Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler

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Symptome und Krankheiten

Laufen & Kniegelenksarthrose

LaufReport-Leser Martin Sch. fragt:

Lieber Herr Dr. Ziegler,

ich bin 46 und laufe seit 2006 regelmäßig bis hin zu Halbmarathon-Wettkämpfe. Seit Anfang 2013 hatte ich jedoch nach jedem Lauf solche Schmerzen im Knie, die erst nach 2-3 Tagen und Einnahme von Ibuprofen verschwanden. Beim Gehen und im Alltag beim Sitzen war ich schmerzfrei. Da die Untersuchung bei meinem Orthopäden und das MRT eindeutig waren (Riss des Innenmeniskus und erkennbarer Knorpelschaden), habe ich mich im Oktober 2013 nach langer Überlegung zu einer Knie-Op entschlossen, um wieder laufen zu können. Bei der Arthroskopie wurde an 2 Stellen ein Knorpelschaden 3. Grades festgestellt, der mittels Shaving und Spülung behandelt wurde und der Innenmeniskus wurde teils entfernt. Nun kann ich nach fast 3 Monaten ohne regelmäßige Einnahme von Diclofenac gar nicht mehr gehen und sitzen. Von Sport bin ich weit entfernt. Ein wiederholtes MRT hat keinen neuen Befund gebracht und auch das von meinem Arzt befürchtete Knochenmarködem hat sich nicht bestätigt. Die Schmerzen sind nun bei Alltagsbelastungen so, wie sie vor der Operation nach Laufeinheiten waren. Kann es sein, dass durch die Knorpelglättung ein größerer Schaden entstanden ist? Oder dauert der Heilungsverlauf einfach so lange? Bisher habe ich hierzu keine belastbare Aussage gehört. Mein Arzt hat als nächste Maßnahme Hyaluronsäure-Injektionen vorgeschlagen. Was können Sie mir raten, vorab bereits vielen Dank.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Vorausgeschickt sei der wichtige Hinweis, dass meine online-Beratungen generell nur als allgemeine Empfehlungen zu betrachten sind, die Sie auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Arzt/Orthopäden nochmals durchsprechen müssen. Unter diesem Vorbehalt hier meine Überlegungen und Ratschläge: Ihr Knorpelschaden steht ohne Frage im ursächlichen Zusammenhang mit der geschilderten Innenmeniskus-Problematik. Entsprechend gilt es jetzt, das innere Gelenkareal möglichst aus der alltäglichen Belastung herauszunehmen, so gut es eben geht. Leider wurde bei Ihnen ja das Shaving eingesetzt, ich hätte mir, ehrlich gesagt, eine defensivere Vorgehensweise bei Ihnen gewünscht. Davon unabhängig ist die richtiger Weise vorgenommene operative Sanierung Ihres lädierten Innenmeniskus, die unbedingt notwendig war. Was kann ich Ihnen jetzt in Ihrer Situation raten und empfehlen:

Alles Gute und hoffentlich sind ein paar hilfreiche Tipps für Sie dabei, was mich freuen würde.

Sportliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Sodbrennen

LaufReport-Leserin Karina K. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

seit ein paar Monaten habe ich verstärkt Sodbrennen mit Druckgefühl im Hals und Brustkorb, Brennen hinter dem Brustbein, saurem Aufstoßen und Luft aufstoßen. Mir wird übel, wenn ich ‘was "Falsches" esse. Medikamente (Omeprazol, Pantoprazol) haben nicht geholfen, habe davon Bauchkrämpfe bekommen und es hat die Sache nur noch schlimmer gemacht. Nehme seitdem nichts mehr außer Iberogast-Tropfen. Nun habe ich gelesen, dass durch Lauftraining Sodbrennen noch verstärkt werden kann. Haben sie ein paar Tipps, wie ich mich diesbezüglich verhalten soll, z. B. 2-3 Std. vor dem Laufen nichts essen oder ähnliches? Was kann ich sonst noch tun, um das Sodbrennen wegzubekommen? Auf mein Lauftraining wollte ich nun nicht komplett verzichten. Dann habe ich noch eine Frage: Bei einer "Laufkameradin" von mir wurde ein Vitamin B12-Mangel festgestellt. Wenn sie als Läuferin einen erhöhten Bedarf hat, wie kann sie ihn ausgleichen? Gibt es dafür Tabletten oder sollte sie bewusst bestimmte Lebensmittel essen? Für die Beantwortung meiner Fragen vorab vielen Dank.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

2 Fragen Ihrerseits gestellt, also kriegen Sie auch 2 Antworten:

Ja, dann toi, toi, toi, auf dass meine Tipps auf die richtige Spur verhelfen!

