14.1.23 - 13. Offenbacher Suppenschüssel Crosslauf

Ganz nach dem Geschmack der Crosslauf-Gemeinde

von Thomas Disser 

 

Diethelm Kuttich, der Vorsitzende des Offenbacher Leichtathletik-Clubs 1977 e.V., kurz OLC, hat diesmal einen prominenten Helfer: Petrus. Mit tagelangem Regen sorgt er für Streckenverhältnisse, die einem Crosslauf würdig sind.

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Gemeinsam mit Sohn Björn, dessen Ehefrau Kirsten, Streckensprecher Hermann Fongar, Detlev Gumbmann und Weiteren steht erfahrenes Helfer-Personal zur Seite. Da kann nichts schiefgehen.

In dieser Suppenschüssel wird gerannt ... ... als Preis gibt es sie dann gebrannt
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Geht auch nicht. Der heutige Crosslauf, sozusagen der kleine Bruder des Mainuferlaufes, wird von dem Orga-Team des OLC souverän gemanagt. Wobei der Suppenschüssel-Cross auch schon 180 Athleten verzeichnet hat. Diesmal sind 125 Läuferinnen und Läufer auf der Voranmeldeliste. Kein Grund zur Traurigkeit.

 

Das Angebot an Läufen dieser Art in der Region ist überschaubar. Quasi mitten in der Großstadt wird das erst recht nicht erwartet. Aber der Leonhard-Eisnert-Park bietet alles, was das Crosslauf-Herz begehrt. Mit zwei Kilometern Absperrband ist eine abwechslungsreiche Strecke markiert. Auf den ersten Blick - speziell für Außenstehende - verwirrend. Wenn sich die Laufstrecke und speziell der Streckenteil in der "Suppenschüssel" mit Läuferinnen und Läufern füllt, klärt sich das Ganze auf. Und es sind sehr spannende Kämpfe um Platzierungen zu sehen.

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Im Vereinshaus des VfB Offenbach werden die Startnummern ausgegeben und später die Sieger geehrt Im Leonhard-Eisnert-Park wurde heute nur gelaufen, sonst wird auch mal geklettert

 

Jeder Lauf bekommt zumindest einen Löffel voll aus der Suppenschüssel mit. Der Sprintcross über 800 Meter zwar nur kurz. Aber die Mehrheit der Kurzstreckler sind nicht nur wegen diesem angereist. Die Cross-Flat-Rate, die die Läufe über 800, 4000 und 8000 Meter beinhaltet, wird gern bestellt und gelaufen. Dann geht es insgesamt neunmal über die komplette Strecke und durch die Suppenschüssel. Mahlzeit!

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Streckensprecher Hermann Fongar Es beginnt mit dem Sprint - über 800 Meter

Die Sprintstrecke über 800 Meter eröffnet den Crosslauf-Tag im Leonhard-Eisnert-Park. Julian Stolte von der TV Waldstraße Wiesbaden kann diesen Lauf in 2:55 Minuten für sich entscheiden. Zwei Sekunden später ist Torben Ehrt von der Eintracht Frankfurt im Ziel. Michael Wiener von der LG OVAG Friedberg-Fauerbach wird nach 3:02 Minuten gestoppt.

Julian Stolte vom TV Waldstraße Wiesbaden gewinnt die Kurzstrecke Torben Ehrt (Eintracht Frankfurt) sprintet auf Platz zwei Dritter über 800 m wird Michael Wiener von der LG OVAG Friedberg-Fauerbach

Danach dürfen die Schüler über 2000 Meter ran. Nun wird die Suppenschüssel komplett durchlaufen. Julian Doetsch vom Orientierungslaufverein Steinberg startet in der AK MU16 und siegt in 8:46 Minuten. MU14-Schüler Jonas Uhlisch von der LG Offenbach wird Zweiter in 9:45 Minuten vor dem Dritten Jasper Bernhards (MU12) von der LG Langen, der nach 9:48 Minuten das Ziel erreicht.

