Mauritius Dodo Trail (7.7.13)

Himmlische Exzesse im Paradies

von Stefan Schlett

Auf einer Landkarte ist die Insel östlich von Madagaskar sogar kleiner als sein berühmtes Wahrzeichen, die Briefmarke. Mauritius ist der Inbegriff für einen gepflegten Strandurlaub, auf 160 km Küstenlinie reiht sich ein Traumstrand neben dem anderen. Der Dreiklang von Sonne, See und Strand lockt die meisten Touristen auf das Eiland, über das der amerikanische Schriftsteller Mark Twain angeblich schrieb: "Zuerst schuf Gott Mauritius und dann erst den Himmel und zwar nach dem Vorbild von Mauritius."

Die klassische Klientel ist der moderne Büromensch mit maximalem Bewegungsmangel und minimaler Ernährungskontrolle, der nach Mauritius kommt, um sich von seinem stressigen Berufsleben mit noch weniger Bewegung und noch mehr Essen zu erholen. Damit befindet er sich im Paradies, denn die Destination am 20. südlichen Breitengrad mit ihren ganzjährig angenehmen Wasser- und Lufttemperaturen ist ein erstklassiges Produkt in der Tourismusindustrie. Für Luxus, Wellness, Haute Cuisine, erstklassige Resorts und die unerreichte Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der Bevölkerung ist die Insel weltberühmt.

Das Paradies (Blick vom Gipfel des Tourelle du Tamarin/548 m auf den Südwesten von Mauritius) Der Gipfel des Piton de la Petite Riviere Noire/828 m, höchster Berg von Mauritius, Kilometer 21

Aber es gibt auch einen neuen, eher gegenteiligen oder besser noch ergänzenden Trend. Immer mehr Outdoor-Enthusiasten und vor allem Ausdauersportler entdecken die Naturschönheiten, sowie das wilde, raue, über 800 Meter hohe und vor allem ruhige und einsame Interior der Insel, um sich sportlich auszutoben. Luxus ja, denn das gehört zum Standard von Mauritius, aber dieser soll bitteschön auch mit hartem, Kalorien fressendem Bewegungsfetischismus verdient sein.

So schossen in der vergangenen Dekade diverse Triathlon-, Marathon-, Mountainbike- und Trailrunning-Veranstaltungen förmlich aus dem Boden. Meist organisiert oder zumindest gesponsert von einer der etablierten Hotelketten, die den sportlichen und zunehmend auch wettkampforientierten Aktivurlauber als zukünftiges Potential wahrnehmen. Eine Entwicklung über die sich vor allem auch die mauritianischen Ausdauersportler freuen. Denn jetzt haben sie ein reichhaltiges Portfolio mit Veranstaltungen aller Schwierigkeitsgrade zur Auswahl.

Der Renndirektor Yan de Maroussem, vor seinen Bergen Julia Böttger, neben dem Autor einzige Deutsche Teilnehmerin auf der Langstrecke, bei der Pressekonferenz Das aktive Journalistenteam von links nach rechts: Victoria Leckie, freie Journalistin aus Dubai (10:41 h); Stefan Schlett, LaufReport (11:16 h); Claire Maxted, Chefredakteurin des britischen Trailrunning Magazins (11:19 h) - (Foto 1 Leckie)

Die sportverrückten Franzosen von der nur 200 km entfernten Nachbarinsel La Reunion sind nicht ganz unschuldig an diesem Trend. Zahlreich tummeln sie sich auf den wichtigsten Rennen und dominieren die Podiumsplätze. Oft sind Experten aus Reunion als Mitorganisatoren oder Berater im Einsatz.

Zwar werden die Ausdauersportler unter der Masse der "touristischen Faulenzer" immer eine Minderheit bleiben, doch es ist eine von Jahr zu Jahr wachsende Klientel. Und dieser Markt will erobert werden! Außerdem hat Mauritius noch so viel mehr zu bieten. Wer weiß schon, dass es hier ausgedehnte Wälder und sogar Hirsche gibt? Spannende Trails, eine wilde Schlucht, niedrige aber fast unbezwingbare Berge, sowie die älteste Pferderennbahn im Indischen Ozean bringen ebenfalls die wenigsten Besucher mit Mauritius in Verbindung.

