6.10.13 - 90. Internationaler Friedensmarathon Košice

Perle des Ostens

von Michael Schardt

Obwohl deutsche Läuferinnen und Läufer die Geschichte des Internationalen Friedensmarathons von Košice (betont auf der erste Silbe und gesprochen - mit Sonnen-O - als Koschize) von Anfang mitgeschrieben haben und immer wieder deutsche Akteure dort an den Start gingen und gehen, ist der Lauf in der schönen ostslowakischen Metropole hierzulande bis heute recht unbekannt geblieben. Auch die studentisch geprägte Stadt und das herrliche Umland kennen nur wenige Deutsche von eigener Anschauung.

Nicht selten komme es vor, dass Ausländer die Slowakei mit Slowenien verwechseln, weiß Iveta Ninajova, die Leiterin des zentral gelegenen Touristenbüros, schmunzelnd zu berichten. Vor allem in der ersten Kontaktaufnahme am Telefon oder per Mail wäre schon mal von Slowenien die Rede. Dass sich der Bekanntheitsgrad in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert hat, ist dem begehrten Titel als Kulturhauptstadt Europas zu verdanken, mit dem sich Košice, gemeinsam mit Marseille, 2013 völlig zu Recht schmücken kann.

Košice ist das Zentrum der Ostslowakei und 2013 neben Marseille Kulturhauptstadt Europas. Zentrum der Stadt ist die linsenförmige Flanier- und Shoppingmeile Hlavná ulica. Nur eines von mehreren pompösen Prachtbauten ist das historische Staatstheater mit Musikerbrunnen Wahrzeichen der Stadt ist der Dom der heiligen Elisabeth, der ebenfalls auf der Prachtstraße Hlavná liegt, die durch ihre Ausmaße beeindruckt. Mit 250.000 Einwohnern ist Košice (Kaschau) nach Bratislava (Pressburg) die zweitgrößte Stadt des Landes
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Touristischer Aufschwung als Kulturhauptstadt

Dreimal so viele Besucher als üblich, hauptsächlich aus Deutschland, wären dieses Jahr in die Stadt und die Umgebung gekommen, berichtet in tadellosem Deutsch Ivana Takácsová, die 2013 für das Touristenbüro ein großes PR-Programm und zahlreiche Reisen ins Ausland absolviert hat, um Košice zu repräsentieren. Das Marathonwochenende allerdings habe es besonders in sich, denn neben der Laufveranstaltung, die rund 10.000 Sportler aus vierzig Ländern in die Stadt locke, stellten das parallel stattfindende Internationale Jazzfestival und die Illumination der gesamten Innenstadt, "Weiße Nacht" betitelt, wahre Publikumsmagnete dar. Auch das Festival der Vielfalt sorgt für weitere Besucher, das die neuen und traditionellen Minderheiten der Stadt künstlerisch und kulturell präsentiert und für multikulturellen Dialog und Toleranz wirbt.

Aus der ganzen Slowakei kämen die Menschen angereist, um die nicht weniger als 41 Stationen der weißen Lichternacht aufzusuchen, während das mehrtägige Jazzfestival sogar viele Interessenten aus dem Ausland anziehe. Hinzu kommen Ausstellungseröffnungen, Theaterpremieren und vieles mehr. Am ersten Oktoberwochenende also ist die 250.000 Einwohner zählende Stadt, die einen faszinierenden Eindruck auf seine Besucher macht, regelmäßig ausgebucht.

Wenn sich dann noch der goldene Oktober über mehrere Tage von seiner besten Seite präsentiert, der Himmel wolkenlos blau ist und die Sonne die Luft auf zwanzig Grad erwärmt wie heuer, dann lacht nicht nur das Herz des Läufers oder Kunst- und Musikfreunds, sondern das einer ganzen Stadt.

Kennzeichen der autofreien Hlavná ist die beidseitig angelegte historische Bebauung. Harmonisch in das geschichtliche Straßenbild der Altstadt fügen sich Läden, Cafés, Restaurants, Kneipen und Edelgeschäfte. Auch das Touristenbüro mit vielen freundlichen Helferinnen residiert hier Nostalgische Laternen prägen das historische Stadtbild entscheidend mit

Historischer Kern und die Prachtmeile Hlavná

Unumstrittenes Zentrum von Košice ist die linsenförmig angelegte Hlavná ulica, eine sehr breite und gut ein Kilometer lange Prachtmeile, die auf beiden Seiten vollkommen autofrei ist und eine große Anzahl von Geschäften, Hotels und Restaurants beheimatet. Bei schönem Wetter belebt sich die Flanier- und Einkaufsstraße schon recht zeitig. In zahlreichen Straßencafés nimmt der Einheimische wie Besucher gerne ein Getränk zu sich, lässt die Spaziergänger an sich vorbeidefilieren oder geht selbst auf Shoppingtour. Zahlreiche historische Gebäude säumen hüben wie drüben die vor allem in den Abendstunden und am Wochenende belebte Straße, die mit dem Dom aus dem 15. Jahrhundert die größte Kirche des Landes und dem pompösen Opern- und Staatstheater das führende Schauspielhaus in seiner Mitte birgt.

