besetztes Rennen. Zum Serienfinale schaut die Läuferwelt nach Jügesheim!
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Mit hohem Tempo startet das 10-Kilometer-Rennen | Die spätere Siegerin Laura Jansen (2456) |
Entsprechend schnell ging es los. Kaum war der Startschuss pünktlich um 15 Uhr gefallen, stürmte bereits der lange Läuferwurm in den Wald. Zunächst noch als Gruppe unterwegs, waren die Schnellsten bald mehr oder weniger allein auf weiter Flur. Allen voran enteilte Gabriel Lautenschlager von der LG Bamberg, für den Giuseppe Troia - der unter dem Namen Troia Laufevents neben Patrick und der SKG Rodgau federführende Organisator der Rodgauer Winterlaufserie - kräftig in die Pedale treten musste. Er sei nach Jügesheim gekommen, um seine derzeitige Form zu testen, so Gabriel. Mit seiner derzeitigen Verfassung kann er zufrieden sein, immerhin blieb die Uhr bereits stehen, bevor eine halbe Stunde vergangen war. 29:56 min lautete die offizielle Siegerzeit.
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Gabriel Lautenschlager in Verfolgung des Führungsradfahrers Giuseppe Troia | Leander Fink, der Zweitplatzierte der Tageswertung | Sam Blake gewinnt die Serienwertung |
Als nächstes der einstigen Führungsgruppe erreichte Leander Fink vom TV Alzey das Ziel. Zum Serienauftakt hatte Leander das Rennen im November in 31'20 gewonnen, drei Monate später war er mit 30'22 fast eine ganze Minute schneller. Rang drei sicherte sich sein Vereinskamerad Selam Tesf Amariam Estopia (30'53), bevor die Moderatoren der "Running voices" erneut den Namen Simon Bong riefen. Er hatte das Kunststück vollbracht, seine 5-Kilometer-Siegerzeit zwei weitere Male zu zeigen (30'55). Chapeau!
Als Tagesfünfter lief dann der Seriensieger ins Ziel. Bei seinem dritten Lauf stoppte Sam Blake (Eintracht Frankfurt) die Uhr nach 31'03, womit er die Serie mit deutlichem Vorsprung gewinnen konnte. Er befindet sich bereits in der Vorbereitung für die australischen 1500-m-Meisterschaften, die Anfang April ausgetragen werden.
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Doppelstarter Simon Bong vor Marius Abele | David Johnson führt Oliver Kreuzburg, den zweiten der Serienwertung, zu einer neuen persönlichen Bestzeit | Christian Bock wird dritter in der Serie |
Oliver Kreuzburg (TG Hochheim) bereitet sich derzeit auf den Tokio-Marathon vor. Dafür lief das Training zuletzt so gut, dass eine neue 10-Kilometer-Bestzeit fast schon Pflicht war. Lange Zeit sorgte David Johnson (SSC Hanau-Rodenbach) für das Tempo, bevor sich Oliver nach starken 31'41 den achten Rang des Tages sowie den zweiten Platz der Serienwertung sichern konnte. Ebenso stark lief Christian Bock (SSC Hanau-Rodenbach), der wie Oliver seine schnellste Zeit der Winterlaufserie (32'37) zeigte und sich damit den bronzenen Podestplatz der Serienwertung sicherte. Tim Könnel stand nicht am Start und bekam deshalb keine drei Läufe zusammen.
Auch Kathrin Lehnert und Anna Starostzik verzichteten auf einen Start beim letzten Wertungslauf, womit aber, weil beide bereits drei Läufe absolviert hatten, die ersten beiden Plätze der Serienwertung vergeben waren. Äußerst spannend wurde es beim Kampf um Rang drei. Zwar gelang es Kerstin Bertsch (SSC Hanau-Rodenbach), die für die SKG Bad Homburg startende Franziska Baist um sechs Sekunden zu distanzieren, Franziskas Vorsprung reichte aber dennoch: mit zwölf Sekunden Vorsprung sicherte sie sich den dritten Podestplatz der Serienwertung.
Die Schnellste des Tages war wieder eine Profitriathletin. Im Januar hatte die Schwedin Sara Svensk in 34'52 gewonnen, nun war Laura Jansen vom Soprema Team TSV Mannheim in 34'55 die Schnellste. Auch sie will bei den Langdistanz-Weltmeisterschaften in Hawaii starten, braucht im Gegensatz zu Sara allerdings noch die Quali. Gerne wäre sie mit und gegen Sara gelaufen, in einem direkten Duell wäre es vielleicht sogar zu einem Zielsprint gekommen.
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Ein ganz hervorragendes Rennen zeigte auch die Tageszweitplatzierte Sylvie Müller (MTG Mannheim). Drei Jahre lang hatte sie ihre persönliche Bestzeit nicht steigern können, jetzt konnte sie zum ersten Mal unter 36 Minuten bleiben. Das Rezept für die Leistungssteigerung sei ganz einfach, erklärte Sylvie ihre 35'57: "Mehr Kilometer!". Den dritten Rang des Tages erlief sich Jessica Keller (36'17, TG Worms), knapp vor Ursula Trützschler (36'22, Team Nikar Heidelberg). Dann folgten bereits Kerstin und Franziska.
Mit der Siegerehrung fand schließlich nicht nur der schnelle Lauftag sein Ende, auch die 44. Rodgauer Winterlaufserie war damit Geschichte. Wie immer war es eine schnelle Erzählung: mit neuen Bestzeiten, strahlenden Siegerinnen und Siegern, verdienten Waffeln im Ziel und einer reibungsfreien Organisation. Wem die Zeit bis zum nächsten Serienauftakt im November zu lang ist, darf sich beim Osterlauf wieder auf den schnellen Jügesheimer Waldwegen versuchen. Bis dahin bedanken wir uns bei allen, die zum erfolgreichen Gelingen beigetragen haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht!
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Bericht und Fotos von Markus Heidl Ergebnisse www.maxx-timing.de & Infos skgrodgau.de Zu aktuellen Inhalten im LaufReport HIER |
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