Die Halbinsel Le Morne Brabant, Start des Dodo Trail Der Südwesten von Mauritius; Rechts der Start des Xtreme Dodo Trail, Le Morne Brabant, links die ersten beiden Berge Piton du Fouge und Piton Cannot

Seit 3 Jahren gibt es mit dem Dodo Trail eines der anspruchsvollsten Trailrennen im Westlichen Indischen Ozean. Namensgeber ist der ausgestorbene Riesenvogel Dodo, das Wappentier von Mauritius. Der etwa ein Meter große, flugunfähige Vogel, der ausschließlich auf den Inseln Mauritius und La Reunion vorkam, war für den Menschen eine leichte Beute. Seefahrer nahmen ihn als lebenden Proviant mit an Bord. Den Rest gaben ihnen die von den ersten Siedlern eingeschleppten Ratten und verwilderte Haustiere. Weniger als 100 Jahre nach seiner Entdeckung war der Dodo ausgestorben. Auf der Nachbarinsel La Reunion ist sogar eine Biersorte nach ihm benannt: Bière Bourbon - La dodo lé la.

Gäbe es eine Dodo Trail Aktie, hätte sie eine äußerst gute Performance hingelegt: Von 350 Teilnehmern bei der Premiere, über 550 bei der 2. Austragung und 720 Anmeldungen aus 10 Ländern bei der 3. Edition am 7.7.2013. Am Start fanden sich dann 100 Teilnehmer für den Hauptlauf, den "Xtreme Dodo Trail" über 50 km und 3500 Höhenmeter ein. Die entschärfte Variante, den "Ti Dodo Trail" mit 25 km und 1500 Höhenmeter nahmen 190 Trailer in Angriff. Der "Mini Dodo Trail" über 10 km, ein Schnuppertrail mit rund 400 Höhenmetern, lockte 400 Läufer.

Pressekonferenz am Strand, im Hintergrund: Montagne du Rempart (777 m), das mauritianische Matterhorn (Mitte) und die Drei Busen (Trois Mamelles/629 m, rechts) Start des Ti Dodo Trail über 25 km

Yan de Maroussem, ein naturverbundener Mauritianer und Ausdauersportenthusiast, hat den Dodo Trail 2011 ins Leben gerufen. Hauptberuflich führt er Gäste durch die ausgedehnten Wälder und bietet Bergbesteigungen und Trekkingtouren an. Damit ist er mittlerweile die meiste Zeit des Jahres ausgelastet und konnte somit seine Leidenschaft zum Beruf machen. In "Mauritius Passions Portraits", einem der vielen Inselbücher wird er als "Marathon-Yan" portraitiert. Der Dodo Trail gehört zur "Indian Ocean Trail Tour", die auf den 3 Maskareneninseln stattfindet und ebenfalls von Yan de Maroussem gegründet wurde. Die Maskarenen sind eine von dem portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas Anfang des 16. Jahrhunderts entdeckte Inselgruppe um den 20. südlichen Breitengrad, ca. 850 km östlich von Madagaskar. Zu ihnen zählen das französische Überseedepartement La Reunion, die Insel Mauritius und die zum Staat Mauritius gehörende Insel Rodrigues.

Die 25 km Läufer nach dem Start in der Black River Gorges

Am Fuße des senkrecht aufragenden 556 Meter hohen Bergmassivs Le Morne Brabant, das auf einer atemberaubend schönen Halbinsel den westlichsten Teil der Insel formt, werden morgens um 5:30 Uhr die Teilnehmer mit Stirnlampen auf die 50 km lange tropische Berg- und Talfahrt geschickt. Der gigantische Felsbrocken des Le Morne gilt als einer der spektakulärsten Berge im Indischen Ozean. Und hat eine traurige Geschichte. Im 19. Jahrhundert flohen Sklaven auf den Le Morne Brabant. Als sich eine Polizeiinspektion auf dem Weg zum Berg machte, stürzten sich die entflohenen Sklaven aus Angst vor einer Gefangennahme von der Steilwand in den Tod. Das war ein tragisches Missverständnis! Die Polizisten waren lediglich gekommen, um das Ende der Sklaverei in Mauritius am 1. Februar 1835 zu verkünden. Ein ähnliches Schicksal blieb dem Autor erspart. Vor 20 Jahren musste ich kurz unterhalb des Gipfelplateaus an einer Schlüsselstelle, die nicht ohne Seil und Haken zu bewältigen gewesen wäre, umkehren. 10 Jahre später wurde ein Stahlseil gespannt, das jedoch 2011 wieder entfernt werden musste, nachdem der Berg zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Somit bleibt dieses historische Monument weiterhin als offene Rechnung in meinem bergsteigerischen Portfolio erhalten. Und vielleicht ist das auch besser so…

