25.2.24 - Gerolstein Eifelsteig Crosslauf

Aufbau bei Winterwetter, aber beim Lauf erahnt man den Frühling

von Holger Teusch 

Am Südhang der Dietzenley hatten die Crossläufer noch nie Schnee. Am letzten Februar-Wochenende sah es beim Eifelsteig-Crosslauf fast so aus, als könnten die Sportler noch einmal winterliche Bedingungen bekommen. Doch dann wurden die Mützen ausgezogen.

Manch fleißiger Helfer des SV Gerolstein wurde am letzten Februar-Wochenende noch einmal an die Zeiten erinnert, als die Winter in der Eifel meist kalt und schneereich waren.

Im Luxemburger Gilbert Schiltz fand Ultramarathonspezialist Eule Frings von den Selbstläufern Altenahr auf den kurzen 8 km des Eifelsteigcrosslaufs seinen Meister: 2. M65 Viele Nachwuchssportler waren beim Crosslauf in Gerolstein-Büscheich am Start, meist, um für die nächsten Fußball- oder Handballspiele Ausdauer zu trainieren
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An die Crossläufe, bei denen Eisplatten aufgehakt werden mussten oder der Schnee knöchelhoch lag. Daran, dass die Arbeit mitunter mit dem letzten Zieleinlauf nicht mit dem Einsammeln von Flatterbändern beendet war. Als man noch auf einer großen Wiese am Rande des nördlichen Stadtteils Roth lief und die Schneeschmelze einsetzte. Die kraftsparendste Variante war damals, immer in der gleichen Spur die Runden zu drehen - so dass am Ende die Grasnarbe der Weide so ausgefurcht war, dass die Helfer des SV Gerolstein in der Woche nach der Veranstaltung mit einem Anhänger Mutterboden anrücken mussten, um die Furchen aufzufüllen und neu einzusäen.

Beim Überrunden im 8-km-Rennen gibt Mirco Zenzen (LG Vulkaneifel) Ludwig Mauren (DJK Kelberg) einen Klaps. Beide stammen aus Kelberg nahe des Nürburgrings Elmar Nyhuis vom OSC Damme belegte als M50-Sieger über 8 km den dritten Platz im Gesamteinlauf. Hier gerade an der Spitzkehre am Davitskreuz Machen beide noch einen guten Eindruck: Der 8-km-vierte Daniel Feist (SV Darscheid), als er am Davitskreuz den mit 76 Jahren ältesten Teilnehmer Paul Theißen (SC Bleialf) überrundete

Diesmal hieß es nur samstags bei Schnee- und Graupeltreiben die Strecke präparieren. Das war kalt und ungemütlich, aber am Wettkampf-Sonntag zeigte sich das Eifelwetter dafür von seiner besseren Seite. Als die Sonne herauskam und die Laufstrecke an den Hängen der Dietzenley, eines der höchsten Berge der Eifel erwärmte, flogen sogar manche Mütze und Handschuhe zu den Betreuern oder Hans-Peter Böffgen. Der Moderator ist Vorsitzende des SV Gerolstein und seit einigen Jahren auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein-Hillesheim. Trotzdem lässt es sich Böffgen nicht nehmen, bei den Laufveranstaltungen in seinem "Reich" auch mit anzupacken.

Julia Landgraf vom Team Master of Desaster feierte auf dem Eifelsteig über 8 km ihren ersten Sieg in der aktuellen Vulkaneifel-Crosslauf-Serie Yvonne Kalbusch-Fürsatz (Team Master of Desaster) belegte über 8 km den zweiten Platz Sylvia Weber (Happy Fifty) brauchte als Langstrecken-Dritte nicht die Hinweisschilder, um zu wissen auf welchen Pfad des Eifelsteigs sie sich halten musste

Der Familienvater durfte sich genauso wie Gudula Weber als SVG-Leichtathletikabteilungsleiterin freuen: Erstmals liefen mehr als 200 Teilnehmer über die seit einigen Jahren genutzte Büscheicher Crosslaufstrecke. Es ist bereits der dritte Standort der Veranstaltung. Zuerst lief man um die Büschkapelle, einem traditionsreichen Ort für Läufer. In dem Wald trainierten schon Generationen von Läufern. Dann ging es für einige Jahre der besseren Infrastruktur und einer meisterschaftsfähigen Strecke wegen an den Rand des Stadtteils Roth. Dort wurden sogar Rheinlandmeisterschaften auf einem gut einsehbaren Wiesenparcours ausgerichtet. Für den alljährlich stattfindenden Wertungslauf im Rahmen der Vulkaneifel-Crosslauf-Serie war das allerdings auch nicht das richtige.

Hobbysportler, die ja hauptsächlich zu der Breitensportveranstaltung kommen, freuen sich über Wald und gerne auch die ein oder andere Aussicht. Also bezog man in die Strecke den Rother Kopf mit seinen Eis- und Mühlsteinhöhlen ein. Dort bestritt 2015 der designierte Marathon-Olympiateilnehmer Samuel Fitwi noch völlig unbekannt seinen allerersten offiziellen Lauf. Damals noch als Mitglied einer Fußballmannschaft.