Herzlicher Gruß

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Knochenödem im Schambeinast

LaufReport-Leserin Uta G. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

bin 57 Jahre alt, wiege bei 1,80 m 60 kg und betreibe Tennissport sowie Jogging (ca. 20-30 km pro Woche). Vor einem Jahr hatte ich erstmals Schmerzen im Schambeinbereich, jeweils nach dem Joggen. In der anschließend durchgeführten Röntgen-Schichtaufnahme (CT) fand sich bds. im Schambeinbereich ein ausgeprägtes Knochenödem. Seitens des Hausarztes wurde dieser Befund homöopathisch behandelt, der eine Mischung 10 mal direkt an den Knochen spritzte, ohne Effekt. Die zusätzlich veranlasste Reizstrom-Therapie brachte auch keine Besserung. Meine Fragen:

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Das Auftreten eines Knochenödems im Schambeinbereich ist bei sportlich aktiven Menschen durchaus keine Seltenheit. Allerdings war dieses Krankheitsbild in der Vor-Ära der Spezialdiagnostik (CT, MRT) gänzlich unbekannt, weil eben nicht zu diagnostizieren. Das generelle gesundheitliche Problem eines Knochenödems besteht im Risiko eines umschriebenen Knochenuntergangs an der entzündeten Stelle, medizinisch spricht man von einer aseptischen Knochennekrose mit evtl. erheblichen praktisch-funktionellen Auswirkungen. Daher ist es von großer Bedeutung, die individuell bedeutsamen disponierenden Risikofaktoren aufzudecken, um entsprechend therapeutisch gegensteuern zu können. Dazu zählen vor allem:

Was kann ich Ihnen nach dieser Vorrede therapeutisch raten:

Ja dann alles Gute für Sie & mögen meine sportmedizinischen Ratschläge auch zum Erfolg führen, was ich Ihnen natürlich von ganzem Herzen wünsche!!!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen nach Weber-B-Fraktur

LaufReport-Leser Burkhard G. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

ich bin 53 Jahre alt und trainierter Langstreckenläufer im Marathon- und Ultrabereich. Mein derzeitiger Trainingszustand ist optimal. In der Vorbereitung zum Mont Blanc Ultra habe ich mir vor 3 Tagen am rechten Sprunggelenk einen Bruch zugezogen. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Weber B-Fraktur, definitionsgemäß also ein Bruch des Wadenbeins in Höhe des Gelenkspalts des oberen Sprunggelenks. Soweit ich weiß, ist die Syndesmose, also die verstärkte Sehnenplatte im unteren Bereich zwischen zw. Schien- und Wadenbein, auch betroffen, das Gelenk und seine Gelenkflächen haben offensichtlich und Gott lob nichts abbekommen. Das Ganze wurde noch am Unfalltag osteosynthetisch mit Platte versorgt, keine Stellschraube. Ich belaste derzeit mit 20 kg in der Vacoped-Schiene ohne Probleme, keine Schmerzen, nur geringe Schwellung. Mir ist klar, dass ich die Trail-Saison 2012 abhaken kann, möchte jedoch meine körperliche Fitness aufrechterhalten. Welche alternativen Sportarten außer Schwimmen sind sinnvoll und ab wann? Ich möchte natürlich wenig Muskelabbau haben und so wenig wie möglich an Ausdauer verlieren. Wann kann ich wieder mit Lauftraining beginnen, wann ist der erste Trail-Wettkampf möglich, anvisiert meinerseits für Oktober 2012? - Für eine Beantwortung meiner vielen Fragen wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich ist es für mich nicht ganz einfach, gerade bei Brüchen und dann auch noch ohne genaue Kenntnis des Operationsverfahrens, der individuellen gesundheitlichen Rahmenbedingungen und dann auch noch aus der Entfernung Ihnen hier qualifizierte Ratschläge zu erteilen. Ich möchte mich daher auf grundsätzliche Aussagen beschränken:

Ja, dann herzliche Genesungswünsche & baldige Rückkehr in Ihre geliebte Läuferwelt!

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Ermüdungsbruch am Trochanter minor

LaufReport-Leserin Ulrike A. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

ich habe mir vor 8 Wochen einen Ermüdungsbruch am Trochanter minor (= Knochenvorsprung an der Innenseite des oberen Anteils des Oberschenkelknochens) zugezogen. Nachdem ich zunächst mal zwei Wochen ohne Diagnose rumgelaufen bin, hat man schließlich mittels Kernspinuntersuchung die Diagnose gesichert. Die nach sechs Wochen erfolgte Nachuntersuchung ergab ein unverändertes Bild! Kann das sein? Wie lange dauert denn die Abheilung eines Ermüdungsbruchs? Nachdem die Diagnose gestellt wurde, hat mein Arzt mir sofortige Ruhigstellung mittels Gehhilfen verordnet. Muss ich jetzt weiterhin mit Gehhilfen laufen, oder kann ich es langsam auch mal wieder ohne versuchen? Kann ich denn Radfahren oder sonst etwas machen? Beim normalen Gehen habe ich noch immer leichte Schmerzen und was ganz merkwürdig ist, dass der Oberschenkel sich so komisch anfühlt. Ich beschreibe das immer so, als würde er "zumachen" bzw. irgendwie verkrampfen! Woran kann das liegen? Es wäre großartig, wenn Sie mir eine kurze Antwort zukommen lassen könnten! Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich im Voraus & viele Grüße.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ein Ermüdungsbruch im Bereich des Trochanter minor ist bei leistungsorientiert agierenden LäuferInnen nichts Außergewöhnliches, setzt doch an diesem Knochen mit dem M. iliopsoas nun einmal der wichtigste Laufmuskel an. Was ist jetzt aus meiner Sicht bei Ihnen zu tun:

Ja, dann alles Gute für Sie & herzliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Teufelskralle-Medikation

LaufReport-Leser Peer R. fragt:

Hallo Herr Dr. Ziegler,

haben Sie Erfahrungen mit pharmakologischen Zubereitungen der Teufelskrallenwurzel bei Arthrose, z. B. mit dem Präparat Doloteffin®? Im Beipackzettel steht eine Einnahme-Empfehlung von täglich 3x2 Tbl. (pro Tabl. 400 mg Wirkstoff). Bei anderen Präparaten werden nur 2x1 Tbl. empfohlen und außerdem als Nebenwirkungen Schwindel und orthostathische Dysregulationen angegeben, was bei Doloteffin® nicht vermerkt ist. Könnten Sie hier zum besseren Verständnis beitragen, vielen Dank vorab?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Der liebe Gott hat stets vor die richtige Therapie die zielführende Diagnostik vorangestellt. Also setze ich voraus, dass bei Ihnen mittels Kernspin-Untersuchung (MRT) das betreffende Gelenk gecheckt wurde und auch der Arthrose-Grad so genau festgelegt werden konnte. Leider hatten Sie ja in Ihrer Anfrage die Arthrose-Lokalisation und auch das Ausmaß nicht erwähnt. Ich habe bereits vor einigen Jahren bei Arthrose-Patienten mit standardisiertem Teufelskrallenwurzel-Extrakt gearbeitet, allerdings ohne großen Erfolg. Meines Wissens gibt es hierzu auch keine seriösen Studienergebnisse, die eine therapeutische Effizienz belegen. Entsprechend würde ich Ihnen zunächst einmal zu etablierten Strategien raten, bevor Sie auf Außenseitermethoden setzen, die, wenn auch selten, unerwünschte Nebenwirkungen größeren Ausmaßes provozieren können, wie Sie ja bereits dem Beipackzettel entnehmen konnten. Bei meinem aktuellen Wissensstand und Erfahrungsschatz würde ich Ihnen daher zunächst eher zu folgenden Therapieschritten raten:

Ja, dann hoffe ich, dass ich mit den Ihrerseits gewünschten Ausführungen dienen konnte, würde mich freuen.

Laufen nach Ermüdungsfraktur - Wadenbein

LaufReport-Leserin Sigrid J. fragt:

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

vor 6 Wochen erlitt ich einen Ermüdungsbruch im Wadenbein, was auch durch ein Knochenscan bestätigt wurde. Gips oder Schiene waren aber nicht nötig, aber natürlich äußerste Schonung des Beins. Um meine Kondition einigermaßen zu erhalten (Ultraläuferin), stieg ich auf Deep Water Running um. Das geht prima. Nach 4 Wochen war ich im Alltagsleben wieder völlig schmerzfrei und durfte anfangen, täglich einige Minuten schnell zu gehen, anfangs 5 Minuten bis hin zu 35 Minuten. Auch das verlief völlig einwandfrei. Seit Anfang dieser Woche (5 Wochen nachdem die Schmerzen zum ersten Mal auftraten) darf ich auch wenige Minuten joggen. Montag: 20 Minuten schnelles Gehen - 5 Minuten langsames Joggen - 20 Minuten schnelles Gehen. Dann ein Tag Pause. Danach dann wieder eine Kombination aus Gehen und Joggen, wobei der Anteil Joggen jedes Mal mit 5 Minuten verlängert wird.

An sich geht das gut, aber ich bin doch sehr verunsichert. Es zwickt hier und da im Bein, manchmal im Schienbein, dann wieder im Unterschenkelmuskel, aber auch im Wadenbein (aber nicht immer an der Stelle, wo die Fraktur war/ist, sondern auch mal weiter oben). Manchmal habe ich auch ein leicht brennendes oder kribbelndes Gefühl in der Bruchstelle. Habe ich zu früh wieder angefangen? Sollte ich mehr Pause machen bzw. nur schnelles Gehen praktizieren? Oder ist das alles normal und gehört das zum Heilungsprozess, vielen Dank vorab für eine Antwort?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Ihre komplexe Problematik verlangt nach differenzierenden Antworten:

Ja, dann hoffe ich, meine Überlegungen & Anregungen können Ihnen ein wenig weiterhelfen und Sie sind bald wieder auf der Piste unterwegs!

Alles Gute für Sie & herzliche Grüße

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Eisenmangel plus Schilddrüsenproblem

LaufReport-Leserin Julia F. fragt:

Sehr geehrter Herr Ziegler,

ich bin Läuferin und nehme regelmäßig an Wettkämpfen teil. Ich trainiere ca. 5mal die Woche mit insgesamt ungefähr 50-70 Wo-km. Seit mehreren Jahren leide ich unter Eisenmangel (Ferritin-Wert zu niedrig). Dagegen habe ich schon verschiedene Tabletten eingenommen (Vitaferro, Tardyferon), wodurch der Wert auch immer wieder gestiegen ist (auf >50). Ab und an ist der Wert trotz Einnahme auch wieder gesunken, dann jedoch durch Einnahme anderer Eisentabletten wieder gestiegen. Beim Silvesterlauf 2009 habe ich mich dann wieder sehr schlapp und müde gefühlt und der Ferritin-Wert lag bei 10. Anschließend habe ich 6 Eisenspritzen innerhalb von 4 Wochen bekommen (Kontrolle nach 2 Wochen: Ferritin-Wert 11. Eine Schilddrüsen-Untersuchung in der letzten Woche ergab eine zu kleine Schilddrüse (rechter bzw. linker Schilddrüsenlappen lagen bei 1,1 ml bzw. 1,2 ml). Jetzt meine Frage: Kann zwischen meinen schlechten Ferritin-Werten und der zu kleinen Schilddrüse ein ursächlicher Zusammenhang bestehen? Wie soll ich weiter vorgehen? Ist beim anstehenden Trainingslager irgendetwas zu berücksichtigen, ich würde mich über eine Antwort Ihrerseits sehr freuen.