Die 50 km Läufer am Start Laufstrecke bei km 10

3500 Höhenmeter auf 50 Kilometer sind ein echter Hammer. Flach sind davon nur die ersten sechs Kilometer. Als gegen sieben Uhr die Sonne über der majestätischen Bergwelt von Mauritius aufgeht, haben die meisten Läufer bereits den Gipfel des Piton du Fouge/596 m erreicht. Der Südwinter ist zwar mit Durchschnittstemperaturen von 20 - 25°C tagsüber die idealste Terminwahl für das Rennen, aber aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit läuft der Schweiß in Strömen. Ein Zwei-Liter-Camelbak mit diverser Notausrüstung ist deshalb zwingend vorgeschrieben. Dieser kann an den insgesamt sechs Verpflegungsstellen wieder aufgefüllt werden. Große Teile der Laufstrecke führen durch Privatland und Naturschutzgebiete, die öffentlich nicht zugänglich sind. Teilweise haben die Organisatoren die Trails sogar extra für den Lauf mit der Machete frei geschlagen!

Laufstrecke Camphrier, Kilometer 31

Mittlerweile geht es - oft auf allen Vieren - durch dichten Dschungel und auf knorrigen Wurzelwegen senkrecht nach oben zum Piton de la Petite Riviere Noire, dem mit 828 Metern höchsten Berg des Landes. Auf dem viermal vier Meter großen Gipfelplateau eröffnet sich ein gigantischer Rundblick über die ganze Insel. Vor dieser genialen Kulisse nehme ich die Dienste eines Erste-Hilfe-Trupps in Anspruch, der an diesem strategisch wichtigen Kulminationspunkt bei Kilometer 21 stationiert ist. Der durch einen dummen Sturz lädierte und stark blutende Ellbogen will versorgt werden. So kommt es, dass ich erstmals in meiner 32-jährigen Extremistenkarriere auf dem höchsten Berg eines Landes ärztlich behandelt werde! Professionell nimmt sich einer der Sanitäter dem Fall an - ich genieße den ca. 15-minütigen Zwangsaufenthalt…

Es folgt ein Absturz über 700 Höhenmeter in die Black River Gorges. Auf steinigen Pfaden geht es fast Senkrecht runter in den mit 6754 Hektar größten Nationalpark von Mauritius. Die Schlucht ist berühmt für ihre Wasserfälle, dunklen Urwälder, endemische Tier- und Pflanzenwelt, sowie anspruchsvollen Trails. Im Zentrum des Hochlands gelegen ist es hier erheblich kühler als im Rest der Insel. Bis vor kurzem waren neben Wochenendausflüglern und Wanderern die Hash House Harriers die einzigen, die regelmäßig durch die Wälder und Schluchten des Black River Nationalparks hetzten. Jetzt ist es ein Spielplatz für Trailläufer aus aller Herren Länder. Oberschenkel, Knie und Füße sind nicht gerade erfreut über diese "Halbzeit-Vergewaltigung" von Kilometer 21 bis 25. Hier wird der Muskelkater produziert, der die Finisher in den kommenden Tagen noch als Souvenir an den Dodo Trail begleiten wird.

Auf der Strecke Der Einstieg zum Tourelle du Tamarin bei km 42

In der Schlucht startete um 8 Uhr auch der 25 km-Lauf, welcher identisch ist mit der zweiten Hälfte der Langstrecke. Dieser war fast komplett in deutscher Hand. Friederike Feil aus Tübingen rockte das gesamte Frauenfeld mit dem 11. Gesamtplatz in 3:20:31 h, nur 36:14 Minuten hinter dem Gesamtsieger Martial Germane aus La Reunion (2:44:17 h). Auf dem 2. Platz der Göttinger Knut Höhler, mit 2:45:37 h. Die beiden Hindernisspezialisten starten für das Brooks Running Team und gewannen den diesjährigen Tough Guy in England.