Hier liegt auch das Hilton Doubletree Hotel, das am Marathonwochenende als Athletenunterkunft dient und wo auch die Pressekonferenzen stattfinden, sowie das städtische Rathaus. Hektisch geht es auf der Prachtstraße keineswegs zu, doch wer es in Košice etwas ruhiger mag, der kann sich in eine der vielen Nebenstraßen begeben, die so etwas wie Mini-Hlavnás sind. Hier finden sich viele ausgefallene Läden und Geschäfte und Ateliers des gehobenen Kunsthandwerks. Billige Massenware aus Fernost wird man hier vergebens suchen. Erste Adresse für solch wertbeständigen Stücke, öfters auch Unikate, ist die Handwerkergasse, eine Parallelstraße der Hlavná.

So breit und lang ist die Hlavná, dass sie Gärten ... ...Denkmäler (hier die fein gearbeitete Pestsäule aus dem 19. Jahrhundert) ... ... und Springbrunnen problemlos aufnehmen kann

Sándor-Márai-Rundgang

Die Tradition des Marathon ist in der Stadt allgegenwärtig. Da gibt es die überdimensionale Läuferstatue am "Maratonplatz", die 1960 eingeweiht wurde und auf der seither - beginnend mit Abebe Bikila - die Namen der Sieger eingemeißelt werden. Dass in einer Stadt dem Marathon ein eigener Platz gewidmet ist, dürfte eine singuläre Erscheinung sein. Aber es gibt auch ein "Maratonhotel" und ein "Maratonrestaurant" und einige andere Dinge mehr, die in titelgebender Beziehung zum jährlich gefeierten Sportereignis stehen.

Der berühmteste Sohn der Stadt ist der 1900 in Košice geborene Schriftsteller Sándor Márai, ein "Gigant der Weltliteratur", wie es in einer ihm eigens gewidmeten Broschüre heißt. Márai, in den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts etwas in Vergessenheit geraten, erlebte nach seinem Tod weltweit eine unerwartete Renaissance und gehört inzwischen zu den meistübersetzten Autoren überhaupt. Auch in Deutschland fand er vor allem durch die Veröffentlichung des Romans "Die Glut" (1988) neue Leser. Anfangs noch in Deutsch schreibend, veröffentlichte er später nur noch in ungarischer Sprache. In Košice kann der Interessent auf den Pfaden des Dichters wandeln und das Geburtshaus, das Márai-Studio, sein Gymnasium und viele weitere Gedenkstätten besuchen, die mit dem Leben des rastlosen Autors verbunden sind.

Mit warmen, erdigen Farben wurden für das Kulturjahr 2013 viele alte Gebäude restauriert, hier die Vedecko Technicke Nur fünf Gehminuten vom Zentrum entfernt finden sich beeindruckende Villen und angrenzende Stadtparks, in denen die Einwohner Ruhe und Entspannung suchen

Bildungszentrum

Košice ist zusammen mit Bratislava der wichtigste Bildungsstandort der Slowakei. Mehrere, teils international renommierte, Universitäten und Fachhochschulen beherbergt die "Perle des Ostens", wie man die Stadt gerne nennen mag. Geradezu europaweit führend ist die veterinärmedizinische Fakultät; kaum weniger bedeutend wird die Technische Hochschule eingeschätzt. Zu den Unis kommen Dutzende von Gymnasien und andere höhere Schulen. Bei rund 40.000 Studenten und etwa gleich vielen Pennälern an Realschulen und Gymnasien ist Košice eine junge, pulsierende, aber auch überschaubare Großstadt, deren Leben stark durch die vielen Studenten geprägt ist.

Die Anzahl von urigen Kneipen, gemütlichen Pubs, stylischen Clubs und gut besuchten Diskos überrascht. Ein quirliges Nachtleben gibt es vorwiegend am Wochenende, aber eingeschränkt wird der Spätzubettgeher auch unter der Woche zu Hause nicht versauern müssen.

Viele Studenten und Schüler bedeuten für eine Stadt, dass sie trotz ihrer Geschichtsträchtigkeit eine jugendliche Ausstrahlung hat. Aber auch, dass viele junge Leute, die im Service jobben, mindestens etwas Englisch können. Auch die deutsche Sprache ist recht gut verbreitet, zumal es in der Schule lange als beliebteste zweite Fremdsprache gewählt wurde. Deutsch verstehen können überraschend viele Einwohner, sprechen freilich etwas weniger. Man kommt als "Germane" also sehr gut zurecht. Košice ist nicht nur eine junge, sondern in gleichem Maße eine modisch-schicke Stadt. Denn wie in vielen östlichen Städten sind die Menschen überaus stilbewusst. Das gilt nicht nur für die Frauen. Auch Männer sieht man - ganz ohne äußeren Anlass - weit häufiger in feinem Zwirn als in West- und Mitteleuropa.