M75-Sieger Jürgen Baum (rechts) wurde 8 km lang von Arnd Schneiders über die vier Eifelsteig-Runden begleitet Jürgen Freymuth ist eigentlich eher ein Sprinter. Eine Woche vor der Senioren-Hallen-DM trainierte der Sportler der LG Meulenwald Föhren aber beim Crosslauf noch einmal seine Ausdauer und belegte in der Altersklasse M75 den zweiten Platz

Dass es dem SV Gerolstein immer wieder gelingt, die Mannschaftssportler aus der Sprudelstadt, die auch eine Handball-Hochburg ist, für eine Konditionstrainingseinheit zu gewinnen, ist ein Plus für die Veranstaltung. Die oder der andere Nachwuchssportler zeigten so bereits ihr Ausdauertalent. Und wer weiß: Einmal reingeschnuppert, erinnert mancher womöglich an die Alternative Laufsport.

Start zur 4-km-Mittelstrecke: Lokalmatador Finn Willars (SV Gerolstein) übernimmt die Führung vor Aeneas Thor Hauf (PST Trier) und dem späteren Gewinner Mirco Zenzen (LG Vulkaneifel)

Vielleicht kehrt einer der jungen Läufer in einigen Jahren auf der 4-km- oder 8-km-Distanz zum Eifelsteigcrosslauf zurück. Der dominierende Läufer der 2024er Auflage war auch schon als Schüler auf den Laufstrecken in der Vulkaneifel unterwegs: Mirco Zenzen. Der mittlerweile 30-Jährige siegte überlegen sowohl auf der Mittel- als auch auf der Langstrecke. Dabei ließ der Läufer von der LG Vulkaneifel jeweils Lokalmatador Finn Willars vom SV Gerolstein hinter sich. Über rund 4 km lagen 43 Sekunden (Zenzen: 14:17 Minuten), auf der wohl etwas weniger als doppelt so langen Distanz fast exakt eine Minute zwischen den beiden (Zenzen: 27:42 Minuten, Willars: 28:43 Minuten). Dritte wurden mit M35-Starter Jan Gilles (DJK Kelberg/4 km in 16:53) und M50-Athlet Elmar Nyhuis (OSC Damme/8 km in 31:53) zwei Läufer aus den Seniorenklassen.

Laura Klein vom SC Bleialf konnte sich über 4 km im Kampf um den zweiten Platz gegen ihre Namesvetterin Laura Schmitt von den Selbstläufern Altenahr durchsetzen Wo es auf der Crosslaufrunde kurz aus dem Wald auf die Weiden rund um Büscheich hinaus ging, konnte auch der 4-km-Dritte Jan Gilles (DJK Kelberg) einen kurzen Blick über die Höhen wagen Die Jugendliche Lisa Wihl vom LT Schweich gewann überlegen das 4-km-Mittelstreckenrennen

Bei den Frauen tauschte über 8 km die Reihenfolge gegenüber 2023: Vorjahresgewinnerin Yvonne Kalbusch-Fürsatz musste in 36:43 Minuten ihrer Mannschaftskameradin Julia Landgraf (36:11) vom Team "Master of Desaster" um gut eine halbe Minute den Sieg überlassen. Dritte wurde in exakt 40 Minuten Sylvia Weber, Jahrgang 1974, die passenderweise unter dem "Vereinsnamen" "Happy Fifty" antrat. Über 4 km spielten junge Läuferinnen die erste Geige. Die 14-jährige Lisa Wihl vom LT Schweich setzte sich in 19:20 Minuten gegen Laura Klein (20:17) durch. Die 21-Jährige vom SC Bleialf hatte zunächst ihre Namensvetterin Laura Schmitt von den Selbstläufern Altenahr an ihren Fersen heften. Nach zwei Runden über die Eifelsteigpfade, Waldwege und einen kleinen Ausflug auf eine Eifelweide war es dann aber doch fast eine Minute, die die Zweit- und Drittplatzierte trennte (Schmitt: 21:14).

Hier moderiert der Bürgermeister noch selbst! Hans-Peer Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein-Hillesheim, lässt es sich nicht nehmen, beim Crosslauf in seiner VG die Rennen fachkundig zu kommentieren Um den Nachwuchs lautstark anzufeuern, machten sich beim Eifelsteigcrosslauf auch viele Eltern und Betreuer den Berg hinauf
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Apropos Selbstläufer Altenahr: Die Sportler von der Ahr waren mit Laura Schmitt, aber auch mit Ultraläufer Eule Frings (der natürlich sowohl über 4 km als auch 8 km startete und mit Ein- und Auslaufen vermutlich mindestens zehnmal die Crosslaufrunde drehte) gut vertreten. Für einen Altersklassensieg reichte es bei dem Läufer des Jahrgangs 1959 (AK M 65) allerdings nicht. Über 4 km (Frings: 20:27) lag der ein Jahr jüngere Matthias Fussmann (SC Bleialf/20:11) in der Zehn-Jahres-Kategorie der 60- bis 69-Jährigen vor ihm. Über 8 km und im gewohnten Fünf-Jahres-Rhythmus war Fussmann (Jahrgang 1960) zwar kein Konkurrent mehr, dafür musste der Altenahrer (37:58) diesmal den Luxemburger Gilbert Schiltz (35:37) den Vortritt lassen.

Bericht und Fotos von Holger Teusch

Ergebnisse & Infos www.sv-gerolstein.de

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