Julian Doetsch vom Orientierungslaufverein Steinberg läuft sich zuvor beim Sprint ein und gewinnt danach den Schülerlauf über 2000 m Katja Horst vom SC Königstein ist schnellste Schülerin

Bei den Schülerinnen ist die WU16-Jugendliche Katja Horst vom SC Königstein die Schnellste. 10:16 Minuten ist ihre Zeit. Sarah Wiechert (WU12) von der LG Langen wird Zweite in 10:29 Minuten. Der Dritte Platz geht an Leonie Stockmar (WU10) vom SC Steinberg in 11:08 Minuten, die zwei Sekunden vor ihrer Schwester Lara (WU12) im Ziel gewertet wird.

2. im Schülerlauf wird Jonas Uhlisch von der LG Offenbach Jasper Bernhards von der LG Langen wird 3. Bei den Schülerinnen wird Sarah Wiechert von der LG Langen 2. Leonie Stockmar (110) läuft auf Rang 3 der Schülerinnen, Schwester Lara (109) wird 4., beide vom SC Steinberg

Nur eine Viertelstunde nach den Schülern wird der 4000 Meter-Lauf gestartet. Mit 45 Teilnehmern heute fast gleich groß wie die Langdistanz, füllt sich die Suppenschüssel ordentlich und es entstehen herrliche Zweikämpfe, wie sie auf "normalen" Volksläufen nicht zu sehen sind.

Häufige Richtungswechsel, Auf- und Ab-Passagen sowie die 180-Grad-Kehren. Das erfordert höchste Aufmerksamkeit. Der Hinweis des Veranstalters, mit Spikes zu laufen, ist mehr als berechtigt. In Schräglage die Richtung auf rutschigem Untergrund zu wechseln, würde mir mit meinen meist abgelaufenen Ultra-Latschen niemals gelingen und ich käme aus der Suppenschüssel wohl nicht mehr raus.

Auf geht's in die Suppenschüssel: 4000 Meter-Lauf Fordernde 4000 Meter: Karl-Heinz Köhler (54, 1. M60) vor der Siegerin Anne Hegewald (43), dahinter die 2. Frau Clara Costadura (21), 2. Mann Cedric Sehrt und 3. Frau Paulina Poggendorff (88)

Den 4000-Meter-Lauf gewinnt Fynn Becker vom SSC Hanau-Rodenbach in 14:41 Minuten souverän. Cedric Sehrt wird in 15:27 Minuten Zweiter. Julian Stolte von der TV Waldstraße Wiesbaden wird zeitgleich Dritter und holt sich nach seinem Sprintsieg den zweiten Podestplatz beim heutigen Crosslauf.

Anne Hegewald von der TV Waldstraße Wiesbaden holt mit dem Sieg bei den Damen über 4000 Meter in 15:49 Minuten einen weiteren Pokal in Form einer Suppenschüssel für ihren Verein. Clara Costadura von Spiridon Frankfurt wird Zweite in 16:26 Minuten vor der Drittplatzierten Paulina Poggendorf von der LG Eintracht Frankfurt, die nach 16:46 Minuten das Ziel erreicht. Bemerkenswert auch die Laufzeit der ältesten Teilnehmerin, Margret Göttnauer von der LG BSN. In der W70 starten, ist sie bereits nach 21:07 Minuten im Ziel und lässt noch einige Teilnehmer hinter sich.

Fynn Becker siegt über 4000 Meter Julian Stolte holt sich nach dem Sprint-Sieg noch den Dritten Platz über 4000 m Margret Göttnauer gewinnt die W70 in 21:07 Minuten

Praktisch mit dem letzten Finisher über 4000 Meter wird schon die Langstrecke gestartet. 8000 Meter und sechsmal durch den Parcours heißt es nun. 47 Läuferinnen und Läufer kämpfen um die Platzierungen.