Zwar kann man die Black River Schlucht auch ebenerdig verlassen, doch das wäre eines Trailläufers unwürdig. Also geht es 500 Meter hoch über den Camphrier/618 m und dann gleich Direttissima wieder 500 Meter runter in eine offene, Savannenartige Landschaft, in der die Tropensonne nun ordentlich einheizt. Es wartet das finale Dodo-Trail-Examen: der Tourelle du Tamarin. Von weitem ein formschöner, küstennaher Berg. Aus der Nähe betrachtet ein Monster! Nicht wegen der Höhe (548 m), aber wegen seines steilen, technisch anspruchsvollen Auf- und Abstiegs. Kurz vor der 300 Meter-Höhenmarke kann ich den gut gelaunten Helfern an der letzten Versorgungsstation ein eiskaltes Döschen Phoenix-Bier abschwatzen. Nach über 9 Stunden Laufzeit und mehr als 10 Litern lauem Wasser, süßen Cola- und Mineralgetränken eine herrliche Erfrischung! Ich darf auch noch kurz an einer Käseplatte und frischen Weintrauben naschen, dann geht's rein in die Senkrechte. Ein steiler, felsiger Steig führt direkt zum Gipfel.

Fröhliche Helfer an den Versorgungspunkten

Plötzlich rücken zwei der schönsten Berge von Mauritius ins Blickfeld. Der Montagne du Rempart (777 m), das mauritianische Matterhorn. Und die Trois Mamelles (629 m), zu Deutsch "Die Drei Busen" - mein Lieblingsberg! Schon ein halbes Dutzend Mal stand ich auf dem höchsten der drei Busen, während der Montagne du Rempart ein harter Brocken ist. 1994 nahm ich ihn in Angriff, wollte an seinen steilen Flanken mehrmals umkehren und konnte die inneren Dämonen dann doch überlisten. Heute bin ich stolz, diesen majestätischen Basaltgipfel in meinem Besteigungsportfolio zu haben. Überhaupt, der Rundblick von hier oben, im klaren und reinen Licht des frühen Abends, die Intensität der Farben, die Atmosphäre - ein Tropenorgasmus! Das gibt den richtigen Kick für den finalen Downhill von 548 Meter auf 0, ins Ziel nach Riverland in der Ortschaft Tamarin. Von der Hölle ins Paradies lautet der Untertitel des Rennens. Die Hölle war himmlisch und führte über 5 Bergspitzen, aber auch fordernd und strapaziös. Das Paradies haben sich die geschundenen Knochen nun redlich verdient.

Die Drei Busen uncovered Radausfahrt zu Füßen der Trois Mamelles (Fotos 2 Schlett)

Die süßen Früchte desselben durften zuerst Rene-Paul Vitry aus La Reunion in 5:39:30 h, sowie seine Landsfrau Cecile Ciman in 7:15:03 h genießen. Der erste Mauritianer, Vishal Ittoo, positionierte sich in 5:46:36 h auf dem 2. Gesamtplatz, während bei den Damen die Plätze 2 bis 4 von Französinnen besetzt waren und die erste Einheimische, Laurence Goilot, erst auf dem 5. Platz in 8:14:27 h einkam. Julia Böttger, neben dem Autor einzige Deutsche Teilnehmerin auf der Langstrecke, erreichte mit 8:22:02 h den 6. Platz. Auch nach 3 Jahren Dodo Trail wartet man noch immer auf die ersten einheimischen Gesamtsieger im Hauptwettbewerb. Diese gibt es bislang nur beim Mini Dodo Trail.

Als der Letzte, Nund Kumar Ramkorum (MAU) das Ziel nach einem langen Arbeitstag in 13:39:34 h erreichte, war es bereits schon wieder dunkel. Der Dodo, dieses mystische Wesen aus einer vergangenen Epoche, das durch die ausgedehnten Wälder von Mauritius streifte, ist zwar schon lange ausgestorben, aber sein Geist wird weiterhin wach gehalten.

Zieleinlauf der 50 km Läufer, in der Mitte Friederike Feil, die Siegerin aus Tübingen

Fakten - Kompakt

Heritage Le Telfair - Partner des Dodo Trail

Das Heritage Le Telfair Golf & Spa Resort ist unter den über 100 Luxusresorts auf Mauritius ein Unikum. Allein die schiere Größe ist einmalig. Auf 2500 Hektar finden sich zwei 5-Sterne-Hotels, ein 18-Loch-Golfplatz, ein eigenes Schlösschen idyllisch inmitten von Zuckerrohrfeldern gelegen, Tennisplätze, mondäne Luxusvillen und das 1300 Hektar große Frederica Naturreservat mit eigenem Jagdhaus. In dem bergigen und waldreichen Terrain gibt es tausendundeins Outdoor-Aktivitäten: Wandern, Mountainbiken, Trekking, Quadbiking, bis hin zu Jagdausflügen. Von Juni bis November ist Jagdsaison, um die im 17. Jahrhundert aus Java angesiedelten Hirschbestände unter Kontrolle zu halten. In der riesigen Lagune, zu der sich das Resort hin öffnet, gibt es ein eigenes Kitesurf Center, das professionell von der Deutschen Kathrin Kühnert zusammen mit ihrem mauritianischen Ehemann Maxell betrieben wird. Für Ausdauersportler interessant: auch die relativ neue Sportart Stand Up Paddling (Stehpaddeln) kann man hier ausprobieren.