Allemal lohnend ist ein Gang durch die Nebengassen der Fußgängerzone, so manche Mini-Hlavná ist zu entdecken Viele besondere Lädchen und Kunsthandwerker (Kürschner, Taschner, Münzpräger, Goldschmiede oder Kunstschlosser) finden sich in der Nähe des Zentrums in der Handwerksgasse Hrnciarska ulica. Hier ein Teeladen mit Spezialkompositionen, die aus heimischen Kräutern gewonnen werden

Ursprüngliche Natur

Das Jahr als Kulturhauptstadt hat Košice, unweit der ungarischen und ukrainischen Grenze gelegen, verändert, erklärt Ivana Takácsová. Mit einem besonderen und wohl auch überzeugenden Kulturkonzept wurden nicht nur alle anderen heimischen Städte aus dem Rennen um den begehrten Titel geworfen, sondern er wurde - hauptsächlich mit EU-Mitteln - auch umgesetzt. Das besondere an dem Konzept sei gewesen, dass aus ungenutzten oder leerstehenden Gebäuden durch Umbauten neue Nutzungen entstehen sollten. Ein Beispiel ist das frühere Hallenbad, dass zu einer großflächigen und hellen Kunsthalle umgebaut wurde, in der am Marathonsonntag eine internationale Fotoausstellung eröffnet wurde und im November eine Andy-Warhol-Austellung eröffnet wird, ein Grund vielleicht, Košice im auslaufenden Kulturjahr noch einen Besuch abzustatten. Der zweite Aspekt habe darin bestanden, so Ivana, auch äußere Stadtteile und die gesamte Region durch Projekte und Installationen, durch Lesungen und Musik, einzubinden. All das ist geschehen und lohnt einen Besuch in Košice (deutsch Kaschau) in Zukunft noch mehr.

Ländliches Leben und ursprüngliche Natur gibt es im Umland von Košice und in der gesamten Ostslowakei reichlich zu entdeckt. Dazu gehört beispielsweise das große Karstgebiet, kaum dreißig Autominuten von der Stadt entfernt, das zahlreiche Höhlen und große Höhlensystem birgt, von denen einige begehbar sind und unbedingt zum Pflichtprogramm eines Besuchs erhoben werden sollte. Zahlreiche Flüsse und Seen sind hier beheimatet, ebenso wie ausladende Täler und Erhöhungen im Mittelgebirgsformat. Als Wandererparadies lässt sich ohnehin die gesamte, zu siebzig Prozent bergige Slowakei bezeichnen. Im Osten geht es dabei aber gemäßigter zu als in der zu den Karpaten gehörenden, alpinen Hohen Tatra, wo die Berge bis über 2600 Meter Höhe erreichen können und im Winter der Skitourismus boomt.

Zahlreiche Museen befinden sich in der Stadt. Am Marathonwochenende wurde eine Fotoausstellung in der "Kunsthalle" eröffnet, die aus einem nicht mehr betriebenen Schwimmbad hervorgegangen ist Das erste Oktoberwochenende hat es in sich. Neben dem Marathon wird das internationale Jazzfestival veranstaltet, das Besucher aus ganz Europa anzieht, sowie die "Weißen Nächte", eine farbenprächtige Illumination der gesamten Innenstadt. Aus allen Landesteilen kommen die Menschen, um sich dieses Schauspiel anzusehen. Dazu spielen überall in den Straßen Musiker auf

Über eine gute touristische Infrastruktur verfügt aber auch das Umland von Košice. Fast jede größere Gemeinde ist mit dem Auto, aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu moderaten Preisen zu erreichen. Überhaupt kann die Slowakei als ein günstiges Reiseland bezeichnet werden. Es gibt also viele Gründe in ein Land zu Reisen, das zwar nicht wie Namensvetter Slowenien über ein Stückchen Meer verfügt, aber über eine überreiche Natur und viele schöne Städtchen, Burgen und Schlösser.

Bei 90 Marathonjahren ist etwas Historie erlaubt,

auch deutsche ...

In läuferischer Hinsicht war 2013 ein besonderes Jahr für die Macher des Košice Marathons, denn das seltene Jubiläum des 90. Geburtstag galt es zu feiern, womit der Friedensmarathon der älteste in Europa ist, und, wie die Veranstalter betonen, nach Boston der zweitälteste der Welt. Beides ist nicht ganz richtig. Zwar startete der Košice Marathon 1924, inspiriert vom Olympischen Marathon von Paris, mit damals acht Teilnehmern, von denen sogar sieben ins Ziel kamen, aber der Zweite Weltkrieg setzte eine Zwangspause von sieben Jahren.

Von Košice aus werden gerne Ausflüge in die angrenzenden Karstgebiete gemacht, wo kleine Höhlen und zwei weitläufige Höhlensysteme zu bestaunen sind. Hier der Eingang zur Höhle von Ochtiná Zahlreiche Seen in der Ostslowakei laden im Sommer zum Baden oder Angeln ein

In den Kriegsjahren richteten die ungarischen Besatzer den Lauf weiterhin aus und trugen den Marathon als Soldatenmeisterschaft ohne internationale Beteiligung aus, aber die jetzigen Organisatoren erkennen diese Durchführungen nicht an. Selbst wenn man dies täte, gäbe es zwei Lücken, denn 1940 fiel auch diese ungarische Militärmeisterschaft aus, und 1938 hatte es gar keine Austragung gegeben. So kommt man bei offizieller Zählung bisher auf genau 83 Marathonveranstaltungen.