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Grundsätzlich besteht zwischen Eisenstoffwechsel & Schilddrüsenfunktion durchaus ein ursächlicher Zusammenhang, da es sich nun mal bei der Schilddrüse um das wichtigste hormonelle Stoffwechselorgan handelt. Das heißt im Klartext, eine bedarfsgerechte Blutbildung in den blutbildenden Organen Knochenmark, Leber und Milz (festgemacht an der Zahl der Blutzellen und ihrer Funktionsleistung) ist nur möglich, wenn die Schilddrüse bedarfsgerecht und ordnungsgemäß arbeitet. Allerdings besteht bei Ihnen ein anderes vordringliches Problem, da Sie ja bereits Defizite bei der Versorgung Ihrer blutbildenden Organe mit Eisen aufweisen, festgemacht an Ihren stets niedrigen Ferritinwerten. Also muss man hier zunächst nach dem Rechten schauen. Man kann also salopp formulieren: „Sie haben sozusagen „Flöhe und Läuse“, die getrennt zu sehen und daher auch therapeutisch unabhängig voneinander anzugehen sind. Mit Verlaub, Ihre Schilddrüse ist wirklich extrem klein, liegt doch das Schilddrüsen-Gesamtvolumen bei der Frau normalerweise zw. 6 und 18 ml (Summe aus rechtem plus linkem Schilddrüsenlappen). Was kann ich Ihnen daher jetzt zusammenfassend raten:

Zusammenfassung: Lassen Sie bitte möglichst umgehend Ihre Schilddrüsenfunktion checken, um hier zunächst Gewissheit zu bekommen. Parallel überprüfen Sie die Höhe Ihres Eisenverlustes, v.a. bzgl. Regelblutung und Darm und optimieren Ihre Eisenversorgung über die angeführten natürlichen Eisenquellen. Sollte Ihre Regelblutung sehr stark sein, wäre auch der Einsatz eines Ovulationshemmers zu überlegen, der ja zusätzliche positive Auswirkungen auf Ihren Knochenstoffwechsel hätte. Sollte Ihr Ferritinwert nach 3-4 Wochen trotzdem im Keller bleiben (bei leistungsorientierten Ausdauersportlerinnen sollte der Wert, richtig bestimmt, d.h. ca. 6 Tage nach einer harten Einheit, bei über 25 µg/l liegen), kommen Sie um eine regelmäßige Einnahme von Eisentabletten nicht herum (mein Favorit ist hier das Präparat Ferrosanol duodenal® Kps., Einnahme ca. 1-2 Std. 1 Kps. nach dem Abendessen). Alternativ macht aus meiner Erfahrung auch ein Therapieversuch mit dem pflanzlichen Eisen-Folsäure-Kombi-Produkt Floradix Kräuterblut Dragees Sinn. Im Dreimonatsabstand wäre dann eine Ferritin-Kontrolle unter Beachtung meiner Vorgaben angezeigt.

Laufen & Spreizfuß-Problematik

LaufReport-Leser Michael H. fragt:

Nach 35 Laufjahren ist an beiden Füßen das Quergewölbe durchgetreten. Ich habe als Sofortmaßnahme Pelotten eingesetzt und anschließend Einlagen anfertigen lassen. Es bringt nur sehr wenig Hilfe. Training ist mit teilweise leichten Schmerzen möglich, langsam funktioniert am besten. Was bringt am meisten Linderung und ist an die Teilnahme an Wettkämpfen jemals wieder zu denken?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Bei Ihnen handelt es sich offensichtlich um einen sogenannten dekompensierten Spreizfuß, bei dem es sich definitionsgemäß um eine krankhafte Absenkung des Fußquergewölbes handelt. Wenn die Mittelfußköpfchen II-IV Bodenkontakt erhalten, kommt es dann zum gefürchteten Schmerz im gesamten Vorfußbereich, der offensichtlich auch Sie traktiert. Typischer Weise findet sich in diesem Bereich oftmals eine verstärkte Schwielenbildung und beim forcierten Betasten ist dort auch ein unangenehmes Druckgefühl oder gar Schmerz provozierbar. Aufgepasst: Ein nicht behandelter Spreizfuß bahnt die Ausbildung von Hammer- und Krallenzehen, die dann ihrerseits wiederum zu schmerzenden Hühneraugen Anlass geben können.

Je nach Ausprägung der Dekompensation und des subjektiven Leidensdruck bieten sich aus meiner Sicht folgende therapeutische Gegenmaßnahmen an:

Wenn die Entzündung abgeklungen ist und Sie mit Einlagenunterstützung wieder schmerzfrei laufen können, unabhängig von Streckenlänge, Streckenprofil und Tempo, spricht aus meiner Sicht überhaupt nichts gegen den Wiedereinstieg in den läuferischen Wettkampfsport. WICHTIG: Die Einlagen müssen Sie zukünftig immer tragen, natürlich dann auch noch konsequent, wenn Sie wieder schmerzfrei sind, was ich Ihnen baldmöglichst wünsche. In der Regel benötigt ein(e) engagierte(r) Läufer(in) pro Saison ein Paar neue Einlagen, natürlich auch abhängig vom Körpergewicht und der Höhe der Jahreskilometer.

Hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen ein wenig weiter helfen.

Sportlicher Gruß

Ihr Dr. Ziegler

Probleme bei Knick-Senkfuß

Hallo Herr Dr. Ziegler,
seit ca. 3 Jahren laufe ich regelmäßig etwa 25 km in der Woche. Bereits 4 Monate plagen mich Beschwerden am linken Fuß bei bekannten Senk-Knickfüßen bds.. Von einem zu Rate gezogenen Arzt wurde ein Sesambein (zusätzlicher Knochen) im Bereich des linken Fußwurzel-Kahnbeins festgestellt, das eine Drucksymptomatik im Bereich des linken Kahnbeins auslösen soll und als Ursache für meine Schmerzen angesehen wurde. Trotz neu verordneter Einlagen für Straßen- und Laufschuhe (ich trug allerdings schon immer Einlagen in den Laufschuhen !) wird es nicht besser. Mittlerweile laufe ich seit 4 Wochen gar nicht mehr. Der Fuß schmerzt aber weiterhin. Ich bin bereits ganz verzweifelt. Wieso kommt das nach 3 Jahren laufen und nicht gleich? Was halten Sie in diesem Zusammenhang vom sogenannten MBT-Schuh und von spezieller Fußgymnastik?

Vielleicht haben Sie ja einen Rat für mich. Würde mich und meine Glückshormone freuen. Danke Irma

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Natürlich ist es aus der Entfernung und dann auch noch ohne gezielte klinische Untersuchung nicht einfach, Ihnen einen qualifizierten Rat zu geben. Aber ich will’s trotzdem versuchen:

  1. Vorhandensein von Spreizfüßen durch ein durchgetretenes Quergewölbe, wodurch Ihre Mittelfuß-Köpfchen unphysiologischer Weise Bodenkontakt bekommen und sich entzünden, v.a. der erste bis dritte Strahl, erkenntlich durch Druckschmerz und erhebliche Schwielenbildung in diesem Bereich (Gegenmaßnahme: Spreizfuß-Einlagen)
  2. Vorhandensein eines mehr oder weniger unbeweglichen Großzehengrundgelenkes (Hallux rigidus), wodurch Ihr normales Abroll-verhalten massiv gestört wird und Sie automatisch Ausweichbewegungen machen (Gegenmaßnahme: Spezielle Einlagen-Versorgung mit sogenannter H. rigidus-Entlastung)
  3. Vorhandensein eines sogenannten Vorfußvarus, d.h. durch eine spezielle Fußstatik „hängt“ Ihr Fuß-Außenbereich nach seitlich unten über und steht nicht parallel mit dem Fuß-Innenbereich, was physiologisch wäre. Dadurch kommen Sie beim Laufen in der Aufprallphase Außenrand-betont auf (über-supinatorisch). In Verbindung mit Ihren Senk-Knickfüßen bedeutet dies einen unglaublichen rotatorischen Stress für den gesamten Fußbereich und MUSS daher früher oder später zu Schmerzen führen, auch die Achillessehne kann massiv in Mitleidenschaft gezogen werden (Gegenmaßnahme: Spezieller Einlagen-Umbau mittels sogenanntem lateralem Vorfußpolster bds., um ein allmähliches Absorbieren der Kräfte in der Phase der Fußlandung zu ermöglichen, was automatisch das Entstehen von schmerzauslösenden Rotationskräften limitiert.
  1. Sie müssen unbedingt nochmals zu einem(r) Laufsport-erfahrenen Arzt (Ärztin), welche gemeinsam mit Ihnen die aufgezeigte Differentialdiagnosen durchgehen.
  2. Es gibt in Deutschland bereits seit vielen Jahren Laufsport-geschulte Orthopädie-Schuhmachermeister, die sogenannte LEX-Gruppe (LEX steht für Laufexperten). Die für Sie nächste Adresse erfahren Sie unter www.lex-laufexperten.de. Hier sollten Sie das harmonische und präventiv unbedingt notwendige Miteinander von individuell passendem Laufschuh und individuell richtiger Einlage überprüfen lassen, wohlwissend der Tatsache, dass auch ein guter Laufschuh und auch die beste Einlage maximal 2 500 km bzw. 2 – 3 Jahre halten.
  3. Für Ihre Akutschmerzbehandlung empfehle ich Ihnen akut lokal Ichtholan 50 % -Salbe (schwarze Zugsalbe) in Kombination mit Dolgit Creme (am besten als nächtlichen Salbenverband, bitte aber nicht luftdicht verpacken, sondern  schwarze Socken drüber, um Ihr Bettzeug nicht zu verschmutzen, morgens dann abduschen, das Ganze für 10 Tage, zusätzlich: zum Schlucken Deltaran 400 Tabletten (die am besten verträglichsten anti-entzündlich wirkenden Tabletten dieser Wirkstoffgruppe, zunächst für 8 Tage täglich morgens und abends und während des Essens jeweils 1 Tablette, sofern Sie kein Magengeschür-Kandidat sind) und zusätzlich Bromelain POS Tabletten für 14 Tage, jeweils täglich 3 x 3 Tabletten, ca. 15 Minuten vor dem Essen.
  4. Vom MBT-Schuh (MBT steht für Massai-Barfuss-Technik) ist bei Ihrer speziellen Problematik kein spezifisch therapeutischer Effekt zu erwarten. Gezielte Fußgymnastik in Verbindung mit Fußreflexzonen-Massage sollten Sie aber durchaus als Therapie-Maßnahme integrieren, sofern Sie eine kompetente Adresse in Ihrer Nähe haben.