Dieses Jahr zeichneten die Heritage Resorts erstmals als Hauptsponsor des Dodo Trail verantwortlich. Geplant ist eine langjährige strategische Partnerschaft um den Ökotourismus zu fördern. So gibt es 2014 vergünstigte Pauschalpakete für die Teilnehmer. Die Laufstrecke soll durch das Frederica Naturreservat führen und voraussichtlich direkt vor dem Resort enden. So kann sich der geschundene Trailläufer nach dem Höllenritt direkt in die Wellnesstempel des Heritage Le Telfair begeben, was dann dem Slogan von der Hölle ins Paradies noch näher kommen dürfte. Und wer nach verdienter Regeneration genug von Sonne, Sand und Surf hat, kann mit dem Renndirektor Yan de Maroussem die Wälder, Schluchten und Berge der Insel erobern: www.trekkingilemaurice.com

Dodo Trail Strecke bei Kilometer 38, im Hintergrund der Tourelle du Tamarin/548 m Zielgelände Tropische Oase: Heritage Resort
Ausführliche und einladend präsentierte Laufankündigungen im LaufReport HIER

Mauritius: Traumstrände, bewegte Geschichte und kulturelle Vielfalt
- die kreolische Mischung

Die Insel am 20. südlichen Breitengrad bietet sportlich Aktiven die perfekte Kulisse, um ihren Traumurlaub mit einem gemütlichen, familiären Wettkampf, abseits der Massenveranstaltungen zu verbinden. Der Tourismus ist neben Zuckeranbau und Export einer der wichtigsten Industriezweige des Landes. Aber trotz steigender Besucherzahlen bemüht sich die Regierung, die Nachteile des Massentourismus zu vermeiden, indem vornehmlich hochklassige und teure Hotels errichtet werden. Es werden Vorschriften für die Zimmergröße, Ausstattung und den Service aufgestellt, die nur bei einem gewissen Mindestpreis eingehalten werden können.

Das Inselreich Mauritius besteht aus der Hauptinsel (1865 Quadratkilometer), Rodrigues (104 Quadratkilometer), den Cargados-Carajos-Inseln (1,3 Quadratkilometer) und den Agalega Inseln (73 Quadratkilometer). Die Hauptinsel mit 1,25 Millionen Einwohnern ist eines der am dichtest besiedelten Länder der Erde (598 Einwohner pro Quadratkilometer). Die 65 km lange und 48 km breite Insel ist vulkanischen Ursprungs und fast vollständig von einem Korallenriff umgeben. Das Innere von Mauritius besteht aus einem Hochplateau mit einigen Basaltgipfeln. Geprägt wird die Landschaft vom Zuckerrohr, das ca. 80% der kultivierten Bodenfläche einnimmt.

Die Bevölkerung besteht aus Indern, Kreolen, Frankomauritiern und Chinesen. Mauritius ist nicht nur eine kosmokulturelle, sondern auch eine kosmoreligiöse Insel. Die verschiedenen Ethnien und Religionen leben - so wie auch auf der Nachbarinsel La Reunion - in friedlicher Koexistenz miteinander und könnten ein Modell für den Rest der Welt darstellen.

1507 wurde Mauritius von portugiesischen Seefahrern entdeckt und hat seitdem eine wechselvolle Geschichte durchlebt. 1598 nahmen die Holländer die Insel ein, 1715 folgten die Franzosen, die sie 1810 bei der berühmten Seeschlacht um Cap Malheureux an die Engländer verloren. 1902 wurde Mauritius zur britischen Kronkolonie. 1968 erreichte sie dann die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich und ist seit 1992 eine unabhängige Republik im Commonwealth. Die Amtssprache auf Mauritius ist englisch. Umgangssprachen sind Französisch und Créole. Auf der Insel gibt es keine gefährlichen Tiere oder Tropenkrankheiten. Der Zeitunterschied beträgt MEZ + 3 Stunden bzw. MESZ + 2 Stunden.

Bericht Stefan Schlett - Fotos Yannick Doger de Spéville
Weitere Fotos Stefan Schlett (2) und Victoria Leckie (1)

Informationen: www.dodo-trail.com/fr

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