26.1.25 - 51. Hammer Sparkassen-Winterlaufserie - 1. Lauf

Winterlaufauftakt bei Spätherbstwetter

von Jörg Engelhardt 

Die Hammer Winterlaufserie ist zwar nicht die größte Winterlaufserie Nordrhein-Westfalens, dafür aber mit Sicherheit die älteste.

 

Seit dem letzten Sonntag im Jahre 1975 wird hier im Norden Westfalens am Übergang des Ruhrgebiets in das nahegelegene Münsterland diese Winterlaufserie ausgetragen. Sie gilt als die älteste durchgängig stattfindende Winterlaufserie Deutschlands.

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Zwar wurden im nordhessischen Ahnatal, schon zu Beginn der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts Winterlaufserien durchgeführt, aber anders als in Ahnatal ist die Winterlaufserie in Hamm zu keiner Zeit gänzlich ausgefallen. Lediglich in den Corona-Jahren 2021 und 2022 musste man durch die behördlichen Auflagen die Präsenzveranstaltung absagen und mit zwei virtuellen Auflagen überbrücken.

Wenig winterlich präsentierte sich der Auftakt zur 51. Hammer Sparkassen-Winterlaufserie
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Während man in Hamm auf 51 Auflagen kommt, sind es in Ahnatal bislang erst 49. "Die virtuellen Auflagen zählen wir natürlich mit, da Corona ja nicht unser Verschulden war", sagt Dirk Becker, der neue Vorsitzende des OSC 01 Hamm. Das Amt als Vorsitzender des größten Leichtathletikvereins innerhalb der LG Hamm, hat er von Dieter Büter, der 12 Jahre lang den Vorsitz des Vereins innehatte, übernommen. "Natürlich mache ich das alles nicht alleine. Das wäre auch gar nicht zu bewältigen. Aber die verschiedenen Bereichsleiter, die sich um die unterschiedlichen Aufgabenbereiche kümmern, sind ja an Bord geblieben. Das hilft uns natürlich sehr."

 

Dieter Büter, der nunmehr Ehrenvorsitzender des Vereins ist, hat sich im Übrigen nicht völlig aus dem Vereinsleben zurückgezogen. Er leitet immer noch eine Trainingsgruppe für ältere Läuferinnen und Läufer und stand noch mit Rat und Tat zur Seite. Abgesehen von dieser personellen Veränderung an der Spitze des veranstaltenden Vereins, OSC 01 Hamm, ist aber alles beim Alten geblieben.

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Die Strecke führt, nach einer Einführungsrunde im Jahnstadion, entlang des Datteln-Hamm-Kanals über einen Wendepunkt und den Kurpark wieder in das Jahnstadion zurück

Die Serie hat heute mit dem 10-Km-Lauf begonnen, der aufgrund des hohen Andrangs immer in zwei Läufe unterteilt ist, wobei die Gesamtwertung erst erstellt wird, wenn beide Läufe durchgeführt sind, und findet in zwei Wochen ihre Fortsetzung mit dem Lauf über 15 Kilometer, ehe sie Ende Februar mit dem Halbmarathon ihren Abschluss findet. In die Serienwertung gelangt nur, wer in allen drei Wettbewerben erfolgreich ins Ziel gekommen ist.

Allerdings auch nur dann, wenn schon vor Beginn des ersten Laufs eine Anmeldung für alle drei Läufe vorliegt. Wer mit Einzelanmeldungen, was möglich ist, an allen drei Läufen teilnimmt, wird lediglich in den jeweiligen Einzelwertungen gewertet. Geehrt werden an den jeweils einzelnen Tagen die sechs schnellsten Frauen und Männer, wobei eine Siegerehrung für die Teilnehmenden in den Altersklassen nur am Finaltag stattfindet. Eine Altersklassenwertung für die jeweiligen Läufe wird zwar vorgenommen, findet aber ohne Altersklassenehrung statt. Also können in den jeweiligen Altersklassen nur diejenigen Preise erhalten, die sich im Vorfeld für die gesamte Serie angemeldet und auch alle Serienläufe bestritten haben.

Die Hammer Winterlaufserienstrecke ist eine amtlich vermessene Wendepunktstrecke durch das Landschaftsschutzgebiet der Lippeaue und den Kurpark in Bad Hamm

Trotz des recht grauen Himmels waren die Bedingungen für alle Teilnehmenden relativ gut. Bis kurz vor Veranstaltungsbeginn regnete es zwar noch leicht, doch zu Beginn des ersten Laufs um 11.00 Uhr war dann auch der letzte Regentropfen niedergegangen. Mit 4 Grad Celsius waren die Temperaturen ziemlich angenehm. An einigen Stellen war es auf der Laufstrecke durch den Regen der Tage zuvor recht rutschig und auch an einigen Stellen matschig, so dass Vorsicht geboten war. Dennoch konnten viele Protagonisten mit guten Zeiten aufwarten.