Gründerjahre und Abebe Bikila

Unklar ist zudem, ob Košice tatsächlich der zweitälteste Marathon der Welt ist, denn diesen Rang behauptet der Yonkers Marathon in den USA für sich. Am 28. November 1907 hatte es dort die erste Veranstaltung gegeben, also 17 Jahre vor Košice. Der anspruchsvolle Marathon dort hat sogar noch eine größere Kontinuität erreicht als sein "Bruder" in Europa, kann auf deutlich mehr als 90 Veranstaltungen verweisen und soll bisher nur einmal ausgefallen sein. Wie dem auch sei, in Europa ist die Position von Košice unbestritten, denn der zweitälteste europäische Marathon ist der von Enschede, der 1947 gegründet wurde.

Als Wandergebiet ist die gesamte Slowakei für Westeuropäer noch zu entdecken. Das überwiegend hügelige Land verfügt, wie hier im Osten, nahe der Ukraine, über moderate Hügel und Täler (bis 500 Meter Höhe) mit beeindruckenden Ausblicken. In der Hohen Tatra freuen sich Skifahrer über alpine Verhältnisse mit Bergen von über 2500 Metern Höhe. Eine ausgeprägte touristische Infrastruktur ist längst vorhanden

Den ersten Marathon in Košice gewann 1924 auf einer Punkt-zu-Punkt-Strecke der Tscheche Karol Halla in 3:01. Ein Jahr später, als der Marathon für internationale Starter geöffnet wurde und eine Wendepunktstrecke nach Cana war, durchbrach der Ungar Pál Király in 2:41 als erster die Marke von drei Stunden. 1926 trug sich mit Paul Hempel erstmals ein Deutscher in die Siegerliste ein. Er brauchte 2:57 für die Strecke nach Sena und zurück, die bis 1988 die offizielle Route war. Er konnte dort 1929 in 2:51 ein zweites Mal gewinnen.

Hempels Siege sollten lange die einzigen deutschen Erfolge bleiben. In der Folge trugen sich zunehmend Skandinavier in die Siegerlisten ein. 1949 wurde eine Qualifikationszeit von 3:45 eingeführt, die bis 1980 Bestand haben sollte. 1951 wurde schließlich der Zusatz "Internationaler Friedensmarathon" eingeführt. Abebe Bikila, der 1960 in Rom als erster Afrikaner olympisches Gold geholt hatte, kam ein Jahr später nach Košice, um auch hier auf dem obersten Treppchen zu stehen.

Doch im Gegensatz zu Rom trat er nicht barfuß an, sondern gewann mit nagelneuen Laufschuhen in 2:20:12, was aber knapp drei Minuten über dem damaligen Streckenrekord von Sergei Popow (2:17:45) aus der UDSSR lag.

Zum 90. Mal fand nun der älteste Marathon Europas und der nach Boston zweitälteste der Welt statt. MMM steht für Medizinárodny maratón mieru (Internationaler Friedensmarathon) Auf der Expo war eine Ausstellung mit Fotos früherer Marathons zu bestaunen. Beispielsweise war Abebe Bikila beim Sieg 1961 zu sehen, nachdem er 1960 Olympiasieger in Rom geworden war. In Košice lief er schon mit Laufschuhen. Rechts ist Ron Hill bei seinem Soloritt erkennbar. Und in der Mitte die Deutsche Christa Vahlensieck, die in Košice mit fünf Siegen Rekordhalterin ist. Sie sei dort noch immer so populär, wie "beispielsweise Lukas Podolski in Köln", so ein Bewohner. Oben bei einer ihrer Siege, unten 2010 bei ihrem Charityauftritt in Košice

Rekordsiegerin Christa Vahlensieck und Dr. Ziegler

Interessant aus deutscher Sicht ist, dass Waldemar Cierpinski 1974 in Košice sein Marathondebüt gab und gleich dritter wurde. Später wurde er bekanntermaßen zweifacher Olympiasieger im Marathon. In der langen Historie des Rennens markiert das Jubiläumsjahr 1980 (50. Auflage) eine Erweiterung, denn erstmals durften Frauen mitmachen. Nach dem Premieresieg von Šarka Balcarová aus der damaligen Tschechoslowakei (2:50:15) begann der Aufstieg der Wuppertalerin Christa Vahlensieck, die zwischen 1981 und 1988 zu insgesamt fünf Siegen kam und immer noch einen hohen Popularitätsgrad in der Košicer Bevölkerung besitzt, wie ihr Charityauftritt 2010 zeigte. Sie hatte in den frühen achtziger Jahren den Friedenslauf zwischen den Partnerstädten Košice und Wuppertal mitinitiiert, der mehrfach zur Austragung kam und auf höchster politischer Ebene, beispielsweise durch Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Unterstützung fand.

