25.2.24 - 5. Xantener Stadioncross

Zwei Siege innerhalb von 24 Stunden

von David Bieber 

Viel zu tun hatte zuletzt Anna-Lina Dahlbeck. Die umtriebige Mittvierzigerin vom TuS Xanten 05/22 hatte alle Hände voll zu tun, um wieder einmal den beliebten Stadioncross in der einstigen römischen Siedlung am linken Niederrhein zu organisieren. Am Vortag des Laufes wurden alle Hindernisse und Absperrungen angebracht, improvisiert und die Strecke im und rund um das Fürstenberg-Stadion für insgesamt sechs Rennen und 315 Läufer:innen abgesteckt. Sicherlich nicht ganz ohne Stolz präsentierte Dahlbeck, selbst deutsche Altersklassenmeisterin im Cross-Lauf im Jahre 2022 und Teilnehmerin beim eigenen Lauf. Als der letzte Läufer die Ziellinie am Sonntagmittag querte, fielen die Strapazen von ihr ab. Sie sagte gegenüber LaufReport: "Ich bin sehr zufrieden mit der Resonanz und dass alles wieder einmal optimal geklappt hat."

Ein Blick von oben auf den Ort des Geschehens
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Der Lauf mit der doch eher ungewöhnlichen "Strecke mit der Schnecke" ist oftmals der letzte Lauf im meteorologischen Winter am Niederrhein. Notabene die Streckenführung lockt viele gute Läufer nach Xanten. Ein Streckenabschnitt ist wie eine Schnecke angelegt; die Läufer laufen schneckenförmig ein und dann wieder praktisch aus dem Schneckenhaus entgegengesetzt heraus. Daher kommt es nicht zu Kollisionen. Auch sonst ist der "Xantener Stadioncross" des TuS, bei dem die Teilnehmer über die Aschebahn, den matschigen Tennenplatz, durch Sand und über Wiese sowie Steigungen laufen, gerade für Zuschauer interessant, "da der gesamte Lauf über verschiedene Ebenen im Stadion selbst stattfindet und folglich alle Läufer immer gesehen werden können", schilderte Dahlbeck weiter.

Bei der erst fünften Ausgabe des Stadioncrosslaufs gab es erneut zwei Hauptläufe über die 3810 und 7460 Meter. Mittel- und Langdistanz nennen das die Xantener. Davor und dazwischen finden ein Jugendlauf, zwei Schülerläufe sowie zu Beginn der beliebte "Kinder-Fun-Run" ohne Platzierungen über 640 Meter statt. Auch waren die Regionscrossmeisterschaften der "Region" Nord des in mehrere "Regionen" untergliederten Laufverbands Nordrhein, kurz LVN, im Stadioncross eingebettet. "Ab der Altersklasse 12 ging es laufübergreifend um Regions-Titel", sagte Dahlbeck.

Vor dem Start der Langdistanz - mit der Nr. 370 Luca Fröhling vom LV Marathon Kleve, mit der Nr. 237 Christoph Verhalen

Auf der Langdistanz schaffte Luca Fröhling vom LV Marathon Kleve ein Kunststück. Am Samstag gewann der Top-Läufer noch souverän den zweiten Lauf bei Europas größter Winterlaufserie, der Duisburger Winterlauserie des ASV Duisburg, über 7,5 Kilometer in sehr guten 23:52 Minuten. Noch nicht einmal 24 Stunden später siegte der Klever auch in Xanten. Und das in ebenfalls sehr guten 25:48 Minuten. Feststeht: Fröhling ist schon jetzt in bestechender Form. Mal sehen, was die restliche Saison bringt. Fröhling wurde allerdings nicht Regionsmeister. Anscheinend hatte der sympathische Klever dafür nicht gemeldet. In Genuss dieser Auszeichnung kam dann in seiner Altersklasse und als erster Läufer der Langdistanz der insgesamt zweitschnellste Mann am Sonntagmittag, der Lokalmatador vom TuS Xanten Christoph Verhalen. Er lief in 26:14 Minuten ein. Der Weseler Sascha Hubbert von "ASICS Frontrunner" (26:54 Minuten) kam als Dritter ins Ziel.

Jenny Laschet von den Krefelder Seidenraupen war schnellste Frau (34:34 Minuten). Wurde allerdings nicht Regionsmeisterin, da ihr Verein der "LVN-Region" Mitte angehört. Die Startnummer 378 trug die zweitbeste Frau über die Langdistanz. Clara van Lück, vereinslos, konnte sich in 36:18 Minuten gegen die neue Regionsmeisterin Christina van Hüüt von der LG Alpen (37:39 Minuten) durchsetzen. Van Hüüt erkämpfte sich den Regionstitel in ihrer Altersklasse, der W30. Van Hüüt, geboren 1987, startete ebenso wie Fröhling bei der beliebten Winterlaufserie des ASV Duisburg; sie sogar in der großen Serie über 15 Kilometer.

Vor dem Start der Mitteldistanz

Über die Mittelstrecke von 3810 Metern war Armin Gero Beus vom SV Sonsbeck nicht zu schlagen (13:39 Minuten). Er wurde Regionsmeister. Zweiter wurde der Duisburger in Diensten des ASV, Timo Kaspers, in 13:43 Minuten. Auch er wurde Regionsmeister, in der MJU18. Dritter wurde Timuncin Kara vom DJK Novesia 1919 Neuss in 14:34 Minuten.

Der Siegerpokal in der Frauen-Wertung ging an Anna-Lina Dahlbeck, die Leiterin der Leichtathletik-Abteilung des TuS Xanten, die es sich nahm, selbst mitzulaufen. Die neue Regionsmeisterin lief in 14:41 Minuten durch das Ziel. Zweite wurde Lilith Withag (LAZ Rhede) in 14:59 Minuten. Mit der Startnummer eins wurde Mia Jansen vom ASV Duisburg in 16:09 Minuten Dritte.

Organsiatorin und spätere Siegerin über die Mitteldistanz in Aktion: Anna-Lina Dahlbeck. Dahinter die U20Siegerin Mia Jansen vom ASV Duisburg Regionsmeister in der MJU18 Timo Kaspers vom ASV Duisburg
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Die Läufer wandelten auf historischen, römischen Spuren. Xanten, Colonia Ulpia Traiana (CUT), war von 100 bis 275 n. Chr. eine wichtige Stadt (Colonia) auf dem Gebiet des heutigen Xanten. Zugleich war sie damit die nördlichste römische Stadt im Römischen Reich. Heute befindet sich an der Stelle der Archäologische Park Xanten mit dem LVR-Römermuseum.

Der gleichnamige römische Kaiser Marcus Ulpius Traianus gründete einst CUT. Als eingetragene Colonia gehörte sie zu den etwa 150 Städten im Römischen Reich, die dieses Stadtrecht besaßen; ihre Einwohner besaßen das römische Bürgerrecht. Ein hohes Gut damals. Ulpia Traiana war nach der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (dem heutigen Köln) und Augusta Treverorum (Trier) die drittgrößte römische Stadt im heutigen Deutschland.

Bericht von David Bieber - Fotos © TuS Xanten

Ergebnisse my.raceresult.com Info www.leichtathletik.tus-xanten.de

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