Alles Gute für Sie & lassen Sie mich doch gelegentlich wissen, wie es Ihnen geht und ob Sie wieder reichlich Glückshormone produzieren.

Laufen & Asthma

Hallo Herr Dr. Ziegler,

in den letzten zwei Jahren habe ich mich vom Nullsportler zur Marathonläuferin gesteigert. Im vergangenen Jahr bin ich mehrere Wettkämpfe gelaufen, zum Abschluss der Saison dann meinen ersten Marathon. Auch in diesem Jahr konnte ich mich läuferisch weiter verbessern, bis ich vor zwei Wochen meinen ersten Asthma-Anfall erlitt. Mein behandelnder Arzt stellte allergisches Asthma fest, Grad 4. Meine Lungenfunktionstests verliefen nach Behandlung der Akutsymptomatik eigentlich sehr gut. Bin allerdings entsprechend medikamentös eingestellt, inklusive Bronchien-Erweiterer und Notfallspray. Meine Verunsicherung ist groß, wie ich mich bzgl. meines weiteren Trainings verhalten sollte. Möchte natürlich auch gern wieder an Wettkämpfen teilnehmen. Rückblickend litt ich übrigens bereits als Kind an Heuschnupfen, ohne  größere Restbeschwerden in letzter Zeit. Habe meine Ernährung mittlerweile umgestellt auf viel Salat, Müsli, dunkles Brot, wenig Fett, wenig Fleisch und etwas Fisch.

Für Ihren Rat wäre ich sehr dankbar.

J. L.

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Zunächst einmal kann ich Sie dahin gehend beruhigen, dass während moderater sportlicher Aktivität im aeroben Bereich (!) die Gefahr eines akuten Asthma-Anfalles geringer ist als unter üblichen Alltagsbedingungen oder nach Beendigung der Belastung. Grund: Die unter Belastung ausgeschütteten Stresshormone sorgen in Verbindung mit dem aktivierten Stress-Nervensystem (Sympathicus) dafür, dass Ihr Bronchialsystem bedarfsgerecht weit bzw. weiter gestellt wird. So wird seitens unseres Organismus gezielt dem unter körperlicher Aktivität automatisch erhöhten Sauerstoffbedarf und auch dem verstärkten Gasaustausch in den Lungenbläschen (Alveolen) Rechnung getragen. Davon zu unterscheiden sind hoch intensive Belastungen, bei denen die hohe psychische Einbindung wiederum bahnend in Richtung Anfallsauslösung wirken kann. Natürlich wäre es bei Ihnen als erstem diagnostischen Schritt unerlässlich, mittels Hauttest Näheres über die Qualität Ihrer Allergie (Hausstaub-Milben, Pollen etc.) zu erfahren. Sollte es sich bei Ihnen um eine Pollen-Allergie handeln, wovon ich bei Ihrer Heuschnupfen-Anamnese ausgehe, bieten sich während der für Sie relevanten Pollenzeit (Früh- oder Spätblütler?) zunächst folgende allgemeine Maßnahmen an:

An spezifischen ernährungsbezogenen und medikamentösen Maßnahmen schlage ich Ihnen vor:

Es empfiehlt sich, speziell Ihren Medikamentenplan sorgfältig mit dem behandelnden Arzt durchzusprechen und abzustimmen. Meine Überlegungen können nur als Anregungen verstanden werden. Entscheidend für Ihre Gesundheit und die gewünschte sportliche Entwicklung ist es, trainingsmethodisch sinnvoll, unter bewusster Vermeidung von intensiven Einheiten, über Ihre kritische Pollenzeit hinwegkommen, um dann Ihre Wettkampfplanung auf die pollenfreie Zeit auszurichten. Bzgl. Ihrer definitiven Wettkampfeignung hat natürlich immer Ihr behandelnder Arzt das letzte Wort, wobei die Person Ihres Vertrauens selbstverständlich über entsprechende sportmedizinische Erfahrungen verfügen sollte.

Ja, dann gutes Gelingen bei Ihrem Wettstreit kontra diesem unangenehmen Krankheitsbild !