Damals schon mit dabei war auch Prof. Dr. Ernst-Andreas Ziegler, der gleichfalls aus Wuppertal stammt und gut bekannt ist mit Christa Vahlensieck. In Košice sei er schon dutzendfach am Start gewesen, erklärt der rüstige M70er dem LaufReporter nach seinem diesjährigen Lauf bei einem gemeinsamen Kaffee am Folgetag. Freilich, so langsam wie heuer sei er noch nie gewesen ("über fünf Stunden", konkret 5:42), doch habe er gegen den Rat seines Arztes wieder mit dem Laufen begonnen, nachdem sein Knie operiert worden sei.

"Aber die Leute hier haben mich an der Strecke so gefeiert, als wenn ich der Sieger wäre", erklärt der Mann begeistert, der eine Marathonbestzeit von deutlich unter drei Stunden hat und als Gastdozent schon lange in Košice Vorlesungen hält. "Marathon hat hier eine unglaubliche Tradition, die Menschen leben den Lauf, reisen oft aus dem Ausland nur für den Marathon hier an, auch als normaler Zuschauer, und stehen auch noch klatschend an der Strecke, wenn die letzten unterwegs sind. Ich glaube, zusammen mit Eishockey ist Marathon in der Slowakei die populärste Sportart." Diese Aussage bestätigt auch Touristenmanagerin Ivana Takácsová. "Meine Cousine ist mit einem Norweger verheiratet und lebt auch dort. Aber zum Marathon ist sie eigens angereist, obwohl es nicht einmal einen Direktflug gibt."

Start der Handbiker und Rollies, denen kurz darauf die Inliner folgten Zum Start des Minimarathons über 4,2 km ...
... nahmen auch acht Musikgruppen ihre "Arbeit" auf, die an der Marathonstrecke postiert waren

Gewonnener Skoda futsch

So viel Enthusiasmus der Bevölkerung für ihren Marathon ist nur durch die lange Tradition und Geschichte des Laufs zu erklären, in die sich parallel zu Vahlensieck 1981 auch Hans-Joachim Truppel geschrieben hat, als es zu einem historischen deutschen Doppelsieg kam. Truppel war in 2:16:58 der Sieg nicht zu nehmen gewesen. Während Vahlensieck bis heute die einzige deutsche Siegerin geblieben ist, kamen bei den Männern noch zwei weitere Siege dazu. 1987 gewann der immer noch aktuelle deutsche Rekordhalter Jörg Peter in 2:14:59; ein Jahr später triumphierte Michael Heilmann in 2:17:52.

Dieser bisher letzte deutsche Sieg kam unter besonderen Umständen zustande. Heilmann, mit einer Bestzeit von 2:09:03 ausgestattet, war 1988 für die Olympischen Spiele nominiert, man teilte ihm 14 Tage vorher auf dem Flughafen jedoch mit, dass er nicht mitfahren könne. Aus Frust ist er dann über Prag nach Košice gefahren, um wenigstens die Hälfte der Strecke nach Sena zu laufen, denn es gab einen Pokal für denjenigen, der als erster an der Wendeboje war. Doch dann, nach 21 km mit stürmischem Rückenwind, überlegte er es sich anders und siegte schließlich auch mit dem Wind von vorne.Über den Siegpreis, einen nagelneuen Skoda, konnte er sich allerdings nur kurz freuen. Der wurde ihm von DDR-Funktionären sofort weggenommen, als er die Grenze erreicht hatte. Ein solcher Wagen, so berichtet er, wäre im damaligen sozialistischen Einheitsstaat der reinste Luxus gewesen.

Der Sieger des Minimarathon war ein Slowake Siegerehrung der drei schnellsten Frauen im Jedermannslaufs

Strecke wird zum Citymarathon

1989 wurde die extrem windanfällige, wellige und langweilige Wendepunktstrecke nach Sena durch einen flachen und schnellen Citykurs innerhalb Košices ersetzt, der zweimal zu durchlaufen ist und im historischen Stadtkern und angrenzenden Parks verläuft. Ein deutlich größeres Publikumsaufkommen und mehr Läufer waren die Folge. Es lag nun nahe, auch einen Halbmarathon anzubieten, der 1994 seine Premiere feierte und 1997 durch die Austragung der HM-Weltmeisterschaft geadelt wurde. Die dabei gelaufenen Zeiten von Shem Kororia in 59:56 und Tegla Loroupe in 1:08:14 bezeugen nicht nur die Schnelligkeit der Strecke, sondern dürften auch Kursrekorde für die Ewigkeit sein, zumal über die halbe Distanz keine Eliteläufer eingeladen werden. Im gleichen Rennen stellte Michael Fietz von der LG Ratio Münster in 1:01:18 Stunden einen deutschen Rekord für M30 auf, der auch 2013 noch Bestand hat.