Malik Farhat von der LG Hamm war der klare Favorit bei den Männern. Schon im letzten Jahr konnte er die Winterlaufserie zu seinen Gunsten entscheiden. Überregional trat er im vergangenen Jahr in Erscheinung, als er bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Köln im 10 Km Straßenlauf den zweiten Platz belegen konnte. Das war bisher sein größter nationaler Erfolg. Ansonsten war er zuletzt auch schon beim Hammer Adventslauf erfolgreich.

Titelverteidiger Malik Farhat (LG Hamm) läuft an der Spitze ein einsames Rennen Luca Heerdt vom Tri Team Steinfurt liegt ziemlich bald schon zurück

Im heutigen Teilnehmerfeld hatte er keine Konkurrenz zu fürchten und lief mit großem Vorsprung sein Rennen von Anfang bis Ende ungefährdet ins Ziel. Nach 31:55 min. hatte er sein Rennen beendet und den Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Serie gelegt. Die Winterlaufserie will er erneut gewinnen, was seinem zweiten Sieg in Folge bedeuten würde. Ansonsten hat er aber für dieses Jahr noch keine konkreten Pläne. "Vielleicht mal noch ein schneller Halbmarathon oder die Teilnahme an deutschen Meisterschaften."

Marvin Pufahl (LG Hamm /rotes Trikot /2269) und Philipp Henseleit (Marathon-Club Menden /gelbes Trikot/1643), der noch bis auf Platz 7 zurückfallen wird, belegen zu Beginn die Plätze 3 und 4 Der spätere 9. und 3. M30 Stefan Stroick (RSF Borken) führt das weitere Verfolgerfeld an

Es dauerte schon recht lange, ehe mit Luca Heerdt vom Tri Team Steinfurt der Zweitplatzierte ins Ziel kam. Nach 33:20 min. hatte der Triathlet sein Rennen beendet und damit auch den Sieg in der Altersklasse M30 perfekt gemacht. Spannend verlief der Kampf um den dritten Platz, denn Leif Erik Bleisch (DJK Gütersloh) lag auch im Jahnstadion noch vor Marvin Pufahl (LG Hamm), doch mit einem fulminanten Endspurt konnte Marvin Pufahl noch an ihm vorbei ziehen und den dritten Platz, der zugleich der zweite Podestplatz für die Hammer Startgemeinschaft war, perfekt machen. In einer Zeit von 33:24 min. belegte er damit auch hinter Malik Farhat Platz 2 in der MHK.

Mit großem Vorsprung stürmt Malik Farhat als souveräner Sieger ins Ziel Großer Andrang im Start- und Zielbereich des Jahnstadions

Vierter wurde also Leif Erik Bleisch, der nach 33:28 min. zwar knapp am dritten Platz vorbeischrammte, aber wenigstens in der MHK, noch den dritten Platz perfekt machen konnte. Andreas Schewalje (TuS Breckerfeld) beendete sein Rennen als 5. in 33:48 min. und legte damit den Grundstein für den Seriensieg in der Altersklasse M35. Marco Rehmeier vom SV Brackwede erlief sich als Sechster den letzten freien Ehrenplatz in der Tageswertung und sicherte sich in der Altersklasse M30 nach 33:50 min. den zweiten Platz.

Marvin Pufahl holt als Drittplatzierter auch den zweiten Podiumsplatz für die gastgebende LG Hamm Leif Erik Bleisch (DJK Gütersloh) verliert den 3. Platz im Endspurt und wird aber 3. in der MHK

558 Männer kamen beim Serienauftakt ins Ziel.

Bei den Frauen konnte die Gesamtsiegerin der Jahre 2023 und 2024, Lara Kiene, die wie Malik Farhat dem OSC 01 Hamm angehört, zudem auch dem TuS 1859 Hamm, den zweiten Gesamtsieg für die LG Hamm erzielen. Dass sie in der Region derzeit nicht zu besiegen ist, ist längst keine Neuigkeit mehr. Auch auf überregionaler Ebene erzielt sie Spitzenleistungen, bewies dies ebenfalls wie ihr Vereinskamerad Malik Farhat bei den deutschen Hochschulmeisterschaften im 10-Km-Straßenlauf, wo sie erstmals den Titel Deutsche Hochschulmeisterin holte. Diesen Schwung hat sie offensichtlich ins neue Jahr mitgenommen, denn der heutige Auftritt auf der 10-Km-Straßendistanz war der bislang schnellste in ihrer noch recht jungen Karriere. Nach 33:43 min. blieb für sie die Uhr stehen.