Herzliche Grüße
Ihr Dr. Ziegler

Laufen und HWS-Probleme

Frank B. fragt: Ich bin 35 Jahre alt, 1.75 m groß und 71.5 kg schwer. Seit 3 Jahren laufe ich 3-4 mal die Woche jeweils ca. 1 Stunde und wollte nun meinen ersten Marathon angehen. Wegen starker Verspannungen im Bereich der linken Schulter, die über den Nacken bis hin zu starken Kopfschmerzen führten, habe ich mich bei einem Orthopäden untersuchen lassen. Der stellte bei mir ein ausgeprägtes Schulter-Arm-Syndrom fest. Ursache: Verschleiß, vor allem im Bereich der linksseitigen Halswirbelsäule in Höhe von HWS 4/5 mit verknöcherungsbedingten Einklemmungszeichen der auf dieser Etage austretenden Nerven. Perspektive: Ich soll mit dem Laufen komplett aufhören, da mir ansonsten eine Operation mit Freifräsen der Nerven drohe. Alternativ wurde mir Radfahren, Schwimmen und Rudern geraten. Mittlerweile bin ich durch die Einnahme von Muskelrelaxanzien in Verbindung mit Elektrotherapie und Krankengymnastik wieder völlig schmerz- und beschwerdefrei. Muss ich das Laufen jetzt wirklich komplett aufgeben ?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler  aus Heppenheim antwortet:

Bezogen auf Ihr Alter ist ein solch ausgeprägter Verschleiß im Wirbelsäulenbereich wirklich ungewöhnlich. Ging denn bei Ihnen in der Vorgeschichte ein Halswirbelsäulenschleuder-Trauma oder ähnliches voraus? Das weitere Vorgehen sollte man jetzt aber dennoch nicht im Sinne eines schwarz-weiß Denkens abhandeln. Denn gerade auch Radfahren und Schwimmen (Brustschwimmen) bedeuten durch die sportartspezifische Zwangshaltung der Halswirbelsäule unzweifelhaft einen nicht geringen orthopädischen Stress für den Sie betreffenden Wirbelsäulenbereich. Hinzu kommt, dass Sie sich nun einmal auch emotional dem Laufen verschrieben haben und in dieser Sportart sich zuhause fühlen. Daher mein ärztlicher Rat wie folgt:

Zunächst alles Gute und ein erfolgreiches Umsetzen meiner diversen Tipps & Anregungen wünscht Ihnen

Ihr Dr. Ziegler

Laufen & Hämaturie

Blut im Urin nach dem Lauf

Sehr geehrter Herr Dr. Ziegler,

ich laufe seit bald 25 Jahre regelmässig (50 Jahre, männlich), u.a. 1x die 100 km von Biel, 6x Marathon und viele Halbmarathons. Pro Woche trainiere ich aktuell 40 bis 60 km. Vor zwei Wochen absolvierte ich zur Saisoneröffnung einen Halbmarathon in 1:50 h. Nach dem Lauf hatte mein Urin die Farbe von Cola. Doch schon nach kurzer Zeit verschwand dies wieder. Ich machte mir Sorgen und suchte nach Hinweisen im Internet: bei Läufern kann dies auftreten. Der Vorfall liegt bereits 6 Wochen zurück. In der Zwischenzeit habe ich weitere Läufe absolviert. Das geschilderte Symptom ist nicht mehr aufgetreten.

Sollte ich zur weiteren Abkärung trotzdem einen Arzt aufsuchen? – Ich bin leider sehr ängstlich.

Besten Dank für Ihre Antwort
R. R. aus der Schweiz

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

In der Tat kann es gerade im Laufsport zu Blutabgang im Urin kommen. Der ursächliche Zusammenhang ist dabei folgender:

In Abhängigkeit vom Ausmaß des schweißbedingten Flüssigkeitsverlustes (Außentemperatur, Dauer der Belastung etc.) und vor allem auch von der Höhe der gewählten Belastungsintensität (Blut-Umverteilung in die arbeitende Muskulatur) kommt es zwangsläufig immer zu einer erheblich reduzierten Nierendurchblutung, die in körperlicher Ruhe immerhin 25 % (!) des jeweiligen Herzminutenvolumens ausmacht. Damit gehen automatisch Urin-Produktion und Füllungszustand der Harnblase zurück.

Generell provoziert die Vertikalbelastung beim Laufen einen gewissen Reibe-Effekt der Harnblasenwände, der sukzessive auch zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Schleimhautschädigung führen kann. Das Ausmaß steht in Abhängigkeit von Laufdauer, dem Füllungszustand der Harnblase und auch der Widerstandskraft der Schleimhäute.

Soweit, so schlecht. Obwohl Sie ja schon ein alter Laufhase sind, hat es in Ihrem Falle offensichtlich ganz spezieller Rahmenbedingungen bedurft, um jetzt die beschriebene Symptomatik erstmals auszulösen.

Hier nun meine präventiven Empfehlungen:

Ischiasbeschwerden oder was?

Guten Tag Herr Dr. Ziegler,
ich 50 J, 38 Marathonläufe, 12 100er, habe seit April 03 Probleme mit der Ischiasregion, habe alles durch. Kernspin (alles ok). Osteopat - ohne Erfolg. Medikamente - ohne Erfolg. Entsprechende Übungen werden täglich durchgeführt. Laupause von 2 Monaten brachte keinen Erfolg. Derzeit bin ich beim Chiropraktiker und bekomme noch Akupunktur.(4. Sitzung), bisher auch noch nichts zu merken. Der Schmerz, der in die linke Pobacke wandert, ist immer noch da. Mir wird nun von meinem Orthopäden eine Spritzenkur mit den Präparaten NeyArthros NeyChondrin vorgeschlagen.

Bestehen bei dieser, für mich kostenintensiven Massnahme Heilungschancen?

Mit freundlichen Grüßen T. G. - 17.01.04

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Hallo lieber Herr G.,
viele, viele und zum Teil sehr spezielle Läufer-Anfragen erreichen mich jeden Tag. - Ich bin daher am Überlegen, ob ich nicht vielleicht demnächst eine virtuelle Sprechstunde in meiner Internet-Praxis einrichten sollte. - Spaß beiseite.