Startaufstellung der HM-Männer, die zusammen mit den Marathonis auf die Strecke gingen. Die obere Beschilderung zeigt an, wo die einzelnen Gruppen stehen. Die breite Hlavná lässt eine wohlsortierte Startaufstellung zu, was nicht immer leicht für den Fotografen ist, der nur Ausschnitte des Starts einfangen kann Die Marathonis laufen zwei Runden. Die afrikanische Männerspitze mit dem späteren Sieger Patrick Kiptanui Korir lag bei Halbzeit deutlich vor den schnellsten Halbmarathonis

Nach der Jahrtausendwende vollzog sich beim Košice Marathon die gleiche Entwicklung, wie an vielen anderen Marathonorten der Welt. Die Schwarzafrikaner dominieren seit rund einem Jahrzehnt den Lauf und pulverisieren ein ums andere Mal den Streckenrekord. Zuletzt war das 2012 gewesen, als Lawrence Kimwetich Kimaiyo aus Kenia eine tolle Streckenbestzeit von 2:07:01 aufstellte und seine Landsfrau Hellen Wanjiku Mugo es ihm gleichtat und in 2:29:59 erstmals die magische Grenze von 2:30 unterbot.

Volles Programm

Nachdem sich der Halbmarathon etabliert hatte, wurden weitere flankierende Läufe ins Programm genommen. Es gibt inzwischen einen sehr beliebten Minimarathon über 4219,5 Meter mit fast 3000 Teilnehmern, aber ohne Zeitnahme, einen Staffelmarathon mit vier Läufern, die je eine etwa gleich lange Strecke von 10,5 km zu bewältigen haben sowie einen 20 km Lauf für Inliner und einen für Handbiker und Rollies. Bis 2011 gab es auch einen Schüler-Staffelmarathon von 42 mal 1000 Meter, der aber nicht mehr ausgetragen wird. Beim Minimarathon können sich auch Firmenmannschaften mit drei Läufern oder auch die Universitäten mit Teams anmelden, bei denen dann eine Zeitmessung erfolgt.

Während der Inliner-Wettbewerb 2013 mit 258 Läufern recht gut frequentiert war (Sieger Klaus Hestkjaer aus Dänemark in 31:20 sowie Martina Kavabová aus der Slowakei in 38:15) nahmen nur 13 Fahrer beim Handbike und Rollierennen teil. Hier siegte der Pole Bogdan Król in 36:55 und die Slowakin Anna Oroszová in 38:55. Aus dem Süden Polens stammt auch die siegreiche Marathonstaffel der KKB Mosir Krosno, die in sehr guten 2:27:04 ihren Staffelstab über die Zielmatte brachten. Die erste Staffel mit zwei Frauen kam als neunte ins Ziel. Das Mixedteam "Tatransky Vietor" brauchte 3:04 Stunden. Das schnellste reine Frauenteam stellte das Inštitút Rodovej Rovno, das in 3:57 finishte. 125 Staffeln mit 500 Läufern kamen ins Ziel.

Hier ist schön zu sehen, wie die Halbmarathonis links ins Ziel laufen und die Marathonis per Wendestelle rechts in die 2. Runde einbiegen Das gilt auch für die 2. von 4 Staffelläuferin, Michaela Nickelová, die gleich nach der Kehre an die 3. Läuferin übergeben wird

Läuferischer Aufschwung

Die Jubiläumsveranstaltung 2013 brachte deutlich mehr Läufer nach Košices als sonst. 9500 Anmeldungen waren eingegangen, was in etwa auch der Läuferanzahl im Ziel entsprach, denn Nachmeldungen und Ausfälle hielten sich die Waage. Der Marathon steigerte sich von knapp 900 Finishern im Vorjahr auf exakt 1500 Akteure. Der Frauenanteil hat sich zwar auch von knapp 90 auf 157 gesteigert, prozentual blieb er aber bei mageren 10,4 Prozent stehen. Der Halbmarathon ist dem Marathon aber nicht so haushoch überlegen, wie es in Deutschland der Fall ist, denn mit 2177 Läufern (davon 511 Frauen) liegt er nur um ein gutes Viertel höher als die Königsdisziplin. Rund dreißig Deutsche waren auf den beiden Hauptstrecken unterwegs, davon ein Drittel beim Marathon. Insgesamt nur fünf Frauen gehörten zum deutschen Team dazu.

HM-Sieger der Männer wurde der Slowake Tibor Sahajda in 1:09:04. Der Deutsche Markus Göttert (SV Gera) wurde in 1:13:09 achtbarer 4. Kurz nach der HM-Männerspitze kam die Führungsgruppe der Marathonfrauen in Sichtweite. Das Ordnerfähnchen weist den Weg in die zweite Runde Die Slowakin Katarína Berešová eroberte Rang 6 im HM und wird in 1:14:31 Frauensiegerin

Der Halbmarathon

Im Halbmarathon konnte der einheimische Tibor Sahajda seinen Vorjahressieg in souveräner Manier wiederholen. 2012 war der 23jährige in 1:10:31 durchs Ziel gegangen, diesmal war er in 1:09:04 deutlich schneller. Auch beim zweiten Platz gab es keine Veränderung, den erlief sich nämlich Anatoliy Malyy aus der Ukraine in 1:12:30. Hinter László Makár aus Ungarn (1:13:05) verpasste der Deutsche Markus Göttert vom 1. SV Gera nur denkbar knapp einen Podestplatz. Lediglich vier Sekunden fehlten dem 24jährigen Thüringer, der in 1:13:09 finishte, aber in der Altersklasse zweiter wurde. Die AK-Rubriken umfassen in Košice immer volle zehn Jahre. M50 gilt beispielsweise für Läufer des Alters 50 bis 59.