Die Langstrecke ruft: Start über 8000 Meter Leonardo Ortolano vom Laufteam Kassel gewinnt über die 8000 Meter-Langstrecke

Leonardo Ortolano, M20-Starter vom Laufteam Kassel, kann die Langdistanz in 29:42 Minuten für sich entscheiden. Björn Kuttich, nicht nur Mit-Organisator des Laufes, sondern auch ein richtig guter M35-Läufer, liefert sich lange Zeit mit Sebastian Bienert (M30) von der LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain, kurz LG BSN, ein packendes Rennen. Björn kann sich am Ende doch deutlich absetzen und auch den Abstand zum Führenden verkürzen. Bei 29:57 Minuten bleibt die Uhr im Ziel für ihn stehen und der Zweite Platz ist ihm sicher. Sebastian Bienerts Zeit im Ziel beträgt 30:35 Minuten, das bedeutet Platz drei.

Bei den Damen wird ebenfalls sportlich um die Platzierungen gefightet. Am Ende kann Laura Martin, W30-Läuferin vom SSC Hanau-Rodenbach, in 34:48 Minuten den Lauf für sich entscheiden. Die für den DJK Flörsheim in der W45 startende Irina Haub, zu Anfang in der Suppenschüssel dicht bei der Führenden, wird Zweite in 35:27 Minuten. Bei 36:06 Minuten bleibt die Uhr für Sara Kiefer vom SC Steinberg im Ziel stehen. Die W20-Läuferin wird damit Dritte im Lauf über 8000 Meter

8000 Meter: Zweiter Björn Kuttich (65) liefert sich einen kilometerlangen Zweikampf mit Sebastian Alexander Bienert (14), der Dritter wird 8000 Meter-Siegerin Laura Martin (69) vor der Zweitplatzierten Irina Haub (42) Sara Kiefer wird 3. Frau über 8000 Meter

Da es mit dem Startschuss zum Lauf über 8000 Meter zusätzlich zum Wind auch zu regnen beginnt, wird es für die Zuschauer auch eher ungemütlich. Die sind aber meistens gut gerüstet, frieren aber doch im Vergleich zu den Athleten. Auch der LaufReporter bekommt kalte Füße und freut sich, im neu renovierten Vereinsheim des VfB Offenbach bei Kaffee und Kuchen auf die Siegerehrung zu warten. Zeit für einen Plausch. Besonders mit dem Sieger über die Langstrecke, Leonardo Ortolano vom Laufteam Kassel. Er kommt aus der Talentschmiede des im Oktober 2021 verstorbenen Winfried Aufenanger, einem der besten Lauftrainer Deutschlands. So ist es nicht verwunderlich, dass Leonardo auch noch sportliche Ziele in diesem Jahr vor sich hat. Die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon Ende März in Freiburg stehen auf dem Programm. Sein Sportstudium hat er im letzten Jahr abgeschlossen. Es gäbe viel zu tun, die Gesellschaft zum Sport zu bewegen. Recht hat er.

Vier gewinnt: v.l.n.r. 3. Sebastian Alexander Bienert, 2. Björn Kuttich, Sieger Leonardo Ortolano, 4. Julien Andrieu
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So ist der Crosslauf eine willkommene Abwechslung zum üblichen Trainings-Alltag. Streckenlängen und -Profil sind anders, Langeweile kommt sicher nicht auf. Egal, ob wie beim Sieger der Focus auf Halbmarathon liegt, oder wie bei Florian Kaltenbach vom TUS Petterweil/Spiridon Frankfurt, der sein läuferisches Highlight 2023 bei den Deutschen Meisterschaften im 24h-Lauf im Mai in Braunschweig sieht. Davor noch die beiden 50er in Rodgau und Weiher, obendrauf noch der HaWei100 Anfang April. Wie man sieht, scheint der Crosslauf für jeden Läufertyp als Zwischenmahlzeit zu passen. Der Suppenschüssel-Cross dann besonders.

Um die Zukunft dieses Laufes muss einem nicht bange sein. Gerne noch einige Läufer mehr kann die Veranstaltung vertragen, die Suppenschüssel ist groß genug. Sollte ich mein nicht gerade kleines Laufschuh-Sortiment vielleicht doch einmal um ein Paar Cross-Schlappen erweitern?

Bericht und Fotos von Thomas Disser

Ergebnisse & Infos www.offenbacher-lc.de

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