Zu Ihrer Anfrage: Sie ist sehr speziell und daher aus der Entfernung und ohne genaue klinische Untersuchung kaum adäquat zu beantworten. Soviel aus der Entfernung aber doch: Zu der Spritzenkur aus meiner Sicht im Augenblick ein klares NEIN. Denn gemäß alter Mediziner-Weisheit gilt: Ohne eindeutige Diagnose keine symptomatische Therapie !

Gäbe es doch bei Ihrem orthopädischen Problem sicherlich noch viele Aspekte zu erörtern bzw. zu hinterfragen. So u.a. die Frage, welche Region denn die Kernspin-Region überhaupt erfasst hat und mit welchem Auflösungsvermögen (gemessen in Tesla) gearbeitet wurde.

Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus müsste bei Ihnen in erster Linie gefahndet werden nach:

Sprechen Sie doch die meinerseits angeschnittenen Punkte zunächst einmal mit Ihren Therapeuten durch.

Viel Erfolg & hoffentlich baldige Rückkehr in die Laufszene

Ihr Dr. Ziegler

Kreislaufbeschwerden nach langen Läufen

Andreas S. fand über www.lauftreff.de zum Ratgeber Gesundheit im LAUFREPORT. Der 36-jährige, 68 kg schwere Marathonläufer, der nach ca. 10-jähriger Pause wieder ins Training eingestiegen ist, fragt: Nach längeren Trainingsläufen treten bei mir immer die gleichen Beschwerden auf. Etwa 1 Stunde nach dem Lauf überkommt mich eine leichte Übelkeit mit Schweißausbrüchen und Schwindelgefühl. Diese Beschwerden dauern 4 bis 5 Stunden an und treten in Schüben auf. Nach dem Abklingen der beschriebenen Symptomatik schließen sich meist auch noch sehr starke Kopfschmerzen an. Sind diese Probleme auf den hohen Flüssigkeitsverlust und dem damit verbundenen Mineralstoffedefizit zurückzuführen? Gibt es ggf. noch andere Ursachen und kann ich präventiv was dagegen unternehmen?

Sportarzt Dr. med. Rudolf Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Also, hier muss ich aus ärztlicher Sicht sofort einhaken und ohne Umschweife sagen: Diese geschilderten Beschwerden sind nicht einfach abzutun, hier ist sorgfältige Diagnostik angesagt. Mit dem Hinweis, es könnte sich um eine stoffwechselbezogene Überforderung (z.B. „Hungerast“) handeln, möchte ich mich hier nicht begnügen.

Im einzelnen sollten bei Ihnen daher diagnostisch hinterfragt werden:

Ja, dann toi, toi, toi, auf dass keine dramatischen Ursachen zutage gefördert werden. Aber Sie wissen doch: Vorbeugen ist immer besser als Bohren. Unabhängig von Ihrer individuellen Geschichte empfiehlt es sich natürlich, einen long jogg immer sorgfältig vorzubereiten, d.h. im einzelnen:

Bandscheibenvorfall & Marathon

Herr G. K. schreibt:
Im Mai 2001 wurde ich im Übergangsbereich Lendenwirbelsäule - Kreuzbein wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert. Nun beabsichtige ich an einem Marathonlauf teilzunehmen. Rückenprobleme habe ich kaum noch, dafür zwickt der linke Wadenmuskel während der Regeneration ab und zu. Würden Sie grundsätzlich nach einer solchen Operation von großen Laufstrecken abraten? Was sollte ich in meiner speziellen Situation aus sportmedizinischer Sicht besonders beachten?

Sportarzt Dr. med. R. Ziegler aus Heppenheim antwortet:

Gestatten Sie mir vorab zunächst ein paar grundsätzliche Vorbemerkungen zur Biomechanik des Laufens. Das Laufen als klassische Vertikal-Sportart geht immer mit einer nicht zu unterschätzenden Beanspruchung aller Knochen-, Bindegewebs- und Gelenk-Strukturen einher, speziell natürlich im Bereich der unteren Extremität, der Hüfte und der Wirbelsäule. Ursächlich spielen hier Bodenreaktionskräfte gemäß dem 2. Newton’sches Gesetz („Aktion gleich Reaktion“) eine besondere Rolle. Sie entstehen durch das Aufkommen der Füße aus der lauftypischen sogenannten Flugphase heraus, da sich ja nun einmal bei dieser Fortbewegungsart beide Füße als typisches Laufattribut gleichzeitig in der Luft befinden und dies zumindest für einige Millisekunden. Gehen, Walking oder Nordic Walking weisen dem gegenüber diese orthopädische Mehrbelastung nicht auf. Das Ausmaß der Bodenreaktionskräfte beim Laufen (Rennen) hängt nun wiederum vom Körpergewicht, der jeweiligen Laufgeschwindigkeit, der Bodenbeschaffenheit (Asphalt viel problematischer als Wald- oder Grasboden) und vom Streckenprofil (bergab, eben, bergauf) ab. Entsprechend haben die biologischen Strukturen von z.B. untrainierten Übergewichtigen, die womöglich auch noch bergab laufen, besonders hohe Belastungen auszuhalten.

Was gilt es nun bei Ihnen konkret zu beachten bzw. zu beherzigen:

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