Bereits als Einlaufsechste kam die erste Frau ins Ziel: Lokalmatadorin Katarina Berešová. Auch sie hatte schon 2012 in 1:18:43 gesiegt. Diesmal steigerte sie sich erheblich auf 1:14:31. Satte acht Minuten dahinter lief Adriana Vitková, ebenfalls aus der Slowakei, ein. Sie benötigte 1:22:51. Dritte wurde die Britin Melanie Edwards in 1:24:04. Der Anteil britischer Läufer und Läuferinnen dürfte in den kommenden Jahren deutlich steigen, da ein täglicher Direktflug von London nach Košice in Kürze eingerichtet wird. Bisher war die Anreise aus dem Königreich über Budapest, Wien oder Prag etwas umständlich, genau wie aus Deutschland. Aber vielleicht wird auch für Deutsche bald ein Direktflug aus der Taufe gehoben. Schnellste Deutsche im HM war Lucia Szalayova vom PSV GW Kassel in 1:41:40 vor Katharina Daxner (o. V.) in 2:00:04.

Katarína Berešovás Landsmännin Adriana Vitkova läuft auf Platz 2 im Halbmarathon
Freude für eine Engländerin: Melanie Edwards wird 3. im HM "Very Britisch" gibt sich auch Alastair Locke, der als 25. einläuft

Der Männermarathon

Sechs Äthiopier und vier Kenianer gaben auf der Königsstrecke den Ton an und platzierten sich allesamt vor dem ersten Nichtafrikaner. Eine größere schwarzafrikanische Gruppe hatte sich gleich zu Beginn vor die schnellsten Halbmarathonis gesetzt, dessen Lauf zeitgleich startete. Man sah die Favoriten mit ihren Pacemakern auch noch bei der Hälfte als kompakte Gruppe auf der Hlavná ulica, nahe des Hilton Hotels, in die zweite Schleife einbiegen. Erst dann stiegen einige Pacer aus, und die Spitze zog sich auseinander. In der entscheidenden Phase bei Kilometer 41 war die Gruppe auf ein Trio zusammengeschrumpft, bestehend aus zwei Kenianern und einem Äthiopier. Die besten Spurtreserven hatte Patrick Kiptanui Korir aus Kenia, der mit sechs Sekunden Vorsprung in mehr als achtbaren 2:09:36 gewann. Zweiter wurde Gezahegn Abebe aus Äthiopien in 2:09:42 vor Elisha Kiprop Barno in 2:09:45. Drei Läufer blieben unter 2:10 Stunden, das kann sich auch international sehen lassen.

Der kenianische Marathonsieger Patrick Kiptanui Korir im Zielkanal

Racedirektor Brano Koniar analysiert: "The halfway point in the men's race was reached in 1:04:33 by pacemaker David Kibet and there were still seven men together at 36km when Ethiopia's Alemayehu Abebe surged and pulled away. However, the Kenyan pair of Patrick Kiptanui Korir and Elisha Kiprop worked together and started to reel in Abebe 3km from the line before to set up a thrilling end to the race. The 36-year-old Kiptanui Korir, the 2012 Madrid Marathon winner who only started running international races at the age of 30, won in 2:09:36 while Abebe was second in and Kiprop third in 2:09:45. All three men set personal bests."

Bester Europäer und Slowakischer Meister wurde Jozef Urban in mäßigen 2:23:51. Schnellster Deutscher als 136. war Georg Frank vom TuS 06 Heltersberg in 3:07:18 vor Christian Kürten von den Dresdner Trollen in 3:21:13. Die beiden einzigen deutschen Frauen waren Martina Butzek (MSV Zossen 07), die in 4:00:58 immerhin 3. in W60 wurde, sowie Maria Mäurer (o.V.) in 4:07:57.

Marathon 2. wird Gezahegn Abebe aus Äthiopien
Elisha Kiprop Barno aus Kenia folgt auf Platz 3 Hinter zehn Afrikanern folgte der erste Europäer Jozef Urban, der in 2:23 slowakischer Meister wurde

Äthiopierinnen sorgen für sportliches Glanzlicht

Uneingeschränkter Höhepunkt der gesamten Veranstaltung war das Marathonrennen der Frauen, bei dem auch die kenianische Vorjahressiegerin und Streckenrekordhalterin Wanjiku Hellen Mugo (2:29:59) am Start war. Dass sie aber einzige Vertreterin ihres Landes war, wurde ihr dann doch zum Verhängnis, denn gleich drei Äthiopierinnen arbeiteten prächtig zusammen und zermürbten die Kenianerin insbesondere auf der zweiten Streckenhälfte. Bei Halbzeit waren alle vier und die drei Pacemaker noch zusammen gewesen. Dann aber trommelten die drei jungen Äthiopierinnen zum Angriff auf den Streckenrekord und die drei zu vergebenden Podestplätze. Die Folge war, dass Mugo abfiel und in exakt 2:32 nicht nur den Blechplatz belegte, sondern auch gute zwei Minuten hinter ihrer Vorjahreszeit blieb.