Im zweiten Lauf (Frauen und Männer der höheren Altersklassen) führt Lara Kiene von der LG Hamm das Feld an Jana Kappenberg (LSF Münster), läuft auf Platz 7 und gewinnt die W45

"Ich bin so zufrieden. Natürlich will ich auch diesmal wieder die Serie gewinnen, aber der Zehner war mir von den drei Rennen das wichtigste. Deshalb bin ich auch froh, dass es mit der neuen Bestzeit geklappt hat." Für die nähere Zukunft hat sie als ihr nächstes großes Ziel die Teilnahme an den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Dresden anvisiert. "Von den Podiumsplätzen bin ich da noch ganz weit weg, aber es ist cool mit den besten deutschen Frauen dort zu laufen. Eine neue Bestzeit über 5000 Meter ist aber auch dort mein Ziel." Ihre Bestzeit über 5000 Meter steht bislang bei 16:11 min. Im runderneuerten Heinz-Steyer-Stadion möchte sie in einem weit besser besetzten Feld im kommenden Sommer einen weiteren Entwicklungssprung machen.

Petra Franken (LG Olympia Dortmund /2638) gewinnt als 10. die W50, Melanie Genrich-Hasken (DJK Gütersloh /1203) belegt Platz 12 und wird 2. in der W45 Raija Schmidt (LSF Münster - vorne rechts) wird hinter Petra Franken 2. in der W50

Auch bei den Frauen verlief der Kampf um den zweiten Platz äußerst spannend. Zeitgleich spurteten Marit Lindemann (Lauf Team Unna) und Johanna Schönherr (LSF Münster) ins Ziel. Für beide wurde eine Endzeit von 35:41 min. gestoppt. Marit Lindemann lag wohl mit einem Wimpernschlag vorne, was ihr neben dem zweiten Platz auch den Sieg in ihrer Altersklasse W30 einbrachte. Für Johanna Schönherr gab es neben dem dritten Platz, aber auch noch den Sieg in der W35 zu feiern.

Lara Kiene gewinnt mit neuer persönlicher Bestzeit In einem spannenden Schlussspurt um den zweiten Platz hat Marit Lindemann (Lauf Team Unna /13) gegen Johanna Schönherr (LSF Münster /2377) knapp die Nase vorn

Platz 4 erlief sich Michelle Rannacher von der DJK Gütersloh, die mit einer Endzeit von 35:56 min, auch den zweiten Platz in der W30 belegen konnte. Daniela Wurm (Bunert Wuppertal) konnte anschließend in einer Endzeit von 36:07 min. neben ihrem fünften Gesamtplatz auch noch den dritten Platz in der Altersklasse W30 erzielen. Der letzte freie Ehrenplatz ging an Katja Tegler von der Running Crew Münster, die ihr Rennen nach 36:47 min. zu Ende brachte. Damit lag sie hinter Lara Kiene auch auf dem zweiten Platz in der WHK. 276 Frauen brachten ihren Lauf erfolgreich ins Ziel.

Michelle Rannacher (DJK Gütersloh) läuft als Vierte ins Ziel und erringt in der W30 den zweiten Platz Daniela Wurm (Bunert Wuppertal) komplettiert auf Platz 5 das Altersklassenpodium der W30 Katja Tegler (Running Crew Münster) holt sich als Sechste den letzten freien Ehrenplatz und wird Zweite in der WHK

Die Hammer Winterlaufserie hat auch in diesem Jahr abermals eine sportlich gelungene und auch atmosphärisch schöne Auftaktveranstaltung erlebt. Die Auswahl an preiswerten Speisen und Getränken war wieder mehr als reichhaltig und die Stimmung unter den Teilnehmenden sehr gut. Viele Teilnehmende des Serienauftakts werden in zwei Wochen gerne zum zweiten Wertungslauf wiederkommen.

Die Laufsportfreunde Münster sind in Hamm regelmäßig in großer Anzahl vertreten ... auch die Auswahl an Kuchen, Torten und belegten Brötchen ist bei der Winterlaufserie in Hamm immer sehr groß
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Bericht und Fotos von Jörg Engelhardt

Ergebnisse my.raceresult.com Info www.lg-hamm.de

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