Kurz nach Urban sicherte Schlussläufer Lukasz Medejczyk seinem Team KKB Mosir Krosno (Polen) in 2:27:04 den Teamsieg In 3:07 wurde Balász Náray, Laufreporter für Hungarian Radio, drittschnellster Ungar. Er beabsichtigt, schon eine Woche später wieder beim Budapest Marathon zu starten

Vorne sorgte Ashere Bekere Dido (24 Jahre) bald für klare Verhältnisse und pulverisierte den Streckenrekord auf 2:27:47. Ihre bisher beste Zeit stammt vom Rom Marathon 2012 und lautet 2:31:23. Fünfzehn Sekunden dahinter traf Lema Marta Megra (22 Jahre) in 2:28:02 (netto 2:27:59) als zweite ein. Als dritte kam das neue Talent Berha Lemelem Yachem (20 Jahre) in 2:29:42 ins Ziel. Alle drei Äthiopierinnen waren neue persönliche Bestzeit gelaufen und unter dem alten Streckenrekord geblieben. Schnellste Europäerin und Slowakische Landesmeisterin wurde Ingrid Petnuchová als Gesamtfünfte in 2:50:38.

Im Interview mit Brano Koniar äußerte sich die Siegerin zufrieden: "I wanted to run 2:26, but also the final time is very satisfying. I was surprised with my teammate Marta as she has been (finishing) so close to me. I did not have any crisis, I felt excellent, also supported by the great spectators. Actually, it was better for me than in Rome, also the support on the course. I want to improve in the next years a lot more."

Drei Äthiopierinnen, die es bei Halbzeit noch mit der Kenianerin Hellen Mugo zu tun hatten, machten auf der flachen und schnellen Strecke den Sieg unter sich aus und blieben alle unter dem alten Streckenrekord. Erste wurde Ashere Bekere Dido in 2:27:47
Zweite wurde Marta Lema Megra Dritter Platz für Lemelem Berha Yachem

Charming girls

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Košice Marathon über eine sehr schnelle und schöne Strecke verfügt, die fast alle Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt anläuft. Die sehr breite Hlavná ist ein ideales Start-Ziel-Gebiet, die Wege zur Expo, zur Nudelparty oder Startnummernausgabe in der riesigen Shoppingmole "Aupark" sind kurz und in zwei bis drei Minuten zu bewältigen. Groß sind die Leistungen, die den Läufern geboten werden, hervorragend die gesamte Organisation und Versorgung. Auch das Drumherum stimmt. Denn reichhaltig für auswärtige Besucher ist das Angebot an Hotels, an nationaler und internationaler Küche, an Cafes und Kneipen. Zu empfehlen ist ein Kurzurlaub von fünf bis sieben Tagen, der neben Košice auch Ausflüge in die Umgebung einschließen sollte. Mit Englisch und vielerorts auch Deutsch kommt man prima durch.

Racedirektor Brano Koniar freut sich auf der Abschlusspressekonferenz über die schnellen Afrikaner und darauf, dass sein Košice Marathon nach der diesjährigen Gastrolle im nächsten Jahr voraussichtlich vollgültiges Mitglied der prominenten Runczech-Serie werden wird. Nur noch zehn Jahre sind es bis zum 100. Jubiläum beim ältesten Marathon des Kontinents Friedenstauben werden beim Friedensmarathon sowohl von den drei schnellsten Marathonias wie Marathonis in den strahlend blauen Himmel entlassen

Das Kulturjahr läuft in Košice mit der bereits erwähnten Warhol-Ausstellung (14.11.13 bis 26.1.2014) und dem Košicer Weihnachtsmarkt (5.12. bis 23.12.) und den dazugehörigen Weihnachtskonzerten aus. Die bedeutende Abschlusszeremonie am 13.12. wird mit einem großartigen Open-Air-Konzert auf der Bühne und der Hauptstraße gefeiert. Insgesamt gute Gründe, noch im Jahr 2013 der Kulturhauptstadt Europas einen Besuch abzustatten.

Bei Fragen zu Urlaub und Reise helfen die charmanten Mitarbeiterinnen des Touristenbüros gerne mit Tipps und Informationsmaterialien weiter, das seinen Sitz natürlich in der Hlavná ulica, gleich neben dem Staatstheater und dem Dom, hat.

Nur noch zehn Jahre wird es dauern, bis der Košice Marathon ein Jahrhundertereignis geworden ist ...

Bericht von Michael Schardt - Fotos von Reinhard Jacobs

Ergebnisse www.kosicemarathon.com

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Michael Schardt
Reinhard Jacobs

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